Nach der Besetzung durch britische Truppen wurde der Be- trieb ganz stillgelegt. Die im Sommer 1945 erfolgte Wieder- aufnahme der Produktion mußte wiederholt unterbrochen werden, da es an Kohle und Hilfsstoffen mangelte. Die Zonenabgrenzung stellte eine weitere Erschwerung dar. Die schon während des Krieges infolge Rohstofflage auf- gegebene Reisverarbeitung ist bis jetzt noch nicht wieder aufgenommen worden. Die Einfuhr des traditionellen Roh- stoffes Reis ist noch nicht möglich. Es werden verschiedene Rohstoffe verwendet. Die Produk- tion beschränkt sich immer noch auf ernährungswirtschaft- liche und andere lebenswichtige Erzeugnisse. Die Ausfuhr ruht weiterhin. Die Rohpappenfabrik und die Bega-Werke G.m. b. H. arbei- ten seit Kriegsende ebenfalls unter den efschwerten Be- dingungen, die die Rohstofflage, die Kohlenversorgung und der Facharbeitermangel verursachen. 1948: Nach mehrjähriger Unterbrechung konnte im Herbst die Kartoffelstärkeerzeugung wieder aufgenommen werden. Ab 1. Oktober Erzeugung von Stärkesirup in der neuen Glukose-Anlage. Verbesserung des Kraftwerkes im wesent- lichen abgeschlossen. Die seit Mai 1945 bestehende Beschlagnahme und Inan- spruchnahme wichtiger Betriebsteile für Besatzungszwecke wurde erst im Dezember 1948 restlos aufgehoben. Besltz- und Betrlebsbeschrelbung Die der Gesellschaft gehörenden Grundstücke haben eine Größe von 630 320 qm, wovon 133 433 am bebaut sind. Betriebsanlagen: Reis-, Roggen-, Weizen-, Mais- und Kar- toffel-Stärkefabrik, Glukose-Anlage, Quellmehlanlage, Roh- Pappenfabrik, Kistenfabrik, Kartonagen- und Papierverarbei- tungswerk, eigenes Kraftwerk, verschiedene Werkstätten, An- schlußgleis. Sonstige Gebäude und Anlagen: Kontorgebäude, gleichzeitig auch für die Bega-Werke, 2 Direktionshäuser, ca. 50 Werks- wohnungen. Soziale Einrichtungen: Krankenhaus mit Park (Hoffmann- stift); Grundbesitz 28 484 am. Werkspensionskasse (gegründet im Jahre 1880). Betriebskran- kenkasse (besteht seit 1. 1. 1871); Kameradschaftshaus, Werksbücherei, Baderäume, Speisesäle usw. Klär- und Flößanlagen für Fabrikationsabwässer. 356 017 qm, Berieselungsfläche 100 ha. Bauland: 86 194 qm. Größe Beteiligungen: Bega-Werke G.m. b. H., Bad Salzuflen. Gegründet 1919. Stammkapital: RM 150 000.–. Zweck: Groß- betrieb für Papier- und Pappenverarbeitung, Massenpackun- sen und Reklame. Geschäftsführer: Karl Hornung; Prokurist: Rudolf Tiemann. Von Hoffmann's Stärkefabriken A.-G. entsandt: Generaldirek- tor Otto Künne (alleinvertretungsberechtigt) und Prokurist August Nollner. Anlagen und sonstiger Besitz: Buch-, Stein- und Offsetdruk- kerei, Kartonagenfabrik, 1 Direktionswohnhaus. Beteiligung 100 % (pewertet mit RM 93 750.—9. Gewinn 1947 RM 26 350,52. Vorjahresüberschuß RM 22 080, 33. Außerdem besitzt die Gesellschaft 1) 250 Geschäftsanteile zu je RM 50.