Hofbrauhaus Coburg Akfengesellschaft „..... „„ Sitz der Verwaltung: (13a) Coburg, Neuer Weg 13 Bahnstation (für Güter): Coburg. Drahtanschrift: Hofbräu. Fernruf: Nr. 35 21, 35 23, 35 24. Postscheckkonto: Nürnberg 1 013. Bankverbindungen: Landeszentralbank von Bayern, Coburg, Nr. 622/817; Bay. Staatsbank, Coburg; Bay. Creditbank, Coburg; Bay. Hypotheken- u. Wechsel-Bank, Coburg; Coburger Volks- bank e. G. m. b. H., Coburg; Ver. Coburger Sparkassen, Coburg; Bay. Bank für Handel u. Industrie, Bamberg. Gründung: Die Gründung der Gesellschaft erfolgte im Jahre 1858 (eingetragen am 31. Januar 1863) unter der Firma Coburger Bierbrauerei A.-G. Am 28. März 1912 Anderung der Firma in die jetzige. Zweck: Bierbrauerei mit ihren der Bierherstellung und dem Bierverkauf dienenden Unternehmungen und Geschäften. Erzeugnisse: Unter- und obergärige Biere, Malz für eigenen Bedarf, Eis, Nebenprodukte für eigene Verwertung und Ver- kauf. Spezialitäten: Coburger Hofbräu „Pilsener“, Coburger Hofbräu „Amerikaner“, Coburger Hofbräu „Einjähriges-“. Vorstand: Kuno Ziselsberger, Coburg. Prokurist: Otto Jakobi, Coburg. Braumeister: Claus Schnell. Malzmeister: Rudi Heyn. Aufsichtsrat: Geh. Kommerzienrat Hch. Roeckl, München (Vorsitzer); Präsident Dr. Otto Hellmann, Augsburg Stellv. Vorsitzer); Gutsbesitzer Herm. Schmederer, Ebersberg/Obb.; Hofbankier Wilh. Kogerup, Coburg; Hofintendant Franz Hahn, Coburg; Justizrat Alfr. Ehrlicher, Coburg; Rechtsanw. Dr. Max Schwarz, Tutzing. Abschlußprüfer: Bayrische Treuhand-A.-G., Wirtschaftsprü- fungsgesellschaft, München. Geschäftsjahr: 1. Oktober – 30. September. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Je nom RM 100.– Aktie = 1 Stimme. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: 5 % zum R.-F. (bis 10 % des A.-K. erfüllt ist), 4 % Vordividende, 15 % Tantieme an A.-R., Rest nach H.-V.-Beschluß. Zahlstellen: Gesellschaftskasse Coburg; Bayr. Staatsbank, Coburg und München; Coburger Bank e. G. m. b. H., Coburg; Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank, München und Coburg; Bayerische Creditbank, Coburg, München und Bam- berg; Bayerische Vereinsbank, München. Auftbau und Entwicklung Das Coburger Bier hatte schon vor Jahrhunderten einen guten Ruf. Die Chronik berichtet, daß bereits im Jahre 1399 von dem vierzehn Meilen entfernten Kreuzberg an der Werra Bürger nach Coburg wanderten, um sich dort „,dick und voll“ zu trinken. Diesen Ruf Coburgs als Bierstadt weiter zu erhal- ten und zu verbreiten, gründeten einige unternehmungsfrohe und finanzkräftige Männer 1858 die erste bayerische Aktien- brauerei, die Hofbrauhaus Coburg Akt.-Ges., die sich bald zu einem angesehenen, leistungsfähigen und rentablen, in ganz Mitteldeutschland bestens bekannten Unternehmen entwik- kelte. Im Faßbierexport nach den U. S. A. stand die Hofbrau- haus A.-G. an zweiter Stelle unter sämtlichen deutschen Brauereien. Höchstdividende: 25 %. Das Geschäftsjahr 1944/45 wurde durch den Zusammenbruch Deutschlands schwer betroffen. Besetzung, Brauverbot, zeit- weiser Betriebsstillstand, Kohlenmangel und Kontingentie- rungsmaßnahmen führten dazu, daß der Bierabsatz in diesem Jahr etwa auf ein Drittel des Vorjahres zurückging. Während an den Brauerei- und Wirtschaftsanwesen keine wesentlichen Kriegsschäden entstanden sind, hat die Gesellschaft dagegen größere Verluste an Fahrzeugen, Eisenbahnwagen und Trans- portfässern zu beklagen. Auch während des größten Teils des Geschäftsjahres 1945/46 herrschte Brauverbot. Lediglich vorhandene Malzvorräte durften aufgebraucht werden. Dies führte zu einer weiteren allgemeinen Herabsetzung des Stammwürzgehaltes des Bieres. – Die Besetzung des größten Teils von Mitteldeutschland durch die Russen und die durch Verlegung der Zonengrenze bis vor die Tore Coburgs bedingte Abschnürung dieses Lan- desteiles, nahm dem Unternehmen das Hauptabsatzgebiet. Trotzdem gelang es, durch Erhöhung des bayerischen Absatz- gebietes den im Vorjahr stark zurückgegangenen Ausstoß um ein geringes zu erhöhen. Von den in Thüringen gelegenen eigenen Anwesen wurden einige unter Sequester gestellt, deren Aufhebung bisher noch nicht erreicht werden konnte. 