§§―§§――7 „ . Drahtanschrift: Knauerbauten. Fernruf: Düsseldorf 1 29 07. Postscheckkonto: Köln 520 50. Bankverbindung: Bankverein Westdeutschland, Düsseldorf (Konto Nr. 400 25). Gründung: Die Gründung erfolgte am 31. Dezember 1921 unter Übernahme der seit 1892 zunächst als o. H. G. und dann als „Boswau & Knauer G.m. b. H.*', Berlin, bestehenden Firma mit einem Grundkapital von RM 25 000 000.–. 1949 Sitzverlegung nach Düsseldorf. Zweck: Betrieb des Baugewerbes in Hoch-, Beton- und Stahl- betonbau, sowie aller damit zusammenhängenden Geschäfte. Arbeitsprogramm: Hochbauten, Skelettbauten, Siedlungsbau- ten, Beton- und Stahlbetonausführungen, Zimmerer- und Tischlerarbeiten, Deckenkonstruktionen, Holzbearbeitung und Deckensteinfabrikation. Niederlassungen: Berlin, Bremerhaven, Hamburg, Hannover, Kiel, Köln, Mainz, Unterlüß / Krs. Celle (mit Sägewerk). Vorstand: Baurat a. D. Dipl.-Ing. Hanns Krackow, Düssel- dorf, Vorsitzer; Baumeister Wilhelm Hess, Berlin-Lichten- rade; Bauingenieur Günther Schapka, Hamburg (stellv. Vor- standsmitglied). Aufsichtsrat: Direktor Hans Erkelenz (Bankverein West- deutschland), Düsseldorf, Vorsitzer; Direktor Karl Muth (Ver- einigte Stahlwerke A.-G.), Düsseldorf, stellv. Vorsitzer; Dr. rer. pol. Ernst Bodien, Berlin-Charlottenburg; Bankdirektor Dr. Ludwig Holbeck, Berlin-Zehlendorf-West; Dr. Werner (Vorstandsmitglied der Westdeutsche Kaufhof A.-G)), . Abschlußprüfer: Treuhand-Aktiengesellschaft, prüfungsgesellschaft, Berlin. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Je nom. RM 100.— = 1 Stimme. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: Nach Vor- nahme von Abschreibungen, Wertberichtigungen, Rückstel- lungen und Rücklagen einschl. der Einstellung in die gesetz- liche Rücklage und eines etwaigen Gewinnvortrages: 1. zunächst erhalten die Aktionäre 4 % des auf ihre Aktien eingezahlten Betrages; 2. aus dem verbleibenden Reingewinn erhalten die Mitglieder des A.-R. einen Gewinnanteil von 8 % unter Beobachtung des § 98 AG.; 3. der Rest wird an die Aktionäre verteilt, wenn nicht die H.-V. anders bestimmt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Bezirksbank Charlottenburg; . Hamburg; Bankverein Westdeutschland, Düssel- orf. Wirtschafts- Aufbau und Entwicklung Ende 1931 wurde das Sägewerk Unterlüß stillgelegt. Bei er- * Rohgewinn wurden beträchtliche Rückstellungen ge- macht. Seit 1933 ist eine besondere Arbeitsgemeinschaft mit der Firma „Leonhard Moll“', München, für neuzeitlichen Straßen- bau angegliedert. In Berlin-Pankow wurde ein Grundstück angekauft. Das Grundstück in Hüfingen bei Donaueschingen i. Schw. (106 850 qm) wurde im Juni 1933 verkauft. Anfang 1934 wurde das Sägewerk Unterlüß mit Aussicht auf anhaltende und lohnende Beschäftigung wieder in Betrieb genommen. In Spandau-Hekenfelde wurde ein als Lagerplatz dienendes Grundstück in Größe von 55 120 am erworben, auf das sich die Gesellschaft bei Übernahme der Geschäftsanteile der „Gottlieb Tesch G.m. b. H.' von der Tesch-Erbengemein- schaft ein Optionsrecht gesichert hatte. Die im Vorjahr abge- schlossene Arbeitsgemeinschaft mit der Tiefbaufirma Moll in München wurde in gegenseitigem Einvernehmen zum 31. De- zember 1934 aufgelöst. 1935: Zur Erweiterung des Lagerplatzes in Reinickendorf wurde ein anschließendes Grundstück von etwa 2 400 qm er- worben. 1936: Der Lagerplatz in Reinickendorf hat durch Zukauf eines weiteren anstoßenden Terrains von 10 200 qam an regulierter Straße eine neue Straßenfront von 181, 10 m erhalten. 1937: Verkauf eines Landhauses in Unterlüß und eines Lager- pPlatzes in Düren. „ oswau & Knauer Aktiengesellschaft Sitr der Verwaltung: (22a) Düsseldorf, Srabenstraße 19/25 (früher Berlin-Charlottenburg 9) 1938: Kauf eines kleinen Grundstückes in Unterlüß und Hin- gabe eines Grundstückes in Hakenfelde in Option. Vollein- zahlung der Anteile an der neuen Gesellschaft für Siedlungs- und Wohnungsbau m.b. H. und Verkauf der Anteile an der „Gottlieb Tesch G.m.b. H.