. Drahtanschrift: Oberweser. Fernruf: Sammel-Nr. 2 24 21. Postfach: 19. Postscheckkonto: Hannover 757 77. Bankverbindungen: Bremer Bank, Bremen; Disconto Bank, Bremen; Norddeutsche Kreditbank A.-G., Bremen; Bank- verein Bremen Aktiengesellschaft, Bremen; Landeszentral- bank von Bremen (Kto. Nr. 21/77). Gründung: Die Gesellschaft wurde im Jahre 1886 gegründet. Eingetragen 15. Dezember 1886. Die Firma lautete bis Dezem- ber 1939: „Bremer Schleppschiffahrts-Gesellschaft“. Zweck: Betrieb der Schiffahrt auf der Weser, den mit ihr in Verbindung stehenden Flüssen und Kanälen sowie auf ande- ren Flüssen und auf dem Meere; ferner das Speditions- und Kommissionsgeschäft sowie alle nach dem Ermessen des Vorstandes mit vorstehenden Aufgaben zusammenhängenden Geschäften. Güterbeförderung in jedem Umfange mit Kähnen und Damp- fern auf Weser, westdeutschen Kanälen und Rhein; Eil- dampferverkehr zwischen Bremen und Hannover-Hildes- heimBraunschweig–Magdeburg, Oberweserstationen, Mit- tellandkanal und den Plätzen an Ober- und Unterrhein; Schnelldampferdienst. Umschlag- und Lagerhausbetrieb in Kassel-Fuldahafen. Vorstand: Friedrich Wehner, Bremen; Adalbert Brünner, Bre- men. Aufsichtsrat: Generalkonsul August Dubbers, Bremen, Vorsitzer; Direktor Dr. Nikolaus Stuckmann (Fendel Schiffahrts A.-G.), Mannheim, stellv. Vorsitzer; Senator Dr. Hermann Apelt, Bre- men; Minister a. D., Oberbürgermeister Dr. Fritz Cahn- Garnier, Mannheim; Direktor Johann Dlugos, Bremen; Ree- der Ernst Glässel, Bremen; Kaufmann Paul Meentzen, Bre- men; Dr. Arthur Meyer, Mannheim; Dr. Fritz Rangen, Bremen. Abschlußprüfer: „Fides“ Treuhand-Kommancditgesellschaft, W. Kluck, Dr. jur. Ehmig, Dr. rer. pol. Raschen. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Je nom. RM 100.– = 1 Stimme. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: Der Reingewinn, der sich nach Vornahme von Abschreibun- gen und Wertberichtigungen sowie nach Bildung der Rück- lagen und Rückstellungen einschließlich der in die gesetz- liche Rücklage einzustellenden Beträge und des Gewinnvor- trages auf neue Rechnung ergibt, wird wie folgt verteilt: 1. Zunächst entfallen auf die Aktien bis zu 4 % ihres Nenn- wertes als Gewinnanteil; 2. von dem restlichen Reingewinn und nach weiterer Absetzung des Teils des Gewinns, der durch die Auflösung von Rücklagen entstanden ist, erhält der A.-R. einen Gewinnanteil von 5 %, dessen Verteilung unter die einzelnen Mitglieder der A.-R. bestimmt; 3. der Rest wird Verteilt, falls nicht die H.-V. anders be- schließt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Bremer Bank; Rhein-Ruhr Bank, Minden. Aufbau und Entwicklung Mit Wirkung ab Januar 1939 übernahm die Gesellschaft die Anlagen der Firma „Broeckelmann sen. & Grund“ am Fulda- hafen in Kassel. Im Dezember 1939 Übernahme der Mindener Schleppschiff- fahrts-Gesellschaft in Bremen durch Fusion, nachdem die Gesellschaften bereits seit 1931 in Interessengemeinschaft ver- bunden waren. In diesem Zusammenhang wurde die Firma geändert und eine Kapitalerhöhung durchgeführt. 1942 schloß die Gesellschaft einen Organvertrag mit dem Hauptaktionär, der „Mannheimer Lagerhausgesellschaft, Mannheim, ab. Danach wurden die Gewinne der Bremen- Mindener Schiffahrts-A.