Drahtanschrift: Silberware Bremen-Sebaldsbrück. Fernruf: Bremen, Sammel-Nr. 44081. Postscheckkonto: Hamburg 502. Bankverbindungen: Disconto Bank, Bremen; Bremer Bank, Bremen-Hemelingen; Deutsche Antioquia-Bank, Bremen; Die Sparkasse in Bremen. Gründung: Die Gesellschaft wurde am 20. Juni 1905 gegrün- det (eingetragen am 12. Juli 1905). Die A.-G. übernahm mit Wirkung ab 1. Mai 1905 von der Bremer Silberwarenfabrik Hünecke & Co. G.m. b. H. deren Fabrikunternehmen mit allen Grundstücken, Gebäuden, Maschinen und sonstigen Anlagen. Zweck: Betrieb einer Silberwarenfabrik, Handel mit den Er- zeugnissen dieser Fabrik und Betrieb aller nach dem Ermes- sen des Vorstandes damit in Verbindung stehenden Ge- schäfte und Unternehmungen. Erzeugnisse: Echt silberne und Alpaka versilberte Bestecke. Vorstand: Dir. Ferdinand Henckel, Bremen; Dir. Wilhelm Augener, Bremen. Aufsichtsrat: Martin Heinrich Wilkens (M. H. Wilkens & Söhne A.-G., Hemelingen), Bremen-Hemelingen, Vorsitzender; Friedrich Hermann Noltenius, Bremen, stellv. Vorsitzender; Heinz Bömers, Bremen. 68 Abschlußprüfer: Wirtschaftsprüfer Dr. H. Hasenkamp, Bre- men. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Je nom. RM 100.–— = 1 Stimme. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: 5 % zur gesetzlichen Rücklage (Grenze 10 % des A.-K.); 4 % Dividende; 15 % Vergütung an den Aufsichtsrat; Rest Super- dividende bzw. nach H.-V.-Beschluß. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Disconto Bank, Hauptverwal- tung Bremen; Bremer Bank, Hauptverwaltung Bremen; Deutsche Antioquia-Bank, Bremen. Aufbau und Entwicklung Seit der Gründung der Gesellschaft hat sich die BsSF, wenn auch gehemmt durch Kriege und Inflation, weiter aufwärts entwickelt. 1944; Im September 1944 wurden die Fabrikgebäude und eeinige Werkswohnhäuser durch Feuer vollständig zerstört. Die Fabrik wurde zum Teil behelfsmäßig wieder aufgebaut, so daß nach Verlauf von 3 Monaten eine Teil-Fabrikation wieder aufgenommen werden konnte. 1945: Ab 25. April 1945 war das Werk von britischen Truppen besetzt. Erst im Laufe des 3. Vierteljahrs konnte nach behelfs- mäßiger Instandsetzung der erneut nicht unerheblich beschä- digten Gebäude allmählich die Produktion wieder in Gang gebracht und nach und nach gesteigert werden. Die Forde- rungen an die Firmen der Rüstungsindustrie und an das Stadtamt Bremen für erlittene Kriegsschäden etc. wurden mit zusammen RM 918 596,61 abgeschrieben. 1946: Die Arbeiten am Neubau sind soweit gediehen, daß die Betriebsleitung hofft, die Büro- und Lagerräume etc. zum Spätherbst in Benutzung nehmen zu können. 1947: Die begonnenen Wiederaufbauarbeiten wurden fort- gesetzt. Der Neubau des total zerstörten Bürogebäudes wurde noch vor Jahresende bezogen. Weiter sollen Teile des wieder aufgebauten Betriebes demnächst wieder in Benutzung ge- nommen werden. Der gut fortgeschrittene Wiederaufbau wird in etwa 1½ Jahren abgeschlossen sein. Die Produktion ist auch während des Aufbaues gut angelaufen und nach und nach gesteigert worden. Die ersten Exportaufträge wurden in die Wege geleitet. Besltr- und Betriebsbeschrelbung Fabrik in Bremen-Sebaldsbrück. An Maschinen sind einige große Walzwerke, eine Anzahl Excenter-, Friktions-Spindel-Pressen und Kniehebelpressen bis zu 800 000 kg Druck sowie eine Anzahl Werkzeugmaschi- nen und Elektromotoren vorhanden. 