―――――― ――――― ―= – ―― ―― t= ――― ―2= „ 3 er größte Teil der der Gesellschaft aus der letz- ten Kapitalerhöhung zur Verfügung stehenden eigenen Ver- wertungsaktien sowie Teile ihrer dauernden Beteiligungen übergegangen sind. Für die Hingabe der verschiedenen Aktienpakete sind der V&FAG neben einer Barabfindung Common Shares der amerikanischen Gesellschaft zugeflossen. Die Gesellschaft wurde 1936 liquidiert und die freigeworde- nen Beteiligungen von VGF bzw. Algemeene Kunstzijde Unie NV. (AKU) übernommen. 1929: Die ao. H.-V. vom 11. Juli 1929 beschloß den Abschluß eines Interessengemeinschaftsvertrages mit der „Algemeene Kunstzijde Unie N.V. (AKU)'“' in Arnheim. Ein Konsortium bot den Glanzstoff-Aktionären neue AKU-Aktien zum Um- tausch derart an, daß auf 9 Glanzstoff-Stammaktien zu je RM 300.– = nom. RM 2 700.– 2 Stammaktien der AKU zu je hfl. 1 000.–— = nom. hfl. 2 000.– entfielen. Bis zum 31. Dez. 1929 wurden RM 70 005 300.– Glanzstoff-Aktien umgetauscht, so daß die Beteiligung der AKU an Glanzstoff imter Ein- schluß der Aktien, die sie schon vorher in ihrem Besitz hatte, RM 73 290 900.– betrug (1930 wurden weitere Aktien umgetauscht). Im Anschluß an diesen Umstand konnte auf 4 AkKU-Aktien eine neue Aktie zu 130 % bezogen werden. Das bisher in der „Komm.-Ges. Stapelfaserfabrik Jordan & Co.“ geführte Sydowsauer Werk wurde voll eingegliedert und die Gesellschaft aufgelöst. Ferner wurde von v. Giesche's Erben ein Aktienpaket (7,6 Mill. RM) der ,Neuen Glanzstoffwerke Breslau“ übernom- men, die „Glanzstoff-NORDICA“ gegründet und Aktien der Kunstseiden-A.-G. (Kuag) erworben. Durch die Übernahme des Portefeuilles der Stapelfaserfabrik Jordan & Co. und sonstige Verstärkungen der Beteiligungen erfuhren die dauernden Beteiligungen 1929 einen Zugang von rund RM 39 000 000.—. 1930: Im weiteren Verlauf der bereits seit 2 Jahren in Gang befindlichen Rationalisierungsmaßnahmen übernahm die Ge- sellschaft im September 1930 die „Neue Glanzstoffwerke A.-G., Breslaué' und die „Spinnfaser-Aktiengesellschaft Elsterberg i. V.“ im Wege der Fusion. Am 1. Oktober 1931 erfolgte die Zusammenfassung der am deutschen Markt beteiligten Viskose-Kunstseidenhersteller in der „Kunstseide Verkaufsbüro G.m.b. H., Berlin-“. 1932: Infolge starken Absatzmangels in den ersten Monaten des Jahres 1932 war die Gesellschaft zunächst zu erheblichen Produktionseinschränkungen der Werke gezwungen, die An- fang Juli zur vollständigen Stillegung des Werkes Elsterberg führten. Von den Verkaufsgesellschaften gab die „VGFAG Verkaufskontor Komm.-Ges.“ ihre Tätigkeit auf. Aus ihrem Besitz übernahm die Gesellschaft folgende Beteiligungen: „Kunstseide-Verkaufsbüro G.m.b. H., Berlin“; „Glanzstoff- AkU Verkaufsbüro G.m. b. H. in Wien“; „Kunstseide-Handels- gesellschaft m.b. H., Prag“'; sowie nom. Hfl. 322 700.– Aktien der AKU. Ferner wurden die Verwaltungsgesellschaften, und zwar die „Märkische Verwaltungs-G.m.b. H., Wuppertal- Elberfeld, die „Wohnhaus-Verwaltungs-G.m. b. H. Wuppertal- Elberfeld', die „Südwest-Verwaltungs-G.m.b. H., Frankfurt (Main)' und die „Wohnstätten G.m.b. H., Kelsterbach/Main“ unter Übertragung der Vermögenswerte auf die Gesellschaft liquidiert. 1933: Bis zum August 1933 lag die Produktion noch unter dem Monatsdurchschnitt des Vorjahres, dann setzte eine Belebung ein, die die schon im Herbst 1932 beschlossene Wiederinbe- triebsetzung des Werkes Elsterberg rechtfertigte. 1934: Der Gesamtabsatz an Viskose-Kunstseide in Deutsch- land war im Jahre 1934 um 40,3 % höher als im Vorjahre. Die Produktion der Werke der Gesellschaft stieg um 56,7 %. Es konnte nicht nur die erhöhte Produktion abgesetzt, son- dern auch die Lagerbestände konnten um etwa % gegenüber dem Bestande zu Anfang des Jahres verringert werden. Diese Umstände rechtfertigten es, die vorhandene Kapazität der Anlagen zu vergrößern. 1935: In den ersten Monaten des Jahres 1935 setzte sich die Entwicklung, die im Jahre 1934 zu einer erheblichen Stei- gerung des Absatzes von Viskose-Kunstseide auf dem deut- schen Markte geführt hatte, zunächst noch fort. Im Laufe des Jahres verschlechterte sich aber im Gegensatz zum stetigen Fortgang der allgemeinen Wirtschaftsbelebung in Deutsch- land die Lage der Textilindustrie. Die Zellwolle-Erzeugung wurde wesentlich erhöht und darüber hinaus am 3. Mai 1935 ein neues Unternehmen, die „Spinnfaser Aktiengesellschaft, Kassel'“' gegründet. Die Pro- duktion in Kassel wurde noch im Jahre 1935 aufgenommen. 