2 skz der Verwahung: (21b) Hamm (Westt.), Schlleßfach 570 Bahnstation (ür Güter): Hamm (Westf.). Drahtanschrift: Brauerei Isenbeck, Hammwestfalen. Fernruf: 10, 11 und 96. Postscheckkonto: Dortmund 100 99. Bankverbindungen: Landeszentralbank von Nordrhein-West- falen, Hauptstelle Hamm (Westf.); Rheinisch-Westfälische Bank, Dortmund, Düsseldorf, Hamm (Westf.); Rhein-Ruhr Bank, Bielefeld. Gründung: Die Gründung erfolgte am 13. Januar 1897 unter Übernahme der „Brauerei W. Isenbeck & Cie.“ und ,Brauerei Friedr. Pröbsting Nachf. & Co.' in Hamm mit einem Grund- kapital von M 1 300 000.–. Bis zum 29. April 1947 lautete die Firmenbezeichnung „Brauerei Isenbeck & Cie. A.-G.*, Hamm (Westf.). Zweck: Betrieb des Brauereigewerbes und des mit der Her- stellung und dem Vertrieb von Bier und anderen Getränken und Eis zusammenhängenden Gewerbes. Die Gesellschaft ist berechtigt, Zweigniederlassungen zu errichten, sich an Unter- nehmen gleicher oder verwandter Art zu beteiligen, solche zu erwerben und zu errichten sowie Interessengemeinschafts- verträge und alle Geschäfte einzugehen, die geeignet sind, den Gesellschaftszweck zu fördern. Erzeugnisse: Ober- und untergäriges Bier; Spezialität: Isen- beck-Pilsener; Eis; Nebenprodukte-Verwertung: für eigenen Betrieb und durch Verkauf. Spezialität: Isenbeck Pilsener. Vorstand: Adolf Nies, Lippstadt; Wilhelm Karst, Hamm. Aufsichtsrat: Bankdirektor Ludwig Kruse, Essen, Vorsitzer; Ziegeleibesitzer Wilhelm Klute, Hamm, stellv. Vorsitzer; Vizeadmiral a. D. Franz Wieting, Lippstadt; Fabrikdirektor Dr. Wilhelm Röpke, Lippstadt; Bankdirektor Albert Osthoff, Bielefeld; Herbert von Pastor, Aachen. Prokuristen: Hermann Schulte, Hamm; Wilhelm Schulte, Hamm. Braumeister: Walter Fensky, Hamm. Abschlußprüfer: Emil Moog, Wirtschaftsprüfer, Dortmund. Geschäftsjahr: 1. Oktober bis 30. September. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Je RM 100.– Nennbetrag der Stammaktien oder Vorzugs- aktien gewähren eine Stimme. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: Der Rein- gewinn, der sich nach Vornahme von Abschreibungen, Wert- berichtigungen, Rückstellungen und Rücklagen =— einschließ- lich der Einstellung in die gesetzliche Rücklage und des ― ――――――― * * Gewinnvortrages – ergibt, wird, ungeachtet der Ansprüche Vorstandsmitglieder auf Gewinnanteile, wie folgt ver- eilt: 1. Zunächst sind etwaige Rückstände von Gewinnanteiler aus Vorjahren auf die Vorzugsaktien nachzuzahlen; 2. von dem verbleibenden Reingewinn sind auf die Vorzugs- aktien 6 % auf den Betrag der geleisteten Einzahlung zu Verteilen; 3. sodann entfallen auf die Stammaktien bis zu 4 % des auf die Aktien eingezahlten Betrages; 4. aus dem verbleibenden Reingewinn erhält der Aufsichts- rat eine Gewinnbeteiligung in Höhe von 8 %); 5. der Rest wird an die Stammaktionäre verteilt, soweit die Hauptversammlung keine andere Verwendung bestimmt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Hamm; Rheinisch-West- fälische Bank, Dortmund, Düsseldorf, Hamm (Westf.); Rhein- Ruhr Bank, Düsseldorf, Bielefeld. ――‚―n――――――― ― ‚‚‚― ――――― = 8.. Aufbau und Entwicklung Dias Stammhaus der Brauerei wurde schon im 17. Jahrhun- * dert errichtet. Die Aktiengesellschaft ging 1897 aus den Brauereien: „Brauerei W. Isenbeck & Cie.“ und „Brauerei PFriedr. Pröbsting Nachf. & Co.“ in Hamm hervor. 1899 wurde ein vierstöckiger, oberirdischer Gärkeller erbaut, Gder zugleich als Lagerkeller diente. 1912 wurde eine große Eismaschine aufgestellt; ferner eine Schwankhalle, Küferei, Abfüllkeller, Lagerkeller und Hopfen- Keller eingerichtet. 1921: Verlust von M 4 185 489.– durch Rückzahlung einer auf Hypothek wurden mehrere Grundstücke verkauft. 1922: Vergrößerung der Eisgewinnungsanlagen sowie Neu- anlage des Gärkellers. schweizer Franken lautenden Hypothek. Zur Abdeckung der 1928: Die Eisgewinnungsanlage wird um das Doppelte der bisherigen Leistungsfähigkeit vergrößert; neue Lagertanks werden angeschafft; ein Anwesen in Bielefeld erworben unegd ein unbebautes Grundstück in Rheine veräußert. 