Allgemeine Baugesellschuft Lenz & Co. M Homburg Techn. Hauptverwaltung: (244) Hamburg, Mönckebergstraße 11 Kaufm. Hauptverwaltung: (1) Berlin-Wilmersdorf, Mecklenburgische Str. 57 Drahtanschrift: Allbaulenz. Fernruf: Hamburg 32 32 33; Berlin 87 35 01. Postscheckkonto: Berlin West 3 084. Bankverbindungen: Brinckmann, Wirtz & Co., Hamburg; Ber- liner Handelsgesellschaft in Frankfurt (Main) A.-G., Frank- furt (Main); Berliner Stadtkontor, Berlin; Sponholz & Co., Hannover. Gründung: Die Gründung erfolgte im Jahre 1905 unter dem Namen „Deutsche Kolonial-Eisenbahn-Bau- und Betriebs- Gesellschaft' auf Grund des § 11 des Schutzgebietsgesetzes (RGBl. 1900 S. 813) als Kolonialgesellschaft mit einem Grund- kapital von M 4, 0 Mill. Die Firmenbezeichung wurde auf Grund der Hauptversammlung der Anteilseigner vom 28. März 1927 auf „Allgemeine Baugesellschaft Lenz & Co. (Kolonial- gesellschaft)' geändert und bis zum 11. Oktober 1947 geführt. Mit diesem Tage wurde die Gesellschaft in eine Aktiengesell- schaft umgewandelt und firmiert nunmehr „Allgemeine Bau- gesellschaft Lenz & Co. Aktiengesellschaft“. Laut Beschluß der H.-V. vom 1. Februar 1948 wurde der Sitz der Gesell- schaft von Berlin nach Hamburg verlegt. Zweck (Neufassung lt. H.-V. vom 11. 10. 1947): Bau und Betrieb von Eisenbahnen und anderen Transportanlagen. Die Aus- führung von Hoch- und Tiefbauten jeder Art, der Kauf und Verkauf, die Herstellung und Ausbesserung von Maschinen, Eisenbahnbetriebsmitteln, Baumaterialien und Geräten und deren Teilen, der Erwerb und die Verwertung von Grund- besitz, ferner die Tätigkeit aller hiermit zusammenhängenden Rechtsgeschäfte, die Beteiligung an Gesellschaften dieser oder ähnlicher Art, die Eingehung von Interessengemeinschaften. Zweigniederlassungen: Berlin, Braunschweig, Bremen, Dort- mund, Frankfurt (Main), Hannover, Kiel, Saarbrücken; (früher auch in Dresden, Königsberg, Magdeburg, Posen und Stettin), Vorstand: Otto Grub, Berlin; Dr.-Ing. Hans Minetti, Hamburg. Aufsichtsrat: Bankier Hermann Schilling (i. Fa. Brinckmann, Wirtz & Co.), Hamburg, Vorsitzer; Reichsminister a. D. Geh. Rat A. F. Albert, Berlin, stellv. Vorsitzer; Direktor Eduard Beckhäuser, Dortmund; Dr. Franz Nast, Hamburg; Baurat Theodor Reh, Berlin; Stadtverordneter H. Scheibel, Berlin; Direktor Dr.-Ing. Erich Stephan, Berlin; Bankier H. W. v. Tümpling, Frankfurt (Main); Dr. Otto Ullrich, Hamburg; Dr. Rudolf Werres, Goslar. Abschlußprüfer: Treuhand-Aktiengesellschaft, Berlin. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Je nom. RM 100.– Stammaktien = 1 Stimme, je nom. RM 100.– Vorzugs-Aktien = 1 Stimme. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: Der nach Vornahme aller Abschreibungen, Wertberichtigungen, Rück- stellungen und Rücklagen, insbesondere der gesetzlichen Rücklage (§ 130 Aktiengesetz) verbleibende Reingewinn wird vorbehaltlich der Bestimmung des § 17 und sofern nicht die Hauptversammlung anders bestimmt, wie folgt auf die Aktio- näre verteilt: Zunächst erhalten die Inhaber von Vorzugs- aktien 5½ % p. a. des Nennwertes ihrer Aktien als Vorzugs- dividende, und zwar erhalten sie vorweg etwaige Ausfälle an der Vorzugsdividende früherer Jahre. Nach Befriedigung der Vorzugsaktien erhalten die Inhaber von Stammaktien aus dem Jahresgewinn bis zu 6 % des Nennwertes ihrer Stamm- aktien. Der alsdann noch zur Verteilung verbleibende Rein- gewinn wird als weiterer Gewinnanteil auf die Inhaber so- wohl der Vorzugsaktien als auch der Stammaktien gleich- mäßig verteilt. Zahlstellen: Brinckmann, Wirtz & Co., Hamburg; Berliner Handelsgesellschaft in Frankfurt (Main) A.-G., Frankfurt (Main). Aufhau und Entwicklung Die „Aktiengesellschaft für Verkehrswesen“ bzw. die „Lenz & Co. G. m. b. H. begann 1904 mit dem Bau von Eisenbah- nen in den ehemaligen deutschen Kolonien in Afrika. Zur Durchführung des kolonialen Eisenbahnbaues und des Be- triebes gründete die „Aktiengesellschaft für Verkehrswesen“ 1905 die „Deutsche Kolonial-Eisenbahn-Bau- und Betriebs- Gesellschaft Berlin' mit einem Grundkapital von M 4, 0 Mill. Bis zu Beginn des ersten Weltkrieges hatte die „Lenz & Co. G. m. b. H.