Drahtanschrift: Hoffmannstaerke. Fernruf: Bad Salzuflen Sammel-Nr. 3015, 3016 und 85. Postscheckkonto: Hannover 609. Bankverbindungen: Rheinisch-Westfälische Bank, Bielefeld und Detmold; Rhein-Ruhr Bank, Bielefeld; Bankverein Westdeutschland, Herford; Vereinsbank in Hamburg, Ham- burg; Landeszentralbank von Nordrhein-Westfalen, Biele- feld (Nr. 26/864), Gründung: Die Gründung erfolgte am 13. Mal 1887 mit einem Grundkapital von M 5 000 000.–. Zweck: Betrieb von Stärkefabriken sowie der Erwerb und Betrieb von Unternehmungen, Handelsgeschäften und An- lagen, die mit diesem Zweck zusammenhängen. Innerhalb dieser Grenzen ist die Gesellschaft zu allen Geschäften und Maßnahmen berechtigt, die zur Erreichung des Gesellschafts- zweckes notwendig oder nützlich erscheinen, insbesondere zur Beteiligung an anderen Unternehmungen gleicher oder verwandter Art, zur Errichtung von Zweigniederlassungen im In- und Ausland sowie zum Abschluß von Interessen- gemeinschafts- und ähnlichen Verträgen. Vorstand: Generaldirektor Otto Künne, Bad Salzuflen, Vor- sitzer (alleinvertretungsberechtigt); Direktor Josef Busch, Bad Salzuflen; Direktor Gustav Begemann, Bad Salzuflen (stellv. Vorstandsmitglied). Prokuristen: August Nollner, Bad Salzuflen; Friedrich Ort- meier, Bad Salzuflen; Walther Engelke, Bad Salzuflen; Dr. Walter Arend, Bad Salzuflen. 8 Aufsichtsrat: Wilhelm Hoffmann, Bad Salzuflen, Vorsitzer; Heeinrich Kintzen, Rechtsanwalt, Düsseldorf, 1. stellv. Vor- Ssitzer; Carl Wolde, Rentner, Bremen, 2. stellv. Vorsitzer; Dr. Fritz von Kuhlmann, Bielefeld (/); Theodor Delius, Fabrik- direktor, Bielefeld; Dr. Ernst Tüscher, Rechtsanwalt, Biele- feld; Dr. Herbert Martini, Ministerialdirigent a. D., Frank- furt (Main),. Abschlußprüfer: Conr. Bolte, Bremen, Wirtschaftsprüfer. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Ie nom. Rx 100.—– Stammaktien = 1 Stimme, jlie nom. RM 100.– Vorzugsaktien = 15 bzw. 60 Stimmen. SGatzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: Der Reingewinn, der sich nach Vornahme von Abschreibun- gen, Wertberichtigungen, Rückstellungen und Rücklagen –— einschließlich der Einstellung in die gesetzliche Rücklage und des Gewinnvortrags auf neue Rechnung — ergibt, wird wie folgt verteilt: 1. Zunächst erhalten die Vorzugsaktionäre einen Vorzugsge- winnanteil in Höhe des durc ittlichen Reichsbankdis- kontsatzes des Geschäftsjahres, für das die Dividende aus- geschüttet wird, mindestens aber in Höhe von 6/%. Sollte in einem oder mehreren Geschäftsjahren der Reingewinn nicht dazu ausreichen, diesen Vorzugsgewinnanteil zu zahlen, so ist der fehlende Betrag aus dem Reingewinn der späteren Jahre nachzuzahlen, der nach Gewährung des Vorzugsge- letzte verflossene Geschäftsjahr übrig winnanteils für das bleibt. Die Nachzahlungen des rückständigen Gewinnanteils werden auf die Gewinnanteilscheine desjenigen Jahres ge- leistet, aus dessen Restgewinn die Ergänzungszahlung erfolgt, so daß also die Gewinnanteilscheine früherer Jahre nicht = zum Bezuge nachzuzahlender Dividende berechtigen; 2. sodann werden auf die Aktien bis zu 4 % als Gewinnanteil usgeschüttet; 3. hiernach erhält der Aufsichtsrat den ihm nach der Sat- zung zustehenden Anteil am Jahresgewinn; Hoffmann's Stärkefabriken Aktiengesellschaft Sitr der Verwaltung: (218) Bad Salruflen 4. der Rest wird auf die Aktien verteilt, soweit die H.