―――― „ . %% . .. ... ―― Drahtanschrift: Schülehohenlohe Plüderhausen. Fernruf: Amt Schorndorf, Sammelnummer 644. Postscheckkonto: Stuttgart 130. Bankverbindungen: Landeszentralbank von Württemberg- Baden, Schwäb. Gmünd; Südwestbank, Zweigstelle Schwäb. Gmünd; Hessische Bank, Filiale Kassel; Volksbank Gera- bronn e.G. m. b. H., Gerabronn. Gründung: Die Gesellschaft leitet ihren Ursprung her von der im Jahre 1897 unter der Firma „Hohenlohe'sche Nähr- mittelfabrik A.-G.“ in Gerabronn gegründeten Aktiengesell- schaft, welche bei der Gründung die Anlagen und den Be- trieb der „Hohenlohe'schen Präservenfabrik G.m. b. H.“ in Gerabronn übernahm. Im Jahre 1915 erfolgte die Übernahme der Kasseler Hafer- Kakao-Fabrik Hausen und Co. A.-G., Kassel, an der die Hohenlohe'sche Nährmittelfabrik A.-G. durch Aktienbesitz beteiligt war, im Wege der völligen Verschmelzung. Gleich- zeitig Anderung der Firma in „Hohenlohe Kakao-, Schoko- laden- und Nährmittelwerke“, Gerabronn. Mit der Eiernudel- und Makkaronifabrik J. F. Schüle in Plü- derhausen (Württ.) bestand seit 1922 eine Interessengemein- schaft, welche im Jahre 1923 zu einer völligen Vereinigung beider Unternehmen unter der Firmenbezeichnung „Schüle- Hohenlohe A.-G.“ führte. Zweck: Gegenstand des Unternehmens ist die Fabrikation von Nahrungs- und Genußmitteln aller Art, sowie der Han- del mit denselben; der Handel mit Nahrungs- und Genuß- mitteln, Waren und Rohprodukten aller Art, welche nicht von der Firma selbst hergestellt oder angebaut werden, der Erwerb, die Pacht und Errichtung von Anlagen, welche zur Erreichung des Zwecks der Gesellschaft dienen, ferner die Herstellung und der Vertrieb von allen Materialien, Fabri- katen, Maschinen und Geräten und sonstigen Gegenständen, welche mit dem industriellen und landwirtschaftlichen Ge- schäftsbetrieb der Gesellschaft im Zusammenhang stehen. Die Gesellschaft ist auch zum Erwerb oder Pacht und Betrieb anderer industrieller und landwirtschaftlicher Unternehmun- gen in jeder rechtlichen Form, auch durch Zeichnung oder Ankauf von Aktien oder Geschäftsanteilen solcher berech- tigt, wenn nach der Annahme des Aufsichtsrats der Gegen- stand solcher Unternehmungen in den Rahmen des Zwecks der Gesellschaft fällt. Zur Erreichung ihrer Zwecke ist die Gesellschaft befugt, mit gleichartigen oder ähnlichen Gesell- schaften Verträge über Betriebsgemeinschaft abzuschließen. Die Gesellschaft kann an beliebigen Orten des In- und Aus- landes Zweigniederlassungen errichten und betreiben. Erzeugnisse: Herstellung und Vertrieb von Hafernährmitteln und Kindernährmitteln aller Art, Suppen und Suppenmehl in jeder Form, Teigwaren (Nudeln, Makkaroni usw.). Vorstand: Diplom-Volkswirt Heinz Hammel, Plüderhausen (Württ.), Vorsitzer; Adolf Andreae, Plüderhausen, ordent- liches Vorstandsmitglied. Stellvertretende Vorstandsmitglie- der sind: Wilhelm Immencörfer, Plüderhausen; Walter Orphal, Gerabronn. Prokuristen: Wilhelm Köhler, Dr. Herbert Maier, Valentin Holzapfel, Erich A. Jachertz, Jakob Oster, Karl Mautz, sämt- lich in Plüderhausen; Emil Kesper, Kassel; Friedrich Witten- becher, Gerabronn. Aufsichtsrat: Ferdinand Bek, Ulm/Donau, Vorsitzer; Dipl.- Ing. Ludwig Hahn, Mannheim, stellv. Vorsitzer; Frau Ger- trud Reese-Lauber, Gerabronn; Bankdirektor Alfred Rose- wick, Stuttgart. Abschlußprüfer (1947): Wirtschaftsprüfer Dipl.-Kfm. Adolf Ludewig, Kassel. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Je nom. RM 100.— Aktien = 1 Stimme; Vorzugsaktien in bestimmten Fällen 6 Stimmen. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: Nach Vor- nahme sämtlicher Abschreibungen, Wertberichtigungen, Rückstellungen und Rücklagen –— einschließlich der gesetz- lichen Rücklagen und etwaigem Gewinnvortrag –— a) auf die Vorzugsaktien 5 % Gewinnanteil; b) vom verbleibenden Be- Aküengesellschaft, plüdemausen -Kussel- Gerubronn Sitr der Verwaltung: (14a) Plüderhausen (Württ.) trag auf die Stammaktien zunächst 4% Gewinnanteil; c) aus dem hiernach noch verbleibenden Reingewinn erhalten die A.