Verein deutscher oellobnken Sitz: der Verwaltung: (17a) Mannheim-Industriehafen, Bonedlesstraße 3 Drahtanschrift: Oelfabrik. Fernruf: Sammel-Nr. 54041. Postscheckkonto: Karlsruhe 758. Bankverbindungen: Landeszentralbank von Württemberg- Baden, Mannheim Nr. 52/82; Südwestbank, Mannheim Nr. 40543; Allg. Bankgesellschaft, Mannheim Nr. 24016. Gründung: Die Gesellschaft wurde am 1. Juli 1887 gegründet. Zweck: Herstellung, Weiterverarbeitung und Vertrieb von OÖlen und Fetten sowie sämtlichen anderen Erzeugnissen, die in der Fabrikation anfallen. Die Gesellschaft kann alle ge- geschäftlichen Maßnahmen vornehmen, welche zur Förderung des Gesellschaftszweckes geeignet erscheinen. Erzeugnisse: Speiseöle, techn. OÖle, Leinöl, Leinölfirnis, Stand- 61, Ölkuchen bzw. Extraktionsschrote, Sojaschrot, Lecithin. Vorstand: Eugen Kollmar, Mannheim; Johann Hanel, Mann- heim; Hans Grünewald, Mannheim, Stellvertreter. Aufsichtsrat: Albrecht Volland, Berlin, Vorsitzer; Direktor Anton Hüweler, Hamburg, stellv. Vorsitzer; Rechtsanwalt Dr. Bernhard Frankenbach, Hamburg. Abschlußprüfer: Südd. Revisions- und Treuhand A.-G., Mannheim. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Je nom. RM 100.–— = 1 Stimme. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: Der sich aus dem festgesetellten Jahresabschluß ergebende Reingewinn steht in voller Höhe zur Verfügung der Haupt- versammlung und wird entsprechend den Beschlüssen der Hauptversammlung verwendet. Die Hauptversammlung kann von der Verteilung des als verteilungsfähig ausgewiesenen Reingewinns ganz oder teilweise absehen und die als Rein- gewinn ausgewiesenen Beträge zur Bildung weiterer Ab- schreibungen, Wertberichtigungen, Rücklagen und Rückstel- lungen verwenden. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Südwestbank, Mannheim, Stuttgart; Hessische Bank, Frankfurt (Main); Bremer Bank, Bremen. Autbau und Entwicklung 1922 wurde die Fabrik in Hattersheim bei Frankfurt (Main), 1928 die Fabrik in Spyck am Niederrhein verkauft. Anfang 1930 wurde die Fabrik Hamburg-Rothenburgsort, welche seit einer Reihe von Jahren stillstand und ausgeräumt war, mit dem Hamburger Staat gegen ein Baugelände ausgetauscht. Dieses wurde weiterverkauft. 1930: Verkauf der seit 1925 stilliegenden Fabrik in Mauer bei Heidelberg. Die Leistungsfähigkeit der Fabrik Mannheim wurde dadurch erweitert, daß eine Anlage zur Verarbeitung von Palmkernen errichtet wurde. Gleichzeitig ist der ge- samte Betrieb elektrifiziert worden. 1933: Errichtung einer zentralen Kraftanlage in Mannheim. Der Betrieb wurde am 27. Juni 1934 von einem Explosions- unglück betroffen, das die Extraktion für mehrere Wochen stillegte. Die provisorische Wiederinbetriebsetzung erfolgte 1 Monat später, der Ausbau war mit Jahresschluß be- endet. Neben einigen anderen technischen Verbesserungen wurde 1934 die Aufnahmefähigkeit des Lagers für rohe Öle und Raffinate ausgebaut. Während in den ersten Monaten des Jahres 1935 die Einkaufstätigkeit von Rohstoffen auf An- ordnung der Reichsstelle für Getreide, Futtermittel und land- wirtschaftliche Erzeugnisse, als Überwachungsstelle, Ber- lin vollständig ruhte, war erst Ende März 1935 wieder die Möglichkeit gegeben, Ölsaaten und Ölfrüchte in beschränk- tem Umfange einzukaufen. Dieser Einkauf erfolgt seitdem durch die „Deutsche Oelmühlen-Rohstoffe G. m. b. H., Berlin“ in Anlehnung an Richtlinien der Überwachungsstelle. Gleich- zeitig haben sich die in der Fachuntergruppe Ölmühlen- industrie zusammengeschlossenen Ölfabriken über eine Kon- tingentierung verständigt. Die Aufteilung der Einkäufe an die einzelnen Betriebe erfolgte schlüsselmäßig. 