Drahtanschrift: Württfeuer. Fernruf: Fernverkehr 6 98 49; Ortsverkehr 6 98 40, 6 90 59. Postscheckkonto: Stuttgart 200. Bankverbindungen: Landeszentralbank von Württemberg- Baden, Stuttgart (Nr. 5/7718); Württembergische Bank, Stutt- gart (Nr. 909); Allgemeine Bankgesellschaft, Stuttgart (Nr. 27 658); Bankverein für Württemberg-Baden, Stuttgart (Nr. 9141); Württembergische Landwirtschaftsbank, Stuttgart (Ir. 3881); Paul Kapff, Stuttgart (Nr. 1825); Städtische Girokasse, Stuttgart (Nr. 230); Würtembergische Landessparkasse, Stutt- gart (Nr. 500). Gründung: Die Gesellschaft wurde im Juni 1923 gegründet zur Übernahme des Vermögens- und Versicherungsbestandes des in Stuttgart unter der Firma „Württembergische Feuer- versicherung auf Gegenseitigkeit in Stuttgart' seit dem Jahre 1823 bestehenden Versicherungsvereins auf Gegen- seitigkeit in seiner Gesamtheit mit sämtlichen Aktiven und Passiven. Zweck: 1. Betrieb folgender Versicherungszweige im In- und Aus- land: Versicherung gegen Schäden durch Brand, Blitzschlag oder Explosion einschließlich Betriebsunterbrechung und Mietverlust, Versicherung gegen Schäden durch Einbruch- Diebstahl Versicherung gegen Leitungswasserschäden, Glas- versicherung, Transport- und Fahrzeugversicherung, Ver- sicherung gegen sonstige Sachschäden, Versicherung gegen Unfall und Haftpflichtschäden (einschließlich Kraftfahrtver- sicherung), Filmausfallversicherung. Die vorbezeichneten Versicherungszweige können auf direktem oder auf indirek- 0 tem Wege (Rückversicherung) betrieben werden; andere Ver- sicherungszweige können mit Zustimmung des Aufsichts- rates nach Genehmigung durch die Aufsichtsbehörde aufge- nommen werden. 2. Beteiligung an anderen Versicherungsunternehmungen und an Unternehmungen, deren Gegenstand mit dem Zweck der Gesellschaft in wirtschaftlichem Zusammenhang steht. Geschäftsbereich: Bundesrepublik Deutschland und West- sektoren Berlins. Vorstand: Georg Schaupp, Stuttgart; Carl Creutz, Stuttgart; Dr. Rolf Raiser, Stuttgart; Dr. Hans Oberbach, Stuttgart, stellv. Vorstandsmitglied. 3 Aufsichtsrat: Oberbürgermeister a. D. Dr. Karl Lautenschla- ger, Stuttgart, Vorsitzer; Generaldirektor a. D. Dr. Carl Raiser, Stuttgart, stellv. Vorsitzer; Generaldirektor a. D. Dr. wWimelm Berndt, Fulda; Direktor Dr. Otto Hafner. Stuttgart; Direktor Dr. Erich R. Prölß, München; Fabrikant Fritz Roser, Stuttgart; Bankier Paul Rueff, Stuttgart. ...... . r: Kalenderjahr. Stimmrecht der Aktien in der Hauptversammlung: Je nom. RM 125.– Stammaktie = 1 Stimme, jede Vorzugs- aktie zu nom. RM 100.– die sich aus dem Verhältnis der auf sie und auf die Stammaktien geleisteten Einlagen ergebende Mehrzahl von Stimmen, mithin vorerst 100/71,5 Stimmen, jedoch in 3 bestimmten Fällen = 100 Stimmen. * Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: Der Reingewinn, der sich nach Vornahme von Abschreibun- gen, Wertberichtigungen, Rückstellungen und Rücklagen so- wie nach Abzug aller Zuwendungen für soziale Zwecke er- gibt, wird wie folgt verteilt: 1. Zunächst erhalten die Vorzugsaktionäre eine Dividende bis zu 5%, alsdann die Stammaktionäre eine Dividende bis zu 4 des auf ihre Aktien eingezahlten Betrages. 