* Rheinisch-Westtälisches Elektrizitätswerk Aküen Sitz der Verwaltung: (22a) Essen, Hochtiethaus, Rellinghauser Straße 55; Postschlleßfach 736 Drahtanschrift: Kraftlicht. Fernruf: Hauptverwaltung Hochtiefhaus Nr. 209 31; Haupt- verwaltung Hachestraße 28 und Abt. V, Rathenau- straße 8 Nr. 25445/46. Postscheckkonto: Essen 696. Bankverbindungen: Bankverein-Westdeutschland, Essen; Burk- hardt & Co., Essen; Grunelius & Co., Frankfurt a. M.; Landes- zentralbank, Essen; Merck, Finck & Co., München; National- Bank A.-G., Essen; Sal. Oppenheim jr. & Cie., Köln; Poensgen, Marx & Co., Düsseldorf; Rhein-Ruhr Bank, Essen; Rheinisch- Westfälische Bank, Essen; Rheinisch-Westfälische Bank, Köln; Städtische Sparkasse, Essen; C. G. Trinkaus, Düsseldorf; Westfalenbank A.-G., Bochum; sowie verschiedene Bank- institute an den Orten der RWE-Betriebsverwaltungen. Gründung: 1898 durch die Elektrizitäts-A.-G. vorm. W. Lah- meyer & Co., Frankfurt (Main) zur Ausführung ihrer Ver- träge mit der Stadt Essen vom Jahre 1897 und 1898. Zweck: Gegenstand des Unternehmens ist ausschl. die Ver- sorgung der Bevölkerung mit Elektrizität, Gas und Wasser. Zur Erreichung des Gesellschaftszweckes kann die Gesell- schaft elektrische Energie erzeugen, verwerten oder ver- außern, ferner Anlagen und Einrichtungen aller Art, welche der Erzeugung, Verwertung oder Veräußerung von elektri- scher Energie, von Gas und von Wasser dienen, erwerben, errichten und betreiben, allein oder gemeinsam mit anderen, für eigene oder für fremde Rechnung. Sie kann Grundstücke und andere Immobilien erwerben, verwerten und veräußern. auch Patente, Erfindungen und Erfahrungen erwerben, ver- werten und veräußern. Die Gesellschaft kann sich an Ge- sellschaften und anderen Unternehmungen und allen Ge- schäften beteiligen, die mit dem Gegenstand des Unterneh- mens zusammenhängen. Die Gesellschaft ist berechtigt, Zweig- niederlassungen zu errichten. Vorstand: Fritz Ridderbusch, Köln; Heinrich Schöller, Essen. Aufsichtsrat: Wilhelm Werhahn, Neuß, Vorsitzer; Dr. Hugo Rosendahl, Oberstadtdirektor, Essen, 1. stellvertr. Vorsitzer; Bernhard Salzmann, Landeshauptmann, Münster i. Westf., 2. stellvertr. Vorsitzer; Dr. Josef Nagel, Oberstadtdirektor, Neuß, 3. stellvertr. Vorsitzer; Waldemar Freiherr von Oppen- heim, Köln, 4. stellvertr. Vorsitzer; Dr. h. c. Arthur Koep- chen, Direktor a. D., Essen, 5. stellvertr. Vorsitzer; Walter Bubert, Oberkreisdirektor, Osnabrück, 6. stellvertr. Vor- sitzer; Hermann J. Abs, Remagen; Karl Barich, Hütten- direktor, Dillnnhütten, Kr. Siegen; von Boch-Galhau, General- direktor, Mettlach; Dr. Wilhelm Boden, Ministerpräsident a. D., Birnbach/Westerwald; Carl Goetz, Meilenberg b. Wolf- ratshausen; Paul Grote, Landrat, Iserlohn; Dr. Alfred Grube, Oberkreisdirektor, Düren; Ernst Henke, Essen; Dr. Walter Hensel, Oberstadtdirektor, Düsseldorf; Wilhelm Heyden, Ministerialrat a. D., Vorstandsmitglied d. Preuß. Elektrizitäts- AC&, Hannover; Heinrich Kemper, Oberbürgermeister, Trier; Dr. Wilhelm Kitz, 1. Landesrat, Düsseldorf; Dr. Josef Koch, Oberkreisdirektor, Köln; Prof. Dr. Erik