= .... 88.. 4 Fernruf: Amt Bad Godesberg 27 27. Drahtanschrift: Rheindinas Mehlemrhein. Postscheckkonto: Köln 53 83. Bankverbindungen: Landeszentralbank von Nordrhein-West- falen, Bonn; Landeszentralbank von Rheinland-Pfalz, Kob- lenz; Bankverein Westdeutschland, Bonn; Rhein.-Westf. Bank, Bad Godesberg; Kreissparkasse Koblenz, Bendorf/Rh. Gründung: Die Gründung erfolgte am 10. August 1895 mit Wirkung ab 1. Januar 1895 mit einem Grundkapital von M 2 200 000.–. Sitz bis 1900 Eschweiler bei Aachen, bis 1921 Köln (Rhein). Zweck: Herstellung und Vertrieb von feuerfesten Erzeugnis- sen aller Art sowie Beschaffung und Vertrieb aller einschlä- gigen Rohstoffe, insbesondere auch Erwerb, Pachtung und Ausbeutung einschlägiger Rohstoffvorkommen aller Art. Die Gesellschaft kann Zweigniederlassungen errichten, andere Unternehmungen ins Leben rufen, sich an bestehenden betei- ligen oder solche erwerben. 0 Erzeugnisse: feuerfeste Erzeugnisse aller Art für die Eisen- u. Stahl-, Glas- u. Elektroindustrie, Bergbau usw. Vorstand: Dr. Otto Römer, Bad Godesberg; Dr. Edward Stephan, Bad Godesberg. Aufsichtsrat: Dir. J. Grauenhorst, Jagdhaus 9, Post Flecken- berg (Sauerland); Dr. Erich Killing, Bad Rothenfelde; Dr. Fritz Ludwig, Koblenz; Rich. Manger, Hamburg 20. Abschlußprüfer: Reinold Specht, Duisburg. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Je nom. RM 1 000.– = 1 Stimme. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: 1. Zunächst erhalten die Aktionäre einen Anteil von 4 % des eingezahlten Grundkapitals; 2. hierauf können weitere besondere Rücklagen sebildet werden; 3. den Überschuß erhalten die Aktionäre, soweit die H.-V. nichts anderes beschließt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Mehlem; Rheinisch-West- fälische Bank, Bonn, Bad Godesberg, Köln; Bankverein West- deutschland, Bonn. Aufbau und Entwicklung Die Gesellschaft entstand durch Fusion der Werke „Ottweiler Chamotte- und Tonwarenfabriken vorm. Louis Jochum“ und „Bendorfer A.-G. für feuerfeste Produkte Vorm. Tn. Neizert & Co.“, der Fabrik und Grubenbetriebe von „Heinr. Ott & Co.“ in Mehlem sowie durch Übernahme sämtlicher Anteile der Firmen „Lütgen-Borgmann G.m. b. H.“ in Eschweiler und der „Westerwälder Chamottewerke Ö.m.b. H.“ in Siershahn. Letztere beiden Gesellschaften sind 1900 formell in Abwick- lung getreten. Im Jahre 1907 erwarb die Gesellschaft die bisher gepachtete Fabrik feuerfester Produkte Hagendingen in Lothringen. Die Generalversammlung vom 30. Juni 1917 beschloß den Ankauf des in den Gemeinden Mehlem, Lannesdorf, Muffen- dorf und Godesberg gelegenen, dem Bankhause „Deichmann & Co.* in Köln gehörigen und für diese bisher von der „Fabrik feuerfester Steine G.m. b. H.' in Mehlem betriebenen Anwesens, bestehend aus 32 351 am großen Grundstücken mit darauf stehenden Fabrikgebäuden und Fabrikeinrichtun- gen sowie aus 104 446 dm umfassenden Grundbesitz. Im Jahre 1919 wurde das sequestierte Werk Hagendingen in Lothringen an eine französische Firma verkauft. eine Fabrik feuerfester 1928: Anf des Jahres wurden sowie weitere Quarzit- Steine in Schwelm-Linderhausen serechtsame erworben. 