-G. an die Mannheimer Gesellschaft abgeführt und die Verluste von dieser übernommen. Den Kleinaktionären der Bremen-Mindener war für die Dauer des Vertrages ein 6 %iger Gewinnanteil pro Jahr garantiert. Dieser Vertrag wurde 1944 für das Jahr 1945 seitens des Großaktionärs gekündigt. 926 Bremen-Mindener Schiffahrt Akuenges Sitr der Verwaltung: (23) Bremen, Tiefer 2 ells Die letzten Kriegsmonate und insbesondere dessen Ausgang brachten für die Gesellschaft außergewöhnliche Verände- rungen. Bereits in den Wintermonaten 1944/45 traten emp- findliche Verkehrsstörungen durch Beschädigungen des Ka- nalnetzes ein. Im April kam die Schiffahrt vollständig zum Erliegen. Zahlreiche Fahrzeuge der Flotte der Gesellschaft mußten auf Befehl der Wehrmacht versenkt und teilweise sogar gesprengt werden. Außerdem wurden sämtliche Brük- ken über Kanäle und Weser gesprengt. Ein weiterer Teil der Fahrzeuge lag durch Bombenangriffe versenkt in den Häfen und im Kanalgebiet. Die Hebung der versenkten Schiffe wurde sofort in Angriff genommen. Im Frühjahr 1946 war wieder eine durchgehende Fahrt von Bremen nach Minden möglich und im April 1946 wurde der Mittellandkanal wieder in Betrieb genommen. Beteiligungen 1. Weserumschlagstelle Münden G. m. b. H., Hann.-Münden. Gegründet: 1908; Kapital: RM 150 000.–; Zweck: Umschlag und Lagerei; Beteiligung: 58, 53 %. 2. Mindener Lagerhaus-Gesellschaft m. b. H., Minden. Gegründet: 15. September 1916; Kapital: RM 303 800.—; Zweck: Umschlag und Lagerei; Beteiligung: 50,2 %. 3. Lagerhaus Stolzenau G. m. b. H., Stolzenau. Gegründet: 1929; Kapital: RM 21 000.–; Zweck: Umschlag und Lagerei; Beteiligung: 66, 66 %. 4. „Weserwerft“ Schiffs- und Maschinenbauges. m. b. H., Minden. Gegründet: 1918; Kapital: RM 800 000.–; Zweck: Bau und Reparatur von Schiffen; Beteiligung: 33, 5 %. 5. „Union“ Schiffahrts- und Lagerhaus-Gesellschaft m. b. H., Hannover. Kapital: RM 300 000.–; Beteiligung: 10 %. 6. Gemeinnüntzige Wohnungsbaugesellschaft, Minden i. W. Kapital: RM 299 000.–; Beteiligung: 1, 7 %. Die Gesellschaft gehört folgendem Verband an: Schiffahrts- verband für das Wesergebiet e. V., Bremen. Statistik Kapitalentwicklung: Ursprünglich M 700 000.—, erhöht bis 1921 auf M 4 250 000.–. Umgestellt 1924 auf RM 1 617 200.– (Sstammaktien 10:7, Vorz.-Aktien 50:1 bezw. 50:2). 1929: Erhöhung um RM 382 800.– auf RM 2 000 000.—, gleich- zeitig Umwandlung der Vorz.-Aktien in Stammaktien und Neustückelung des A.-K. 1939: Kapitalerhöhung um RM 2 000 000.– auf RM 4 000 000.– zur Durchführung der Verschmelzung mit der Mindener Schleppschiffahrts-Gesellschaft; gleichzeitig Neueinteilung des A.-K. Heutiges Grundkapital: RM 4 000 000.—. Art der Aktien: Stammaktien. Börsenname: Bremen-Mindener Schiffahrt A.-G. Notiert in: Hamburg. * Ordn.-Nr.: 82 210. Stückelung: 3 986 Stücke zu je RM 1 000.–; 20 Stücke zu je RM 700.—. Lieferbare Stücke: Sämtliche Stammaktien lieferbar. ―――= Großaktionär: Fendel Schiffahrts-Aktiengesellschaft Mann- heim (78 %). Schiffspark: 1939 1945 1946 1947 Schleppdampfer: 11 16 16 16 Motorschlepper: 1 * 4 4 Güterdampfer: 5 1 1 1 Schleppkähne: 113 201 199 197 Motorkähne: 1 10 10 10 Belegschaft: Fahrpersonal: 418 429 548 612 sonstiges Personal: 40 62 66 70 letzter Kurse: 1939 1946 1947 RM-Kurs höchster: 130 Seit Juli 1948 niedrigster: 82 155 5 keine letzter: 825 155 200 180 Notierungen.