――――= –―= ――――――― ――――§―――― == =―――― ―――――――――――――― * 1938/39: Durchführung umfangreicher baulicher Verände- *― Tuchfubrik Schließfach: 1261. Drahtanschrift: Aktientuchfabrik. Fernruf: 313 54/ 55. Postscheckkonto: Köln 102 912. Bankverbindungen: Rhein-Ruhr Bank, Filiale Aachen; Lan- deszentralbank von Nordrhein-Westfalen 39/8125. Gründung: Die Gründung erfolgte am 28. April 1889 unter Uebernahme der offenen Handelsgesellschaft „Tuchfabrik Süskind & Sternau', Aachen-Burtscheid, mit einem Grund- kapital von M 1 500 000.– als „Tuchfabrik Aachen vorm. Süskind & Sternau Aktiengesellschaft“'. Am 10. Januar 1939 wurde die Firmenbezeichnung in die gegenwärtige geändert. Zweck: Fabrikation und Handel in Tuchen und verwandten Artikeln. Die Gesellschaft kann alle Handelsgeschäfte betrei- ben, die den Gegenstand des Unternehmens zu fördern ge- eignet sind. Sie ist berechtigt, im In- und Auslande Zweig- niederlassungen zu errichten, sich bei anderen artverwandten Unternehmen des In- und Auslandes zu beteiligen, solche Unternehmungen zu erwerben und zu errichten sowie Inter- essengemeinschafts-Verträge abzuschließen. Erzeugnisse: Herrenanzug- und Mantelstoffe, Damenkostüm- und Mantelstoffe aus Kammgarn und Streichgarn. Speziali- tät: Hochwertige Kammgarn-Nouveautés und feine Damen- mantelstoffe. Vorstand: Fabrikdirektor Ernst Stein, Aachen. Aufsichtsrat: Bankdirektor Adolf Zinneke, Aachen, Vorsitzer; Generaldirektor Walther Hesse, Aachen, stellv. Vorsitzer; Generaldirektor a. D. Wilhelm Spans, Bad Godesberg; Tuch- fabrikant Otto Peltzer, Aachen. Abschlußprüfer: Treuhand-Vereinigung Aktiengesellschaft, Düsseldorf, Zweigniederlassung Köln. Geschäftsjahr: 1. Oktober bis 30. September. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Je nom. RM 100.– = 1 Stimme. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: Der Reinge- winn der Gesellschaft, der sich nach Vornahme der Abschrei- bungen, Wertberichtigungen, Rückstellungen und Rücklagen – einschließlich der in die gesetzliche Rücklage einzustellen- den Beträge und des Gewinnvortrages –— ergibt, wird unbe- schadet der Ansprüche der Vorstandsmitglieder auf Gewinn- anteile wie folgt verteilt: 1. Zunächst entfallen auf die Aktien bis zu 4 % ihres Nenn- wertes; 2. aus dem dann noch verbleibenden Reingewinn erhält der Aufsichtsrat unter Berücksichtigung der Bestim- mungen des § 98 Abs. 3 AG. eine Gewinnbeteiligung in Höhe von 10 %; 3. der Rest wird wiederum an die Aktionäre ver- teilt, soweit die H.-V. keine andere Verwendung bestimmt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Rhein-Ruhr Bank, Filiale Aachen; Hardy & Co. G.m. b. H., Hannover, Rathenaustraße 4. Aufbau und Entwicklung Die „Tuchfabrik Süskind & Sternau, Aachen-Burtscheid' ging am 22. 4. 89 über in die Firma „Tuchfabrik Aachen vorm. Süskind & Sternau Aktiengesellschaft“', die ihre Fir- menbezeichnung 1939 in die gegenwärtige änderte. 1919 – 1924: Neuaufführung eines Teiles der Fabrikgebäudée. 1926/27: Errichtung eines neuen Fabrikgebäudes. Aufstel- lung einer größeren Anzahl Zwirnereimaschinen und mecha- nischer Webstühle neuesten Systems, Erwerb eines Fabrik- gebäudes am Kirberichtshoferweg, in welchem 50 Web- stühle aufgestellt wurden. Verkauf von RM 116 000.– Vor- ratsaktien. 1928/29: Aufstellung und Inbetriebnahme einiger neuer Web- stühle. 1929/30: Vergrößerung des Maschinenparks. 1931/32: Erwerb von nom. RM 100 000. eigener Aktien zwecks Einziehung (siehe Kapitalentwicklung). 1933/34: Ersatzbeschaffung für Maschinen. Errichtung eines Unterstützungsfonds in Höhe von RM 25 000.—. 1936/37: Anbahnung neuer Beziehungen zum Ausland und Ausbau derselben. Anschaffung einer Anzahl neuer Maschi- nen. 1937/38: Weitere Anschaffung neuer Maschinen im Werte von rd. RM 90 000.