“' bzw. die „Deutsche Kolonial-Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaft' von insgesamt 4 348 km er- bauten afrikanischen Eisenbahnen 1 702 km gebaut und 1588 km betrieben. Nach dem Verlust der Kolonien ging der kleine Rest der Anteile der „Deutschen Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaft', der sich in fremdem Besitz befand, an die ,Aktiengesellschaft für Verkehrswesen“' über. Nachdem sich die Tätigkeit der „Deutschen Kolonial-Eisen- bahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaft' nach dem Kriege nur auf Abrechnungs- und Abwicklungsarbeiten mit dem Reichs- kolonialamt erstreckte, wurde Anfang 1926 die gewerbliche Tätigkeit wieder aufgenommen. Am 28. März 1927 wurde das Kapital unter Anderung der Firma in „Allgemeine Baugesell- schaft Lenz & Co. (Kolonial-Gesellschaft)* auf RM 5 000 000.– erhöht. Die gesamten Hoch- und Tiefbaugeschäfte im In- und Ausland gingen von der „Lenz & Co. G. m. b. H.“ auf die Gesellschaft über. Während „Lenz & Co. G. m. b. H.“ den Eisenbahnbetrieb und den Eisenbahnbau (letzterer nur im Inland) behielt, bekam die „Allgemeine Baugesellschaft Lenz & Co. (Kolonial-Gesellschaft)* den Hoch- und Tiefbau im In- und Ausland sowie den Eisenbahnbau im Ausland als Tätig- keitsgebiet zugewiesen. 1928 und 1929 Kapitalerhöhungen (siehe „Statistik“). Im Februar 1929 erwarb die Gesellschaft eine Beteiligung von RM 650 000.– an der mit einem Kapital von RM 1 000 000.– ausgestatteten „Münchener Bau-A.-G.“, München, die wieder abgestoßen wurde. 1930: Gegen Ende des Jahres 1930 wurde die mit der Firma „Dyckerhoff & Widmann A.-G.“ in Wiesbaden, mit Wirkung ab 1. Januar 1930 getroffene Vereinbarung über die gemein- schaftliche Betätigung im Auslande wieder aufgehoben. Die außerordentliche Generalversammlung vom 29. Dezember 1930 beschloß, das Grundkapital der Gesellschaft durch Ein- ziehung von RM 5 250 000.– eigenen, von der „A.-G. für Ver- kehrswesen“ zur Verfügung gestellten Anteilen auf RM 6 000 000.– herabzusetzen (siehe auch „Statistik“). Als Gegen- leistung überließ die „Allgemeine Baugesellschaft Lenz & Co.“ der „A.-G. für Verkehrswesen“ Beteiligungen (u. a. die 33 % betragenden Beteiligungen an der ,N. V. Bouw Maat- schappij Dyckerhoff & Widmann“', Den Haag, und N. V. Al- betam Baggeren Bouw-Mij.“ Den Haag) bzw. den durch an- derweitige Verwertung dieser Beteiligungen erzielten Erlös, Hypotheken und langfristige Forderungen zum Buchwerte von RM 4 200 000.–. Ebenfalls wurde die Beteiligung an der „Bauvereinigung G. m. b. H.“, Berlin, am 29. Dezember 1930 an die „A.-G. für Verkehrswesen“ abgegeben. 1931: Zwecks Übernahme des schlesischen Arbeitsgebietes der früheren „Industriebau Held & Francke A.-G.“ gründete die Gesellschaft im Juli 1931 die „Schlesische Industriebau Lenz & Co. A.-G.“, Gleiwitz, und brachte in diese ihre Be- teiligung an der „Lenz & Co Schlesische Baugesellschaft m. b. H.“, Breslau ein. Aus ähnlichen Erwägungen heraus gründete die Gesellschaft zusammen mit der Firma „J. Kem- na“', Breslau, im Dezember 1931 die „Straßenbaugesellschaft Kemna-Lenz G. m. b. H.“, Berlin. 1932: Die Generalversammlung vom 20. Juli 1932 beschloß die Herabsetzung des Grundkapitals (siehe „Statistik“) zwecks Anpassung an den aus Anlaß der Wirtschaftsentwicklung veränderten Vermögensstand der Geselschaft. Gleichzeitig wurde eine Kapitalerhöhung um RM 1,8 Mill. beschlossen, das neue Kapital wurde von der „A.-G. für Verkehrswesen“ übernommen. Die Beteiligung an der „Hof und Hufe“ Allgemeinen Land- siedlungsgesellschaft m. b. H., Klein-Plasten in Mecklenburg wurde auf RM 198000.– erhöht. 1933: Das Kapital der „Hof und Hufe“' wurde auf RM 500 000.– erhöht, von denen die Gesellschaft RM 300 000.– übernahm, so daß sich die Kapitalbeteiligung auf nom. RM 498 000.– stellt. 1934: Die im Jahre 1934 .. starke Erhöhung der Geschäftstätigkeit erforderte wesentliche Mittel zur Beschaf- fung neuer Geräte und Maschinen sowie laufende Betriebs- mittel. Seitens der „A.-G. für Verkehrswesen“' wurde der Gesell- schaft hierfür seit Anfang 1934 über RM 3 000 000.– neues Geld zugeführt. 1935: Zur Erhaltung der geschäftlichen und kmanzielle Selbständigkeit wurde eine Erhöhung des Grundkapitals um RM 3, 0 Mill. durchgeführt (Siehe Statistik). Übernahme von nom. RM 400 000.– neuer Anteile der „Lenz & Co. Süddeut- sche Baugesellschaft m. b. H., München“, * * 3 =tt- ―――――――― ―§ ―――― ―――――§― ――――――――――