1929: Errichtung eines weiteren modernen Lagerkellers. 1930/31: Errichtung eines neuen Sudwerks, das den modern- sten technischen Anforderungen entspricht. 1937/38: die 6%/%ige Anleihe von 1927 wird in eine 4½ %ige An- leihe von 1938 umgewandelt. – Verkauf eines Grundstücks. 1938/39: Neueinrichtung der Flaschenkellerei. 1939/40: Rückkauf eines Teiles der 4½ %igen Obligations- anleihe. 1942/43: Kündigung der Anleihe von 1938 zwecks Rückzahlung zu pari. Der noch ausgewiesene Bestand an Wertpapieren be- steht aus Reichsschatzanweisungen. 1943/44: Trotz der durch verschärfte Kriegseinwirkung schwie- riger gewordenen Verhältnisse und der durch die Rohstoff- lage bedingten Kontingentierung des Bieres wurde der Um- satz des Vorjahres erreicht. Anschaffungen wurden nur Zur 33 Ergänzung des Fuhrparkes und des Flaschenbestandes ges- macht. 1944/45: Gleich zu Beginn des Geschäftsjahres erlitt der Be- trieb der Gesellschaft erhebliche Kriegsschäden, so daß die Produktion zum Erliegen kam. Nach Verkauf der vorhan- denen Biervorräte mußten deshalb Lohnbraulieferungen an- derer Brauereien zu Hilfe genommen werden. Das Brau- * gewerbe mußte sich zufolge des Brauverbots schließlich auf Herstellung bierähnlicher Getränke umstellen. – Im Jahres- abschluß wird eine „Forderung an das Reich“ aus Kriegs- * schäden in Höhe von RM 1 122 280.– ausgewiesen, der auf der Passivseite der Bilanz eine Rücklage von RM 735 731.— gegenübersteht. Die Totalschäden sind als Abgänge beim Anlagevermögen verbucht. „ 1945/46: Die Gesellschaft sah ihre vordringlichste Aufgabe 3. in diesem Geschäftsjahr darin, die großen Kriegsschäden, die der Betrieb erlitt, nach bester Möglichkeit zu beseitigen, damit die Getränkeproduktion wieder anlaufen konnte. Die- ses Ziel konnte jedoch infolge der schwierigen wirtschaft: lichen Lage noch nicht erreicht werden, zumal der größte Teil der Belegschaft zu anderweitigem Arbeitseinsatz dem Betrieb entzogen wurde. – Da dem Braugewerbe in der britischen Besatzungszone nur die Herstellung von bierähn- lichen Getränken erlaubt war, konnte der Umsatz des Vor- jahres nicht ganz erreicht werden. –— Die Aussichten für das Braugewerbe sind weiter ungewiß, da noch nicht zu übersehen ist, wann die Bierherstellung wieder aufgenommen werden kann und weil die steuerliche Überbelastung der bierähnlichen Getränke den Absatz unge- mein hemmt. * ― * *. * Besltz- und Betriebsbeschreibung Grundbesitz: 29 237 qm, davon bebaut: 7 275 qm. ― 1. Brauerei Hamm. Größe: 27 014 am, davon bebaut: 6 279 dm. Betriebseinrichtungen: Sudhaus mit 50 Ztr. Schüttung; 2 Dampfkessel mit 160 qam Heizfläche; 1 Dampfmaschine mit 380 PS; 1 Dieselaggregat 60 PS; 2 Antriebsmotore von 250 KW; 2 Fismaschinen, Kühlanlagen von 500 000 Kal.; 1 Dynamo; 18 Gärbottiche zu 4 250 hl (Emaille-Gärbottiche); 90 Lager- fässer je 100 hl; 62 Emaille- und Aluminium-Lagertanks von 19 000 hl Inhalt; 7 000 Versandfässer; Flaschenbiereinrich-t᷑ tung; elektrische Licht- und Kraftanlagen; 10 Lagerkeller für ca. 30 000 hl: 5 Reservekeller; Schwankhalle; Küferei; Abfüllkeller; Hopfenkeller. Häuser: 1. Büro- und Wohnhaus in Hamm, Holzkamp 1a –— 431 am, bebaut 205 am; 2. Wohnhaus in Hamm, Westenwall 8 = 436 qm, bebaut 127 qm, zerstört; 3. Wohnhaus in Hamm, Rödinghauser Straße 1 = 190 am, bebaut 79 am 4. Wirt- schaft in Hamm, Nordstraße 16 = 338 am, bebaut 316 cm. Wagenpark usw.: 10 Pferde, 25 Wagen, 6 Lastkraftwagen. 2. Grundstück in Bielefeld. Größe: 439 am, bebaut 269 am. Anlagen: Eis- und Bierlagerkeller, Wohnhaus, Garage, Büro. (Wohnhaus ausgebrannt.) 3. Unbebautes Grundstück in Ahlen (Westf.) Größe: 389 am. Die Gesellschaft gehört folgenden Verbänden an: 1. Verban Rheinisch-Westfälischer Brauereien, Düsseldorf, Stiftsplatz 1 2. Landesernährungsamt, Referat Brauwirtschaft, Düsseldorf, Tannenstraße s4a. „