Gebrüder Goedhart Aktiengesellschaft Sitz der Verwaltung: (24a) lübeck-Siems Fernruf: 34 362. Postscheckkonto: Hamburg 3541. Bankverbindungen: Landeszentralbanken Lübeck und Düs- seldorf; Rhein. Westf. Bank, Düsseldorf; Norddt. Bank, Ham- burg; Disconto-Bank, Bremen; Rhein-Ruhr Bank, Düssel- dorf; Holsten-Bank, Lübeck. Gründung: Die Gründung erfolgte am 3. März 1906 mit Wir- kung ab 1. Januar 1906 unter Übernahme der Firma „Bau- unternehmung Gebrüder Goedhart G.m. b. H.“ in Düsseldorf mit Zweigniederlassungen mit einem Grundkapital von M 3 500 000.—. Zweck: Übernahme und Ausführung von Bauarbeiten aller Art, insbesondere die Ausführung von Baggerarbeiten auf See, in Flüssen und Häfen, Kanalbauten, Hafenanlagen und Eisenbahnbauten im In- und Ausland sowie der Betrieb damit in Zusammenhang stehender Fabrikations- und Han- delsgeschäfte. Die Gesellschaft ist befugt, alle Geschäfte abzuschließen und Maßnahmen zu treffen, die den Gegen- stand des Unternehmens unmittelbar oder mittelbar zu för- dern geeignet sind und sich an anderen gleiche oder ähn- liche Zwecke verfolgenden Unternehmungen zu beteiligen sowie Zweigniederlassungen im In- und Ausland zu errich- ten. Tätigkeitsgebiet der Gesellschaft: Bauarbeiten aller Art, Bau von Eisenbahnen, Kanälen und Hafenanlagen, Ausfüh- rung von Naßbaggerarbeiten aller Art. Vorstand: Gerhard Goedhart, Lübeck; Paul Malbranc, Rein- feld/Holstein. Aufsichtsrat: Rechtsanwalt Dr. Kurt Erhardt, München, Vorsitzer; Regierungsrat Karl Massmann, Kiel, stellv. Vor- sitzer; Bankdirektor Max Bardroff, Düsseldorf; Gerichts- assessor Felix Suréen, Düsseldorf; Bankier Otto Treiber (Bankhaus E. J. Meyer), Hamburg. Abschlußprüfer: Deutsche Treuhand-Gesellschaft, dorf. Düssel- Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Je nom. RM 100.— = 1 Stimme. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: Der Rein- gewinn, der sich nach Vornahme von Abschreibungen, Wert- berichtigungen, Rückstellungen und Rücklagen einschließlich der Einstellung in die gesetzliche Rücklage und des Ge- Winnvortrages auf neue Rechnung ergibt, wird an die Stammaktionäre verteilt, soweit die H.-V. nicht anderweitig beschließt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Norddeutsche Bank, Ham- burg; Rheinisch-Westfälische Bank, Düsseldorf; Bankhaus E. J. Meyer, Hamburg; Rhein-Ruhr Bank, Düsseldorf; Bayerische Staatsbank, München. Autbau und Entwicklung 1938 wurde auf Beschluß der H.-V. die Satzung geändert und die Vorzugsaktien eingezogen. Ein Teil des Grund- besitzes bei Lübeck wurde abgetreten (ca. 65 000 qm). 1939: Nach Beendigung des jahrelang schwebenden Steuer- streites durch Vergleich, Genehmigung der Abschlüsse für 1936, 1937 und 1938 durch die H.-V. 1940: Abgabe der Beteiligung an der „N. V. Gebroeders Goedharts Aannemingsbedrijf, Amsterdam“, an die Reichs- bank. Laut H.-V.-Beschluß vom 16. September 1940 Ver- legung des Sitzes nach Berlin. 1944: Am 2. November sind bei einem Luftangriff in Düs- seldorf das Hauptbüro und die Buchhaltung mit Unterlagen bis auf geringe Reste vernichtet worden. Das Hauptbüro und die Verwaltung wurden deshalb nach Lübeck Verlagert. 