Drahtanschrift: Stemag Laufpegnitz. Lauf (Pegnitz) Nr. 251. vernschreiber; 062203. fostscheckkonto: Nürnberg Nr. 2131. Bankverbindungen: Bayr. Creditbank, Nürnberg; Bayr. Hypotheken- und Wechsel-Bank, Fil. Lauf; Stadt- und Kreis- sparkasse, Lauf. Gründung: Die Gründung erfolgte am 13. Juni 1921 mit Wir- kung ab 1. Januar 1921 aus der J. von Schwarz Aktiengesell- schaft, Nürnberg, der Steatit-Aktiengesellschaft, Lauf/Pegnitz, der Vereinigte Magnesla-Co. und Ernst Hildebrändt, Aktien- gesellschaft, Berlin-Pankow, und der Firma Jean Stadelmann Zweck: a) Die Erzeugung und der Vertrieb von Formteilen aus kstein, Steatit, Forzellan und anderen keramischen werkstoffen sowie Kunststoffen und Metallen und von Ge- für die Elektro- und Rundfunkindustrie, Optik Feinmechanik, Heiz-, Licht- und Verkehrstechnik und 3 für sonstige Zwecke; bp) überhaupt der Betrieb von Unternehmen, die sich mit Erzeugung, Verarbeitung und Vertrieb gleicher und ähnlicher Artikel beschäftigen. Vorgeschen ist die Berechtigung zur Errichtung von Zweig- derlassungen und zur Beteiligung an Unternehmungen im In- und Auslande. Erzeugnisse: Preßartikel aus Steatit, Porzellan und anderen ischen Massen für die Elektrotechnik, Hochspannungs- und Niederspannungs-Isolatoren, Isolationen für elektrische Zwecke, Zündkerzen-Isolationen für Explosions- und Gas- motoren, Gasglühlicht-Magnesia-Ringe, -Mundstücke, Stifte und Haken, hochfeuerfeste Körper für die metallurgische und chemische Industrie sowie Gas- und Acethylenbrenner, hoch- und niederohmige elektrische Prazisionswiderstande, rbotentiometer, Kondensatoren, Elektrodosen und sonstige Erzeugnisse für die Hochfrequenz- und Radiotechnik, Schmal- filmprojektoren. Vorstand: Dr. Ernst Albers-Schönberg, Lauf; Kaufmann Otto Ytag, Wunsiedel; Kaufmann Karlfritz Petersen, Lauf; F irektor und Dipl.-Ing. Hellmuth C. Riepka, Gimborn bei Marienheide/Köln. Aufsichtsrat: Dr. Ernst Petersen, Düsseldorf, Henkelstr. 67, rsitzer; Dr. Hans-Karl von Mangoldt-Reiboldt, München 23, vngererstr. 28/1, stellv. Vorsitzer; Friedrich Carl von Ham- nacher, Plausdorf b. Kirchham, Kr. Marburg; Dr. Konrad nienkel, Düsseldorf, Malkastenstr. 19; Alfred Kurzmeyer, Vitznau / Schweiz, Vierwaldstättersee, Zihlhüsli; Dr. Willy Aa: t, Düsseldorf-Hubbelrath, Haus Langenfeld7; Max tiel, Rimsting/Chiemsee; Hans von Raumer, Dätzin- a, Post Schafhausen Wurttbg.; Dr. Hermann Richter, Düs- dorf, Rochusstr. 48; Hans-Heinrich Schulz, Überlin- gen Bodensee, Strandweg 54; Dr. Albrecht Tettenborn, Wies- baden, Sonnenbergerstr. 3. 2* chlußprüfer: Treuhand-Vereinigung, Aktiengesellschaft, burg. mmrecht der Aktien in der H.-V.: nom. RM 100.— =– 1 Stimme. Satzungsgemäße Verwenduns des Reingewinns: 0 er die Verteilung des Reingewinns, der sich nach Vor- ahme von Abschreibungen, Wertberichtigungen, Rückstel- lungen und Rücklagen einschließlich der Einstellung in die gesetzliche Rücklage ergibt, beschließt die Hauptversamm- Zahlstelen: Gesellschaftskasse in Lauf; Banhaus Hardy Co., G.m. b. H., Hannover; Bayerische Creditbank, Nürn- berg; Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank, Nürnberg. Stecmt-Magnesid Akü. Sitz der Verwaltung: (trüher Berlin- jetrt (15a) lauf (Pegnitr), Am Steg 14 (postlach 51) c& Co., Nurnberg, mit einem Grundkapital von M 17 500 000.—‒. Aufbau und Entwicklung Der Ursprung der süddeutschen Steatitwerke geht auf d. Jahr 1854 zurück. Damals erwarb J. von Schwarz die welt bekannten Specksteingruben in Göpfersgrün im Fichtelgebirß Es erfolgten weitere Erwerbungen in den Jahren 1865, 166 1877 und 1882, die mit den Namen Lauboeck & Hilpert, Jea Stadelmann & Co. verknüpft sind. Die Verarbeitung fan ursprünglich nur in Nürnberg statt. 