Drahtanschrift: Wesselwerk, Bonn. Fernruf: 33 41/2/3. Postscheckkonto: Köln 121 03. Bankverbindungen: Landeszentralbank von Nordrhein-West- falen, Bonn (Konto-Nr. 364); Rheinisch-Westfälische Bank, Bonn (Konto-Nr. 84 500); Rhein-Ruhr Bank, Bonn (Conto-Nr. 6719); Delbrück v. d. Heydt & Co., Köln (Konto-Nr. W 15). Gründung: 1. Oktober 1896. Umgewandelt in eine Aktien- gesellschaft ab 1. November 1921; eingetragen 4. Januar 1922. Die Firma lautete bis 30. Juni 1942 Wessels Wandplatten- Fabrik Aktiengesellschaft. Zweck: Herstellung von keramischen Wandfliesen und Hoch- spannungs-Isolatoren sowie sonstiger keramischer Zzeugnisse. 7 Erzeugnisse: Keramische Wandplatten, Elektrokeramik, Hoch- und Niederspannungsporzellan. Vorstand: Konsul Willy Wessel, Bonn. Aufsichtsrat: Konsul Wihhelm Wessel, Fabrikant, Bonn, Vor- sitzender; Walter Guilleaume, Fabrikant, Bonn, stellv. Vor- sitzender; Otto v. Müller, Grafrath (Amper) Dr. Alexander Hellwig, Rhöndorf bei Bonn; Professor Dr. A. Wagner, Aschau-Chiemgau (Obb.). Abschlußprüfer: Rheinisch-Westfälische „Revision“ Treuhand A.-G., Köln. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Stimmrecht der Aktien in der Hauptversammlung: Je nom. RM 100.– = 1 Stimme. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: 5 % zur gesetzlichen Rücklage (bis 10% des Grundkapitals), Rest nach Hauptversammlungs-Beschluß. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Rheinisch-Westfälische Bank. Filiale Bonn; Delbrück v. d. Heydt & Co., Köln; Rhein-Ruhr Bank, Filiale Bonn. Aufbau und Entwicklung Das Unternehmen wurde im Jahre 1896 gegründet und 1921 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Die Gesellschaft entwickelte sich in der Zeit zwischen den beiden Kriegen zu einem führenden Unternehmen dieser Branche, insbesondere im Hinblick auf das Exportgeschäft. im den Jahren 1927 bis 1938 betrug der Export nie weniger als 50 % der Gesamterzeugung, erreichte aber oft bis zu 70 %. 1942: Anderung des Firmennamens von .Wessels Wand- Platten-Fabrik Aktiengesellschaft“' in den jetzigen. 1943: Gegen Ende des Jahres entstanden in den Werksan- lagen durch Luftangriffe beträchtliche Schäden an Gebäuden und an den Öfen. Die Beteiligungsfirma ,Servais-Werke A.-G. Witterschlick el Bonn“ erlitt im Februar 1944 schweren Bombenschaden, der das Werk für mehrere Monate völlig stillegte. 1945: Zzu Beginn des Jahres sind weitere Bombenschäden eingetreten, Nach der Besetzung am 3. März 1945 lag der Betrieb zunächst still. Im Sommer 1945 wurde nach mehr- monatigen Aufräumungsarbeiten mit der Herstellung von Dachziegeln begonnen. Der Gesamtjahresumsatz betrug etwa 6 % im Vergleich zu früheren Jahren Servais-Werken verlief die Entwicklung in ännlicher e2 – Im Juni 1945 kam die Wessel-Werk A.-G. auf Grund des Gesetzes Nr. 52 der Militärregierung unter treuhänderische Verwaltung. 1946: Die weitere Instandsetzung der Gebäude und Anlagen wurde fortgesetzt. Die Erzeuguns von Wandplatten. Elektro- kerami und Dachziegeln konnte beträchtlich gesteigert wer- den. Der Biskuitofen und ein Glasurofen wurden wieder in Betrieb genommen. Der Jahresumsatz erreichte knapp ein Viertel des normalen Friedensstandards. Die Beten a Otto Kauffmann K.