Deutsche Shell Aktiengesellschaft (früher: Rhenanid-Osscg Mineralölwerke Aktiengesellschaft) Sitz der Verwaltung: (24a) Hamburg 1, Alsterufer 4–5 Drahtanschrift: Shell. Fernruf: Sammelnummer: 44 10 41. Fernschreiber: 02 12 08. Postscheckkonto: Hamburg 718 60. Bankverbindungen: Landeszentralbank der Hansastadt Ham- burg; Norddeutsche Bank in Hamburg; Hamburger Kredit- bank A.-G., Hamburg. Gründung: Die Gründung erfolgte im Jahre 1902 mit der Errichtung der „Benzinwerke G. m. b. H. in Düsseldorf- Reisholz. Im Jahre 1913 wurden die „Mineralölwerke Rhena- nia G. m. b. H.“ in Düsseldorf für das Schmierölgeschäft gegründet. Beide Gesellschaften wurden am 12. 10. 1917 in der „Mineralölwerke Rhenania A.-G.“ mit dem Sitz in Düs- seldorf zusammengefaßt. Die Eintragung ins Handelsregister erfolgte am 28. 11. 1917. Nach Vereinigung mit den „Ölwerken Stern-Sonneborn A.-G.*, Hamburg, wurde die Firmenbezeichnung am 1. 7. 1925 in „Rhenanla-Ossag Mineralölwerke A.-G.“ umgewan- delt. Der Sitz wurde am 1. 10. 1930 nach Hamburg verlegt. Seit dem 1. 1. 1947 lautet die Firmenbezeichnung „Deutsche Shell Aktiengesellschaft“. Zweck: Gewinnung, Verarbeitung und Vertrieb von Mineral- ölen und Mineralölerzeugnissen; Übernahme von oder Betei- ligung an Gesellschaften mit gleichen oder ähnlichen Betrie- ben im In- und Ausland; Durchführung aller sonstigen Geschäfte, die geeignet sind, die Geschäftszwecke zu fördern. Vorstand: Arnold Hofland, Hamburg, Vorsitzer; Dr. Erich Boeder, Hamburg-Blankenese, stellvertretender Vorsitzer; Ernst Falkenheim, Hamburg-Ohlstedt; Carl August Pflitsch, Hamburg. Aufsichtsrat: Jonkheer Dr. John Hugo Loudon, London, Vor- sitzer; The Honourable Francis John Hopwood, London, stellvertr. Vorsitzer; Felix Alouis Caspar Guépin, London; Hermann Josef Abs, Remagen/Rhein. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Je nom. RM 1 000.– = eine Stimme. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: Der Rein- gewinn ist zur Bildung des gesetzlichen Reservefonds zu ver- wenden und darüber hinaus als Dividende an die Aktionäre zu verteilen. Zahlstellen: Hamburger Kreditbank, Hamburg; Hamburgische Landesbank (Giro-Zentrale); Hansa-Bank, Hamburg; Landes- zentralbank der Hansastadt Hamburg; Norddeutsche Bank in Hamburg. Aufbau und Entwicklung Nach der Vereinigung mit den „Oelwerken Stern-Sonneborn A.-G.“ verfügte das Ünternehmen über eigene Werksanlagen in Monheim a. Rhein, Reisholz a. Rh., Hamburg-Grasbrook, Hamburg-Wilhelmsburg und Freital i. Sa. Im Jahre 1929 wurde durch Errichtung des Werkes Harburg bei Hamburg eine bedeutende Erweiterung der Verarbeitungskapazität erreicht, die sich im Laufe der folgenden Jahre durch Aus- bau noch vergrößerte. Im Rahmen dieser Entwicklung konnten Inlandsabsatz und Ausfuhr bis zum Beginn des Krie- ges wesentlich gesteigert werden. Die Gesellschaft verfügte über den weitaus größten Anteil an der Inlanderzeugung von Mineralöl-Fertigprodukten und der Ausfuhr. Während des Krieges sind die Werksanlagen mehr oder minder stark beschädigt, zum Teil ganz zerstört worden. Mit Beseitigung der Kriegsschäden bezw. Wiederaufbau der An- lagen ist gleich nach Beendigung der Feindseligkeiten begonnen worden. Etwa Mitte 1949 werden nach Abschluß der derzeitigen Wiederaufbauarbeiten auf dem Werk Har- burg wieder alle Werke in Betrieb sein mit Ausnahme des Werkes Freital i. Sa., dessen Voltolanlage abtransportiert wurde, während die Restanlage gegenwärtig durch einen volkseigenen Betrieb benutzt wird. Auch die in den Vertei- lungseinrichtungen entstandenen Kriegsschäden sind inzwi- schen weitgehend behoben worden. Um die Verarbeitungskapazität für eingeführte Rohöle weiter zu erhöhen, ist 1948 mit der „Union Rheinische Braunkohle Kraftstoff A.