1900 wurde nahe der Grube das große Werk Holenb neu erbaut, ferner entstanden Verarbeitungswerkstätte in Lauf/Pegnitz unter Führung der Firma Jean Stadelm & Co. Die Specksteinindustrie erlangte nach 1900 einen deutenden Umfang, sie beschaftigte etwa 1500 Personen. Die norddeutschen Werke entstanden um 1897 mit der Ent- wicklung des Gasglühlichtes nach dem System Auer von welsbach. Damals schlossen sich die Firmen Ernst Hüde- brandt in Berlin-Pankow, die Magnesia-Co. und die Vesta- werke zu Berlin zusammen und firmierten ab 1908 „Ve einigte Magnesia Co. und Ernst Hildebrandt A.-G.. Der be deutende Aufschwung dieses Unternehmens bedingte di Sicherung einer Rohstoffbasis. Diese wurde erzielt durch di- Fusion mit den Firmen J. von Schwarz und Jean Stadelmann & Co., Nürnberg. So entstand im Jahre 1921 die Steatit-Magnesia Aktie gesellschaft. Bauliche Vergrößerungen und Erweiterungen der Anlagen haben in Berun-Pankow, Lauf/Pegnitz und Holenbrunn statt- gefunden. Ein weiterer Ausbau hat insofern Platz gegriff als veraltete Werke abgestoßen oder stillgelegt, die rent renden mit den besten Anlagen und Maschinen ausgestattel wurden. Die Einzelunternehmungen hatten sich im Laufe ihrer Ent- wicklung in der ganzen Weit durcen die emzigartigen Lel- stungen, die teils aut dem Rohstoff basieren, tells in der Be- arbenung liegen, wertvolle Absatzgebiete sesichert. Die wissenschaftliche Erforschung und Bearbeitung des eige- nen Kohstottes erschliebt immer neue Anwendungsgebiete, besonders in der Elektrizitatsmdustrie fur Isolationen de Nieder- und Hochspannung, der Hochfreduenz- und Fern- meldetechnik. 1925: Liquidation der Elektro-Steatit-Werke G. m. b. H., Fürth, und der Matrizenwerke Fromm G.m. b.rI., Lauf. (Das Werk der letzteren Gesellschaft wird als Abteiiung Matrizenwerk bei Lauf geführt). 3 Stillegung des Nürnberger Werkes. 1926: Verkauf der Pressolith-Kunstmassenwerke G.m. b. H. Nurnberg. Kapitelerhöhung (siehe „Kapitalentwicklung'). 1926: Weitere Kapitalerhöhung Giehe „Kapitalentwicklung') Diese Kapitalerhohung diente zur Deckung des Kapitalbedarfs infolge des ausgedehnten Geschaftsumfanges, ferner zur Be- telligung und zum Aufbau in Gemeinschaft mit dem Kahla- Konzern der früheren englischen Fabrik der Gesellschaft, der „Clay Ring Co. Ltd., London“, die während des Krieges von einer Gruppe englischer Firmen unter maßgebender Be- teiligung der „Imperial Chemical Industries Ltd.“ (Chemie- trust) übernommen wurde und ihren Namen in „Steatite an porcelam Products Ltd., London-, änderte. I1 1929: Weitere Kapitalerhöhung (siehe „Kapitalentwicklung) Die Beteiligung an der „Steatite and Porcelain Products Ltd. wurde vergrößert. 1932: Kapitalherabsetzung zwecks Ausgleich von Wertminde- rungen im Vermögen der Gesellschart (siehe „Kapitalent- wicklung). Einziehung von RM 100 000.– (bzw. nach erfolgter Zusam- menlegung RM 50 000.–) im Laufe des Jahres 1932 von einem Konsortium von Verwaltungsmitgliedern zum Zwecke der Kursstützung erworbener und von der Gesellschaft zu einem Durchschnittskurs von 74,8 % übernommener eigener Stamm- 7 aktien. Hiernach ermäßigte sich das Grundkapital auf RM 3 350 000.– Stammaktien und RM 6 000.– Vorzugsaktien. Die Magnesia-Werke Weißensee G.m. b. H., die vor Jahren ihren Betrieb eingestellt hatte, wurde liquidiert. In Paris wurde eine neue Tochtergesellschaft, die „Steatit-Mag- nesia S. A. R. L., mit einem Stammkapital von ffrs. 25 000.—