– der „Kartoffelstärke- Ein- und Verkaufsgenossenschaft e. G. m. b. H., vorm. Deutsche Stärke-Wirtschaftsgenossenschaft m. b. H., Berlin“. Die Haft- summe je Anteil beträgt RM 100.–. Die Mitgliedschaft ist zum 31. August 1948 gekündigt. 2) 1 Geschäftsanteil in Höhe von RM 250.– an der „Stärke- Endustrie-Verkaufsgeselischaft m. b. H. in Liquidation“, Ber- „.„.. Die Gesellschaft gehört folgenden Verbänden an: 14 Wirtschaftsvereinigung der Ernährungsindustrie; 2. Fachverband der Stärke-Industrie; 3. Verband der Backmittel-Industrie; 4 .Treuhandstelle der Zellstoff- und Papierindustrie für das amerikanische und britische Besatzungsgebiet; –― Verband der Westfälischen Papierindustrie; 6. Arbeitsgemeinschaft der Papier und Pappen verarbeiten- den Industrie; 7. Fachvereinigung Hartpapierwaren und Rundgefäße; 8. Fachvereinigung der deutschen Kartonagen-Industrie; 9. Fachverband Faltschachtel-Industrie; 10. Verband der graphischen Betriebe Nordwestdeutschlands. Statistik Kapitalentwicklung: Kapital vor 1914 M 4,8 Mill., erhöht bis 1923 um M 66,2 Mill. Stammaktien und M 4, 0 Mill. Vorzugs- aktien auf insgesamt M 75,0 Mill. Umstellung auf Reichs- mark 1924 im Verhältnis von 100:6 bei den Stammaktien und 250:1 bei den Vorzugsaktien. Grundkapital hiernach RM 4, 26 Mill. in Stammaktien und RM 16 000.–— in Vorzugsaktien. 1932 Einziehung eigener Aktien in Höhe von RM 60 000.– und Kapitalherabsetzung um diese Summe. 1933 Einziehung eigener Aktien in Höhe von RM 216 000.– und ebenfalls Herabsetzung des Aktien- kapitals um diesen Betrag. Heutiges Grundkapital: RM 3 984 000.– in Stammaktien; RM 16 000.– in Vorzugsaktien; RM 4 000 000.—. Stammaktien: 3939 Stücke zu je RM 1 000.– (Nr. 1–3939); Ausgabedatum: März 1938 und in 150 Stücken zu je RM 300.—. Vorzugsaktien: 160 Stücke zu je RM 100.—. Börsenname: Hoffmann's Stärkefabriken. Notiert in: Hamburg. Ordn.-Nr.: 60 760. Grundbesitz: 1939 1945 1946 1947 1948 a) gesamt: am 627 972 629 996 629 996 630 320 630 320 bp) bebaut: am 130 409 133 433 133 433 133 433 133 433 c) gepachtet: qm 10 000 10 000 10 000 10 000 10 000 Belegschaft: (Gesamtbeschäftigte einschl. Bega-Werke) 950 500 600 650 750 Kurse: 1939 (ultimo): 138,5 %; 1944 (letzte amtliche Notiz) in Berlin und Hamburg: 150 bzw. 151 %); 1947 in Hamburg am 5. u. 8. Dez.: 152 %; 1948 in Hamburg am 31. Mai 1948: 152 %); Stopkurs: 152½ %. DM-Kurse: (1948) Notiz in Hamburg: 5 Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. höchster: 628 68 60 65 65 65 niedrigster: 70 60 60 60 65 62 letzter: 70 60 60 65 64 65 Dividenden auf Stammaktien: 1939 1940 1941 1942 1943 1944 1945 1946 1947 in %: 665 685 86 * 5 0 0 0 0 Nr. d. Div.-Sch.: 2 3 4 5 6 ... . (Die Vorzugsaktien wurden jeweils mit 6 % gem. § 23 der Satzung bedient). Verjährung der Dividendenscheine: 4 Jahre nach Fälligkeit vom Ablauf des Fälligkeitsjahres an. Tag der letzten H.-V.: 26. Mai 1948. 1393