—. rungen und Anschaffung neuzeitlicher Maschinen. — Am 10. 1. 1939 Anderung des Firmennamens in „Tuchfabrik * 7 7 = 62= Aachen Aktengesellschalt Sit der Verwaltung: (22c) Aachen, Charlottenstraße 14 Aachen Aktiengesellschaft“. - Am 1. Juli 1939 Tag des 50- jährigen Bestehens. 1940/41: Erwerb eines Grundstückes zwecks Sicherstellung eines künftig notwendig werdenden Erweiterungsbaues. 1942/43: Beteiligung an einer Spinnerei durch Kommandit- einlage; Übernahme von Aktien einer gemeinnützigen Woh- nungsgesellschaft. - Das Werk erlitt am 14. Juli 1943 erheb- lichen Schaden durch Fliegerangriff; die Produktion mußte in Ausweichbetriebe verlagert werden. 1943/44: Auch die Ausweichbetriebe blieben von Flieger- angriffen nicht verschont. — Aachen wurde im September 1944 evakuiert. - Durch diese außerordentlichen Ereignisse ging der Umsatz erheblich zurück. Der erlittene Material-, Maschinen- ist bedeutend. Der Posten „Beteiligungen' wurde vorsichtshalber auf RM 1.– abgeschrieben. RM 58 000.– nominal Wertpapiere von Unternehmungen, die im Ausland oder in kriegsgefährde- ten Gebieten liegen, wurden ausgebucht. - Die Forderungen für Kriegsschäden erscheinen als ihr größter Anteil unter „Sonstigen Forderungen'. Den bisher nicht anerkannten Forderungen für Nutzungsschäden ist auf der Passivseite eine Wertberichtigung gegenübergestellt. - Der Unterschied zwischen Buchwert und Wiederbeschaffungswert der zer- störten Gebäude und Maschinen wurde in einer „Rücklage für Ersatzbeschaffung“' gedeckt. Ein Posten in gleicher Höhe erscheint als Kriegsschädenansprüche in der Gewinn- und Verlustrechnung unter „Außerordentliche Erträge“. 1944/45: Durch die Verlagerung des Betriebes nach Schle- busch ging der Umsatz weiter zurück. Im Mai 1945 Rückkehr nach Aachen und unverzügliche In- angriffnahme der Wiederaufbauarbeiten; die Produktion konnte Mitte September wieder anlaufen. Die Gesellschaft erlitt auch in diesem Geschäftsjahr weitere Kriegsschäden an Material, Maschinen und Gebäuden. - Auf die bebauten Grundstücke wurden die Abschreibungen zu den gleichen Sätzen wie in den Vorjahren vorgenom- men. -Es wurden ferner RM 30 000.– eigene Aktien erwor- ben. Die „Forderungen an das Reich“ erscheinen erstmalig in diesem Jahre als selbständiger Posten in Höhe der vor- läufigen Schadenermittlung in der Bilanz. - Der während der Evakuierung neu entstandenen und aktivierten Kriegs- schädenforderung von RM 212 806.–— wurde eine „Ersatz- beschaffungsrücklage II“' gegegenübergestellt. — Für die „Forderungen an das Reich' betr. Nutzungsschäden in Höhe von RM 143 661.12, mit deren Erstattung nicht zu rechnen ist, wurde ein passiver Wertberichtigungsposten in gleicher Höhe gebildet. und Gebäudeschaden Besitz- und Betriebsbeschreibung Grundbesitz: Größe: 16 511 am; davon bebaut: 6000 qm. Anlagen: Spinnerei, Weberei, Appretur. Maschinelle Einrichtung: 4000 Spindeln, 120 Webstühle. Kraftanlagen: 1 Dampfmaschine, 2 Dampfkessel, 1 Dynamo- maschine. Wassergerechtsame: Bedarfs. Die Gesellschaft gehört folgenden Verbänden an: Fachver- band Tuch- und Kleiderstoff-Industrie, Düsseldorf; Fach- verband der Textilveredlungs-Industrie, Wuppertal-Elber- feld. 1000 cbm zur Deckung des eigenen Statistik Kapitalentwicklung: Grundkapital ursprünglich 1 500 000.– Mark; bis 1923 auf M 20 000 000.– erhöht. Am 29. 11. 24 Um- stellung auf Reichsmark im Verhältnis 25:2, d. h. auf RM 1 600 000.–. Am 28. 11. 32 Einziehung eigener Aktien in Höhe von nom. RM 100 000.–. Der Erwerbspreis betrug RM 58 252.50. Das Aktienkapital wurde um diesen Betrag auf RM 1,5 Mill. herabgesetzt, der Buchgewinn einem beson- deren Reservefonds zugeführt. Heutiges Grundkapital: RM 1 500 000.–. Art der Aktien: Stammaktien. Börsenname: Tuchfabrik Aachen. Notiert in: Düsseldorf. Ordn.-Nr.: 74 970. 977