2. Der Rest wird an die Stammaktionäre als weitere Divi- dende verteilt, soweit die Hauptversammlung keine andere Verwendung beschließt. Soweit Vorstandsmitgliedern oder Angestellten der Gesell- schaft ein vertragsmäßiger Anteil am Jahresgewinn zusteht, wird er über Unkostenkonto gebucht. württembergische Feuerversicherung RG. Sitz der Verwaltung: (14a) Stuttgart W. 7ohannesstraße 1.7, postschließfach 60 Stuttgart; Bayerische Creditbank, München; Bankhaus Pa Kapff, Stuttgart; Bankhaus Seiler & Co., München; sämtliche Bezirksverwaltungen in Württemberg. Aufbau und Entwicklung Die Gesellschaft wurde im Jahre 1828 unter dem Namen „Württembergische Privat-Feuerversicherungsgesellschaft für die Versicherungsbedürfnisse ihres engeren Heimatgebie- tes als gemeinnützige Anstalt nach dem Gegenseitigkeits- Prinzip gegründet. Dieser Bestimmung gemäß hat sie ihren Geschäftsbetrieb jahrzehntelang auf Württemberg be- schränkt. Hier hat die Gesellschaft bald eine solche Bedeu- tung erlangt, daß ihre Versicherungssumme schon 1853 die der anderen in Württemberg arbeitenden Unternehmungen um mehr als das Doppelte überstieg. Im Jahre ihres 75jährigen Bestehens, 1902, in dem auch die Satzung völlig neu gestaltet wurde, hat die „Württembergl sche“ ihr Tätigkeitsgebiet auf das ganze Deutsche Reich aus- gedehnt. Auch wandte sie sich von diesem Zeitpunkt eb in wachsendem Maße dem industriellen Geschäft zu. Sie be- diente sich außerhalb Württembergs zunächst der Organi- sation des „Stuttgarter Vereins“, bis 1922 eine eigene Außen- organisation aufgebaut wurde. 1917 gingen Versicherungsbestand und Vermögen der „Lü- becker Feuerversicherung a. G.“ auf die Gesellschaft über- 1919 trat der ,Niederländische Lloyd“ seinen Bestand an die „Württembergische“ ab. Die Inflationszeit war eine harte Probezeit für die Anstalt. Ein großer Teil der Reserven ging verloren. Unter diesen Verhältnissen entschloß man sich zur Umwandlung des seit- herigen Gegenseitigkeitsvereins in eine Aktiengesellschaft die Mitte 1923 als „Württembergische Feuerversicheruns A.-G. in Stuttgart“ ins Leben trat. Zzu dem ursprünglich einzigen Versicherungszweig — der Feuerversicherung – traten 1918 die Einbruchdiebstahl-Ver- sicherung, 1925 die Unfall-, Haftpflicht- und Kraftfahrt-Ver- sicherung, 1926 die Leitungswasser- und Glas-Versicherung und 1949 die Transport-, Reisegepäck- und Einheits-Ver- sicherung. Zwischen den Weltkriegen wurde die Organisation systema- tisch ausgebaut und das Geschäft erfuhr eine wesentliche Verbreiterung. Im Jahre 1938 war eine Gesamtprämie von 12 039 000 Mark erreicht. Der zweite Weltkrieg fügte der Gesellschaft wiederum schwere Wunden zu. 1942–43: Durch Bombenangriffe entstanden erhebliche Ver- luste am Direktionsgebäude in Stuttgart. Die Geschäfts- häuser der Gesellschaft in Köln. Mannheim, Hannover un Leipzig wurden mit den Einrichtungen der dortigen Bezirks- direktionen zerstört. 1944: Weitere große Teile des Grundstücksbesitzes in Stutt- gart, München, Frankfurt (Main), Heilbronn, Karlsruhe und Ulm fielen dem Luftkrieg zum Opfer. Zu Beginn des Jahres wurde eine Verlagerung der Mehrzahl der Direktionsabteilungen durchgeführt und dadurch wesent- liche Verluste an Akten und Betriebseinrichtungen ver- mieden. 1945: Durch den Kriegsausgang umfaßte das Geschäftsgebiet im wesentlichen nur noch die westlichen Besatzungszonen und das Gebiet von Groß-Berlin. Die Geschäftstellen in Breslau, Dresden, Leipzig, Magdeburg und Erfurt mußten ihre Tätigkeit einstellen. Durch die Verstaatlichung der Pri- vaten Versicherungswirtschaft in der Ostzone hat die Gesell- schaft ihre dort vorhandenen Versicherungsbestände ebenso wie diejenigen in Schlesien und dem sonstigen unter polni- scher Verwaltung stehenden Teil Deutschlands verloren. Au- Berdem ist der Ausfall des Geschäfts in allen außerdeutschen Gebieten und ein beträchtliches Storno an Versicherungen zu verzeichnen, die durch Kriegsschaden oder nach Beendi- gung des Krieges ganz oder teilweise gegenstandslos ge- worden sind. * Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Stuttgart; Südwestban