1936: Liquidation der „Associated Rayon Corporation'“, die mit Hilfe der AkU durchgeführt wurde. Übernahme eines größeren Aktienpaketes der „Spinnfaser A.-G., Kassel', das zunächst die frühere Grundstückeigentümerin als Teilzahlung entgegengenommen hat. 1937: Planmäßige Fortsetzung der Vergrößerung der Werks- anlagen und Durchführung erheblicher Arbeiten für die Ver- besserung der Qualität. Ein nennenswerter Anteil dieser und noch geplanter Aufwendungen dient der Herstellung von Sondererzeugnissen für technische Verwendungszwecke. Im Zusammenhang damit wurden die Anlagen des Werkes Obernburg in erheblichem, in den nächsten Jahren ständig steigendem Umfang auf die Erzeugung von Spezialkunstseide für Autoreifen, Treibriemen usw. umgestellt. Übernahme der seitens der „Spinnfaser A.-G.“ neu geschaffenen Aktien in Höhe von RM 4 500 000.–. Damit befindet sich das ganze Aktienkapital im Besitze des Konzerns. Übernahme von nom. RM 600 000.– neuen Stammaktien der „Barmer Maschinen- fabrik A.-G., Wuppertal-Elberfeld“. 1938: Zukauf von Aktien der „Erste Oesterreichische Glanz- stoff-Fabrik A.-G., St. Pölten“ und eines kleinen Betrages von Aktien der „Lugauer Kammgarn-Spinnerei vorm. F. Hey A.-G., Lugau“; Erwerb eines größeren Postens Aktien einer die Firma mit Rohstoffen versorgenden Gesellschaft. Verkauf des Besitzes von Aktien der „Erzgebirgischen Textilwerke A.-G., Cranzahl“. 1939: Neuordnung der vertraglichen Beziehungen zur AK0U. 1940: Errichtung von Rückgewinnungsanlagen von Chemika- lien. –— Weiterer Erwerb von Aktien der „Glanzstoff-Fabrik Lobositz A.-G.. – Beteiligung an der „Kunstseidehaus G.m. b. H., Berlin-“. 1941: Kapitalberichtigung (näheres s. unter „Kapitalentwick- lung“). – Übertragung der bisher bei der AKU liegenden Beteiligung an der „Erste Oesterreichische Glanzstoff-Fabrik A.-G., St. Pölten auf Glanzstoff und Übernahme der neu ausgegebenen RM 3 800 000.– Vorzugsaktien von St. Pölten durch Glanzstoff in Ausübung des Bezugsrechts. 1942: Kapitalberichtigung der V&F auf Grund der Dividen- den-Abgabe-Verordnung (näheres unter „Kapitalentwick- lung). – Übernahme einer anteiligen Kapital-Erhöhung der „Glanzstoff-Courtaulds G.m.b. H.“ sowie einer Beteiligung an der „Bastfaser G.m. b. H.“ 1943: Abschluß eines Lizenzvertrages mit der I. G. Farben für die Herstellung von Seide aus vollsynthetischen linearen Hochpolimeren. 1944: Im September 1944 mußte das Werk Oberbruch auf be- hördlichen Befehl geräumt werden. Bis Ende Januar 1945 lag das Werk zwischen den Fronten. 1945: a) Vor der Kapitulation: Erliegen der Werksproduktio- nen durch Rohstoffmangel, Abzug von Arbeitskräften, Näher- rücken der Front, Zerstörung der Hauptbuchhaltung durch Bombenangriffe, Beschädigung des Werkes Obernburg durch Fliegerangriff und Beschießung. b) Nach der Kapitulation: Verluste der östlichen Werke Sydowsaue und Breslau durch Oder/Neiße-Linie sowie von Elsterberg und des Veredelungswerkes Tannenberg durch die wirtschaftliche Abtrennung der russischen Zone, Verlust aller ausländischen Beteiligungen gem. Gesetz Nr. 53 der Militär-Regierung. Wiederanlauf des Werkes Obernburg zu- nächst mit Erntebindegarn im 3. Quartal 1945. 1946: Wiederanlauf des Werkes Kelsterbach und Aufnahme der Produktion von textiler Seide in Obernburg im Januar 1946. Enteignung des Werkes Elsterberg und des Veredelungs- betriebes Tannenberg durch den am 30. 6. 1946 durchge- führten Volksentscheid im Bundesland Sachsen. 0 1947: Wiederanlauf des Werkes Oberbruch im März 1947. Elsterberg wurde aus dem Verband der Volkseigenen Be- triebe entlassen und der Landesregierung als Treuhänder unterstellt. 1948: Die Produktion der verbliebenen, in den Westzonen liegenden Werke nähert sich wieder dem Vorkriegsstand, wenngleich die Höchstproduktion der früheren Zeit noch nicht erreicht werden kann. Besitr- und Betriebsbeschreibung A) Verbliebene Werke: 1. Werk Oberbruch bei Heinsberg (Brit. Zone/Land: Nordrhein/Westfalen, Reg.-Bez. Aachen) Anlagen: Kunstseiden- und Zellwoll-Fabrik mit den dazu gehörigen Nebenbetrieben und Werkstätten. Kriegs- schäden durch Fronteinwirkung, die im wesentlichen be- hoben wurden. 2. Werk Obernburg/ Main (Us-Zone / Land: Bayern) Anlagen: Kunstseidenfabrik mit den notwendigen Neben- 3 betrieben und Werkstätten. Kriegsschäden durch Flieger- 983