...................... „.. ............. 7 Munchener Rüchverslch erungs-Gesellschaft Sitr der Verwaltung: (13b) München, Thereslenstraße 4, Postfach 8 Drahtanschrift: Münchenerrück München. Fernruf: 324 41. rostscheckkonto: München 38 66. Bankverbindungen: Bankhaus Merck, Finck & Co., München und andere. 7 Gründung: Die Gründung erfolgte am 3. April 1880 mit einem Grundkapital von M 3 000 000.—. Zweck: Gewährung von Rückversicherungen auf die von Ge- SGellschaften, Vereinen, Anstalten oder einzelnen Personen des In- und Auslandes übernommenen Versicherungen. Die KRückversicherungen, welche die Gesellschaft übernimmt, können sich beziehen auf Feuerversicherung, Lebensversiche- rrung, Transportversicherung, Hagelversicherung und nach Bestimmung des A.-R. auch auf weitere Versicherungs- Zweige. Die Beteiligung der Gesellschaft an Versicherungen der Transportbranche kann auch in der Form der Mit- zeichnung (Mitversicherung) geschehen. Vorstand: Dr. Eberhard von Reininghaus, Vorsitzer; Dr. Alois Alzheimer; Dr. Otto Burbach; Walther Meuschel; Dr. Hans Brix, stellv.; Otto Kling, stellv.; Anton Kottmeier, stellv.; Dir. Georg Obermayer, stellv.; sämtliche in München. Aufsichtsrat: Geheimrat Dr. h. c. Wilhelm Kisskalt, Geheim- rat Dr. h. c. Ludwig Kastl; Direktor Carl Goetz; Dr. Hans Hess; Direktor Dr. Richard Niedermayr. Abschlußprüfer: Bayerische Treuhand-Aktiengesellschaft, Wirtschaftprüfungsgesellschaft, München. Geschäftsjahr: 1. Jult bis 30. Junt. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Je nom. RM 350.– Stammaktien (voll eingezahlt) = 2 Stim- men, je nom. RM 275.– Stammaktien (mit RM 175.– ein- gezahlt) = 1 Stimme, je nom. RM 2.– Vorzugsaktien = 20 Stimmen. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: Der Rein- gewinn ist in folgender Weise zu verwenden: 1. Die Besitzer der Stammaktien erhalten 4 %, die der Vor- zugsaktien 6 % Zinsen für das eingezahlte Aktienkapital; 2. der Rest steht zur Verfügung der H.-V.; diese bestimmt dite hieraus an die Besitzer der Stammaktien nach Maßgabe der eingezahlten Aktienbeträge zu verteilende Superdivi- dende, an der die Vorzugsaktien nicht teilnehmen. Dem Aufsichtsrat steht ein Anteil von 7.5 % an dem gemäß 98 98 Abs. 3 AG& zu berechnenden Jahresreingewinn zu. Die H.-V. kann eine andere Vergütung festsetzen. * Zahlstellen: Bankhaus Merck, Finck & Co., München. Aufbau und Entwicklung Die Münchener Rückversicherungsgesellschaft wurde im Jahre 1880 mit einem Kapital von M 3 000 000.– bei 40 % Einzahlung gegründet. Gründer waren das Bankhaus Merck, Finck & Co., München, dide Bank für Handel und Industrie in Berlin, Dr. Theodor Freiherr von Cramer-Klett, Dr. von Pemsel und andere. Die Gründung geht zurück auf die Initiative ihres ersten Leiters, des am 10. Oktober 1924 im Alter von 80 Jahren verstorbe- nen Generaldirektors Dr. C. von Thieme. Mit der Ausdehnung des direkten Versicherungsgeschäftes in Deutschland hatte die Entwicklung der Rückversicherung nicht Schritt gehalten, bedeutende Beträge gingen ins Aus- land, besonders nach England und Frankreich; mit der zu- nehmenden Industrialisierung Deutschlands und seiner Ver- flechtung in die Weltwirtschaft war die Bedeutung des di- rekten Versicherungsgeschäftes ständig im Wachsen und Der Zeitpunkt der Gründung war richtig gewählt und die Gesellschaft nahm einen raschen Aufschwung. Am Schlusse des ersten Jahres hatte sie bereits einen Bestand von 33 Feuer-Rückversicherungsverträgen und eine Prämienein- nahme von mehr als M 1 000 000.