....... . wWürzburger Hofbräu A.-G& Sitz der Verwaltung: (15a) Würzburg 4, Höchberger Straße 28 Bahnstation (für Güter): Würzburg-Hbf. Drahtanschrift: Hofbrauhaus. Fernruf: 7403–05. Postscheckkonto: Nürnberg 12 449. Bankverbindungen: Merck, Finck & Co., München; Baye- rische Staatsbank, Würzburg; Bayerische Vereinsbank, Würzburg; Bayerische Creditbank, Würzburg; Landeszen- tralbank von Bayern, Würzburg; Bayerische Bank für Handel und Industrie, Würzburg. Gründung: Die Gründung als Aktiengesellschaft erfolgte im Jahre 1882. Die Ursprungsgründung des Unternehmens erfolgte im Jahre 1643 als Fürstbischöfliches Hofbrauhaus (siehe Aufbau und Entwicklung). Zweck: Betrieb der Bierbrauerei und der mit der Herstel- lung und dem Vertrieb von Bier und anderen Getränken zusammenhängenden Gewerbe sowie der Beteiligung an Un- ternehmungen gleicher oder verwandter Art und Interessen- gemeinschaften mit solchen. Produktion: Bier, alkoholfreie Getränke, Eis, Brauerei- und Mälzereinebenprodukte. Spezialitäten: Würzburger Hofbräu „Pilsner' und andere Marken. Wort- und Warenzeichen: „Würzburger Hofbräu“', „Würz- burger Schloßbräu, Vorstand: Dr. Dankmar Zergiebel, Würzburg; Direktor Michael Wilhelm, Würzburg, stellv. Vorstandsmitglied. Prokuristen: Direktor Wilhelm Schiffelgen und Hans Hiller. Braumeister: Dir. Michael Wilhelm. Aufsichtsrat: Oberbürgermeister Dr. Hans Löffler, Würz- burg, Vorsitzer; Rechtsanwalt Ph. Frhr. v. Habermann, München, stellv. Vorsitzer; Rechtsanwalt Dr. Hubert Kunz, Würzburg. Abschlußprüfer: München. Geschäftsjahr: 1. September bis 31. August. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Je nom. RM 1 000. Stammaktie = 1 Stimme; RM 100.– Vorzugsaktie = 50 Stimmen. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: Von dem nach Absetzung der erforderlichen Abschreibungen und Rücklagen sich ergebenden Überschuß, und zwar von dem jeweils verbleibenden Restbetrag, werden zugewiesen bzw. abgesetzt: 1. 5 % zur gesetzlichen Rücklage, solange sie 10 % des Grund- kapitals nicht übersteigt; 2. die Gewinnanteile der Vorzugsaktien einschließlich der Rückstände an solchen; 3. 4 % des Stammkapitals an die Stammaktionäre; 4. an den A.-R. 12 % an Tantieme unter Berücksichtigung der Bestimmungen des § 98 Abs. 3 Aktiengesetz. Der hier- nach verbleibende Rest wird nach den Beschlüssen der H.-V. verwandt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Merck, Finck & Co., Mün- chen. Bayerische Treuhand-Aktiengesellschaft, je nom. Aufbau und Entwicklung Die Würzburger Hofbräu A.-G. ist aus dem fürstbischöf- lichen Hofbrauhaus hervorgegangen, das im Jahre 1643 von dem Fürstbischof von Würzburg, Johann Philipp von Schoenborn gegründet wurde. Im Jahre 1802 dankte der letzte geistliche Landesherr Würzburgs ab, und das Hof- brauhaus fiel mit der Übernahme der Herrschaft durch die bayerische Regierung an diese. Am 1. Juli 1863 ging das Hofbrauhaus in Privatbesitz über, und 1882 wurde es Aktien- gesellschaft unter der Firma „Brauhaus Würzburg“. Im Jahre 1934 wurde die Firma in „Würzburger Hofbräu A.-G.“ geändert. Die Gesellschaft erwarb im Jahre 1911 den „Thüringer Hof“ (Grimpe) in Leipzig. 1918 kaufte die Gesellschaft zur Verstärkung des ihr zu- stehenden Braukontingents die Brauerei „Frankenbräu Hei- 924 dingsfeld Georg Schmelz“ in Heidingsfeld bei Würzburg. Die Brauereigebäude wurden 1918/19 für andere Zwecke wieder veräußert. 