1310 Bremer Sllberwaren-Fubnlk Akllengesellschalt Sitz der Verwaltung: (25) Bremen-Sebaldsbrück, Sebaldsbrücker Heerstraße 174–182 Beteiligungen 1. Karl Kaltenbach & Söhne A.-G., Altensteig (Württ.). Gegründet: 29. Juni 1928. Kapital: RM 400 000.—. Zweck: Fabrikation von echt silbernen und Alpaka versil- berten Bestecken. Beteiligung: 55 %. Die Gesellschaft ist von irgendwie nennenswerten Kriegs- einwirkungen verschont geblieben. Sie hat noch einige Schwierigkeiten zu überwinden, ehe sie wieder in gewohnter Weise echt silberne und Alpaka-Bestecke herstellen kann. Einstweilen beschäftigt sie sich mit der Herstellung von Bestecken aus anderen Metallen. * 2. Hanseatische Silberwarenfabrik A.-G., Bremen. Gegründet: 1925; seit 16. September 1938 A.-G. Kapital: RM 735 000.—–. Zweck: Fabrikation von Bestecken. Beteiligung: Nom. RM 505 000.–. Das Werk wurde im Oktober 1944 und kurz vor Kriegsende sehr stark beschädigt. Der Wiederaufbau wurde aber so ge- fördert, daß das Unternehmen 1947 in seinem fertiggestellten Neubau die Fabrikation aufnehmen konnte. Statistik Kapitalentwicklung: Urspr. M 750 000.–, erhöht 1911 bis 1913 auf M 1.2 Mill. und 1920 auf M 1,26 Mill. 1924 Umstellung in gleicher Höhe auf Reichsmark unter Um- wandlung der M 60 000.– Vorzugs-Aktien in Stamm-Aktien. Lt. H.-V. vom 10. Juli 1928 Erhöhung um RM 240 000.–, angeboten im Verh. 5:1 zu 110 %. Lt. Beschluß des A.-R. vom 2. 12. 1941 Kapitalberichtigung gem. DAV vom 12. 6. 1941 um 33½ % durch Erhöhung des Kapitals von RM 1,5 Mill. aut RM 2.0 Mill. (Ausgabe von Zusatz-Aktien). Berichti- gungsbetrag £ Pauschsteuer =— RM 550 000. gewonnen durch Entnahme aus Rücklage I1I1 RM 200 000.–, aus Gewinn- vortrag RM 40 000.–, ferner durch Zuschreibung zu Fabrik- grundstück und Gebäuden RM 100 000.–, zu Maschinen und Anlagen RM 50 000.–, zu Werkzeuge und Ausstattung RM 50 000.–, zu Beteiligungen RM 60 000.– und zu halb- fertigen und fertigen Erzeugnissen RM 50 000.—–- Heutiges Grundkapital: RM 2 000 000.—. Art der Aktien: Stammaktien. Börsenname: Bremer Silberwaren-Fabrik. Notiert in: Hamburg. Ordn.-Nr.: 52 680. Stückelung: 1500 Stücke zu je RM 1 000.– (Ausg. 1928 Nr. bis 1500), 300 Stücke zu je RM 1 000.– (Ausg. 1941 Nr. 150 bis 1800), 2000 Stücke zu je RM 100.– (Ausg. 1941 Nr. 1 bis 2000). Lieferbar sind sämtliche Aktien. Großaktionär: M. H. Wilkens & Söhne A.-G., Bremen-Heme- Iingen (52 %). Eigene Aktien: Nom. RM 76 000.- Grundbesitz: 1948/1949 a) gesamt: am 10 000 b) bebaut: am 4 500 Belegschaft: a) Arbeiter: 400 b) Angestellte: 50 Jahresumsatz: ca. DM 3 000 000.—–. Kurse: Letzter RM-Kurs: 190 %. DM-Kurse Nov. Dez. Jan. Febr. März Aypr. 8 1943 1948 1949 1949 1949 1949 194 höchster: 76 78 78 76 78 . niedrigster: 70 76 78 78 75 7 letzter: 76 78 78 78 75 75 75