908 Die bestehende Geldflüssigkeit brachte es mit sich, daß die in Form von Hypotheken, Darlehen und Kundenforderungen bestehenden Außenstände durch Rückzahlungen erheblich geringer geworden sind und sich andererseits die flüssigen Mittel bedeutend erhöht haben. Die im Vorjahr ausgewiesene weitere Darlehensforderung ist im Geschäftsjahr 1945/46 zur Abdeckung gelangt. Besitz- und Betriebsbeschreibung Anlagen: Sudhaus mit Dampfkochung, 70 Ztr. Schüttung; 3 Eismaschinen mit 240 000 Kal., 2 Dampfkessel mit Über- hitzer und Economiser, 2 Dampfmaschinen 500 Ps, eigene elektrische Licht- und Kraftanlage; eigene Mälzerei (Tennen- mälzerei). Sonstiger Besitz: Je ein Wirtschaftsanwesen mit Saalbau in Coburg und Coburg-Ketschendorf, 6 Gaststätten in Coburg, 2 Gaststätten in Sonneberg, sowie je eine Gaststätte in Halle (Saale), Grub am Forst, Unterlauter bei Coburg, Bamberg, Neuhaus a. Rennweg und Lauscha (Thüringer Walcd). Leistungsfähigkeit: ca. 150 000 hl. Interessengemeinschaftsvertrag: Ein solcher besteht seit 1923 mit der A.-G. Paulanerbräu – Salvatorbrauerei und Thomas- bräu in München, abgeschlossen auf die Dauer von 50 Jahren. Der Vertrag gewährleistet der Hofbrauhaus Coburg A.-G. ihre volle Selbständigkeit sowohl nach der rechtlichen als auch nach der betriebstechnischen Seite. Die Gesellschaft gehört folgenden Verbänden an: Bayer. Landesernährungsamt, Ref. Getränke, München; Verband bayer. Versandbrauereien e. V., München; Verband bayer. Ausfuhrbrauereien, München; Bayer. Brauerbund e. V., München. Statistik Kapitalentwicklung: Urspr. M 450 000.–; erhöht 1908 um M 350 000.–, 1920–1924 auf M 11 000 000.–. Lt. H.-V. vom 29. Dezember 1924: Umstellung des A.-K. von M 11 000 000.– auf RM 1 100 000.— durch Abstempelung der Aktien von M 1 000.– auf RM 100.–. Lt. Beschluß des A.-R. vom 11. No- vember 1941: Kapitalberichtigung gemäß DAV vom 12. Juni 1941 um 50 % durch Erhöhung des A.-K. von RM 1 100 000.—– auf RM 1 650 000.– (Ausgabe von Zusatzaktien mit Dividende ab 1. Oktober 1940). Berichtigungsbetrag RM 620 000.– ent- nommen der Sonderrücklage RM 400 000.–, Rücklage für Außenstände RM 205 000.– und Grunderwerbsteuerrückstel- lung RM 15 000.—. Heutiges Grundkapital: nom. RM 1 650 000.– Stammaktien. Börsenname: Hofbrauhaus Coburg. Notiert an der Börse in: München. Ordn.-Nr.: 60 740. Stückelung: nom RM 1 650 000.– Stammaktien in 1 500 Stük- ken zu je RM 100.– (Nr. 1–1 500) und 1 500 Stücken zu je RM 1 000.– (Nr. 1–1 500). Lieferbare Stücke: Lieferbar sind sämtliche Aktien. Großaktionäre: Aktiengesellschaft Paulanerbräu – Salvator- brauerei und Thomasbräu in München (75 %). Grundbesitz: 1939 1945 1946 1947 àa) gesamt: am 119 344 119 344 119 344 119 344 (Brauereianwesen) b bebaut: am 10 258 10 258 10 258 10 258 Belegschaft: 1939 1945 1946 1947 1948 a) Arbeiter: 83 41 42 3 69 b) Angestellte: 17 19 15 13 Bierausstoß: hl 50 950 14 390 16 530 13 950 Malzproduktion: dz 10 500 8 — Jahresumsatz: Tausend RM 2 100 400 700 1 100 799 letzter Juli Aug. Sept. Kurse: 1939 1946 1947 RM-Kurs 1948 1948 1948 höchster: 190 194 194,75 – 53 54 53 niedrigster: 180 194 194 — 48 3 51 letzter: 187 194 194.75 194,75 53 = 51 Stopkurs: 194,75 %. Okt. Nov. Dez. Jjan. Febr. März April 1948 1948 1948 1949 1949 1949 1949 höchster: 52 55 52 44 39 39 43,5 niedrigster: 51 33 40 3 37 40 letzter: 52 54 44 40 37 39 43,5 ― ... = = ――――――――