7 ― ―――――――― = ― * –―――――― * — 2 .... ―― 1 *― 13 5 3 3 * 3 63 Homburg-Südamerikanische Dompjschifffahrts-Gesellschaft Drahtanschrift: Columbus Hamburg. Fernschreiber: 02.1246. Fernruf: Stadtgespräche 34 17 11/19; Ferngespräche 34 17 10. Postscheckkonto: Hamburg 7607. Bankverbindungen: Vereinsbank in Hamburg; Norddeutsche Bank in Hamburg; Hansa-Bank, Hamburg; Landeszentral- bank der Hansastadt Hamburg, Hamburg, Konto Nr. 2/74. Gründung: Die Gründung erfolgte am 4. November 1871 mit 1½ Millionen Talern Grundkapital. Zweck: Betrieb einer Reederei und solcher Geschäfte, die dem Geschäftszweck dienlich erscheinen. Die Gesellschaft darf auch im Inlande und Auslande Zweigniederlassungen errich- ten und sich an anderen Unternehmungen beteiligen. Vorstand: John Eggert, Hamburg, Vorsitzer; Herbert Amsinck, Hamburg. Aufsichtsrat: Generalkonsul Wilhelm Huth (Vorstandsmitglied der Vereinsbank in Hamburg), Hamburg, Vorsitzer; Erich Bechtolf (Vorstandsmitglied der Norddeutschen Bank in Hamburg), Hamburg, stellv. Vorsitzer; H. W. Julius Peters (i. Fa. Conrad Hinrich Donner), Hamburg; Theodor Amsinck, Aumühle Bez. Hamburg; Rudolf August Oetker (i. Fa. Dr. August Oetker, Nährmittelfabrik), Bielefeld; Wilhelm Schroe- der (i. Fa. Schroeder Gebrüder & Co.), Hamburg; Otto Stürken (Vorstandsmitglied der Vereinsbank in Hamburg), Hamburg. Abschlußprüfer: Deutsche Revisions- und Treuhand-Aktien- gesellschaft. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Je nom. RM 100.— = 1 Stimme. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: 1. Zunächst erhalten die Aktionäre 4 % des auf ihre Aktien eingezahlten Betrages; 2. von dem restlichen Reingewinn er- halten die Mitglieder des Aufsichtsrates einen Gewinnanteil von 10 % unter Beobachtung der Bestimmungen des § 98 AG; 3. der Rest wird an die Aktionäre verteilt, wenn nicht die H.-V. anders beschließt. Zahlstellen: Norddeutsche Bank in Hamburg; Hansa-Bank, Hamburg; Vereinsbank in Hamburg, Hamburg; Conrad Hin- rich Donner, Hamburg; Schroeder Gebrüder & Co., Hamburg. Aufbau und Entwicklung -Der erste Zweck der am 4. November 1871 von Hamburger Handelsherrn gegründeten Gesellschaft war, mit Hilfe dreier angekaufter kleiner Dampfer, und zwar Dampfer „Brazilian“ (1315 Br.-Reg.-T), Dampfer „Santos“ (961 BRT) und Dampfer „Rio“ (1688 BRT), regelmäßige Fahrten zwischen Hamburg und Südamerika versuchsweise zu veranstalten. Gesamtton- nage 3964 Br.-Reg.-To. Lange vor dem Weltkriege hatte das Unternehmen bereits unter den Hamburger Großreedereien den zweiten Platz er- rungen und spielte eine bedeutende Rolle in der internatio- nalen Schiffahrt. Die engen Wirtschaftsbeziehungen Deutsch- lands zu Südamerika sind eigentlich erst durch die Grün- dung der Gesellschaft und den zielbewußten Aufbau ihrer Flotte, insbesondere in der Zeit vor dem ersten Weltkrieg (S. u.) ermöglicht worden. 1886/92: Zustandekommen eines freundschaftlichen Verhält- nisses zum Norddeutschen Lloyd und der Deutschen Dampf- schiffahrts-Gesellschaft „Hansa“. 1893: Gründung einer direkten Südbrasil-Linie. 1899/1900: Scharfer Konkurrenzkampf mit der Firma A. C. de Freitas & Co., der mit dem Ankauf der Freitas'schen Schiffe durch die Hapag endete. Darauf Abschluß eines Betriebsge- meinschaftsvertrages mit der Hapag. Verbesserter Schnell- dempferdienst nach dem La Plata. 