85 Drahtanschrift: Gildemeister Comp. Fernruf: 34 62/83. Postscheckkonto: Hannover 139 83. Bankverbindungen: Landeszentralbank von Nordrhein-West- falen, Bielefeld, Girokonto 268 151; Rheinisch-Westfälische Bank, Bielefeld; Rhein-Ruhr Bank, Bielefeld. Gründung: Die Gründung erfolgte am 22. August 1699 mit einem Grundkapital von M 1 000 000.–. Die Gesellschaft ging aus der Werkzeugmaschinenfabrik Gildemeister & Co. her- vor, welche im Juni 1870 gegründet war. Zweck: Fabrikation von Werkzeugmaschinen, Eisengießerei und Verkauf von Maschinen und deren Teilen. Innerhalb dieser Grenzen ist die Gesellschaft auch berechtigt, Zweig- niederlassungen zu errichten oder ähnliche gewerbliche Un- ternehmen zu erwerben und sich bei anderen Gesellschaften oder Handelsflrmen, deren Betrieb zu dem ihrigen in Be- ziehung steht, zu beteiligen. Erzeugnisse: Revolver-Drehbänke, Automaten, Fräs- maschinen. Vorstand: K. B. Grautoff, Bielefeld; Dipl.-Ing. W. weyel, Bielefeld. Aufsichtsrat: Richard Fasbender, Justizrat, Bielefeld, Grün- straße 31, Vorsitzer; Fritz Delius, Fabrikdirektor, Bielefeld, Dornbergerstraße 184, stellv. Vorsitzer; Wilhelm Berg, Fa- brikdirektor, Bielefeld, Johannistal 34b; Anton Heringer, Bankdirektor, Bielefeld, Herforder Straße; Franz Pöpping- haus, Bielefeld, Goethestraße 9. Abschlußprüfer: Treuverkehr Westfalen, Filiale der Treuver- kehr Deutsche Treuhand Aktiengesellschaft, Bielefeld. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Stimmrecht der Aktien in der Hauptversammlung: Je nom. RM 1000.– = 1 Stimme. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: Der Reingewinn der Gesellschaft, der sich nach Vornahme von Abschreibungen, Wertberichtigungen, Rückstellungen und Rücklagen ergibt, wird unbeschadet der Ansprüche der Vorstandsmitglieder auf Gewinnanteile wie folgt verteilt: 1. Zunächst entfallen auf die Aktien bis zu 4 % mres Nenn- wertes; 2. sodann erhält der Aufsichtsrat eine Tantieme von 10 %); 3. der Rest wird an die Aktionäre verteilt, soweit die Haupt- versammlung keine andere Verwendung bestimmt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Bielefeld; Rheinisch-West- fälische Bank, Bielefeld; Rhein-Ruhr Bank, Bielefeld. Autbau und Entwicklung 1924: Errichtung einer eigenen Gießerei unter Benutzung vor- handener Bauten. 1928: Einziehung der nom. RM 6 000.– Schutz-Stammaktien daurch Ankauf. 1930/31: Die Hauptversammlung vom 19. Dezember 1931 er- mächtigte die Verwaltung zum Ankauf von rund RM 40 000.— eißgener Aktien und ferner zum weiteren Ankauf von nom. RM 135 000.– eigener Aktien zum Kurse von nicht mehr als 40%. Die aufgekauften Aktien sollten eingezogen und das Grundkapital um 10 vermindert werden. Da iedoch der größere Teil der Aktien nach dem Stichtage (18. Februar 1932) erworben wurde, konnte für diese die Kapitalherab- setzung nicht in Anwendung gebracht werden; sie wurden einstweilen auf Effektenkonto verbucht. 1934/35: Verkauf eigener Aktien; der Gewinn wurde zur Abschreibung auf Grundstückskonto benutzt. Fortführung von Neuinvestierungen und maschinellen Betriebsverbesse- rungen in Höhe von rund RM 140 000.–. 1935/36: Fertigstellung des Neubaues, enthaltend Modell- schreinerei, Modellager und Luftschutzkeller. 1936/37: Das alte Bürohaus wurde durch einen Neubau er- setzt, der im Laufe des Jahres 1937 bezogen wurde. 1937/38: Die Hauptversammlung von 13. Oktober 1938 be- 1308 wemzeugmoschlnen-Fubrik Gndemeilster & Comp. Aküengesellschalt Sitz der Verwaltung: (212) Blelefeld, Kleine Bahnhofstraße 2, Postfach 627 ... . ―― schloß die Einziehung der nom. RM 30 000.