J. Brüning & Sohn Aktiengesellschaft Sitz der Verwaltung: (24a) lüneburg, Postschließfach 68 Drahtanschrift: Jbus Lüneburg. Fernruf: 4453/4455. Postscheckkonto: Hamburg Nr. 6727. Bankverbindungen: Nordwestbank, Filiale Lüneburg; Landes- zentralbank, Lüneburg. Gründung: Die Gründung erfolgte 1848, als Aktiengesell- schaft 1898. Zweck: Herstellung und Vertrieb von Waren aller Art aus Holz und verwandten Materialien sowie Handel mit Holz und allen damit zusammenhängenden Erzeugnissen. In diesem Rahmen ist die Gesellschaft zu allen Geschäften und Maß- nahmen berechtigt, die zur Erreichung des Gesellschafts- Zzweckes notwendig oder nützlich erscheinen, insbesondere zur Errichtung von Zweigniederlassungen im In- und Aus- lande, zur Beteiligung an anderen Unternehmen gleicher oder verwandter Art und zu deren Erwerb sowie zum Ab- schluß von Interessengemeinschaftsverträgen und ähnlichen Verträgen. Erzeugnisse: Sperrplatten (Marke „Ibus“) für jeden Zweck, insbesondere Schiftsbau, Innenausbau, Möbelfabrikation, fer- ner Preßholz u. a. vergütete Hölzer. Vorstand: Generaldirektor Richard Schweizer, Bevensen; Direktor Paul Kobisch, Lüneburg, stellv. Aufsichtsrat: Fritz Wintermantel, Düsseldorf, Vorsitzer; Bruno Edler von der Planitz, Berlin, stellv. Vorsitzer; Franz Koch, Brehna/Bitterfeld; Fritz Gröning, Düsseldorf. Abschlußprüfer: Deutsche Treuhand-Gesellschaft, Düsseldorf. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Je nom. RM 1000.– = 1 Stimme. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: Der Reinge- winn, der sich nach Vornahme von Abschreibungen, Wert- berichtigungen, Rückstellungen und Rücklagen -— einschließ- lich der Emstellung in die gesetzliche Rucklage und des Gewinnvortrages auf neue Rechnung — ergibt, wird wie folgt Verteilt: 1. Zunächst werden auf die Aktien bis zu 4 % als Gewinn- anteil ausgeschüttet; 2. sodann erhält der Aufsichtsrat den ihm satzungsgemäß zustehenden Anteil am Jahresgewinn; 3. der Rest wird an die Aktionäre Verteilt, soweit die H.-V. keine andere Verwendung bestimmt. Die Gewinnanteile der Aktionäre werden stets im Verhältnis der auf den Nennwert der Aktien geleisteten Einlagen und im Verhältnis der Zeit, die seit dem für die Leistung bestimmten Zeitpunkt ver- strichen ist, verteilt. Bei Ausgabe neuer Aktien kann eine andere Gewinnberechtigung festgesetzt werden. Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Lüneburg; Nordwestbank, Filiale Lüneburg. Aufbau und Entwicklung Die Gesellschaft wurde im Jahre 1848 als offene Handels- gesellschaft in Langendiebach bei Hanau (Main) gegründet und im Jahre 1898 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Die Gesellschaft hatte im Jahre 1920 mit der „N. V. Handel- maatschappij Cuba, Den Haag“, die bis 1927 fast ihr ganzes Grundkapital besaß, ein Abkommen geschlossen, wonach ihre gesamte Fabrikation und die durch sie getätigten Verkäufe ihrer Erzeugnisse gegen eine angemessene Vergütung für Rechnung der „N. V. Cuba“ erfolgten. Dieses Abkommen ist im Jahre 1927 wieder aufgehoben worden, wobei die Gesell- schaft die bis dahin für die „N. V. Cuba“ bei ihr lagernden Rohmaterialien, Halb- und Fertigfabrikate Per 31. August mit rd. M 4 000 000.—–, d. h. unter Tagespreisen, übernommen hat. Die Gesellschaft arbeitet wieder für eigene Rechnung; irgendwelche vertraglichen Verpflichtungen ihrerseits der „N. V. Cuba“ gegenüber bestehen nicht mehr. 1927: Zur Abgeltung einer Restschuld an die CEaba“ und zum Ausbau der Werksanlage in Ragnit wurde im Laufe des Jahres ein mit 8 % verzinsliches, nach 5 Jahren zurückzahl- bares Darlehen in Höhe von §$ 400 000.– aufgenommen. 1928: Infolge der stark verminderten Absatzmöglichkeiten wurde ab Oktober 1930 das Werk Langendiebach und ab Mitte 1932 das Werk Rehfelde an der Ostbahn bis auf wei- teres stillgelegt. 