1901: Gründung der Patagonischen Küstenlinie durch die H. S.D. G.; Anteilnahme der H. S. D. G. an der Genua/La-Plata- Fahrt der Hapag. Sitr der Verwaltung: (24a) Mamburg, Holzbrücke 8 1904/07: Die Entwicklung der La-Plata-Passagierfahrt erfor- derte Indienststellung von vier Doppelschraubenschnelldamp- fern. 1914: Die Gesellschaft unterhielt bis zum Kriegsausbruch 1914 in Gemeinschaft mit der Hamburg-Amerika-Linie Linien nach Nord-, Mittel- und Südbrasilien und nach dem La Plata sowie Linien an der patagonischen Küste, zwischen den Vereinigten Staaten von Nordamerika und Brasilien und zwi- schen Montevideo und Buenos Aires. Stärke der Flotte unmittelbar vor Ausbruch des ersten Welt- krieges (1. August 1914): 57 Seedampfer 4 Neubauten ca. 329 877 Br.-Reg.-To. 16 600 Br.-Reg.-To. 346 477 Br.-Reg.-To. 28 825 Br.-Reg.-To. Gesamttonnage 375 302 Br.-Reg.-To. 61 Seedampfer 181 Schlepper, Leichter usw. 1920: Nach völlig vollzogener Ablieferung der Flotte auf Grund des Versailler Friedensvertrages langsamer Wieder- aufbau durch Indienststellung des neugebauten Fracht- und Passagierdampfers „Argentina“, dem überall, auch im ehe- dem feindlichen Auslande, begeisterter Empfang zuteil wurde. Ende des Jahres 1929 bestand die Flotte der H. S. D. G. aus 21 Seeschiffen mit insgesamt 194 630 Br.-Reg.-To. sowie aus 124 Hilfsfahrzeugen mit 22 230 Br.-Reg.-To. 1931: Nach längeren Verhandlungen gelangte im Mai 1931 ein Poolvertrag mit der Hapag-Lloyd-Union zum Abschluß. Nach diesem Vertrag, der auf die Dauer von 10 Jahren abgeschlos- sen wurde und eine poolmäßige Verteilung der Ergebnisse vorsieht, ist mit der schon früher vereinbarten Fahrplanver- ständigung eine rationellere Ausgestaltung der Südamerika- fahrt zu erhoffen. Per 31. 12. 1931: Einziehung von Vorratsaktien und Kapital- herabsetzung (s. „Kapitalentwicklung“). 1932: Im Rahmen des von der Reichsregierung eingeleiteten Abwrackprogramms gelangten 5 Schiffe zum Abwracken. Seitens des Reiches wurden je Tonne RM 30.– Abwrackzu- schuß gewährt. Der Bestand der Flotte verringerte sich da- mit auf 17 Schiffe (182 718 Br.-Reg.-To.). Zur Deckung des Verlustes von RM 1 927 459,02 wurden der im Vorjahre gebildeten Spezialreserve RM 1 930 000.– ent- nommen. Der danach verbleibende Reingewinn von RM 2 540,98 wurde vorgetragen. Das Jahr 1934 stand für die Gesellschaft im Zeichen lang- wieriger Verhandlungen wegen der Reorganisation der Süd- amerika-Fahrt, die gegen Ende des Jahres ihren Abschluß fanden. Danach haben die Hamburg-Amerika-Linie und der Norddeutsche Lloyd die von ihnen betriebene Südamerika- Ostküste-Fahrt aufgegeben. Die bisher von den beiden Ge- sellschaften in dieser Fahrt beschäftigten Schiffe wurden teils im Jahre 1934, teils im Jahre 1935 von der H.S. D.G. übernommen. Es handelt sich um 20 Schiffe von rund 117 000 Br.-Reg.-To. Die Bezahlung erfolgte im wesentlichen durch Übernahme von Bankverbindlichkeiten. 1935: Die bisher im Besitz der Hamburg-Amerika-Linie be- findlichen nom. RM 973 340.– Vorzugsaktien wurden zurück- gekauft und durch Beschluß der G.-V. vom 28. 7. 1936 einge- zogen. 1936: Die im Zuge der Dezentralisation der deutschen Groß- schiffahrt in den Besitz des Reiches gelangte Aktienmehrheit – rund RM 8 160 000.— – wurde von einem Konsortium unter Führung der Vereinsbank, Hamburg, dem die Com- merz- und Privatbank A.-G. sowie die Hamburger Firmen Nottebohm & Co., Schroeder Gebrüder & Co. und Theodor wWille angehören, zu pari erworben. Damit ist die Hamburg- Südamerikanische Dampfschifffahrts-Gesellschaft wieder in pPrivate Hände übergegangen. Im Mai 1937 wurde das Verwaltungsgebäude in Hamburg käuflich erworben. Die Vorzugsaktien der Hamburg-Amerika Linie in Höhe von RM 1 230 000.– wurden zurückgegeben. — Die Beteiligungen ermäßigten sich weiter infolge Liquida- 931 ― * „