Stolberger Zinlt Aktiengesellschaft für Bergbau und Hüttenbetrieb Sitr der Verwaltung: (22c) Aachen, Theaterstraße 37 Drahtanschrift: Stolbergzink. Fernruf: Sammel-Nr. 310 56–310 58. Fostscheckkonto: Köln 36 69. Bankverbindungen: Landeszentralbank von Nordrhein-West- falen, Aachen; Rheinisch-Westfälische Bank; Rhein-Ruhr Bank; Bankverein Westdeutschland; Sal. Oppenheim jr. & Cie., Köln. Gründung: Die Gründung erfolgte am 5. Juli 1845 unter Übernahme der seit 1834 bestehenden Metallurgischen Ge- sellschaft mit einem Grundkapital von M 6 000 000.– als „Gesellschaft für Bergbau und Zinkfabrikation zu Stolberg“. Im Jahre 1853 fand Verschmelzung mit dem Rheinisch- Westfälischen Bergwerksverein statt unter Anderung der Firma in „Actien-Gesellschaft für Bergbau, Blei- und Zink- fabrikation zu Stolberg und in Westfalen“. Jetziger Firmen- name seit 22- Juni 1938. Zweck: Die bergbauliche Gewinnung von Zink-, Blei-, Kupfer-, Eisenerz und anderen Mineralien; die Herstellung von Zink, Blei, Silber und anderen Metallen, die Weiter- verarbeitung dieser Metalle sowie die Herstellung von che- mischen Erzeugnissen; der Vertrieb der vorgenannten Er- zeugnisse und der Handel mit solchen Erzeugnissen; der An- und Verkauf, die Pachtung und Verpachtung von Gru- ben, Hütten und sonstigen Betrieben und Anlagen, die sich auf die Herstellung der oben genannten Erzeugnisse be- ziehen. Die Gesellschaft ist berechtigt, im In- und Auslande Zweigniederlassungen zu errichten, sich an ähnlichen Un- ternehmungen des In- und Auslandes zu beteiligen, solche Unternehmungen zu erwerben und zu errichten sowie alle Geschäfte einschließlich von Interessengemeinschaftsver- trägen einzugehen, die geeignet erscheinen, den Gegenstand des Unternehmens zu fördern. Tätigkeitsgebiet der Gesellschatt: 1. Bergbau auf Blei-, Zink- und Kupfererz; 2. Verhüttung dieser Erze auf Blei und Zink; 3. Weiterverarbeitung auf Zinkblech und Zinkdruckplatten; 4. Darstellung von Schwefelsäure. Fabrikationsstätten: 1. Blei- und Zinkerzgrube Vereinigte Bastenberg und Dörn- berg, Ramsbeck (Westf.); Zentralaufbereitung Mercur bei Bad Ems; Blei- und Zinkerzgrube Holzappel bei Laurenburg (Lahn); .Flotationsanlage Weiß bei Bensberg; Bleizinkerzgrube Segen Gottes bei Wiesloch (Baden); Grube Schauinsland, Kappel bei Freiburg (Breisgau); Grube Gute Hoffnung bei Hirzenach (Fhein); Grube Mühlenbach bei Ehrenbreitstein; Zinkhütte, Bleizinkerzgrube Maubacher Bleiberg, Straß bei Düren (Rhld.) und Zinkwalzwerk mit Zinkdruck- plattenfabrik, Münsterbusch bei Stolberg (Rhld.); 10. Bleihütte Binsfeldhammer bei Stolberg (Rhld.); 11. Zinkhütte und Schwefelsäurefabrik, Nievenheim b. Neuß. Ö $ = $% 9 ― 9― = Bergbauliche Gewinnung und Erzeugnisse: Bleierz, Zinkerz, Kupfererz, Spateisenstein, Blei, Zink, Silber, Zinkstaub, Zinkbleche, Zinkdruckplatten, Schwefelsäure. Zweigniederlassung: Bad Ems, am 24. Juli 1948 handels- gerichtlich eingetragen. Vorstand: Dr. jur. Hermann Falk, Aachen; Matthias Roeb, Aachen; Kurt Spriestersbach, Bergassessor a. D., Laurenburg (Lahn). Aufsichtsrat: Jean Baptist Rath, Bankdirektor, Köln, Vor- sitzer; Otto Wolff von Amerongen, Köln, 1. stellv. Vorsitzer; Friedrich Carl Freiherr von Oppenheim, Bankier, Köln, stellv. Vorsitzer; Bernhard Steinrücke, Bankdirektor, Köm; Otto Wolft, Niederbieber bel Neuwied. Abschlußprüfer: Westdeutschland Wirtschaftsprüfunss-A.-G.) Essen. