X― ― ―――――― ==―= * * Drahtanschrift: Feldmühle Hauptverwaltung. Fernruf: Amt Bielefeld 3612, 3175. Fernschreiber: 023889. Postscheckkonto: Köln 150030. Bankverbindungen: Bankverein Westdeutschland, Bielefeld, Düsseldorf; Rhein-Ruhr Bank, Bielefeld; Landeszentralbank von Nordrhein-Westfalen, Bielefeld; Hansa-Bank, Hamburg. Gründung: Die Gründung erfolgte am 27. August 1885 unter der Firma „Schles. Sulfit-Cellulose-Fabrik Feldmühle in Liebau (Schles.)' mit einem Grundkapital von M 360 000.—. Firma von 1891–1911 „Cellulose-Fabrik Feldmühle“, am 24. März 1911 Anderung in die jetzige. Zweck: Herstellung und Weiterverarbeitung von Papier, Che- mikalien, Schleifmitteln und verwandten Stoffen sowie der Vertrieb dieser Waren. Die Gesellschaft ist zu allen Ge- schäften und Maßnahmen berechtigt, die zur Förderung des Gegenstandes und des Geschäftszweiges der Gesellschaft not- wendig oder nützlich erscheinen. Erzeugnisse: Die Papier- und Kartonfabriken der Gesell- schaft stellen her: Zeitungsdruckpapier, holzhaltige und holz- freie Druckpapiere, Tapetenrohpapier, holzhaltige und holz- freie Schreibpapiere, einseitigglatte und maschinenglatte holz- freie und holzhaltige Packpapiere, Kartons aller Art (2. B. Chromoersatzkarton), ferner Kunstdruckpapiere, sowie Echt- pergament und Krepp-Papiere. In der elektro-chemischen Fabrik werden Atzkali, Atznatron und Chlor, in der Elektroschmelze Korunde verschiedenster Qualität erzeugt. Das Schleifmittelwerk dient der Erzeuung von Schleifscheiben, Schleifkörpern aller Art, Schmirgellei- nen, Schmirgelpapier und losem Schmirgel. Vorstand: Dipl.-Ing. Friedrich Klein, Hillegossen bei Biele- feld; Oswald Dittrich, Oldentrup bei Bielefeld; Dipl.-Ing. Hans Klagges, Heepen bei Bielefeld. Aufsichtsrat: Der Aufsichtsrat ist gemäß einer Entscheidung der Militärregierung HQ Mil. Gov. Land Lippe und RB Minden als aufgelöst zu betrachten. Abschlußprüfer: Dr. Möhle und Dr. Dr. Red, Bielefeld. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Je nom. RM 100.– Stammaktien und Vorzugsaktien = 1 Stimme; in besonderen Fällen je RM 100.–— Vorzugsaktien = 10 Stimmen. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: Der sich aus der Jahresbilanz gem. § 131 AG ergebende Rein- gewinn wird wie folgt verteilt: 1. Zunächst sind gemäß § 4 der Satzung etwa rückständige Gewinnanteile aus Vorjahren auf die Vorzugsaktien nachzuzahlen; 2. von dem verbleiben- den Reingewinn sind auf die Vorzugsaktien 6 % des auf ihren Nennwert eingezahlten Betrages zu verteilen; 3. so- dann entfallen auf die Stammaktien bis zu 4 % des auf ihren Nennwert eingezahlten Betrages; 4. aus dem hiernach noch verbleibenden Reingewinn erhält der Aufsichtsrat die Ge- winnbeteiligung gemäß § 15 Ziff. 3 der Satzung; 5. der Rest wird an die Stammaktionäre nach Maßgabe des auf den Nennwert der Aktien eingezahlten Betrages verteilt, soweit nicht die H.-V. eine andere Verwendung beschließt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Hillegossen; Hansa-Bank, Hamburg. Aufbau und Entwicklung 1885: Errichtung des Mutterwerkes in Liebau (Schles.). 1892: Verlegung der Zentralverwaltung von Liebau nach Cosel. 1899: Verlegung der Zentralverwaltung von Cosel nach Bres- lau. 1910: Grundsteinlegung zum Werk Odermünde bei Stettin. 1912: Verlegung der Zentralverwaltung von Breslau nach Berlin. 1916: Verlegung der Zentralverwaltung von Berlin nach Stet- tin. 1925: Gründung der „Nord-Ostsee-Schiffahrts- und Trans- port-Gesellschaft m. b. H.“ in Stettin. 1926: Verschmelzung der „Pommersche Papierfabrik Hohen- Krug A.-G.“ mit der Gesellschaft. 15 Handbuch II 1927: Erwerb der Anteile der „Chemischen Werke Pommern G. m. b. H., Stettin', im Wege einer Option; Grundstückserwerb in Odermünde und Hohenkrug. 1928: Abschluß eines Fusionsvertrages mit der „Chemischen Werke Pommern G. m.b. H., Stettin“; die aufgenommene G. m.b. H. betrieb keine Fabrik, sondern war nur im Besitz von Grundbesitz. Erhöhung des Aktienkapitals (siehe „Kapi- talentwicklung“). 