frendel Schifftahrts-Aktiengesellschuft Sitr der Verwaltung: (17a) Mannheim, Rheinkaistraße 2 Drahtanschrift: Rheinfahrt. Fernruf: 43351/55. Postscheckkonto: Karlsruhe 18 339. Bankverbindungen: Südwestbank, Mannheim; Bankverein für Württemberg-Baden, Mannheim; Allgemeine Bankgesell- schaft, Mannheim; Badische Bank, Mannheim; Landeszen- tralbank von Württemberg-Baden, Mannheim. Gründung: 19. September 1899; eingetragen 3. November 1899. Die Firma lautete bis 14. September 1943: „Rheinschiffahrt Aktiengesellschaft vorm. Fendel“. Zweck: Betrieb der Schiffahrt auf dem Rhein, seinen Neben- flüssen und Kanälen und auf holländischen und belgischen Gewässern, auf anderen Flüssen und auf dem Meere, ferner das Speditions- und Kommissionsgeschäft sowie alle nach dem Ermessen des Vorstandes damit zusammenhängenden Geschäfte. Vorstand: Kurt Hartwig, Mannheim; Dr. Nikolaus Stuck- mann, Mannheim (zugleich Treuhänder). Aufsichtsrat: Minister a. D. Oberbürgermeister Dr. Fritz Cahn-Garnier, Mannheim, Vorsitzer; Oberbergrat a. D. Walter Bälz (Bergwerksgesellschaft Hibernia A.-G.), Herne, stellv. Vorsitzer; Direktor Heinrich Gerhard Ahls (Stromeyer La- gerhausgesellschaft), Mannheim; Oberbürgermeister a. 23 Josef Braun, Mannheim; Staatsfinanzrat Hermann Breken- feld, Goslar; Direktor Heinz Cammann (Südwestbank), Mann- heim; Direktor Dr. Hans-Werner von Dewall (Hibernia A.-G.), Herne; Direktor Dr. Hans Leonhard Hammerbacher (Brown, Boveri & Cie. A.-G.), Mannheim; Kurt Kampff- meyer (Wesermühle), Hameln; Wilhelm Kellermann, Mann- heim; Berghauptmann Otto Klewitz, Claustal-Zellerfeld; Ministerialrat Hans Joachim von Loebell (Vf W, Ffm.), Essen; Dr. Othmar Maier (HVE), Offenbach (Main); Dr. Arthur Meyer, Mannheim; Ministerialrat Dr. Alfred Sauer (Bad. Hafenamt, Mannheim), Heidelberg; Direktor Dr. Walter Scheithauer (Hibernia A.-G.), Herne; Direktor Dr. Wilhelm Schlanstein (Hibernia A.-G.), Essen-Steele; Direktor Dr. Ehr- hart Schott (Portlandzementwerke Heidelberg), Heidelberg; Direktor Rudolf Schunk (Pfälz. Mühlenwerke), Mannheim; Verkehrsminister Rudolf Steinmayer, Stuttgart; Eugen Wer- ner (Werner & Nicola, Germania Mühlenwerke), Mannheim. Abschlußprüfer: Rheinische Treuhand-Gesellschaft Aktien- gesellschaft, Mannheim, in Verbindung mit der Deutschen Revisions- und Treuhand-Aktiengesellschaft, Zweignieder- lassung, Frankfurt (Main). Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Je nom. RM 1 000.— = 1 Stimme. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: Der Reingewinn wird gemäß Aktiengesetz verteilt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse, Mannheim. Autbau und Entwicklung Bis 1943 bestand eine Interessengemeinschaft mit der „Ba- dische A.-G. für Rheinschiffahrt und Seetransport“' und der „Mannheimer Lagerhaus-Gesellschaft“', Mannheim. Diese bei- den Gesellschaften wurden von der „Fendel Schiffahrts- A.-G.