0 1947 Erträge 1939 1945 1946 Gewinnvortrag 48 261 308 137 856 Betriebsüberschuß (nach Abzug der Kosten für Roh-, Hilfs- und Betriebs- stoffe und der sonstigen Aufwendungen) 3 696 1 426 1 604 2 045 971 Erträge aus Beteiligungen 22 — — Außerordentliche Erträge 29 58 87 45 617 RM 3 795 1 745 1 999 2 229 444 Reingewinn-Verteilung Dividende auf Vorzugsaktien 1 1 1 960 Dividende auf Stammaktien 259 — — Tantieme 11 — — — Zuweisung an Sonderrücklage – — — 200 000 Vortrag auf neue Rechnung 49 308 138 63 557 RM 320 309 139 264 517 Bestätigungsvermerk: Uneingeschränkt mit dem Zusatz: „Wertansätze, soweit sie durch den Kriegsausgang beeinflußt sind, können nicht endgültig beurteilt werden. Bremen/Bad Salzuflen, den 18. März 1948. gez. Conr. Bolte, Wirtschaftsprüfer. Bemerkungen zum letzten Geschäftsabschluß per 31. 12. 1947: Der Zugang beim Anlagevermögen betrifft in der Haupt- sache „Maschinen und maschinelle Anlagen“. Die gegenüber dem Vorjahre etwas verstärkten Abschreibungen beim An- lagevermögen sind in den erhöhten Zugängen begründet. Unter der Position „Noch nicht endgültig zu beurteilende ertansätze“ erscheinen u. a. die Forderungen an das Reich (aus Bombenschäden auf auswärtigen Lägern usw.) mit RM 49 153.–, Forderungen an Banken in Berlin aus Guthaben vor dem 8. 5. 45 mit rund RM 209 738.–, sowie Steuergut- scheine I mit rund RM 87 300.—–. Infolge größerer Umsätze konnte der Betriebsüberschuß ge- senüber dem Vorjahre verbessert werden. Es standen ihm allerdings auch erhöhte Aufwendungen gegenüber. 7 Auszug aus Ausführungen anläßlich der Hauptversammlung am 26. Mai 1948 in Bad Salzuflen. Im Berichtsjahr 1947 konnte zwar die Produktion gegenüber dem vorausgegangenen Jahr leicht gesteigert und wieder ein Brutto-Überschuß erzielt werden, aber bei den bestehenden Zwangsläufigkeiten in Verbindung mit dem völlig ungenü- genden Arbeitseinsatz und öfteren Wechsel von qualltativ verschiedenartigen Rohstoffen war die benötigte Verbesse- rung nicht zu erreichen und auch nicht zu erwarten. In den abgelaufenen vier Monaten des Jahres 1948 ist wie- derum eine leichte Steigerung von Produktion und Absatz zu verzeichnen, obwohl verschiedene Betriebsabteilungen aus Mangel an Rohstoffen nicht ausgenutzt waren. Es verlautet, daß im Herbst die Kartoffelstärkefabrikation nach mehrjäh- riger Unterbrechung wieder aufgenommen werden soll, denn die dazu benötigte Menge ist unerheblich für den Kartoffel- Gesamtbedarf. Mit dem früheren Rohstoff Reis kann vorerst noch nicht wieder gerechnet werden. Aus verschiedenen Reis-Produk- tionsländern werden zwar gute Ernten und Überschuß ge- meldet, aber die Reis-Einfuhr ist an eine Allocation des In- ternational Emergency Food Council in Washington gebun- den, die bisher nicht erteilt wurde. Ein Zeichen der Zeit scheint die Freudigkeit zur Gründung neuer Produktionsstätten zu sein. Die Errichtung von neuen Betrieben in deutschen Ländern, die stets von Fabriken belie- fert wurden, die heute in einem anderen deutschen Land lie- gen, ist eine ebensolche Fehlinvestition wie der Übergang von Stärkebeziehern zur Eigenfabrikation. Beides führt zu künf- tigen Wettbewerbskämpfen und Verlusten, die sich eine schwache Wirtschaft wie die deutsche nicht leisten kann. Eine Voraussage über die weitere Entwicklung ist nicht möglich. Sie hängt ab von der nach der Währungsreform sich ergebenden Situation, den Roh- und Eilfsstoff- sowie Kohlen-Zuteilungen, vor allem dem Arbeitseinsatz und von vielen sonstigen Faktoren, die sich dem Einfluß der Ge- schäftsleitung entziehen. 1395