Nölting, Wirtschafts- minister, Düsseldorf; Arthur Mebus, Oberstadtdirektor, Rem- scheid; Josef Poell, Oberstadtdirektor, Mülheim (Ruhr); Hein- rich Reintjes, Oberkreisdirektor, Moers; Karl Schirner, Vor- sitzer des Vorstandes der Deutsche Erdöl AG, Wietze, Krs. Celle; Suth, Oberstadtdirektor, Köln; Dr. Weitz, Finanz- minister, Düsseldorf; Arnold Willemsen, Fabrikant, Krefeld- Uerdingen; Dr. Hermann Wenzel, Bergassessor a. D., Dort- mund; Emil Zimmermann, Oberstadtdirektor, Gelsenkirchen; auf Grund des Kontrollratgesetzes Nr. 22 als Vertreter des Betriebsrates: Karl Bals, Abteilungsleiter, Essen; Gustav Blobel, Zimmermann, Knapsack. eer: Dr. Carl Brauns, Wirtschaftsprüfer, Düssel- orf. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Stimmrecht der Aktien in der HV: Je nom. RM 400.– In- haberaktien = 1 Stimme, je nom. RM 400.– Namensaktien = 20 Stimmen. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: Der Rein- gewinn, der sich nach Vornahme von Abschreibungen, Wert- berichtigungen, Rückstellungen und Rücklagen — einschl. der in die gesetzliche Rücklage einzustellenden Beträge –— ergibt, wird, unbeschadet der Ansprüche der Vorstandsmitglieder auf Gewinnanteile, wie folgt verteilt: 1. zunächst sind bis zu 4 % des eingezahlten Grundkapitals als erster Gewinnanteil auf Inhaber- und Namensaktien nach Verhältnis der Nenn- werte zu verteilen; 2. sodann erhält der Aufsichtsrat unter Berücksichtigung der Bestimmung des § 98 ÄG. eine Ge- winnbeteiligung in Höhe von 1 %, auf welche die dem Auf- 1038 * M 0 .... .... „ 7 = ― 0 sichtsrat satzungsgemäß zu gewährende Mindestvergütung anzurechnen ist; 3. der Rest wird auf Inhaber- und Namens- aktien verteilt, soweit die H. V. keine andere Verwendung be- stimmt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse Essen; frühere Deutsche Bank und Niederlassungen in den Westzonen; frühere Dresdner Bank und Niederlassungen in den Westzonen; frühere Com- merzbank AG und Niederlassungen in den Westzonen; Bank- haus Burkhardt & Co., Essen; Bankhaus Grunelius & ―, Frankfurt (Main); Bankhaus Merck, Finck & Co., München; Bankhaus Poensgen, Marx & Co., Düsseldorf; Bankhaus Sal. Oppenheim jr. & Cie., Köln; Bankhaus C. G. Trinkaus, Düsseldorf; Landesbank und Sparkassenzentrale für West- falen (Girozentrale), Münster; Nationalbank AG(, Essen; Nie- dersächsische Landesbank-Girozentrale, Hannover; Rheini- sche Girozentrale und Provinzialbank, Düsseldorf und deren Zweigstellen in Köln und Aachen; Westfalenbank AéG, Bochum. Aufbau und Entwicklung: Die dem Gründungsjahr 1898 fol- genden beiden Jahre dienten der Errichtung von Stamm- zentrale und Leitungsnetz in Essen. Im Geschäftsjahr 1900/01 betrug der Stromabsatz 2.776.668 k Wh. Die stetige Aufwärts- entwicklung erbrachte laufend Steigerung des Stromabsatzes, der im Jahre 1943/44 mit insgesamt 7.860.441.802 kWh einen Höchststand erreichte. Mit dem Fortschreiten der Kriegs- handlungen sank auch die Abgabe. Sie belief sich im Ge- schäftsjahre 1944/45 auf 3.975.619.578 kWh, d. s. gegenüber dem Vorjahre 49,4 % weniger. In 1946/47 erreichte die nutz- bare Stromabgabe mit 5.432.345.345 k Wh