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Stimmrecht der Aktien in der Hauptversammlung: Je nom. RM 100.– = 1 Stimme. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: Der sich aus der Jahresbilanz gemäß § 131 AG ergebende Reingewinn wird an die Aktionäre verteilt, soweit di Hauptversammlung keine andere Verwendung beschließt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Aachen; Bankverein West- deutschland, Filiale Aachen, Köln; Rheinisch-Westfälische Bank, Filiale Aachen, Köln; Rhein-Ruhr Bank, Aachen, Köln; Sal. Oppenheim jr. & Cie-, Köln Aufbau und EFntwicklung Die Metallurgische Gesellschaft, deren Kapital sich fast aus- schließlich in Händen von belgischen Staatsangehörigen be- fand, errichtete im Jahre 1834 auf Münsterbusch bei Stol- berg eine Zinkhütte und verhüttete darin den im Aachener Herrenberge, im Büsbacher- und Breinigerberg und in den sonstigen umliegenden Bergwerken gewonnenen Galmei. Diese Hütte ging im Jahre 1845 durch Kauf auf die Kom- mandit-Gesellschaft de Sassenay & Co. über, welche der Marquis de Sassenay am 8. April 1841 im Verein mit einigen Pariser Kapitalisten gegründet und welche bereits im Jahre 1843 das gleichfalls auf Münsterbusch gelegene Kohlenberg- werk „Jamesgrube“ von den Erben James Cockerill er worben hatte. Durch notariellen Vertrag vom 5. Juli 1845 wurde die Firma de Sassenay & Co. in die Aktien-Gesellschaft für Bergbau und Zinkfabrikation zu Stolberg, kurz Stolberger Gesell- schaft genannt, umgewandelt und das ganze Aktivvermögen, insbesondere die Zinkhütte zu Münsterbusch, die Bergwerke Aachener Herrenberg, Glücksburg, Ferdinand, Constantia, james usw und die 49/64 betragenden Anteile an dem Blei- und Zinkerzberg Diepenlinchen sowie Anteile an Breiniger- berg und Büsbacherberg auf die Gesellschaft übertragen. Die Königliche Bestätigung erfolgte durch Urkunde vom 31. Dezember 1845. Im Jahre 1848 Kaufte die Stolberger Gesellschaft von der Aktien-Gesellschaft zu Bleiberg-es-Montzen in Belgien eine von dieser kurz vorher (1846) auf Münsterbusch errichtete Bleihütte. Laut Vertrag vom 11. August 1853 erwarb die Stolberger Gesellschaft durch Verschmelzung mit dem Rheinisch-West- fälischen Bergwerks-Verein zu Arnsberg, welcher im Jah e 1852 gegründet worden war, den ausgedehnten Bergwerks- besitz bei Ramsbeck (Westf.) und nahm infolgedessen den Namen „Aktien-Gesellschaft für Bergbau, Blei- und nk- fabrikation zu Stolberg und in Westfalen“ an. Die erneute Königliche Bestätigungsurkunde datiert 3. April 1854. * Später hat die Gesellschaft Kohlenfelder bei Dortmund worben und ihre Hüttenwerke im Jahre 1860 durch ei große Zinkhüttenanlage bei Dortmund vermehrt. Der Do: munder Kohlenbergbau wurde im Jahre 1911, die D munder Zinkhütte im Jahre 1919 eingestellt. Auch in Spe hat sie vorübergehend Bergbau betrieben. Um ihre Erzbasis zu erweitern, hat sich die Stolberger G sellschaft im Jahre 1909 mit der Gesellschaft des Ems Blei- und Silberwerkes in Bad Ems derart vereinigt, d das gesamte Vermögen dieser Gesellschaft als Ganzes Ausschluß der Liquidation auf die Stolberger Gesellsch. überging. Durch diese Verschmelzung erwarb die Ge schaft die Grube Mercur bei Bad Ems, die Grube Rosenb bei Braubach (Rhein), eine Reihe von kleineren Bergwer betrieben sowie eine Bleihütte (Betrieb inzwischen einge stellt), ein Bleiwalzwerk (Betrieb inzwischen eingestellt) un. eine große elektrische Kraftzentrale.