-R.-Mitglieder unter Berücksichtigung des § 98, Abs. 3 AG eine Gewinnbeteiligung von 10 %; d) von dem noch verbleibenden Gewinn erhalten die Stammaktionäre ein wei- teres Prozent Gewinnanteil; e) der Rest wird, soweit die H.-V. keine andere Verwendung bestimmt, an die Aktionäre verteilt, und zwar gleichmäßig für Stamm- und Vorzugs- aktien im Verhältnis ihrer Aktienbeträge. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Südwestbank, Fil. Stuttgart; Südwestbank, Zweigstelle Heidenheim/Brenz; Südwestbank, Zweigstelle Schwäb. Gmünd; Hessische Bank, Fil. Kassel; Mitteldeutsche Creditbank, Fil. Kassel; Rhein-Main-Bank, Fil. Kassel; Volksbank Gerabronn e. G.m.b. H., Gerabronn (Württ.). Aufbau und Entwicklung Die Anfänge der Eiernudel- und Makkaronifabrik J. F. Schüle, Plüderhausen, gehen zurück auf das Jahr 1854; da- mals errichtete J. F. Schüle in Plüderhausen eine Bäckerei, in der in Handarbeit auch Teigwaren hergestellt wurden. Im Jahre 1863 wurde mit der maschinellen Anfertigung von Teigwaren begonnen und eine kleine Handmaschine bald wieder durch ein mit Pferden angetriebenes Göpelwerk er- setzt. Letzteres wurde im Jahre 1872 von einer Dampf- maschine abgelöst; als Spezialität wurden Eierteigwaren fabriziert und mit besonderer Sorgfalt hergestellt und ent- wickelt. Im Jahre 1889 wurden 100 Personen beschäftigt. Die jetzt noch vorhandenen großen Fabrikbauten wurden errichtet in den Jahren 1888–1889 bzw. 1898–1899. Die weiteren Gebäude, wie z. B. das Maschinenhaus, die Schreinerei sowie das Sägewerk sind in den Jahren zwischen 1899 und 1908 entstanden. Im Jahre 1899 wurden 400 Arbeiter beschäftigt und die Teigwarenproduktion stieg auf 300 Zent- ner pro Tag. Die Zahl der Arbeiter betrug in den Jahren 1907–1913 über 600, zeitweise sogar über 700. Nach dem ersten Weltkrieg ergaben sich Schwierigkeiten im Ein- und Verkauf, so daß die Inhaber der Firma im Jahre 1922 eine Verkaufsgemeinschaft mit der Hohenlohe'schen Nährmittelfabrik A.-G., Kassel abschlossen, was im Jahre 1923 zu einer Verschmelzung der beiden Firmen führte. Die neue Aktiengesellschaft wurde unter dem Namen „Schüle- Hohenlohe Aktien-Gesellschaft“ eingetragen. Der andere Teil der jetzigen Aktiengesellschaft, nämlich die Firma Hohenlohe, wurde am 3. 6. 1889 in Gerabronn gegrün- det unter dem Namen „Präservenfabrik Landauer und Co.“. Die Absicht des Gründers war zunächst die Verwertung von Gemüse durch Trocknung und die Verwertung anderer land- wirtschaftlicher Produkte. Bald wurde auch die Erzeugung von Hafernährmitteln auf- genommen und zunächst Hafergrütze und Hafermehl herge- Sstellt. Im Jahre 1896 hat der damalige Geschäftsführer, Herr Carl Lauber, die Fabrikation von Hafernährmitteln nach amerika- nischem Vorbild aufgenommen. Die Bezeichnung „Hafer- flocken“ hat sich glänzend eingeführt und bewährt, obschon der Name „Haferflocken“' für die Firma nicht geschützt wer- den konnte. Die Hauptverwaltung wurde im Jahre 1903 von Gerabronn nach Kassel verlegt und die Anlagen dort erheblich ver- größert sowie eine neue moderne Hafermühle aufgebaut und eingerichtet. Der Absatz entwickelte sich zufriedenstellend bis 1914. Während des ersten Weltkrieges war die Gesell- schaft stark beschäftigt für die Armee. Im Jahre 1915 wurde das Gesellschaftskapital auf 1½ Mil- lionen Mark erhöht und der Name geändert in „Hohenlohe Kakao-, Schokoladen- und Nährmittelwerke“. Nach der Inflation entwickelte sich das Geschäft mehrere Jahre lang in günstiger Weise, bis sich in 1929 ein Konjunk- turrückgang auf dem Weltmarkt bemerkbar machte, der auch das deutsche Wirtschaftsleben beeinflußte. Von 1934 an stei- gerte sich der Absatz wieder allmählich. In den Jahren 1936–1937 wurde in Gerabronn und Kassel je ein Silo gebaut; beide Silos sind noch vorhanden. Im Jahre 1938/39 wurde eine Fabrik in Tapiau (Ostpr.) er- baut und kurz vor Ausbruch des Krieges in Betrieb genom- men. Vor Beginn des zweiten Weltkrieges waren alle vier 799