-V. keine andere Verwendung bestimmt, wobei jedoch eine Ver- wendung zugunsten der Vorzugsaktionäre ausgeschlossen ist. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Rheinisch-Westfälische Bank, Bielefeld; Disconto Bank in Bremen. Aufbau und Entwicklung Die Werksgründung erfolgte am 29. September 1850. Ur- sprünglich beschränkte sich die Fabrikation auf Weizen- und Maisstärke, bis es nach 1870 Eduard Hoffmann, dem Schöpfer des Unternehmens, nach umfangreichen und kost- spieligen Versuchen gelang, aus Reis ein Erzeugnis von voll- kommener Beschaffenheit zu gewinnen ünd damit die Reis- stärke-Erzeugung in Deutschland einzuführen. Durch den ersten Weltkrieg ging die Beteiligung an der französischen Gesellschaft ,Sociéte anonyme frangaise des Amidonneries Hoffmann de Marcoing“ infolge zwangsweiser Liquidation verloren. 1919: Einbringung der Buch- und Steindruckerei in die Bega- Werke G.m. b. H., Bad Salzuflen. 1927 wurden die nom. RM 294 960.– Verwertungsaktien ver- kauft und der Agiogewinn von RM 333 418.57 dem Reserve- fonds zugeführt. 1928: Die Bega-Werke G.m. b. H., an der die Gesellschaft bis- her mit 50 % beteiligt war, ist in den alleinigen Besitz des Unternehmens übergegangen. 1932 erwarb die Gesellschaft aus betriebstechnischen Grün- den 34 891 qm bisher gepachteten Landes. 1934 wurden ca. 16 ha bisher gepachteten Landes aus frühe- rem Fideikommiß erworben. Die seit 1880 in Betrieb = wesene Gaserzeugungsanlage wurde nach Ubergang des b herigen Abnehmers zum Ferngasbezug beseitigt. 1935: Zur Abwendung eines schweren Schadens erwarb G Gesellschaft ein Paket eigener Stammaktien in Höhe — nom. RM 398 400.– (10 % des Stammaktienkapitals) aus nen Mitteln zum Preise von RM 478 080.– gemäß 8 Abs. 1, Satz 1 HGB. Es wurde ein Grundstück von rund 5½ ha Größe bisherigen Pachtlandes erworben. 1936: Erwerb einiger betriebstechnisch wichtiger Grundstücke von rund 7 ha Größe. 1937: Am 13. Mail 1937 konnte das Unternehmen auf ein 50- ch- jähriges Bestehen als Aktiengesellschaft zurückblicken, na a es vorher 37 Jahre als offene Handels- und Kommandit Gesellschaft gearbeitet hatte. 1938: wurde ein neues Werk errichtet. i bge- 1 RM 393 400.– eigenen Stammaktien wurden à –―― ebenso wie die in 1938 angekauften nom. RM 137 600.—. 1939: Wärmewirtschaftliche Umgestaltung und technische Verbesserungen in den Betrieben. 1940: Am 29. September 1940 konnte das Unternehmen auf ein 90jähriges Bestehen zurückblicken. jen zu : Verkauf von nom. RM 11 000.— eigener Aktien 149 % von weiteren in 1941 hinzugekauften RM 1500. zu 150 %. 1942: Umstellung des Hauptbetriebes auf heimischen Grund- stoff auf Grund eines eigenen Verfahrens. 2 Er- Beginn der Großfabrikation von Getreidestärke. kleinen, bisher gepachteten Grundstückes von der Reichsbahn. * 1944/47: Die Anlagen der Gesellschaft blieben von wesent- chen Kriegsschäden verschont. wiederaufnahme der Kartoffelverarbeitung; hierfür