-G.“ ein Nutzungsvertrag abgeschlossen worden, der den Einsatz der Destillations- und Hydrier-Kapazität des Werkes Wesseling für einen Rohöldurchsatz bis zu der Z. 2. genehmigten Höhe von 360 000 ts im Jahr für die Deutsche Shell Aktiengesellschaft sichert. 742 Besitz- und Betriebsbeschreibung Werke: 1. Werk Monheim (Rheinland): Herstellung: Gasöl, Schmieröl, Bitumen, Spezialprodukte. Gleisanschluß: Monheim-Nord, Anschlußgleis. 2. Werk Düsseldorf-Reisholz: Herstellung: Spezial- und Testbenzin, Gasöle. Gleisanschluß: Düsseldorf-Reisholz, Anschlußgleis. 3. Werk Hamburg-Grasbrook: Herstellung: Schmieröl, Fette, Spezialprodukte. Gleisanschluß: Station Hamburg-Süd, Anschlußgleis Still- horner Damm. 4. Werk Wilhelmsburg: Herstellung: Spezial- und Testbenzin. Gleisanschluß: Hamburg-Wilhelmsburg, Anschlußgleis Indu- striebahn. 5. Werk Harburg: Herstellung: Benzin, Gasöl, Schmieröl, Bitumen u. a. Gleisanschluß: Hamburg-Harburg/Unterelbe, Anschlußgleis. Häuser: Eigene Verwaltungsgebäude in Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Ludwigshafen, Nürnberg und Köln, sowie Wohn- gebäude für Arbeiter und Angestellte in Düsseldorf und Hamburg. Zweigniederlassungen: Berlin, Bremen, Dresden, Düsseldorf, Erfurt, Frankfurt, Hamburg, Halle, Hannover, Köln, Lud- wigshafen, München, Nürnberg, Stuttgart. Die Gesellschaft gehört folgendem Verband an: Mineralöl- wirtschaftsverband e. V., Hamburg 36, Neuer Jungfernstieg 21. Statistik Kapitalentwicklung: Das ursprüngliche Grundkapital betrug M 15 000 000.– und wurde bis 1923 auf M 60 000 000.– erhöht. Umstellung auf Reichsmark erfolgte lt. H.-V. vom 27. 6. 1924 im Verhältnis 4:1 auf RM 15 000 000.– in 15 000 Aktien zu RM 1 000.—. Lt. H.-V. vom 21. 10. 1925 Erhöhung des Grund- kapitals um RM 25 000 000.– auf RM 40 000 000.– in Aktien zu RM 1 000.–. Durch Beschluß der H.--V. vom 7. 3. 1927 wurde das Aktienkapital von RM 40 000 000.— auf RM 80 000 000.– erhöht. Lt. H.-V. vom 13. 9. 1928 bezw. 27. 5. 1929 Erhöhung um RM 3 615 000.– auf RM 83 615 000.–, die zur Übernahme des Vermögens der „Oelwerke Stern-sonne- born A.-G.“ in Hamburg dienten. Lt. H.-V. vom 20. 12. 1935 Herabsetzung des Grundkapitals von RM 83 615 000.– auf RM 74 615 000.– durch Einziehung von nom. RM 9 000 000.— voll eingezahlter Aktien. Erhöhung des Grundkapitals lt. H.-V.-Beschluß vom 18. 9. bezw. 20. 12. 1935 um RM 385 000.– auf RM 75 000 000.–. Lt. H.-V.-Beschluß vom 29. 9. 1941 erfolgte eine weitere Erhöhung um RM 45 000 000.– auf RM 120 000 000.—. Heutiges Grundkapital: RM 120 000 000.—. Art der Aktien: Stammaktien. Stückelung: 120 000 Aktien zu je RM 1 000.– (Nr. 1 bis 120 000). Obligationsanleihe: RM 60 000 000.– verschreibungen von 1942. 0 Zinsfuß: 4 %, Zinstermin: Januar/Juli, Tilgung: durch jähr- liche Auslosung über 15 Jahre. Tilgung beginnt am 2. 1. 1948. 4 %ige Teilschuld- Grundbesitz: 1939 1945 1946 1947 Gesamt: am 2 275 036 1 440 584 1 440 584 1 440 584 Die Verminderung ist fast ausschließlich auf die im Gebiet östlich der Oder/Neiße-Linie verloren gegangenen Anlagen zurückzuführen. Belegschaft: 1939 1945 1946 1947 a) Arbeiter: 4 565 5 044 2 165 2 672 b) Angestellte: 4 956 4 515 2 259 2 480 Dividenden auf Stammaktien: 1939 1940 1941 1942 1943 1944 1945 1946 1947 in %: 3 3 3 3 .. Verjährung der Dividendenscheine: Nach 30 Jahren. 0