750 1937: Beteiligung am Oelmühlen-Walfang-Konsortium. 1942: Kapitalberichtigung gemäß DAV vom 12. Juni 1941 (S. „Kapitalentwicklung“). 1944/45: Durch Feindeinwirkung hat das Werk größere Schäden (Bombenschäden) erlitten, von denen insbesondere die Extraktion und die Raffinerie getroffen wurden. Die Raffination wurde bereits im Jahre 1945 in einer Behelfs- anlage wieder aufgenommen. Nach dem Neubau der Extrak- tion, der im Herbst 1948 vollendet werden soll, wird die frühere Leistungsfähigkeit der Fabrik wieder voll erreicht sein. Die Forderungen an Feststellungsbehörden wegen Kriegsschäden sind in der Bilanz vom 31. Dezember 1945 mit RM 7 534 314.90 aktiviert. Zum gleichen Stichtag wurde eine Rücklage für Ersatzbeschaffung auf Kriegsschäden in Höhe von RM 5 441 176,87 passiviert. Besitr- und Betriebsbeschreibung Anlagen: Fabrik-, Lagerhaus- und Verwaltungsgebäude in Mannheim-Industriehafen und Hamburg, Peutekanal. Filialen in Hamburg und Harburg-Wilhelmsburg. Der „Verein deutscher Oelfabriken“' ist das größte Unter- nehmen der Speiseölindustrie in den 3 Ländern der US-Zone. Das Werk ist auf das modernste eingerichtet und verfügt über eine eigene Kraftzentrale, ferner über Presserei-, Ex- traktion- und Raffinationsanlagen. Ferner ist ein Silo mit einem Fassungsvermögen von 14 000 to zur Einlagerung der zur Verarbeitung kommenden OÖlsaaten vorhanden. Die Lage des Werkes im Industriehafen Mannheims ist wegen seines Wasser- und Gleisanschlusses außerordentlich günstig. Beteiligung Oelmühlen-Walfang-Konsortium. (Buchwert am 31. Dezember 1945 RM 1 024 521.—). Statistik Kapitalentwicklung: Urspr. Kapital M 9,0 Mill., erhöht bis 1921 auf M 17,0 Mill. St.-Akt. Am 21. 11. 1924: Umstellung auf RM 6,8 Mill. Am 14. 3. 1942 Einziehung von RM 2,3 Mill. eigener Aktien. Am 18. 12. 1942: Kapitalberichtigung gemäß DAV vom 12. 6. 1941 um RM 4, 5 Mill. auf RM 9, 0 Mill. Die zur Durchführung der Berichtigung erforderlichen Beträge wurden gewonnen durch Entnahme aus der gesetzlichen Rücklage mit RM 2 080 000.–, aus Gewinnvortrag mit RM 386 314,47, durch Zuschreibungen zum Anlagevermögen mit RM 933 048,64 und aus sonstigen Bilanzposten mit RM 1 514 169, 39. Heutiges Grundkapital: RM 9 000 000.—–. Art der Aktien: Stammaktien. Börsenname: Verein deutscher Oelfabriken. Notiert in: sStuttgart, Frankfurt (Main). Ordn.-Nr.: 76 050. Stückelung: 8 500 Stücke zu je RM 1 000.– (Nr. 1–8500 Lit. G) und 1 250 Stücke zu je RM 400.– (Nr. zwischen 1 bis 14 000 Lit. A–). Lieferbar sind sämtliche Stammaktien. Eigene Aktien: Nom. RM 100 000.– (Buchwert am 31. 12. 1945 RM 30 800.—). Großaktionäre: „Marga“ Maatschappij tot Beheer van An- deelen in Industrieele Ondernemingen N. V., Rotterdam; „Saponia“ Maatschappij tot Beheer von Andeelen in Indu- strieele Ondernemingen N. V., Rotterdam; Margarine-Ver- kaufs-Union, G.m. b. H., Hamburg. 1946 Grundbesitz: 1939 1945 1947 a) gesamt: am 98 188 98 188 98 188 98 188 b) bebaut: am 30 940 22 100 24 800 25 140 Belegschaft: à) Arbeiter: 265 291 188 195 b) Angestellte: 127 86 85 80 Jahresumsatz: (in Mill. RM) 10,4 9,5 9,9 66 7