1945: Die Geräte der Gesellschaft befanden sich zum Zeit- punkt der Kapitulation überwiegend in der britischen Be- satzungszone. Ein Großgerät befand sich auf der Rückfahrt von Norwegen und wurde durch die Norweger beschlag- nahmt. Ein Liegeplatz mit einigen Schuten, kleineren Fahr- 844 zeugen und Ausrüstungsteilen in den polnisch-verwalteten Gebieten ging verloren. Fast alle Geräte lagen nach dem Zusammenbruch still und erst im Jahre 1946 konnte ein Teil wieder in Betrieb genommen werden. 1947: Die H.-V. vom 9. Oktober 1947 beschloß die Verlegung des Sitzes der Gesellschaft nach Lübeck-Siems sowie die entsprechende Anderung der Satzung. In der gleichen H.-V. wurde die Umwandlung von Inhaberaktien in Namensaktien und entsprechende Satzungsänderung beschlossen. Die Um- wandlung ist noch nicht erfolgt. Besitzr- und Betriebsbeschreibung 1. Grundbesitz in Siems bei Lübeck: Größe: am 104 075. 2. Bürohaus in Düsseldorf: (Bei Fliegerangriffen zerstört). 3. Gerätepark: (Buchwert: RM 877 316). Die Gesellschaft gehört folgenden Verbänden an: Vereini- gung der Naßbagger-Unternehmungen e. V., Hamburg; Wirt- schaftsverband Bauindustrie Kiel und Düsseldorf. Statistik Kapitalentwicklung: Kapital vor 1914 M 6, 0 Mill., erhöht bis 1923 auf M 20,0 Mill. Stammaktien und M 6,0 Mill. Vor- zugsaktien. Umstellung 1924 im Verhältnis 20:3 auf RM 3, 0 Mill. bei den Stammaktien und im Verhältnis 24:1 auf RM 250 000.– bei den Vorzugsaktien. 1938 wurden die Vorzugs- aktien eingezogen und das A.-K. somit auf RM 3 000 000.– herabgesetzt. 1941 erfolgte Kapitalberichtigung gemäß DAV um RM 2,0 Mill. auf RM 5 000 000.–. Die zur Durchführung der Berichtigung erforderlichen Beträge wurden gewonnen aus: Teilauflösung der gesetzl. Rücklage RM 25 000.–, Auf- lösung der sonstigen Rücklagen RM 250 000.–, Entnahme aus dem Gewinnvortrag RM 350 269, 47, Aufwertung des Anlage- vermögens RM 930 130.– und aus dem Ertrag RM 444 600.53. Heutiges Grundkapital: RM 5 000 000.—. ――― ―――――― 8 Art der Aktien: Stammaktien. Börsenname: Gebr. Goedhart A.-G. Notiert in: Hamburg. Ordn.-Nr.: 58 880. Stückelung: 4 900 Stücke zu je RM 1 000.— (Nr. 1–4 900), 1 000 Stücke zu je RM 100.– (Nr. 5 001–6 000). Lieferbare Stücke: Sämtliche Stammaktien sind lieferbar. Grundbesitz: 1939 1945 1946 1947 am 104 618 104 618 104 618 104 618 letzter Aug. Sept. Kurse: 1939 1946 1947 RM-Kurs 1948 1948 höchster: 162 137 keine — keine 15 niedrigster: 141,5 137 Notie- — Notie- 15 letzter: 143,5 137 rung 137 rung 15 Stopkurs: 137½ % Okt. Nov. Dez. Jan. Febr. März April 1948 1948 1948 1949 1949 1949 1949 höchster: keine 17 17 20 22 21 niedrigster: Notie- 17 17 17 19 18 letzter: rung 17 17 20 21 18 Dividenden auf Stammaktien: 1939 1940 1941 1942 1943 1944 1945 1946 1947 in %: 7 Nr. d. Div.-Sch.: 11 1) Auf das berichtigte Kapital. 4½1) 4½ 12 4½% * 14. 16 0 0 0 Verjährung der Dividendenscheine: Gesetzliche Frist. Die Dividende für 1944 wird nur gegen Bankbescheinigung bzw. Vorlage des Aktienmantels ausgezahlt. Tag der letzten H.-V.: 27. September 1948.