Bahnstation (für Güter): Dortmund-Eving, Anschlußgleis. Drahtanschrift: Hansabrauerei Dortmund. Fernruf: 213 40, 213 49, 3301; nach Geschäftsschluß: 213 49 (Versand). Postscheckkonto: Dortmund 1357. Bankverbindungen: Landeszentralbank von Nordrhein-West- falen, Dortmund; Rheinisch-Westfälische Bank, Dortmund; Rhein-Ruhr Bank, Dortmund; Bankverein Westdeutschland, Dortmund; Städtische Sparkasse, Dortmund. Gründung: Am 12. Nov. 1901; eingetragen am 15. Jan. 1902. Hervorgegangen aus der Borussiabrauerei. Zweck: Betrieb des Brauereigewerbes und der mit der Her- stellung und dem Vertrieb von Bier und anderen Getränken zusammenhängenden Gewerbe. Produktion: Untergärig: Export, Helles nach Pilsener Art, Reinoldus nach Münchener Art, Märzen-, Bock- und Adam- Bier; obergärig: Sanitäts-Malz- und Alt-Bier, außerdem Eis und Trockentreber. Nebenprodukteverwertung: durch Ver- kauf. Bierexport: Nach Belgien, Holland, Frankreich und Übersee. Spezialitäten: Hansa-Export, Hansa-Pils, Reinoldus (Dunkel). Vorstand: Dr. Hermann Heller, Dortmund, Vorsitzer; Mathias Richartz, Dortmund; Dr. Ernst Gödde, Dortmund. Aufsichtsrat: Kaufmann Paul Strack, z. Z. Enger i/W., Vor- sitzer; Bergrat Bernhard van Bürck,. Flierich ü. Unna, stell- Vertr. Vorsitzer; Bergwerksdirektor Walter Borgmann, Dort- mund-Kurl u. Dr. Hans-Joachim Mangold, Frankfurt (Main). Prokuristen: Braumeister Hans Werner Liß; Carl Hesse; Dr. jur. Gunther Tilse. Abschlußprüfer: Dr. Wilhelm Minz, Wirtschaftsprüfer, Köln. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Je nom. RM 600.– Stammaktie = 1 Stimme, je nom. RM 1 800.– Vorzugsaktie = 100 Stimmen (Öfaches Stimmrecht in bestimmten Fällen). Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: Der Rein- gewinn wird, unbeschadet der Ansprüche der Vorstandsmit- glieder auf zugesicherte Gewinnanteile, wie folgt verteilt: 1. zunächst werden 5 % des Reingewinns der gesetzlichen Rücklage solange überwiesen, bis diese 10 % des Grundkapi- tals erreicht oder wieder erreicht hat; 2. 4% Gewinnanteile für die Vorzugsaktien auf den Betrag der geleisteten Einzah- lung, sowie etwa aus den Vorjahren an 4 % Gewinnanteil fehlende Beträge derart, daß zunächst die Rückstände ihrem Alter nach zur Auszahlung gelangen; 3. 4% Gewinnanteile auf die Stammaktien: 4. aus dem hiernach noch verbleiben- den Reingewinn erhält der Aufsichtsrat einen unter Berück- sichtigung der Bestimmungen in § 98 Abs. 3 AG. zu berech- nenden Gewinnanteil von regelmäßig 15 %, auf den die feste Vergütung gemäß §8 15 der Satzungen nicht angerechnet wird. Soweit dieser verbleibende Reingewinn den Betrag von RM 180 000.— übersteigt, ermäßigt sich der Gewinnanteil des Auf- sichtsrates auf 10 % für den Mehrbetrag; 5. der Rest wird an die Stammaktionäre verteilt, soweit die H.-V. keine andere Verwendung bestimmt. Zaahlstellen: Gesellschaftskasse, Dortmund; Rheinisch-West- fälische Bank; Rhein-Ruhr Bank; Bankverein Westdeutsch- land. ――――‚――― = ―――― ―――――――――――― ―― = ― ―= ――― * ――――― *― ―― * Aufbau und Entwicklung 1908/9: Erwerb der Häuser bezw. Wirtschaftsanwesen Duis- burg, Marientorstr. 16/18 und Rheinstr. 17. 1915: Die Gesellschaft übernahm das gesamte Aktienkapital (M 500 000.– umgestellt auf RM 150 000.–) der „Dortmunder Bergschlößchen-Brauerei Wencker & Co.“ und somit den ge- samten Besitz dieser Gesellschaft. Die Bergschlößchen-Braue- rei wurde stillgelegt und das Braukontingent von der Hansa- Brauerel übernommen. 1918: Angliederung der „Linden-Brauerei Unna vorm. Rasche C& Beckmann A.-G.“ in Unna. Der Betrieb der Linden-Braue- rei, die im Jahre 1922 durch Uebernahme des Kontingentes er Adler-Brauerei erweitert wurde, wird noch gesondert durch die „Linden- und Adler- Brauerei G. m. b. H., Unna“ aufrecht erhalten. 1923 gewährte die Gesellschaft gegen je 6 Gewinnanteil- scheine für 1922/23 aus eigenen Beständen eine Gratisaktie. 1925/26: Erwerb der Grundstücke . 11¹ Dortmund. 