-G., Niedersedlitz. Auae am 30. Juni 1940 zu Gunsten des Sächsischen Staates Wessel-Werk A.-G. Sitz der Verwaltung: (22c) Bonn, Dransdorfer Weg 62/66, Postfach 241 Die Servals-Werke A.-G. konnten nach Uberwindung von Anlauf- und Umstellungsschwierigkeiten zufriedenstellend arbeiten. 1947: Die Erzeugung wurde beträchtlich gesteigert. Die prak- tische Kapazitätsausnutzung der Öfen erreichte etwa 40 % Gegen Ende des Jahres lief das Exportgeschäft im kleinen Rahmen an. Bei den Servais-Werken konnten Erzeugung, Umsatz unc Ertrag beträchtlich gesteigert werden. Die Otto Kauffmann K.-G., Niedersedlitz, verlegte inren Firmensitz nach Bonn. Die Aufnahme einer Neuproduktion bei dieser Gesellschaft ist mit den verbliebenen Restwerten beabsichtigt. 1948: Im März dieses Jahres wurde die Treuhänderschaft aufgehoben. Besltr- und Betrlebsbeschrelbung Anlagen: Fabriksgrundstücke im Ausmaß von 7 ha 58 ar mit umfangreichen Baulichkeiten und verschiedenen Wohn- häusern. Öfen: Mehrere Tunnelöfen zum Brennen von Wandplatten und Porzellan. Zum Teil Ferngasbeheizung mit eigener Ge- neratoranlage versehen. % Maschinen: Moderne Aufbereitungsanlage für Steingut- und Porzellanpresserei und Dreherei. * Beteiligungen 1. Fliesen-Vertriebs G. m. b. H., Wessel-Servais, Bonn. Gegründet: April 1936. Kapital: RM 20 000.—. Die Gründung erfolgte durch die Wessels Wandplatten-Fabrik A.-G. und die Servais-Werke A.-G. als Verkaufsbüro für den Alleinvertrieb der keramischen Fliesen beider Firmen. 2. Servals-Werke A.-G., Witterschlick bel Bonn. Gegründet: 23. Juli 1902. Kapital: RM 1 000 000.—. Beteiligung: Mehrheit äén Gemeinschaft mit der Otto Kauff- mann K.-G.). * 3. Otto Kauffmann K.-G., Bonn (Früher Niedersedlitz). Gegründet: 1871. An dieser K.-G. ist die Wessel-Werk A.-G. mit einer maß- gebenden Kommanditeinlage beteiligt. Die Gesellschaft gehört folgenden Verbänden an: Wirtschaftsverband der keramischen Industrie. Fachverband der keramischen Wand- und Bodenfliesen-Industrie, Wies- baden, Kaiser-Friedrich-Ring 74 (britische Zone); Verein der Keramischen Industrie, Selb (UÖS-Zone). 3 Statistk Kapitalentwicklung: Ursprünglich M 2.8 Mill., erhönht 1922 um M 8,1 Mill. 1922 bzw. 1924 wurden die Vorzugsaktien in Stammaktie umgewandelt. 1925: Umstellung von M 10,9 Mill. aut RM 0,.872 Mill. 1931: Herabsetzung auf RM 0,8 Mill. durch Einzieh eigener Aktien. 1942: Kapitalberichtigung gemäß DAV vom 12. Juni 1941 um 50 %% auf RM 1,2 Mill. mit Wirkung zum 31. Dezember 194 Die zur Durchführung der Berichtigung erforderlichen Be- träge wurden gewonnen mit RM 190 879, 90 durch Zu- bung zu den Anlagewerten und mit RM 209 120,10 durch Entnahme aus der Sonderrücklage. . Heutiges Grundkapital: RM 1 200 000.—. Art der Aktien: Stammaktien. Börsenname: Wessel-Werk A.-G. Notiert in: Düsseldorf. Ordn.-Nr.: 78 200. Stückelung: 1180 Stücke zu je RM 1000.— (Cr. 1–1180, 200 Stücke zu je RM 100.– (Nr. 1–200). Lieferbare Stücke: Das gesamte Grundkapital ist zugelassen. 1247