“ aufgenommen (Aktienumtausch 1:1). In Verbindung mit dieser Fusion wurde der Firmenname geändert (siehe Gründung) und das Grundkapital um RM 16, 0 Mill. auf RM 24,0 Mill. erhöht. Der Krieg und dessen Ausgang stellten die Gesellschaft vor große Schwierigkeiten. Während die Hauptverkehrsstrecke von der Ruhr nach dem Oberrhein bereits im Oktober 1944 durch den Einsturz der Köln-Mülheimer Straßenbrücke nicht mehr befahren wurde, ruhte mit der Besetzung die Rheinschiffahrt vollkommen. Bis zum Waffenstillstand im Mai 1945 waren rund 90 % der Flotte versenkt worden. Außer den Totalverlusten sind bei den weitaus meisten Fahrzeugen erhebliche Teilschäden ent- standen. Die Landanlagen wurden ebenfalls durch Kriegseinwirkun- gen schwer getroffen. Mehrere Betriebsgebäude wurden zer- stört und zahlreiche Anlagen beschädigt. 928 Die Anlagen in Wien, Straßburg und Mülhausen gingen ver- loren und wurden abgebucht (letzter Buchwert RM 1, 95 Mill.). Für die Totalschäden und die Teilschäden weist die Bilanz zum 31. 12. 45 eine „Kriegsschädenforderung' in Höhe von rund RM 37,3 Mill. aus (Wiederbeschaffungs- bzw. Wieder- instandsetzungskosten). Dieser Forderung stehen Rücklagen und Rückstellungen in Höhe von rund RM 31, 0 Mill. gegen- über. Im Herbst 1945 konnte unter erschwerten Bedingungen die Rheinschiffahrt auf Teilstrecken wieder aufgenommen wer- den. Die Kanalschiffahrt, die ebenfalls vollkommen eingestellt war, konnte im Frühjahr 1946 teilweise wieder anlaufen. Die Tochtergesellschaften des Unternehmens erlitten 1945 ebenfalls beträchtliche Verluste. Nur bei der „Rhenus Ge- sellschaft für Schiffahrt, Spedition und Lagerei G.m. b. H.“ mit ihren ca. 35 Niederlassungen hielten sich die Verluste in bescheidenen Grenzen. Im Laufe des Jahres 1946 konnten durch Hebung und In- standsetzung versenkter und leicht oder mäßig beschädigter Fahrzeuge etwa 35 % der Flotte wieder in Dienst gestellt werden. Das Jahr 1947 stand im Zeichen des weiteren Wiederauf- baues der Flotte und der Landanlagen. Der Organvertrag mit der „Bergwerksgesellschaft Hibernia A.-G.“ in Herne ist rückwirkend zum 1. Januar 1945 auf- gelöst worden. Zum gleichen Datum wurden die Organverträge mit der „Bremen-Mindener Schiffahrt A.-G.' in Bremen und der „Schiffs- und Maschinenbau A.-G.' in Mannheim gekündigt und außer Kraft gesetzt. Beteiligungen 1. Rhenus Gesellschaft für Schiffahrt, Spedition und La- gerei m. b.H., Frankfurt (Main). Gegründet: 1912. Stammkapital: RM 5 000 000.—. Beteiligung: RM 4 261 000.—. 2. Bremen-Mindener Schiffahrt A.-G., Bremen. Gegründet: 1886. Grundkapital: RM 4 000 000.—. Beteiligung: RM 3 116 600.—. 3. Schiffs- und Maschinenbau A.-G., Mannheim. Gegründet: 1889. Grundkapital: RM 2 000 000.—. Beteiligung: RM 1 998 000.—. 4. Essener Hafen- und Lagerhausgesellschaft m.b. H., Essen Gegründet: 1933. Stammkapital: RM 180 000.—. Beteiligung: RM 90 000.—–. 5. Rheinspeicher G. m. b. H., Mannheim. Gegründet: 1935. Stammkapital: RM 60 000.—. Beteiligung: RM 20 000.—. 6. Rheinumschlag G.m. b. H., Breisach. Stammkapital: RM 75 000.—. Beteiligung: RM 8 000.—. 7. Rheinhafen G. m. b.H., Weil. Stammkapital: RM 125 000.—. Beteiligung: RM 2 000.—. 8. Tankschiff-Reederei G. m. b. H., Duisburg. Stammkapital: RM 20 000.—. Beteiligung: RM 2 200.—. 9. Weserwerft Schiffs- und Maschinenbau G. m. b. H., Minden (Westfalen). Stammkapital: RM 800 000.—. Beteiligung: RM 418 120.—. 10. Rhenus Revisionsgesellschaft für Schiffahrt, Spedition und Lagerei m. b. H., Mannheim. Stammkapital: RM 20 000.—. Beteiligung: RM 20 000.–. 3 8 * 7 ― 0 *