= ――――――――― ―――――― Nordwestdeutsche kruftwerke Akieng ellschaftt Sitr der Verwaltung: (24a) Hamburg 21, Schöne Aussicht 14 Drahtanschrift: Fiatlux Hamburg. Fernschreiber: 02/1136. Fernruf: 5552 16/17. Postscheckkonto: Hamburg 207 72. Bankverbindungen: Hamburgische Landesbank — Girozen- trale –, Hamburg; Brinckmann, Wirtz & Co., Hamburg. Gründung: Die Gründung erfolgte am 16. Januar 1900 mit Wirkung ab 1. Oktober 1899 unter Übernahme der Firma „Siemens“ Elektrische Betriebe G. m. b. H. als „,Siemens“ Elek- trische Betriebe Aktiengesellschaft mit einem Grundkapital von M 5 000 000.–. Seit 18. September 1925 jetzige Firma (s. a. „Aufbau und Entwicklung“). Zweck: Errichtung, Erwerb und Betrieb elektrizitätswirt- schaftlicher Anlagen zur sicheren und vorteilhaften Versor- gung der Bevölkerung mit elektrischer Energie. Die Gesell- schaft ist berechtigt, zur Förderung des Gesellschaftszweckes andere Unternehmen verwandter Art zu betreiben oder sich an solchen Unternehmen zu beteiligen. Vorstand: Dipl.-Ing. Kurt Hoffmann, Hamburg; Karl Wolter, Hannover. Aufsichtsrat: Hermann Schilling, Vorstand der Vereinigte Elektrizitäts- und Bergwerks-A.-G., Hamburg, Vorsitzer; Wilhelm Heyden, Mitglied des Vorstandes der Preußische Elektrizitäts-A.-G., Petershagen, stellv. Vorsitzer; Landes- direktor Fritz Sureth, Kiel; Hans Loebner, Bergrat a. D., Mitglied des Vorstandes der Preußische Bergwerks und Hüt- ten A.-G., Hannover; Dr. Emil Müller, Bankdirektor, Basel; Gottlob Renz, Bankdirektor, Basel; Senator Dr. Nolting- Hauff, Bremen; Fritz Ridderbusch, Mitglied des Vorstandes der Rheinsich-Westfälisches Elektrizitätswerk A.-G., Essen (ab 21. 7. 47); Immanuel Sihler, Mitglied des Vorstandes der Hamburgische Elektricitätswerke A.-G., Hamburg; Vizepräsi- dent Gustav Dahrendorf, Hamburg; Werner Zachariae, Re- gierungspräsident, Köln. Abschlußprüfer: Deutsche Revisions- und Treuhand-Aktien- gesellschaft, Zweigniederlassung, Hamburg. Geschäftsjahr: 1. Oktober bis 30. September. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Je nom. RM 100.– Stammaktie = 1 Stimme. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: Die Haupt- versammlung beschließt alljährlich in den ersten sechs Mo- naten des Geschäftsjahres über die Verteilung des im Vor- jahre erzielten Reingewinns. Zahlstellen: Hamburgische Landesbank — Girozentrale —, Hamburg; Nassauische Landesbank, Frankfurt (Main). Aufbau und Entwicklung Die Gründung der Gesellschaft erfolgte am 16. Januar 1900 unter Übernahme der Firma „Siemens“ Elektrische Betriebe G.m.b. H. Übernommen wurden bei der Gründung das Elek- trizitätswerk in Malaga (Spanien) sowie das Elektrizitäts- werk und die Straßenbahn in Weimar. Wie schon aus dem Namen hervorgeht, ist die Gründung der Gesellschaft veranlaßt worden durch das Haus „Siemens & Halske'. Mitte der 90er-Jahre stellte sich das Bedürfnis her- aus, durch Erwerb von Konzessionen deutschen elektrischen Fabrikaten Absatz, besonders auch im Auslande, zu ver- schaffen. Zuerst wurden einige dieser Zentralen direkt von „Siemens & Halske“ finanziert, später mußte auch fremdes Geld dafür interessiert werden. Schweizer Finanzfreunde des Hauses gingen bereitwillig auf den Gedanken ein, die Ge- sellschaft ins Leben zu rufen, und haben in den weiteren Jahren derselben dauernd ihren finanziellen Beistand ge- liehen. So haben die „Siemens“ Elektrische Betriebe eine Reihe von Zentralen ins Leben gerufen und große Pionier- arbeit für die Ausbreitung der Elektrizitätsversorgung ge- leistet. Es seien nur einige Namen der im Auslande und In- lande von der Gesellschaft geschaffenen Werke genannt: Ma- laga, Pisa, Perugia, Alessandria, Nixdorf, Türmitz, Asch, Oberleutensdorf, München-Ost, Hof, Weimar, Lübeck, Har- 1034 burg, Südharz und nicht zuletzt Wiesmoor, welches neben der Stromerzeugung noch die große kulturelle Aufgabe zu erfül- len hat, große Flächen von Torfmoor anbaufähig zu machen. Durch den Weltkrieg 1914/18 hatte die Gesellschaft ihren ausländischen Besitz völlig verloren; teils wurde er von den Feinden ohne Ersatz fortgenommen, teils mußte er weit unter dem Wert abgestoßen werden, um die deutschen Zentralen am Leben zu erhalten und ein geschlossenes, entwick- lungsfähiges Absatzgebiet zu schaffen. Nach dem Übergang der Aktienmajorität aus den Händen des Siemens-Konzerns und der Schweizer Finanzfreunde an den Preußischen Staat lösten die „Siemens“ Elektrische Betriebe ihre Gemeinschaft mit dem Mutterhause; die Gesellschaft firmiert seit 18. 