―― Drahtanschrift: Wirkfabrik. Fernruf: Büro 9 41 35, Betrieb 7 85 50. Postscheckkonto: Stuttgart 18 1 47. Bankverbindungen: Südwestbank Stuttgart; Bankverein für wWürttemberg-Baden Stuttgart. Gründung: Das Unternehmen wurde im Jahre 1883 von Schubert und Salzer gegründet. Am 25. November 1889 (ein- getragen am 7. Januar 1890) Umwandlung in die A.-G. Chem- nitzer Wirkwaren-Maschinenfabrik vorm. Schubert & Salzer mit einem Grundkapital von M 500 000.–. Am 14. Juni 1904 Anderung der Firma in die jetzige. Die außerordentliche Hauptversammlung vom 1. Juli 1949 beschloß die Sitzver- legung von Chemnitz nach Stuttgart. Zweck: Herstellung und Verkauf von Maschinen verschie- dener Art, insbesondere von Wirk- und anderen Textil- maschinen, sowie Teilen von solchen. Die Gesellschaft ist zu allen Geschäften und Maßnahmen berechtigt, die zur Er- reichung des Gesellschaftszweckes notwendig und nützlich erscheinen, namentlich auch zum Erwerb und zur Ver- äußerung von Grundstücken, zur Errichtung von Zweig- niederlassungen im In- und Auslande, zu Beteiligungen an anderen gleichartigen oder der Textilbranche angehörenden Unternehmungen sowie zum Abschluß von Interessengemein- schaftsverträgen. Erzeugnisse: Strumpf-Flachwirk-(Cotton-)Maschinen, Strumpf- und Socken-Rundstrickmaschinen, kleine und große Ränder- Rundstrickmaschinen, Interlock- und Jacquard-Rundstrick- maschinen. Vorstand: Dr. rer. pol. Hermann Thoma, kaufmännischer Fabrikdirektor, Stuttgart. Aufsichtsrat: Gerhard Elkmann CVorstandsmitglied Oren- stein & Koppel), Dortmund. Vorsitzer; Dr. Josef Schilling, Bankdirektor a. D., stellv. Vorsitzer, Lahr; Dipl.Ing. W. Ochel, Dortmund; Dr. Walter Tron, Bankdirektor, Frankfurt (Main). Abschlußprüfer: Deutsche Treuhand-Gesellschaft. Frankfurt (Main). Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Stimmrecht der Aktien in der Hauptversammlung: Je nom RM 100.– Stammaktie = 1 Stimme, je nom RM 100.– Voyzugsaktie = 16,9 Stimmen, in den bekannten drei Fällen iedoch 101,4 Stimmen. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: Der Reingewinn, der sich nach Vornahme von Abschreibun- gen, Wertberichtigungen, Rückstellungen und Rücklagen –— einschließlich der Einstellung in die gesetzliche Rücklage –— ergibt, wird wie folgt verteilt: 1. Zunächst sind satzungsgemäß etwaige Gewinnanteilrück- stände aus Vorjahren ihrem Alter nach auf die Vorzugs- aktien nachzuzahlen; 2. ― erhalten die Vorzugsaktien einen Gewinnanteil bis zu 0; 3. der verbleibende Reingewinn wird an die Stammaktionäre verteilt, soweit die Hauptversammlung keine andere Ver- wendung bestimmt. Aufbau und Entwicklung Am 1. Juli 1912 wurde die Firma H. Alban Ludwig in Chem- uitz mit Maschinenfabrik nebst Grundstücken, Gebäuden und Einrichtung übernommen. Im august 1917 wurde ein dem Werk Lothringer Straße be- nachbartes Grundstück an der Annaberger Straße hinzu- gekauft. In den Jahren 1923 bis 1926 wurden umfangreiche bauliche Erweiterungen und betriebstechnische Ergänzungen durch- saupbert 6 Sclzer Maschlnenfabnik Aküengesellschat Sitr der Verwaltung: (14a) Stuttgart, Kernerstraße 4 (früher Chemnitr) geführt. Eine ausreichende eigene Kraftanlage wurde errich- tet, die Werkstätten durch umfangreiche Neubauten weiter vergrößert und die Dampferzeugungsanlagen bedeutend er- weitert. Im April 1926 wurden nom. RM 1 448 200.