bereits wieder die Absatzzahlen von 1937/38. – Unter der Führung von Hugo Stinnes, der 1902 den Vorsitz im Aufsichtsrat übernahm und ihn bis zu seinem im Jahre 1924 erfolgten Tode innehatte stand der Aufstieg des Unternehmens unter dem Ziel ab- nehmerorientierter Elektrizitätswirtschaft. Schon 1904 waren die Ruhrorter Häfen an das RWE-Netz angeschlossen und in den Folgejahren wurden langfristige Verträge mit Gemein- den zur Versorgung mit Elektrizität, aber auch mit Gas und Wasser abgeschlossen. Im Geschäftsjahr 1908/09 wurde die Mehrheit des Aktienkapitals der Süddeutsche Eisenbahn- gesellschaft AG (SECG), der die ausgedehnte Essener Straßen- bahn, eine der wichtigsten im Ruhrgebiet, gehörte, duren das RWE zusammen mit Stadt- und Landkreis Essen erwor- ben. Nach Demarkierung im Osten gewann das RWE um so mehr nach Westen und Süden Gemeinden zur Elektrizitäts- vVersorgung, so daß ein neues Kraftwerk in Reisholz bei Düs- seldorf gebaut werden mußte und 1909 in Betrieb genommen werden konnte. Neben dem Abschluß einer Reihe von Ver- trägen mit neuen Großabnehmern wurden im Geschäftsjahr 1909/10 auch Verträge mit den niederrheinischen Kreisen Moers, Kempen, Krefeld, Geldern, Cleve, Rees getätigt, die dem RWE die Versorgung fast des gesamten niederrheinischen Gebietes sicherte. Die zunehmende Ausdehnung des Versorgungsgebie- tes des RWE machte eine weitergehende Gliederung der Ver- waltung und Dezentralisation notwendig. Im Zuge der Ent- wicklung ging das RWE nunmehr zur Großerzeugung auf der Braunkohle über und schloß deshalb mit der Braunkohlen- und Brikettwerke Roddergrube AG (Roddergrube) in Brühl, dem zweitgrößten Braunkohlenunternehmen im rheinischen Braunkohlenrevier nach der Rheinische Aktiengesellschaft für Braunkohlenbergbau und Brikettfabriken, Köln (Rhein- braun), einen Rohbraunkohlen-Lieferungsvertrag und errich- tete auf der Grube Vereinigte Ville der Roddergrube ein Großkraftwerk (, Goldenberg-Werk“'). Dem elektrotechni- schen Fortschritt folgend, ging das RWE nun auch zu einer Höchstspannung von 100.000 Volt über unter Errichtung einer 100.000-Volt-Leitung vom Goldenberg-Werk nach Norden. Im November 1920 wurde mit der Roddergrube ein Interessengemeinschafts-Vertrag für die Dauer von 90 Jahren geschlossen zu einer die beiderseitigen Interessen fördernden Gemeinschaft. Grundsätzlich führte dieser Ver- trag dazu, daß das Goldenberg-Werk nunmehr in erster Linie aus der Roddergrube mit Kohle versorgt werden konnte. In gleicher Weise sicherte sich das RWE durch ähnliche Inter- essengemeinschafts-Verträge seine Steinkohlen-Basis bei den Gewerkschaften Victoria Mathias, Graf Beust und Friedrich Ernestine für seine Steinkohlenzentralen. In 1933 wurde unter der Bürgschaft des RWE zwischen der Roddergrube und der Rheinische Aktiengesellschaft für Braunkohlenberg- bau und Brikettfabrikation (Rheinbraun) ein Garantiever- trag abgeschlossen und u. a. vereinbart, daß sich Rheinbraun hinfort mit seiner Energiewirtschaft (Kraftwerk Fortuna) der gemeinsamen Arbeit des RWE und der Roddergrube anschloß. Der Ausbau der 100.000- und später 220.000- Volt-Lei-