1939 wurde vom Hause Siemens die Brandenburgische Mo- toren Werke Gmbfl. in Spandau bei Berlin erworben und unter der Firma BMW Flugmotorenwerke Brandenburg GEmblfl. dem Konzern einverleibt. 1940: Am 15. 7. Kapitalerhöhung der Bayerische Motoren Werke A.-G. von 15 auf 22 Millionen. Der Erhöhungsbetrag floß in vollem Umfang der Münchner Tochtergesellschaft zu, wodurch das Stammkapital der BMW Flugmotorenbau Gmbfl. sich nunmehr auf 15 Millionen belief. Mit Wirkung ab 1. 1 1940 Zusammenfassung des Konzerns durch die Organfassung. 1941: Erwerb der Gesamt-Anlagen des Werkes Allach aus den HEränden der Luftfahrtanlagen Ümbfl. durch die BMwW Flug- motorenbau Gmbf. Im gleichen Jahr auf Grund der Dividen- den-Abgabe-Verordnung Kapitalberichtigung der BMW Flug- motorenbau ÜGmbfl. auf 22,5 Mill. und der Flugmotorenfabrik Eisenach GmbfI. auf 6 Mill. Am 30. 7. 1941 Kapitalerhöhung der Bayerische Motoren Werke A.-G. auf 50 Millionen. Von dem Erhöhungsbetrag fließen der BMW Flugmotorenbau GmbfI. München 22,5 Mill. zu, so daß das Kapital dieser Gesellschaft nunmehr 45 Mill. beträgt. Ende des Jahres 1941 Kapitalberichtigung der BMW A.-G. auf 65 Millionen. Im Sept. 1941 erwarb BMW eine Beteiligung in Höhe von 3 Millionen an der Niederbarnimer Flugmotorenwerke G.m. b. H. Am 1. 10. 1942 Gründung der Gießerei und Maschinenbau Gmbff. Thann/Bitschweiler mit einem Kapital von 1 Million durch die Bayerische Motoren Werke A.-G. Im Jahre 1943 Gründung der Helmuth Sachse K.-G. in Kemp- ten durch die BWM Flugmotorenbau Ö.m. b. H., München, gemeinsam mit Herrn Helmuth Sachse. Beide Gründer mit je RM 500 000.– am Gesellschaftskapital beteiligt. 1944 Kapitalerhöhung der Bayerische Motoren Werke A.-G. von RM 65 Mill. auf RM 100 Millionen. 2. 10. 1945: Beschlagnahme des Vermögens der Bayerische Motoren Werke A.-G., so weit es innerhalb der schen Zone gelegen ist, gem. Gesetz Nr. 52 durch den Inter- alliierten Kontrollrat. Zunächst Stillegung der gesamten Fertigung. Im März 1946 Erteilung einer beschränkten Fertigungsgeneh- migung auf Kraftfahrzeug-Ersatzteile und Kraftfahrzeug- repar atur, landwirtschaftliche Geräte, Gießerei-Erzeugnisse, Haushaltungsartikel und Motorradfertigung. Besinnend ab Januar 1947 Abtransport des als Reparations- leistungen beschlagnahmten Eigentums der Firma, insbeson- dere von rund 4 580 Werkzeugmaschinen, die an 16 Nationen verteilt wurden. Im übrigen wurden in diesem Jahr die ge- nehmigten Fertigungen – infolge des schwindenden Maschi- nenparkes unter größten Schwierigkeiten — fortgeführt. Mitte 1948 Anlauf der Motorradfertigung auf einem neu erworbenen bzw. gemieteten Maschinenpark im Werk Mün- chen-Milbertshofen und Übernahme eines Auftrages der amerikanischen Luftwaffe auf Generalüberholung von Luft- waffenfahrzeugen aller Art. Derzeitiger Beschäftigungsstand: 1 500 Menschen. Das Werk Allach bearbeitet seit Oktober 1945 in ständig ansteigender Linie einen Reparaturauftrag der amerikani- schen Armee für Motore von Heeresfahrzeugen aller Art. Derzeitiger Beschäftigungsstand: 6 000 Menschen. Werke außerhalb der amerikanischen Zone: BuMw Flugmotorenwerke Brandenburg G. m.b. H., Berlin- Spandau. Zunächst beschlagnahmt und unter kommissarische Verwal- tung gestellt, seit 1. 6. 48 von der britischen Militärregierung zur freien Verfügung wieder an die Muttergesellschaft zu- ückgegeben. Werkzeugmaschinenpark fast völlig demontiert, Fabrikanlagen durch Bombenkrieg schwer beschädigt. Bayerische Motoren Werke A.-G., Niederlassung Eisenach. Von der sowjetischen Militärregierung enteignet und in eine Sowjetische Aktiengesellschaft „Awtowelo“ umgewandelt. BMw Flugmotorenfabrik Eisenach G. m.b. H. Ebenfalls enteignet und völlig demontiert. Niederbarnimer Flugmotorenwerke G. m. b. H., an denen eine Beteiligung der BMW Flugmotorenbau Eem b. H. bestand, enteignet und völlig demontiert. Gießerei und Maschinenbau G. m. b. H., Thann/Bitschweiler. rechtlichen Verhältnisse sind offiziell noch ungeklärt. — besteht jedoch keinerlei Verbindung und Einflußmöglich- Keit. Die Niederlassung der BMW A.