812 3%%.%.... 1932: Verlegung der Verwaltung der Gesellschaft von Pots- dam nach dem Hauptwerk Lüneburg. 1936: Beteiligung mit RM 98 000.– an der „Lüneburger Holz- wWerke G. m. b. H.“. Die Liquidation der „Isolierplattenvertrieb G.m. b. H., Pots- dam'“, wurde beendet. 8 1937: Von dem nicht genutzten Grundbesitz konnten zwei Grundstücke in Potsdam, das Lagerhaus in Herford sowie das Fabrikgrundstück Langendiebach abgestoßen werden; der Verkauf des letzteren war trotz der Sonderabschreibung im Vorjahr nur mit Verlust möglich. 1938: Die seit längerer Zeit stilliegenden Fabriken in Reh- felde und Gunnersdorf sowie ein Wohnhaus in Potsdam wur- den verkauft. 1939: Verkauf des Grundbesitzes in Hanau. 1941: Auf Vorschlag der Gesellschaft Beschluß der Obligatio- näre der 7½ %% Pfund-Anleihe in Amsterdam vom 15. Juli 1941 betr. Herabsetzung des Zinsfußes auf 4 %. 1945: Das ostpreußische Werk Ragnit, das im Laufe des Okto- bers 1944 infolge veränderter militärischer Lage geräumt werden mußte, ging gänzlich verloren. Das Werk Lüneburg hat bis zur Beendigung der Kriegshandlungen nur unwesent- liche Schäden erlitten, war aber ab der zweiten Hälfte April bis Ende September 1945 von britischen Truppen besetzt. Nach Freiwerden der Betriebsanlagen und nach Beseitigung der entstandenen Schäden kam die Produktion langsam wie- der in Gang. 1946 erwies es sich als unmöglich, die Leistungsfähigkeit der Betriebsanlagen auch nur annähernd auszunutzen; vor allem fehlten hierfür die erforderlichen Arbeitskräfte. Der dring- liche Bedarf der Abnehmer konnte nur zu einem kleinen Teil gedeckt werden. Mit den Auslandsabnehmern wurde zwecks Erhaltung der wertvollen Verbindungen Fühlung aufgenom- men, doch sind die Aussichten für Exportgeschäfte in den Erzeugnissen der Gesellschaft noch sehr gering. Besitz- und Betriebsbeschreibung Lage: Lüneburg; Herbolzheim (Breisgau). Anlagen und Einrichtungen: 2 moderne, komplett eingerich- tete Fabrikationsanlagen, davon eine für Sperrholz- und eine für Zigarrenkistenfabrikation. Dazu gehören u. a.: Kraft- und Wärmezentralen, Heißwasseranlage, Trocken- und Mes- serwerk, Schälmaschinen, Heiß-Pressenanlagen und zahl- reiche Holzbearbeitungsmaschinen, hydraulische Zentral- stationen, Krananlagen, Sprinkleranlage. Häuser: 1 Verwaltungsgebäude und 13 Belegschaftswohn- häuser mit insgesamt 35 Wohnungen. (Das Werk Ragnit/ Ostpreußen ging verloren). 2. Grundstück Stuttgart-Feuerbach. Anlagen: Größeres Lager- gebäude. 3. Verkaufsläger: Leipzig, Stuttgart-Feuerbach. Beteiligung: „Lüneburger Holzwerke G.m. b. H., Lüneburg.“ werbsmäßiger Vertrieb von Platten und sonstigen Gegen- ständen aus Holz und ähnlichen Stoffen. Beteiligung: RM 98 000.–. Buchwert: RM 98 000.—–. Die Gesellschaft gehört folgendem Verbande an: Verband der Sperrholz- und Holzfaserplatten-Industrie, Kassel. ――― = 0 Statistik Kapitalentwicklung: Das Grundkapital betrug vor der Um- stellung M 20 000 000.–. Die Umstellung auf Reichsmark er- folgte It. Beschluß der H.-V. vom 10. 11. 1924 im Verhältnis 50:9 auf RM 3 600 000.—. Zwecks Stärkung der Betriebsmittel und zur rationelleren Gestaltung der bestehenden Fabrikanlagen beschloß die a. o. H.-V. vom 19. 10. 1928 eine Kapitalerhöhung um RM 1 400 000.– auf RM 5 000 000.–. RM 1 200 000.– neue Aktien wurden den alten Aktionären im Verhältnis 3:1 zum Kurse von 109 % angeboten, während die restlichen RM 200 000.–— zum gleichen Kurse an ein der Gesellschaft befreundetes Unternehmen weitergegeben wurden. Die H.-V. vom 27. 8. 1938 beschloß die Herabsetzung des Grundkapitals in vereinfachter Form mit Wirkung für den 31. Dezember 1937 derart, daß zunächst RM 8 000.– eigene Aktien zum Einzug gelangten. Das restliche Grundkapital * Gegründet: 1936. Kapital: RM 100 000.–. Zweck: Herstellung und ge- = ,= 08 68 w=