Voiguänder & Sohn = Sitr der Verwaltung: Braunschweig-Gllesmarode, Berliner suaße 53 Verkaufsabteilung Inland: Braunschweig, Campestraße 7 Fernschreiber: 025 33. Drahtanschrift: Voider, Braunschweig. Fernruf: Verwaltung und Werk 13 47, 22 72, 37 52, 22 73, 37 53. * Ferngespräche: F 20. Verkaufsabteilung Inland: Postscheckkonto: Hannover 9 41. Bankverbindungen: Landeszentralbank von Niedersachsen, Braunschweig, Konto 29/8114; Nordwestbank, Braunschweig; Merkur-Bank, Braunschweig. Gründung: Die Firma wurde 1756 von Christoph Voigtländer in Wien gegründet und nahm 1849 die Übersiedlung nach Braunschweig vor. Als Aktiengesellschaft besteht sie seit dem 12. Januar 1898. Zweck: Herstellung von Apparaten, Geräten, Instrumenten und Maschinen aller Art und deren Zubehör auf dem Gebiet der Optik und Mechanik sowie der Handel mit diesen Er- zeugnissen. Die Gesellschaft kann sich auch an anderen Un- ternehmungen, deren Betrieb zu ihren Zwecken in Beziehung steht, beteiligen. Organvertrag: Der zwischen der Firma Voigtländer & Sohn Aktiengesellschaft und der Firma Schering A.-G., Berlin, am 3./5. August 1927 abgeschlossene Pachtvertrag ist im De- zember 1945 mit Wirkung vom 31. Dezember 1945 aufge- hoben worden. Der Betrieb wird von diesem Zeitpunkt an wieder für eigene Rechnung des Unternehmens geführt. Die Voigtländer & Sohn Aktiengesellschaft bleibt jedoch auf Grund des Vertrages vom 5./18. Juni 1946 Organ der Sche- ring A.-G. Die Firma Schering übernimmt für die Dauer die- ses Vertrages alle etwaigen Gewinne und Verluste der Firma Voigtländer laut Handelsbilanz. Die Schering A.-G. garantiert den Minderheitsaktionären die Hälfte der von der Schering A.-G. ausgeschütteten jährlichen Dividende, mindestens je- Gdooch eine solche von 3 %. Gemäß Beschluß des Aufsichtsrats der Schering A.-G. vom 22. Oktober 1941 ist unter Schering- Dividende der Hundertsatz der jeweils ausgeschütteten Divi- dende auf das berichtigte Kapital der Schering A.-G. zu- züglich einem Drittel zu verstehen. Den Aktionären der Firma Voigtländer steht ein unmittelbares Recht auf die dementsprechende Dividende gegen die Firma Schering zu. Vorstand: Adolf Oehme; Professor Dr. Rudolf Sewig. 1 0 Aufsichtsrat: Dr. Rudolf Schmidt, Braunschweig, Vorsitzer; Direktor Kurt Wesner, Braunschweig, stellv. Vorsitzer; Dr. jur. Wilhelm Borner, Berlin; Direktor Adam Gahn, Berlin; Clemens Lammers, Berlin; Professor Dr.-Ing. Gotthold Pah- tiitzsch, Braunschweig. 5 Abschlußprüfer: Deutsche Waren-Treuhand-Aktiengesell- schaft, Hamburg 1, Ferdinandstraße 75. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Stimmrecht der Aktien in der Hauptversammlung: Jede Aktie eine Stimme. Satzungsremäbe Verwendung des Reingewinns: Siehe Organvertrag (oben). Zahlstellen: Kasse der Gesellschaft; Nordwestbank, Braun- schweig; Merkur-Bank, Braunschweig. Aufbau und Entwicklung * Die Gesellschaft wurde am 12. Januar 1898 mit einem Grund- kapital von M 1 000 000.– unter Übernahme der bereits seit 1756 bestehenden Firma „Voigtländer & Sohn“ in Braun- schweig errichtet. 11404 1905: Erweiterung des Grundbesitzes und Erstellung eines Neubaues. 1906: Erhöhung des Grundkapitals auf M 1 300 000.– und Fertigstellung der Neubauten. 1915: Ankauf eines größeren Geländes in Braunschweig- Gliesmarode zwecks Erstellung von Neubauten für die op- tische Schleiferei und die Metallgießerei. 1916: Vergrößerung der im Vorjahr in Gliesmarode errichte- ten Gebäude und Bau einer neuen Maschinenhalle zur Auf- nahme der Dreherei und des Werkzeugbaues nebst Stanzerei. 1918: Erhöhung des Grundkapitals um M 500 000.– auf Mark 1 800 000.—. 1920: Wiedergewinnung der Auslandsmärkte. 1922: Weiterer Ausbau des Werkes in Gliesmarode. 1924: Zusammenlegung des seit 1918 von M 1 800 000.– auf M 13 200 000.— erhöhten Grundkapitals im Verhältnis 4011 auf RM 455 000.– und Erhöhung um RM 295 000.—– (s. „Kapi- talentwicklung). 1925: Während das Inlandsgeschäft bereits seit 1923 unter den ungünstigen wirtschaftlichen Verhältnissen litt, konnte der Auslandsumsatz weiter gesteigert werden. 1926/1927: Erhöhung des Aktienkapitals von RM 750 000.– auf RM 1 500 000.– (s. „Kapitalentwicklung“). Der Betrieb wird mit Wirkung vom 1. Januar 1927 als Ganzes an die Schering A.-G., Berlin, verpachtet. Gleichzeitig Erhöhung des Grundkapitals um RM 1 500 000.– auf RM 3 00 000.– (s. „Ka- Ditalentwicklung. 1928–1932: Wesentliche Erweiterungsbauten im Werk Glies- marode. Aufnahme des Vertriebes von Iichtempfindlichen Er- zeugnissen in größerem Umfange. 1935: Die Voigtländer-Gevaert G.m. b. H., Berlin, wurde unter gleicher Beteiligung gegründet durch die Gesellschaft un die Gevaert-Photo-Producten N. V., Antwerpen-Mortsel Zweck dieser Firma ist die Herstellung von photographischen Papieren und Filmen mit je einem Werk in Berlin Dresden. 1936–1937: Erweiterungsbauten im Werk Gliesmarode. 1938: Erwerb eines Nachbargrundstückes in Gliesmarode von 52.259 qm. 1939/40: Erweiterungsbauten in Gliesmarode. 1942: Erweiterungsbauten in Gliesmarode. 1946: Errichtung eines Gebäudes für die Küche und Kantine nebst Aufenthalts- und Speiseräumen. 1947: Die Verlegung der Straßenbahn bis zum Werk wird durch Materialbeschaffung und Kostenbeteiligung gefördert. wiederanlaufen der Exporte, die rund 42 der Gesamt- umsätze in eigenen Erzeugnissen und Handelswaren er- reichen. Besitz- und Betriebsbeschreilbung Grundbesitz: Fabrikgrundstück Braunschweig, Campestraße 4–― (63813 am, davon 2164 am bebaut); Fabrikgrundstück Gliesmarode bei Braunschweig (82 800 am, davon bebaut 15 700 qm). Anlagen: Optik-Schleiferei, Dreherei, Stanzerei, Werkzeub- macherei, Metallschleiferei, Werkstätten für Oberflächen- *