9. 25 „Nordwestdeutsche Kraftwerke A.-G.*. Am 17. 12. 25 wurde das Vermögen der „Kraftwerk Unterweser A.-G.“ als Ganzes unter Ausschluß der Liquidation übernommen (Umtausch 1:1). 1925: Verkauf der Beteiligung an der „Überlandzentrale Süd- harz G. m. b. H.. Errichtung einer Gewächshausanlage im An- schluß an das Torfkraftwerk Wiesmoor zur Aufzucht von Frühgemüse unter Verwendung von Abfallenergie. Diese Anlage ist die erste ihrer Art in Deutschland. – Bau eines Umspannwerkes in Emden. 1929/30: Erwerb des 1925 erbauten Kraftwerkes der Landes- hauptstadt Oldenburg zur Vereinheitlichung der Kraftwirt- schaft im Betriebe der Überlandzentrale Wiesmoor. Abschluß eines langjährigen Stromlieferungsvertrages mit der „Strom- versorgungs A.-G., Oldenburg-Ostfriesland' mit Wirkung vom 1. April 1930. 1930/31: Kapitalerhöhung auf RM 12 000 000.– (s. Kapitalent- wicklung). Diese Erhöhung brachte die Mittel, um die unfun- dierten Schulden abzudecken und eine Beteiligung an der „Continentale Elektrizitäts-Union A.-G.“, Basel, in von nom. sfr. 2 000 000.– zu übernehmen. In Wiesmoor wurde ein neues Verwaltungsgebäude errichtet. 1934/35: Die Beteiligung an der „Continentale Elektrizitäts- Union A.-G.“, Basel, wurde abgestoßen. 1937/38: Aufstellung und Inbetriebnahme eines Turbosatzes mit zugehöriger Kessel-, Pumpen- und Schalt-Anlage in einem Kraftwerk. 1938/39: Abschluß der im Vorjahr eingeleiteten Verhand- lungen mit der „Hamburgische Electricitäts-Werke A.-G.“, nach denen die hochspannungsseitige Belieferung der Stadt- teile Harburg und Wilhelmsburg mit Wirkung vom 1. März 1939 auf die „Hamburgische Electricitäts-Werke A.-G.“ über- ging; gleichzeitig Abschluß eines zeitlich unbegrenzten De- markations- und eines langfristigen Stromlieferungsvertrages. 1940/41: Kapitalberichtigung gemäß DAV vom 12. 6. 41 auf RM 18 000 000.– (s. Kapitalentwicklung). 1942/43: Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat sich die Strom- abgabe erhöht, so daß die gestiegenen Anforderungen be- friedigt werden konnten. 1943/44: Die Steigerung des Stromabsatzes hat im Berichts- jahr angehalten, während der Durchschnittserlös je verkaufte k Wh um 5,4 % weiter zurückgegangen ist. 1944/45: Infolge Brennstoffmangels ging die Erzeugung der Kraftwerke von 845,2 Mio kWh im Vorjahr auf 437,5 Mio k Wh zurück. Aus dem gleichen Grunde stieg der Strombezug von 106,6 auf 224,6 Mio kWh. Diese Strommenge ist zum größten Teil von der Muttergesellschaft der A.-G., der „Preu- Bische Elektrizitäts-A.-G.“*', geliefert worden. Im eigenen Versorgungsgebiet wurden rd. 479 Mio kWh, d. h. rd. 21 % weniger als im Vorjahr, verkauft. Der Gesamtabsatz lag mit 611 gegenüber 872 Mio kWh um rd. 30 % unter dem des ver- gangenen Geschäftsjahres. Die Betriebsanlagen der Gesellschaft sind auch in der letz- ten Phase des Krieges von größeren Schäden verschont ge- blieben. Von der Kohlenbasis waren die Kraftwerke monate- lang vollständig abgeschnitten. Um die Versorgung des zu beliefernden Gebietes so weit wie möglich aufrecht erhalten zu können, hat die Gesellschaft ihre Erzeugungsanlagen schon vor Beendigung der Kampfhandlungen zum größten Teil auf Ölfeuerung umgestellt. Die Verfeuerung von Heizöl (3–4facher Kohlenpreis) sowie der große Anteil des Strom- ―――= = bezuges an dem Gesamtstromaufkommen, haben ein starkes Ansteigen der Gestehungskosten bewirkt. – Der Torfge- 3