“. 1939: Verkauf des Grundstücks in Spandau-Hakenfelde zum Optionspreise. Gründung der „Wohlfahrtseinrichtung der Bos- wau & Knauer A.-G. e. V.“. 1942: Mit Wirkung ab 1. Januar 1942 wurde die Tochtergesell- schaft ,Neue Gesellschaft für Siedlungs- und Wohnungsbau G.m. b. H., Düsseldorf*', in „Boswau & Knauer G.m. b. H.“ um- benannt und der Sitz nach Posen verlegt. Gegen Ende des Krieges traten durch Zerstörungen auf den Lagerplätzen in Berlin, Hannover und Düsseldorf erhebliche Schäden ein. Die Geschäftsräume der Hauptverwaltung sowie der Filialen in Hamburg, Hannover und Düsseldorf wurden durch Kriegsereignisse unbenutzbar. Es mußten neue Ge- schäftsräume bezogen werden. Durch den Kriegsausgang und die Abtrennung der Ostgebiete verlor die Gesellschaft ihre Niederlassungen in Breslau, Glei- witz, Kattowitz, sowie das Arbeitsgebiet der Tochtergesell- schaft „Boswau & Knauer G.m.b. H.“ in Posen. Sämtliche in dem Ostraum gelegenen Baustellen mit den vorhandenen Waren- und Gerätebeständen sind verloren gegangen. 1945: Zu Beginn des Geschäftsjahres war das Unternehmen so- wohl im Hauptgeschäft als auch in den Filialen und auf den auswärtigen Betriebsstätten noch voll beschäftigt. Durch die Entwicklung auf den Kriegsschauplätzen und durch die ver- stärkten Luftangriffe kamen die Arbeiten vielfach ins Stocken und zum Erliegen. Die Verbindung mit den einzelnen Filialen und Baustellen ging fast vollkommen verloren. Sofort nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde mit der Wieder- eröffnung des Betriebes in Berlin begonnen. In den West- zonen war der Filialbetrieb kaum unterbrochen. Da in Berlin die Bankkonten blockiert und sämtliche Tageskassen aus- geplündert waren, standen der Gesellschaft hier nur noch RM 8 000.— flüssige Betriebsmittel zur Verfügung. Mit einem von der Stadt Berlin aufgenommenen Kredit von RM 60 000.– und anderen Darlehen konnte für den Anfang das notwendige Betriebskapital beschafft werden. Die Verbindung mit den einzelnen Filialen und Baustellen wurde allmählich wieder hergestellt. Erhebliche Bestände an Maschinen, Gerät und Materialien konnten auf den früheren Baustellen im Raum von Groß-Berlin gerettet werden. Im Jahre 1946 wurden die Baustelle in Zeitz und die Filiale Brandenburg der Verfügung der Gesellschaft entzogen. Im April 1948 ging bei der durch die deutsche Treuhandver- waltung des sequestierten und beschlagnahmten Vermögens im sowjetischen Besatzungssektor der Stadt Berlin eingelei- teten Aktion gegen Betriebe im Ostsektor von Berlin der Ein- fluß auf die in diesem Sektor gelegenen Vermögens- und Betriebsteile verloren. Trotz dieser Verluste ist der Betrieb aktionsfähig geblieben und im Hauptgeschäft sowie den Zweigstellen bei den im Augenblick vordringlichen Bauaufgaben eingesetzt. Der Sitz der Tochtergesellschaft „Boswau & Knauer G.m. b. H.“ wurde nach Mainz verlegt. Die H.-V. vom 22. Februar 1949 beschloß die Sitzverlegung von Berlin nach Düsseldorf. Besitz- und Betriebsbeschreibung 1. Berlin-Reinickendorf (Ostsektor von Berlin, 1949 enteignet). An Gebäuden sind vorhanden ein massives dreistöckiges Wohngebäude, Maschinen-, Werkstätten-, Garagengebäude, verschiedene Lagerschuppen, Entladeschuppen usw., zum Teil massiv, zum Teil Fachwerk oder Holzbau. Das Grundstück liegt unmittelbar am Bahnhof Berlin-Wilhelmsruh an regu- lierter Straße, hat eigenen Bahnanschluß und dient als Bau- hof. Es sind Konstruktionswerkstätten, eine elektrisch betrie- bene Zimmerei, Magazine für Baumaterial, Heiz- und Trockenkammern vorhanden. Zugunsten der Stadt Berlin ist auf dem Lagerplatz eine Sicherungshypothek von RM 10 000.– zur Sicherung etwaiger Ansprüche auf Anliegerbeiträge ein- getragen. Kriegsschäden sind entstanden. Soweit zerstörte oder beschä- digte Anlagen für den fortgeführten Betrieb nötig wurden, sind sie wieder errichtet bzw. instandgesetzt worden. 841