-G. in Berlin gehört nach Im Grundbesitz der Gesellschaft innerhalb der amerikani- vor der Gesellschaft, ist nicht beschlagnahmt und arbeitet i Rahmen des Konzerns. Die Niederlassung der BMW A.-G. in Wien ist als reichsdeut sches Vermögen durch den österreichischen Staat beschla nahmt und unter kommissarischer Verwaltung. Die Beschlagnahme der Helmuth Sachse K.-G. wurde 1946 aufgehoben. Besltz- und Betriebsbeschreibung Die während des Krieges erheblich vergrößerten Betriebs- anlagen der Bayerische Motoren Werke A.-G. und der BMW Flugmotorenbau G.m. b. H., München, in den Werken Mün- chen-Milbertshofen und Allach wurden durch den Bomben- krieg teilweise erheblich in Mitleidenscnaft gezogen. Ge- bäudemäßige Beschädigungen betrugen im Werk München etwa 40 %, im Werk Allach 20 %. Die Wiederinstandsetzungs- arbeiten in München, die seit Kriegsende im Rahmen des möglichen vorangetragen wurden, kommen Ende des Jahres 1948 so weit zum Abschluß, daß die zunächst vorgesehenen industriellen Programme durchgeführt werden können. Das Werk Allach ist weitgehend wieder instandgesetzt. Auch in der Niederlassung Berlin wurden in bescheidenem Umfang wiederinstandsetzungsarbeiten an den Gebäuden durchge- führt. Im BWM-Wohnblock in München-Milbertshofen, der weiter- hin im Eigentum der Gesellschaft steht, wurden die Flieger- schäden im wesentlichen behoben. Ein im Jahre 1944 im Roh- bau neu erworbener Wohnblock an der äußeren Wienerstraße wurde inzwischen fertiggestellt. schen Zone und im britischen Sektor Berlins sind seit Kriegs- ende keine Veränderungen von Belang eingetreten. Die Gesellschaft gehört folgenden Verbänden an: Landes- verein Bayern der Kraftfahrzeug-Industrie, München; Ver- band der Fahrrad- und Motorradindustrie (V. F. M.) des Ver- einigten Wirtschaftsgebietes, Bad Soden / Ts., Gartenstr. 2 Verband der Automobil-Industrie (V. D. A.), Hannover, Göttin- ger Straße 20. Statistik Kapitalentwicklung: Gründungskapital M 1,0 Mill., erhöht bis zur Umstellung auf M 160, 0 Mill. Lt. H.-V. vom 11. 11. 1924 Umstellung im Verhältnis 53¼:1 auf RM 3.0 Mill. 1925: Erhöhung des Grundkapitals um RM 2 000 000.—– auf RM 5 000 000.– durch Ausgabe neuer Aktien zu 100 %, Be- zugsrecht 3:2 mit Dividendenberechtigung ab 1. 1. 1925. Wei- tere Erhöhung des Kapitals um RM 5 000 000.—– auf RM 10 000 000.– (120 %, Bezugsrecht 1:1) lt. Beschluß der H.-V. vom 27. 4. 1927. * Die ao. H.-V. vom 7. 7. 1928 faßte den Beschluß, zwecks Be- schaffung neuer Anlagen und zur Verstärkung der Betriebs- mittel das Aktienkapital um weitere RM 6 000 000.— auf RIIT 16 000 000.– zu erhöhen (130 %, Bezugsrecht 5:3). Dureh Einziehung von eigenen Aktien Herabsctzung des Grund- kapitals um RM 1 000 000.– auf RM 15 000 000.– lt. Beschluß der H.-V. vom 19. 3. 1932. am 15. 7. 1940 $urde auf Grund der Ermächtigung gemäß 8 5 der Satzung (Genehmigtes Kapital) das Grundkapital um RM 7 500 000.– auf RM 22 500 000.– erhöht durch Ausgabe neuer Aktien zum Kurs von 140 %. Beschluß der Gesellschaf- terversammlung vom 30. 7. 41 auf Erhöhung des Kapitals um RM 27 500 000.– auf RM 50 000 000.– durch Ausgabe neuer Aktien (Kurs 135 %), sowie Berichtigung nach Dividenden- abgabeverordnung um 30 % = RM 15 009 000.— auf RM 65 000 000.–. 3 Beschluß der Hauptversammlung vom 27. 6. 44 auf Erhöhung des Kapitals um RM 35 000 000.– auf RM 100 000 000.– durch Ausgabe neuer Aktien zu 145 %. 3 Heutiges Grundkapital: RM 100 000 000.—. Art der Aktien: Stammaktien. Börsenname: Bayerische Motoren Werke A.-G. Notiert an den Börsen: München, Düsseldorf, Frankfurt (Main), Freiburg (Br.), Hannover und Freiverkehr Düsseldorf u. Stuttgart. Ordn.-Nr.: 51 900. Stückelung: 98 000 Stück zu je RM 1 000.— (Nr. 1– 98 000); 20 000 Stück zu je RM 100.– (Nr. 200 001 – 220 000).