1929: Genehmigung des Fusionsvertrages mit der „Papier- fabrik Reisholz A.-G., Düsseldorf“, wonach das Vermögen dieser Gesellschaft als Ganzes unter Ausschluß der Liquida- tion mit Wirkung ab 1. Juli 1928 übernommen wurde. Durch G.-V.-Beschluß vom 3. April Kapitalerhöhung (siehe „Kapi- talentwicklung“). 1930: Erwerb der Dreiviertelmehrheit der „Königsberger Zell- stoff-Fabriken und Chemische Werke Koholyt A.-G., Ber- lin“ am 18. Juni für $ 1,0 Mill. aus den Händen der eng- lischen „Inveresk Paper Co. Ltd. (Aktienkapital RM 17,6 Mill.) zu einem Kurse von etwa 159 %. Beschaffung der not- wendigen Mittel durch mehrjährigen Zwischenkredit. Gegen Ende des Jahres Erwerb der übrigen Koholyt-Aktien bis auf einen unwesentlichen Rest im Tausch 1:1 gegen eigene Aktien. Kapitalerhöhung (siehe „Kapitalentwicklung“). 1931: Am 8. Januar Abschluß eines I. G.-Vertrages mit der Koholyt A.-G., wonach der Koholytbetrieb ab 1. Juli 1930 für Rechnung der Feldmühle geführt wurde. Aufnahme der „Industriehaus-Gesellschaft m.b. H.“ durch Fu- sion und Auflassung der Grundstücke Königstor 6 und 7 an die Feldmühle. Verlegung der Hauptverwaltung der Koholyt von Berlin nach Stettin und Vereinigung mit Feldmühle. Stillegung des Werkes Liebau. 1932: Herabsetzung des Aktienkapitals auf Grund der Notver- ordnung vom 10. Juni 1931 in erleichterter Form (siehe „Ka- pitalentwicklung“). 1934: Verbesserung der gesamten Anlagen durch Neu- und Ersatzbauten. Ankauf des Hausgrundstückes Königstor 8 zur Erweiterung des Verwaltungsgebäudes in Stettin. Erhöhung des Stammaktienkapitals zum Austausch von nom. RM 3, 6 Mill. Aktien der „Dresdener Chromo- und Kunstdruck-Pa- pPierfabrik Krause & Baumann A.-G., Heidenau, Bez. Dres- den“, die bisher im Besitz der „Hartmann & Co. G.m. b. H., Berlin', waren. (Aktienkapital RM 6, 0 Mill.). (Näheres siehe „Kapitalentwicklung“). Im Laufe des Jahres 1934: Erhöhung des Bestandes an Aktien der Dresdener Chromo bis auf nom. RM 4 403 700.—. 1935: Verschiedene Neu- und Ersatzbauten. Erhöhung der Be- teiligung an der „Dresdener Chromo- und Kunstdruck-Pa- Dierfabrik Krause & Baumann A.-G.“ auf über 75 % des Aktienkapitals. 1936: Umwandlung der „Königsberger Zellstoff-Fabriken und Chemische Werke Koholyt A.-G.“ durch Vermögensübertra- gung unter Ausschluß der Liquidation auf Feldmühle laut G.-V. vom 25. November 1936. Dadurch wurde lediglich ein schon seit mehreren Jahren bestehender Zustand bestätigt, da sich das gesamte Aktienkapital der Koholyt bis auf RM 80 000.– seit 1930 in Händen der Feldmühle befand. 1937: Aufnahme einer 5 %0igen RM-Anleihe in Höhe von RM 10,0 Mill. zum Ausbau der Werke. Aufnahme der ,Dresdner Chromo- und Kunstdruck-Papier- fabrik Krause & Baumann A.-G.“' durch Verschmelzung unter Ausschluß der Liquidation durch Beschluß der ao. G.-V. vom 2. September 1937. Erhöhung des Stammaktien- kapitals (siehe „Kapitalentwicklung“') zwecks Umtausch der noch im Umlauf befindlichen Krause & Baumann-Aktien. 1938: Übernahme von Gesellschaftsanteilen der „Folienfabrik Fürth-Forchheim G.m.b.H., Fürth (Bay.)'. Verlegung eines Teiles der Hauptverwaltung von Stettin nach Berlin. 1939: Inbetriebnahme der neuen Hochdruckkesselanlage Werk Odermünde; Aufstellung und Inbetriebnahme einer neuen Papiermaschine und einer neuen Zellstoffentwässerungs- maschine im Werk Odermünde. 1940: Gründung der „Feldmühle-Hilfe G. m. b. H., Berlin-“. Februar 1940: Ausgabe einer 5 % hypothekarisch gesicherten Anleihe im Betrage von RM 10,0 Mill. 1943: Kündigung der 5 % RM-Anleihe von 1937 in Höhe von RM 10,0 Mill. mit Angebot eines Umtausches in eine neue 4 % Anleihe. Im August 1943 Verlegung eines Teiles der Hauptverwaltung mit dem gesamten Buchwerk nach Hohen- krug bei Stettin (auf behördliche Anordnung aus kriegsbe- dingten Gründen). 817