– Vorratsgenuß- scheine für zirka RM 1 600 000.– mit dreijähriger Verkaufs- sperre an Interessenten überlassen. 1923: Das Aktienkapital wurde um RM 7,0 Mill. erhöht und diese Stammaktien den Inhabern der Genußscheine von gleichem Nennbetrage zu Umtausch gewährt. Eine weitere Erhöhung um RM 5 250 000.– auf RM 19 250 000.– diente der Stärkung der Betriebsmittel. Nom. RM 333 000.– dieser neuen Aktien wurden für den Ankauf eines Grundstückes beim Hauptwerk Lothringer Straße verwendet (siehe a. Ka- Pitalentwicklung). 1930: Die seit einigen Jahren in Durchführung begriffonen Arbeiten zur Konstruktion einer Einheitsstrumpfmaschine konnten erfolgreich abgeschlossen werden. 1932: Herabsetzung des Stammaktienkapitals um RM 2.75 Mill. durch Einzug von RM 2,75 Mill. Stammaktien, die der Gesellschaft von einem Großaktionär zum Nennwert zuzüg- Üch Spesen angeboten wurden. * Die außerordentliche Hauptversammlung vom 27. Juni 1932 beschloß eine weitere Herabsetzung des Stammaktienkapitals durch Zusammenlegung im Verhältnis 2:1 um Reichsmark 8 250 000.— auf RM 8 250 000.– und den durch die Herabz- setzung erzielten bilanzmäßigen Überschuß von Reichsmark 8 250 000.– als Kapitalrückzahlung an die Aktionäre auszu- schütten. 1933: Am 1. April konnte das Unternehmen auf ein 50- jähriges Bestehen zurückblichken. ==― In den Jahren 1924 bis 1938 hat die Gesellschaft rund RM 9,8 Mill. in ihren Anlagen investiert; demgegenüber stehen Abschreibungen im gleichen Zeitabschnitt in Höhe von RM 12,6 Mill. 1938: Erwerb der Majorität der Deutsche Spinnerel Maschi. nenbau A.-G., Ingolstadt, und Schließung eines Organver- trages mit der Firma. – Erwerb eines Wohngrundstückes. 1939: Käuflicher Erwerb der Grundstücke und Gebäude der Deutsche Spinnerei-Maschinenbau A.-G., Ingolstadt. mit Wirkung vom 1. Januar 1940 und eines im oberen Erzgebirg gelegenen Ferienheims. 1940: Für die Gießerei Erwerb eines angrenzenden Grund- stückes und eines Geländes im Anschluß an das Fabrik- grundstück in Hohenstein-Ernsttal. Erwerb der restlichen Anteile der Organgesellschaft. 1942: Kapitalberichtigung gemäß DAV vom 12. Juni 1941 um 30 % RM 2 475 000.—–. Entwicklung seit 1945: * Die Betriebseinrichtungen der Gesellschaft, die durch den Krieg schweren Schaden erlitten, wurden 1945/1946 auf Be- fehl der russischen Militär-Regierung zum größten Teil de- montiert. Einem Antrag auf Wiederaufbau des Werkes wurde gegen Ende 1946 entsprochen. Die Gießerei, die eini germaßen intakt geblieben war, erledigte zunächst Repara- 2 turarbeiten. Die verbliebenen Werkseinrichtungen wurden soweit wie möglich instand gesetzt, um eine neue Grundlage zu schaffen. Die Reparatur von Erzeugnissen des Unterneh- mens und die Herstellung von Ersatzteilen bildeten die Ar beitsgrundlage des Werkes. Die Fabrikation neuer Maschinen erstreckte sich zunächst auf Spul- und Zwirnmaschinen. Im Jahre 1947 wurden die Anlagen der Gesellschaft ent- schädigungslos enteignet und in den Besitz des Landes Sachsen übergeführt. Zu dieser Zeit waren in Chemnitz etwa 800 Mann gegenüber rund 5000 Mann vor dem Kriege beschäftigt. Die außerordentliche Hauptversammlung vom 1. Jull 1949 beschloß die Sitzverlegung von Chemnitz nach Stuttgart. 1305