Bahnstation (für Güter): Kulmbach (Bayern). Drahtanschrift: Reichelbräu. Fernruf: Sammel-Nr. 6082. Postscheckkonto: Nürnberg 167 67. Bankverbindungen: Landeszentralbank von Bayern –— Giro- konto – Nr. 634/811 Kulmbach; Bayer. Vereinsbank Kulm- bach; Bayer. Hypotheken- und Wechsel-Bank, Kulmbach; Berliner Handelsgesellschaft, Frankfurt/Main. Gründung: Am 9. Januar 1895 unter Übernahme der be- stehenden „Brauerei J. W. Reichel, Kulmbach, Reichelbräu', mit einem Grundkapital von M 3 750 000.–. Seit 14. Oktober 1899 Firma: ,Reichelbräu Aktien-Gesellschaft“. Wort- und Warenzeichen: ,Reichelbräu“. Zweck: a) der Betrieb des Briebrauerei- und Mälzereigewer- bes und der dazugehörigen Nebengewerbe einschließlich der Herstellung alkoholfreier Getränke sowie der Absatz der von der Gesellschaft in den ihr gehörigen und etwa noch von ihr zu erwerbenden Grundstücken hergestellten Fabrikate; p) die Errichtung von Zweigniederlassungen und die Beteili- gung mit Kapital an anderen Unternehmungen, welche zur Erreichung der zu a) gedachten Zwecke dienen. Erzeugnisse: Untergäriges Bier; Malz für eigenen Bedarf; Eis, Nebenprodukte-Verwertung im eigenen Betrieb. Spezialitäten: Schwere Exportbiere, „Bayrisch Gfrorns“, „Eis- bock“', „Edelherb'“. Vorstand: Direktor Walter Rossberg, Kulmbach, Ernst Prager, Kulmbach. Prokuristen: Hermann Walter; Dr. jur. W. Menzler; Dr. Rizzi. Brau- und Malzmeister: Hermann Walter, Kulmbach. Aufsichtsrat: Bankdirektor Johannes Schütz, Erlangen, Vor- sitzer; Dr. Otto Ritter von Rizzi, Kulmbach, stellv. Vorsitzer; Kommerzienrat Dr. Heinrich Rizzi, Kulmbach; Fabrikbesitzer Erhard Stecher, Butzbach; Bankdirektor Hugo Zinßer, Frankfurt/Main. Abschlußprüfer: Treuhand-Vereinigung Aktiengesellschaft, Frankfurt/Main. Geschäftsjahr: 1. Oktober –— bis 30. September. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Je nom. M 200.– Stammaktien 1 Stimme. Je nom. M 300.– Vorzugsaktien 100 Stimmen, in den bekannten 3 Fällen 200 Stimmen. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: 1. Zunächst wird der Gewinnanteil auf die Vorzugsaktien nachgezahlt, soweit auf diese in früheren Jahren weniger als 6% auf den Nennwert für das Jahr verteilt wurden. 2. Sodann erhalten die Vorzugsaktien 6% Gewinnanteil. 3. Der Rest wird an die Stammaktionäre nach Maßgabe des auf den Nennwert der Stammaktien eingezahlten Betrages verteilt, soweit nicht die Hauptversammlung eine andere Verwendung beschließt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Kulmbach; Berliner Han- delsgesellschaft, Frankfurt)/Main; Bayer. Kreditbank, Fil. Nürnberg; Bayer. Bank für Handel und Industrie, Nürnberg; Bayer. Diskontobank, Nürnberg. Autbau und Entwicklung 1895 Erwerb der Brauerei J. W. Reichel, Kulmbach, Reichel- bräu. 1899 Anderung der Firma in „Reichelbräu Aktiengesellschaft“. 1930/31 Erwerb der gesamten Geschäftsanteile der „Mark- grafenbräu G.m. b. H.' Kulmbach und Erwerb von Anteilen der „Kulmbacher Rizzibräu A.-G. Kulmbach (s. Kapital- Entwicklung). Gleichzeitig Abschluß eines Interessengemeinschafts- und ... mit der Kulmbacher Rizzibräu Aktiengesell- schaft. 1934/35 Abschluß eines Bierlieferungsvertrages auf 30 Jahre mit der Firma Kissling, Breslau. 1942/43 Die Hauptversammlung vom 20. 1. 43 beschloß die Übertragung der Rizzibräu A.-G. auf Reichelbräu A.-G. gegen Barabfindung von 150 % befristet bis 31. 3. 43. 1945: Kulmbach wurde am 13. 4. 45 von amerikanischen Trup- bpen besetzt. Abgesehen von einem einzigen, geringen Bom- benschaden waren Zerstörungen in der Brauerei und ihren Nebenbetrieben nicht zu verzeichnen. Verluste erlitt die Brauerei durch Zerstörung ihrer in Sachsen und Schlesien gelegenen Gebäude. 