1919/20: Verkauf mehrerer Wirtschaftsanwesen und Über- nahme des Dauerkontingents der „Sanderbräu Georg Beer & Söhne“ in Würzburg zu gleichen Anteilen mit dem „Bür- gerlichen Brauhaus“, Zell-Würzburg. 1922/23: Erwerb des Braukontingents der „Brauerei Hirschbräu“ in Rottendorf. 1929/30 wurden zwei der bedeutendsten Vertriebstellen in Norddeutschland, nämlich diejenigen in Köln und Leipzig, auf Grund freundschaftlicher Vereinbarungen mit den frü- heren Inhabern in eigene Regie genommen. Sie wurden unter der Bezeichnung „Würzburger-Hofbräu-Vertriebsge- sellschaft m.b. H.“, Köln, und „Würzburger-Hofbräu-Verkaufs- gesellschaft m. b. H.“, Leipzig, fortgeführt. Im Hinblick auf die ständig wachsende steuerliche Belastung des Bieres, auf die Sportbewegung und ähnliche Erscheinungen nahm die Ge- sellschaft 1930 in einer selbständigen Betriebsabteilung unter dem Namen „Ho-Wü-Getränkeindustrie“ die Herstellung alkoholfreier Getränke auf. 1931: Auf Grund freundschaftlicher Vereinbarungen mit dem „Brauhaus Kitzingen, Henning & Dr. Kraft“, Kitzingen, wurde der gesamte Brauereibetrieb der Kitzinger Firma mit der „Würzburger Hofbräu A.-G.“ vereinigt. Die ständige Aufwärtsentwicklung nahm in den folgenden Jahren ihren Fortgang. Erst die letzten Kriegsjahre brach- ten eine Unterbrechung. In der letzten Phase der Kriegshandlungen wurden die An- lagen der Gesellschaft im März 1945 im Rahmen des Groß- angriffes auf die Stadt Würzburg durch Bomben schwer getroffen. Die beiden Mälzereien wurden völlig vernichtet. Die Brauerei selbst erlitt schwere Schäden, insbesondere die weitgehende Zerstörung des Sudhauses zwang zur vollstän- digen Einstellung der Produktion. Bis zum Ende des Jahres 1945 war es jedoch der Gesellschaft gelungen, einen neuen vierstöckigen Sudhausbau mit allen notwendigen Maschinen und Apparaten aufzubauen. Der erste Sud wurde am 30. Dezember 1945 durchgeführt, so daß die Brauerei seit diesem Tage wieder als voll betriebsfähig be- zeichnet werden kann. Anfangs 1949 waren fast sämtliche Schäden der Brauerei behoben. Die Entwicklung der Nachkriegsjahre auf dem Gebiete des Brauereiwesens brachte auch für die „Würzburger Hofbräu A.-G.“' die großen Schwierigkeiten, mit denen diese Branche zu Kämpfen hat. stillgelegten Besitz- und Betriebsbeschreibung Anlagen: Brauerei in Würzburg; zwei eigene Mälzereien in Würzburg. (Letztere sind noch nicht wieder aufgebaut). Die Gesellschaft besitzt zahlreiche eigene Grundstücke in ganz Deutschland. Vertretungen an allen größeren Plätzen Deutschlands, zum Teil auch im Ausland. Beteiligungen 1. Würzburger-Hofbräu-Vertriebsgesellschaft m. b. H., Köln. Kapital: RM 20 000.–; Beteiligung: 100 %. 2. Würzburger Hofbräu-Verkaufsgesellschaft m. b. H., Leipzig. Kapital: RM 20 000.–; Beteiligung 100 %. 3. „SCALA-* Gaststätten- und Varieté-Betriebe G.m. b. H., Wiesbaden. Kapital: RM 20 000.–; Beteiligung: 85 %. Die Geschäftsführung der beiden ersten Unternehmungen liegt in Händen des Vorstandes der Würzburger Hofbräu Die Gesellschaft gehört folgenden Verbänden an: Bayer. Brauerbund e. V., München; Verband bayer. Versandbraue- reien e. V., München; Verband bayer. Ausfuhrbrauereien e. V., München; Verband der Brauereien von Würzburg und Umgebung e. V., Würzburg; Bayer. Mineralwasserverband, München. * 4 * ee = =