10* einische Chumotte- und Dincs-Werke Sitr der Verwaltung: ― (22c) Mehlem (Rhein) 1929: Das schon früher stillgelegte Werk Eschweiler wurde verkauft. Im Westerwald sicherte sich die Gesellschaft weitere Quarzitvorkommen. 1935: Das Werk Ottweiler, das seit 1922 verpachtet war, ging am 1. April 1935 mit der Rückgliederung des Saargebietes wieder in die Verwaltung der Gesellschaft über. Infolge unwirtschaftlichen Arbeitens wurde das Werk stillgelegt. Im werk Bendorf wurde die Herstellung von Magnesit- und Chrommagnesitsteinen aufgenommen. 1936: Ausbau und Erneuerung der Anlagen. Verkauf des Werkes Ottweiler. 1937: Wesentliche Verbesserung der Aufbereitungsanlagen in werk Mehlem. Mit der vollständigen Elektriflzierung des Werkes Bendorf wurde begonnen. 1938: Die Umstellung des Werkes Bendorf auf elektrischen Antrieb wurde durchgeführt. – Die Beteiligung „Pfälzische Tongruben G.m. b. H., Eisenberg“ wurde aufgelöst. 1940: Die Baulichkeiten der stilliegenden Schamottesteinfabrik Schwelm-Linderhausen, deren maschinelle Anlagen bereits 1936 aus Gründen der Wirtschaftlichkeit nach Mehlem und Bendorf übernommen wurden, wurden verkauft. Neuerwerb von Grundstücken zur Erweiterung des Gruben- und Werk- geländes. 1941: Erneuerung der Aufbereitungsanlagen in Werk Bendorf, Ausbau der maschinellen Förderanlagen in den Grubenbe- trieben. 1942: Fortführung des Neubaus der Aufbereitung in Werk Bendorf. Erweiterung der maschinellen Einrichtung in Werk Mehlem. 1943: Fertigstellung der neuen Aufbereitungsanlagen in Werk Bendorf. 1945: Die Werksanlagen Mehlem waren 4 Monate mit Besat- zungstruppen belegt. 1948: Vervollkommnung der maschinellen Förderanlagen in den Grubenbetrieben und den übrigen Werksanlagen. Besltz- und Betrlebsbeschreibung Samtl. Betriebe sind elektriflziert und haben moderne Auf- bereitungsanlagen. 1. werk I. Mehlem/Rhein. 1 500 t Silikasteinproduktion monat- Uch mit neuzeitlicher Form-, Trocken- und Ringofenanlage sowie Spezialeinzelöfen. werk II, Mehlem/Rhein. 2 000 t Chamottesteine monatlich im Fließverfahren zur Herstellung von Preß- und Handform- steinen. Brand in Gasringofen und Einzelöfen. Außer den Verwaltungs- und Fabrikationsgebäuden 17 Wohn- häuser. Zu dem Werk, durch Grubenbahn verbunden, gehört Quarzitbruch. 2. Werk Bendorf a. Rhein. Herstellung von monatlich 1 300 t Silikasteinen im Handform- und Preßbetrieb. Brand in Ein- zelöfen. Moderne Anlagen in Aufbereitung und Formerei. weiter monatlich 1 400 t Chamottesteine im Gasringofen und Einzelofen. Als Spezialqualität Stampfsteine im Hochdruck- verfahren. zum Werk gehören außer Büro- und Fabrikgebäuden 8 Wohnhäuser. 3. Werk Siershahn (Westerwald). Ausgestattet mit Brennbe- trieb für monatl. 700 t Roh-Chamotte und Aufbereitung für Mörtel und Stampfmassen einschließlich Verladeanlagen. Zur Fabrik gehört Büro mit Wohnhaus. 4. Grubenbetriebe im Westerwald und Hessen: a) Tongrube Siershahn m. Preßluftgewinnung; b) Tongrube Goldhausen m. Preßluftgewinnung; =― c) Ton- u. Quarzitgrube Obertiefenbach (Oberwesterwald); d) Quarzitgruben im Herschbacher Gebiet. Nur Findlings- quarzit; e) Quarzitgruben in Hessen Nähe Alsfeld; 9) Belehnungen u. Ausbeuterechte bestehen auf dem Wester- wald und in Hessen f. Ton und Quarzit.