—. Bald wurden auch andere Versicherungszweige aufgenom- men und immer mehr fremde Länder in den Geschäfts- bereich der Gesellschaft einbezogen. Mit einer Prämieneinnahme von über M 200 Mill. im Jahre 1913/14 hatte die Gesellschaft alle anderen Rückversiche- rungsgesellschaften der Welt weit überflügelt. Bereits im Jahre 1890 wurde das Rückversicherungsgeschäft unter der Leitung von Direktor C. Schreiner systematisch in England und Ende der neunziger Jahre, gleichfalls unter Schreiner, auch in den Vereinigten Staaten von Nordamerika aufgenommen, wo es sich in der Folge bedeutend und ge- winnbringend entwickelte. Aber auch in Rußland und Frankreich haben in diesen Jah- ren die Rückversicherungsbeziehungen eine große Ausdeh- nung gewonnen. Das Geschäft aus England und den Ver- einigten Staaten von Nordamerika sowie aus Rußland machte im letzten Jahre vor dem Kriege 1914/18 allein rund 38 des gesamten Geschäftes aus. Die Einwirkung des Krieges auf das Auslandsgeschäft und Auslandsvermögen und die Verluste infolge der Inflation waren schwerste Schicksalsschläge für die Gesellschaft, aber durch alle wirtschaftlichen und politischen Krisen hindurch hat sich die Gesellschaft unter der zielsicheren Leitung des damaligen Generaldirektors Geh. Rat Dr. W. Kisskalt stetig weiter entwickelt, so daß sie sich im Versicherungswesen wieder eine Position errungen hat, wie sie sie selbst vor dem Kriege 1914/18 kaum je besaß. Bei der breiten Basis des Geschäftes und dem Vorhanden- sein großer Reserven konnte die Gesellschaft schwere Schä- den, die einem Rückversicherungsunternehmen nicht erspart bleiben, wie die Katastrophe von San Francisco im Jahre 1906, die für eigene Rechnung der Gesellschaft M 11 000 000.– erforderte, oder der Brand von Bergen im Jahre 1916 mit M 3 500 000.– ohne Erschütterung überwinden. Die Geschäftspolitik der Gesellschaft war von Anfang darauf gerichtet, nicht nur Spitzenbeteiligungen, sondern auch Be- teiligungen an dem gesamten Geschäft, das einen besseren Ausgleich bot, zu erhalten. Das Mittel dazu war vielfach eine finanzielle Anteilnahme; neue Gesellschaften wurden ge- gründet, schwache Gesellschaften saniert, andere durch son- stige Kapitalbeteiligungen angegliedert. hre bedeutendste Gründung war die Allianz, die selbst wie- der zu der ersten Versicherungsgesellschaft Deutschlands heranwuchs und Mittelpunkt eines eigenen Konzerns wurde. So entstand nach und nach der große Konzern, dessen Mit- telpunkt die Münchener bildet. Sie ist heute die größte deutsche Rückversicherungsgesellschaft. Als Folge des verlorenen zweiten Weltkrieges ging das ge- samte Auslandsgeschäft verloren. Wenn auch das Gesetz Nr. 47 der Militärregierung dahin gemildert ist, daß der ak- tive und passive Rückversicherungsverkehr mit dem Ausland wieder gestattet ist, so wird eine Wiedergewinnung des Aus. landsgeschäftes von der Regelung eines möglichst reibungs- losen Zahlungsverkehrs wesentlich abhängig sein. Besitzbeschreibung Anlagen Grundbesitz: München, Königinstraße 107 (Geschäftsgebäude) und weitere 95 Grundstücke in allen Stadtteilen Münchens. Offenbach (Main), Hermannstraße 33–39 6/ Anteil); Wiesbaden, Wilhelmstraße 36 6/ Anteil); Würzburg, Brettreichstraße 3, 5, 5a, 5b, 7, 9; Gegenbaurstraße 1, 3, 5; Jakob-Riedinger-Straße 4, 6, 8, 10; Bauplatz an der Rückertstraße. Auf dem Aktienbesitz der Gesellschaft ruht eine Eventual- nachzahlungsverpflichtung für nicht eingezahltes Aktien- kapital von RM 4 000 000.—. Die Gesellschaft gehört folgenden Verbänden an: Gesamtverband der Versicherungswirtschaft e. V.; Verband der Sachversicherer e. V.; Arbeitgebervereinigung des Ver- sicherungsgewerbes; Deutscher Transport-Versicherungsver- band.