922 Relchelbrau Aküen-Gesellschamt Sitr der Verweltung: (135a) Kulmbach/Bayern Besitz- und Betriebsbeschrelbung Grundbesitz: Die der Gesellschaft gehörenden Grundstücke, einschließlich einer zur Eisgewinnung benutzten Wiese, haben eine Größe von 167 732 qm, wovon 48 412 am bebaut sind. 1. Brauerei Reichelbräu Kulmbach, Lichtenfelser Straße 6-8. Größe: 102 283 qm, bebaut: 18 582 qm. Betriebsanlagen: 3 Sudhäuser, Gärkeller (Aluminium), Lagerkeller (emaillierte bezw. rostfreie Stahltanks), Abfüllanlage für Orts- und Ver- sandgeschäft, Faßabfüllerei mit Sterilanlage, Flaschenbier- abfüllerei (2 Aggregate) mit Sterilanlage, Hefereinzucht, Be- triebslaboratorium. Außer einer maschinellen Eiserzeugung 2 Eishäuser, 6200 cbm, 31 300 qm Eisweiher. Werkstätten. Verwaltungsgebäude Reichelbräu. Gleisanschluß, eigene Kühlwaggons. 2. Brauerei Markgrafenbräu Kulmbach, Kronacher Str. 13. Größe: 10 830 qm, bebaut: 4 270 qm. Betriebsanlagen: Moder- nes Sudhaus, Gärkeller (Aluminium), Lagerkeller (Alumi- nium, emaillierte Stahltanks), Eishaus 700 cbm, Gleisanschluß. 3. Mälzerei Kulmbach, Grünwehr 28-30. Größe: 360 am, bebaut: 360 qm. Tennen und 2 Horden-Darren. 4. Lagerhaus Rizzibräu, Kulmbach, Kronacher Straße 2. Größe: 80 260 qm, bebaut: 18 990 am, Lagerfähigkeit: 6 000 to, Reinigungs-, Begasungs- und Trocknungsanlage für Getreide, Gleisanschluß. 5. Werkshäuser: 8 Beteiligung: Markgrafenbräu G.m. b.H., Kulmbach: Gegründet: 1910. Ka- pital: RM 300 000.–; Anlagen: Sudhaus, Eismaschinen, Faß- und Flaschenreinigungsmaschinen; eigene Mälzerei; 3 Last- kraftwagen, 3 Gespanne, 12 Eisenbahnwaggons. Beteiligung: 100 %. Die Gesellschaft gehört folgenden Verbänden an: Bayerischer Brauerbund; Verband Bayerischer Versandbrauereien; Ver- band Bayerischer Ausfuhrbrauereien. Statistik Kapitalentwicklung: Gründungskapital: M 3 750 000.—– bis 1923 erhöht auf M 12 000 000.– Stammakt. und M 2 000 000.– Vorzugsaktien; am 13. 12. 24 umgestellt auf Reichsmark = RM 2 400 000.– Stammaktien und RM 6 000.– Vorzugsaktien. Lt. H.-V. vom 28. 10. 30 erhöht um RM 1 100 000.– auf RM 3 506 000.–. Die neuen Aktien wurden unter anderem zum Erwerb der gesamten Geschäftsanteile (RM 300 000.—) der „Markgrafenbräu G.m. b. H. Kulmbach', und zum Erwerb von nom. RM 500 000.– Stammaktien und nom. RM 11 500.– Vor- zugsaktien der „Kulmbacher Rizzibräu Aktiengesellschaft, Kulmbach“' verwendet. Besondere Rechte: Die Vorzugsaktien haben Anspruch auf eine auf 6% beschränkte Vorzugsdividende mit Nachzahlungs- pflicht sowie bei einer etwaigen Abwicklung auf einen Vor- zugsanteil bis zur Höhe von 112 des Nennwertes der ge- leisteten Einzahlung seit Beginn des Geschäftsjahres, in Wel- chem die Abwicklungen beschlossen worden sind. Zu der Ein- ziehung der Vorzugsaktien, welche jederzeit ganz oder teil- weise nach mindestens sechsmonatiger Kündigung gestattet ist, bedarf es außer dem Beschluß der gemeinsamen Haupt- versammlung eines in gesonderter Abstimmung gefaßten Be- schlusses der Stammaktionäre und der Vorzugsaktionäre. Heutiges Grundkapital: RM 3 506 000.– Art der Aktien: Stammaktien und Vorzugsaktien. Stückelung und Nummernkreis: St.-Aktien in 12 000 Stücken zu je RM 200.– (Nr. 1–12 000) und 1 100 Stücken zu je RM 1 000.– (Nr. 12 001–13 100). Vorzugsaktien in 20 Stücken zu je RM 300.—. Notiert an den Börsen: München, Freiburg/Br. Börsenname: Reichelbräu. Ordn.-Nr. 70 070. Lieferbar sind RM 3 500 000.– Aktien als Inhaberaktien. Grundbesitz: 1939 1945 1946 1947 a) gesamt: am 121 211 170 032 167 232 167 232 b) bebaut: am 30 950 50 703 48 412 48 412 Belegschaft: a) Arbeiter: 167 99 103 102 b) Angestellte: 43 38 23 28 Produktionsfähigkeit: rd. 350 000 hl je Jahr. Braurechtsfuß: 186 172 hl. — * ‚Z **Ü** 8 ...... ―――,――§―――― ――