– Vorzugsaktien (s. „Kapitalentwicklung“). 1938/39: Die 1937/38 in Bau genommene Montagehalle ist in Betrieb genommen worden. 1941/42: Durch Aufsichtsratsbeschluß vom 14. November 1941 Kapitalberichtigung mit Wirkung zum 30. Juni 1941 (s. „Kapitalentwicklung“). 1944/45: Bei dem am 30. September 1944 stattgefundenen Bombenangriff auf Bielefeld wurde das Werk derart zer- stört, daß eine Produktion nicht mehr stattfinden konnte. Der Betrieb wurde daraufhin teilweise nach Sylbach i. L. und Leopoldstal verlagert. Die Entschädigungsforderung an das Reich beträgt RM 5 035 036, 70. 1945/46: Die verlagerten Maschinen nach Sylbach und Leo- poldstal wurden inzwischen im Bielefelder Werk wieder auf- gestellt. 1946/47: Am 1. März 1947 erhielt die Gesellschaft die vor- läufige Produktionserlaubnis für Lieferung von Ersatz- und Zubehörteilen, sowie Reparaturen von Werkzeugmaschinen. Am 22. April 1947 erhielt die Gesellschaft eine weitere vor- läufige Produktionserlaubnis für Lieferungen an Bergbau, Eisenbahn, Wasserstraßenbau, Kraftwagenbau, landwirt- schaftlichen Maschinenbau und für die Nähmaschinen-, Fahrrad- und Kabelindustrie. Die Entschädigungsansprüche an das Reich haben sich auf RM 5 029 191.– vermindert. 1947/48: Wechsel im Vorstand. Am 1. August 1947 trat Herr wWilhelm Berg zurück. An seine Stelle wurden die Herren K. B. Grautoff und Dipl.-Ing. W. Weyel zum Vorstand be- stellt. Am 1. Oktober 1947 erhielt die Gesellschaft die Vollproduk- tionserlaubnis und wurde im Oktober von der Demontage- üiste gestrichen. Rückgewinnung des Facharbeiterstammes. Entwicklung ab August 1947: am 31. Dezember 1947: 154 An- gestellte und Arbeiter; am 30. Juni 1948: 240 Angestellte und Arbeiter; am 1. August 1949: 544 Angestellte und Arbeiter. Schwieriger Wiederanlauf der Produktion. Daneben in gro- sem Umfange Aufräumungs- und Instandsetzungsarbeiten. 1948/49: Wende mit Zeitpunkt der Währungsreform. Einsatz von Großräummaschinen und Sicherung einer Anleihe von DM 700 000.– ermöglichen schnellen Wiederaufbau. Inner- halb eines Jahres erreicht das Werk nach Fertigstellung der ersten Baustufe wieder fast Vorkriegskapazität in der Serien- produktion hochwertiger Präzisionswerkzeugmaschinen. Aus- bau der Absatzorganisation im In- und Ausland. Besltu- und Betrlebsbeschrelbung 1. Werk Bielefeld. Betriebs- und Kraftanlagen: Kessel, moderne Werkzeug- maschinen, Laufkräne, elektrische Kraftanlage. Häuser: Verwaltungsgebäude, 2 Wohnhäuser. 4 2. Grundstück in Bielefeld, Feldstraße. 3. Landwirtschaftliches Grundstück: Hilgenstuhl. Beteiligung Berg & Co. G. m. b. H., Bielefeld. Gegründet: 27. November 1918. Kapital: RM 150 000.—. Zweck: Spezialfabrik für Drehbank-Spannfutter mit Hand-, Preßluft- und elektrischem Antrieb. Beteiligung: 50 %. Buchwert der Beteiligung am 30. Juni 1947: RM 25 000—– Die Gesellschaft gehört folgenden Verbänden an: Fachausschuß Werkzeugmaschinen (AVDMA), (Main); Wirtschaftsverband Maschinenbau, Düsseldorf-Ober- kassel; Wirtschaftsvereinigung Gießereien, Hagen i. W. Staustk Kapitalentwicklung: * Kapital vor 1914 M 1, 0 Mill. Stammaktien, erhöht bis 1923 auf M 2.5 Mill. Stammaktien, M 1,5 Mill. Vorzugsaktien und M 1,5 Mill. Schutz-Stammaktien. Am 29. Dezember 1924 Umstellung auf RM 1,75 Mill. Stamm- aktien (10:7), RM 0,033 Mill. Vorzugsaktien (250:1) und RM 0,006 Mill. Schutz-Stammaktien (500:11). Am 17. Dezember 1925 Einziehung von RM 0, 003 Mill. Anteil- scheinen. Frankfurt — 0 = = ―――,― ――,‚―