7 = aumeister: Hans Werner Liß. portmunder Hunsd-Bruuerel Aktiengesellschat Sit: der Verwaltung: (21b) Dortmund, Steigerstraße 14 1929/30: Die Gesellschaft erwarb die Aktienmehrheit der „Sinalco A.-G.“ in Detmold. 1931/32: Die Gesellschaft erwarb teils zur Vermeidung wei- terer Verluste, teils zur Erhaltung von Bierlieferungen eine Reihe von Besitzungen, darunter den Comödienhof in Köln. 1932/33: Erwerb einer Wirtschaft in Krefeld, einer Besitzung in Köln-Kalk und eines Grundstücks in Wuppertal-Elber- feld. 1933/34 bis 1936/37: Erwerb weiterer Besitzungen in Düssel- dorf, Witten, Bochum, Hückelhoven, Kempen, Lünen, Essen, Köln, Schwerte und Hohenbudberg. 1936/37: Beteiligung an dem Erwerb der „Dortmunder Kon- zertsaal- und Theaterbetriebs-G. m. b. H.“' zu gleichen Teilen mit 3 anderen Dortmunder Brauereien. 1937/38: Übernahme der bisherigen Beteiligungsgesellschaft, der „Bergschlößchen-Brauerei Wencker & Co. A.-G., Dort- mund' auf Grund des Umwandlungsgesetzes. Wirtschafts- anwesen und Wohnhäuser wurden vermehrt durch den frei- händigen Ankauf kleinerer Besitzungen in Köln, Krefeld und Unna, den Umbau eines Saales in Hohenbudberg sowie den Neubau von 2 Wohnhäusern, die in der Nähe der Braue- rei für die Gefolgschaft errichtet wurden. Im Mittelpunkt der Stadt Dortmund konnte die Gesellschaft ihren Besitz um die 2. Hälfte des Hauses Brückstr. 37 (Gaststätte „Am breiten Stein“) erweitern. 1938/39 erwarb die Gesellschaft den an die Corso-Betriebe angrenzenden Parkplatz mit einem Wohnhaus, die Grund- stücke und Wohnhäuser in der Ludwigstraße 2-6 in Dort- mund, ferner eine Wirtschaft in Krefeld sowie je eine Gast- stätte in Iserlohn und Krefeld und ein Wohnhaus in Bochum- Werne und erweiterte durch Ankauf eines Hauses die Be- sitzung „Hotel-Restaurant Comödienhof“ in seiner Schänke, dem beliebten „Pumpernickel“. Das Anwesen umfaßt jetzt den Block Komödienstraße 77-93 und Burgmauer 46-56. 1939/40: Erwerb eines Grundstückes in Derne und eines Wohnhauses in Iserlohn. 1940/41: Erwerb eines Wirtschaftsanwesens und eines Erb- anteils in Köln. 1943/44: Ankauf eines größeren baureifen Grundstücks in der Nöhe der Brauerei, auf dem für später die Errichtung von Werkwohnungen ins Auge gefaßt ist. 1944/45: Die Brauerei der Gesellschaft blieb nach Überwin- dung früherer Bombenschäden späterhin ohne nennenswerten Schaden, so daß unmittelbar nach der Besetzung der Betrieb weitergeführt werden konnte. Werkwohnungen wurden vor- dringlich wieder hergestellt und hilfsweise zugezogene Be- triebsräume erweitert. 1945/46: Der Abschluß der Zonen voneinander verhinderte die Belieferung alter östlicher Absatzstätten. Die Brauerei führte nach dem Zusammenbruch als erste Brauerei der britischen Zone einen Exportauftrag nach Übersee aus. Besitz- und Betriebsbeschreibung Anlagen: 2 Sudwerke mit Maischefilter für je 100 Zentner Schüttung, 2 Dampfmaschinen 1000 PS mit 4 Ammoniak- kompressoren, 1 Elektro-Ammoniakkompressor mit zusam- men 1,5 Mill. Kalorien, 3 Eisgeneratoren für 600 Ztr. Eis- erzeugung, 2 Drehstromgeneratoren mit 520 kVA, 150 Moto- ren, 1 Doppel-Flammrohrkessel 12 atü mit 250 am Heiz- fläche, 1 Sektionalkessel 18 atü mit 200 qm Heizfläche, beide Kessel mit Ueberhitzer und Ekonomiser, 2 Faßreinigungs- maschinen, 1 Pichautomat, 2 Pichmaschinen, 3 komplette Flaschenreinigungs- und Abfüllanlagen für 12 000 Flaschen stündlich, 14 Kraftlastwagen, 3 Elektrowagen, 1 Elektro- traktor, 3 Gespanne, 12 Faß- und Flaschenbierwagen, 23 Wag- gons. Grundbesitz: Brauereigrundstücke in Dortmund 53 932 dqm, in Unna 8 196 qm. Beteiligungen: 1. Sinalco-A.-G., Detmold. Grundkapital: RM 850 000.—- Zweck: Herstellung und Vertrieb alkoholfreier Getränke. Dividenden ab 1933/34: 6, 8, 6, 6, 7, 8, 8, 8, 8, 8, 0, 0, 0, 0 % Beteiligung: über 75 %. 2. Linden- und Adler-Brauerei G.m. b.H., Unna. Gegrün- det: 1. Juli 1922. Grundkapital: RM 400 000. –. Beteiligung 50 %. 893 =