Bemerkungen zum letzten Geschäftsabschluß (1946): Der Mangel an ausländischen Ölsaaten und Ölfrüchten, der sich schon kurz nach Ausbruch des Krieges bemerkbar machte und der durch den inländischen Anbau von Ölsaaten nur zu einem kleinen Teil wettgemacht werden konnte, zwang die damals maßgebenden Regierungsstellen bekanntlich schon Mitte 1940 zu einschneidenden Rationalisierungs-Maßnahmen. Im Zuge dieser Einschränkungen wurden innerhalb der In- dustrie der Gesellschaft fast alle Presserei-Anlagen still- gelegt und die verminderte Verarbeitung zwecks Erzielung einer höheren Ölausbeute auf die Extraktions-Betriebe über- tragen. Der von der Gesellschaft schon vor dem Kriege projektierte Bau einer modernen Extraktions-Anlage ist leider nicht mehr zur Ausführung gekommen, so daß sie als Presserei-Betrieb, auf Grund der damaligen Bestimmungen, von der Nohöl- Fabrikation ausgeschlossen blieb. Nur die Anlage zur Ver- edelung von Rohölen, die Raffinerie fand eine beschränkte Beschäftigungsmöglichkeit, im wesentlichen durch Aufträge befreundeter Firmen. Aber auch diese geringe Ausnutzung der Werkanlagen fiel wegen der immer mehr zusammen- geschrumpften Rohstoffversorgung während des abgelaufenen Geschäftsjahres fort. Ob in absehbarer Zeit mit der Einfuhr nennenswerter Mengen von Olrohstoffen zu rechnen ist, ist zumindest sehr fraglich. Die Aussicht auf eine auch nur teil- weise Wiederausnutzung der nun schon seit Jahren unaus- genutzten Produktions-Kapazitäten ist daher leider sehr niedrig einzuschätzen. Die Vereinbarungen zwischen der Gesellschaft und der mit ihr befreundeten „F. Thörl's Vereinigte Harburger Oel- fabriken Aktiengesellschaft, Hamburg-Harburg', über die gemeinsame Handhabung des Ein- und Verkaufs- Geschäftes mit gegenseitiger Verrechnung der Ergebnisse gelten unver- ändert fort. Die Stammbelegschaft hat die Gesellschaft im wesentlichen mit der Beseitigung von Bombentrümmern und zum Teil mit der Wiederherstellung der im Kriege beschä- digten Anlagen beschäftigt. Gesellschaft, Bremen“, in schaft der stadtbremischen Häfen, der „Bremer Lagerhaus- ihrem Speicher am Holz- und Fabriken-Hafen einen gemeinsamen Hafenumschlag und Sammelladungs-Güterverkehr eingerichtet. Die Gesellschaft hofft, mit dem Ergebnis aus dieser Tätigkeit eine weitere Senkung der Stillstandskosten ihres Betriebes zu erreichen. Zur Bilanz und Gewinn- und Verlust-Rechnung wird folgen- des bemerkt: Die Zugänge zum Anlagevermögen bestehen vorwiegend aus Ersatzbeschaffungen für kriegsbeschädigte Anlagen. Die Beteiligung am Vermögen des „Oelmühlen-Walfang- Konsortiums“ hat sich durch Teilverrechnung des der Gesell- schaft früher aus nicht beschäftigten Geldern des Kon- sortiums zur Verfügung gestellten zinslosen Darlehens auf RM 206 780.– ermäßigt. (Ab- und Zugänge des Anlagevermögens sind in der Bilanz durch Fußnoten kenntlich gemacht.) Die Erhöhung der „Forderung an die Feststellungsbehörde“ ist durch Ausgaben für Aufräumungsarbeiten verursacht sowie durch notwendig gewordene Nachmeldungen, durch die die „Rücklage für Ersatzbeschaffung wegen Kriegs- schäden“ ebenfalls eine Erhöhung erfahren hat. Ein Obligo aus mit dem Giro der Gesellschaft umlaufenden Wechseln bestand am 31. Dezember 1946 nicht. An Genußrechts-Urkunden sind noch nom. RM 200.– im Umlauf. Aus der Gewinn- und Verlustrechnung ergibt sich ein Ver- lust von RM 212 833.14, der sich um den Verlustvortrag aus 1945 von RM 36 647.96 auf RM 249 481.10 erhöht. Es wurde vorgeschlagen, diesen Verlust auf neue Rechnung vorzutragen. Kapazität (April 1949): a) Die Gesellschaft schätzt ihre derzeitige Kapazität (= theo- retische Leistungsfähigkeit) im Vergleich zu der von 1939 auf 20 %. b) Ausnutzung der (unter a) geschätzten) Kapazität: 8 %. ng 3 La ag 3 gegen Ende aes ahres mit der Betriebs-Gesell- ――――――,―――― ... —.......... 1