Berlin. Fusion der Frantschach A.-G. und „Natronag“ A.-G. mit der Natronzellstoff- und Papierfabriken A.-G., Berlin, mit Wirkung ab 1. Januar 1941. Verpachtung der Papierfabrik Krappitz A.-G. an die Natron- zellstoff- und Papierfabriken A.-G. ab 1. Juli 1941. Berichtigung des A.-K. der Natronzellstoff- und Papier- fabriken A.-G. von RM 8,0 Mill. auf RM 16, 0 Mill. mit Wir- kung ab 31. Dezember 1941. 1942: Ausbau der Herstellung von Nähr- und Futterhefe. Umtauschangebot der Natronag-Aktien in Zellstofffabrik Waldhof.-Aktien im Verhältnis 1:1 an die Aktionäre der Natronzellstoff- und Papierfabriken A.-G. Berlin. 1945: Werk Tilsit wurde durch Bomben weitgehend zerstört, Werk Mannheim stark beschädigt. Durch Eingliederung in die Sowjetunion ging die Verfü- gungsgewalt über die Werke Tilsit und Ragnit, durch Unter- stellung unter polnische Verwaltung die Verfügungsgewalt über die Werke Cosel, Oberleschen und Johannesmühle ver- loren. Von sämtlichen Werken und Beteiligungen der Na- tronag blieb nur das Werk Oker in ihrem Besitz. 1946: Die Papierfabrik Fockendorf A.-G. durch russische Be- satzungsmacht demontiert und zugunsten des Landes Thü- ringen entschädigungslos enteignet. Übernahme der Papier- fabrik Unterkochen G.m. b. H. und der Waldhof-Holzhandels- gesellschaft durch die Zellstofffabrik Waldhof mit Wirkung ab 31. Dezember 1946. Unterstellung der Zellstofffabrik Wald- hof und der Natronag unter Vermögenskontrolle der ameri- kanischen Militärregierung. 1947: Übersiedlung der Hauptverwaltung nach Wiesbaden. Erweiterung der Nährhefeerzeugungsanlagen in Mannheim und Kostheim. Fortführung der Wiederinstandsetzungsarbei- ten in Mannheim. 1948: Aufhebung der Vermögenskontrolle über Zellstofffabrik Waldhof. Betriebe 1. Werk Mannheim-Waldhof. Sulfitzellstoff-, Papier-Sulfitsprit- und Gerbstoff-Fabrik, For- kabunsslaboratorium, Kunstseideversuchsanlage und Hefe- Abrik. 2. Werk Kostheim, Wiesbaden-Kostheim. Sulfitzellstoff-, Papier- und Sulfitspritfabrik, Holzschleiferei, Hefefabrik. 3. Werk Kelheim a. d. Donau (Bayern). Sulfitzellstofffabrik mit Anlage zur elektrolytischen Chlor- und Atznatrongewinnung, Sulfitsprit- und Hefefabrik. 4. Werk Wangen im Allgäu. Sulfitzellstoff- und Sulfitspritfabrik. 5. Papierfabrik Unterkochen, Werk der Zellstofffabrik Wald- hof (bei Aalen, Württemberg). Papier- und Papierwarenfabrik. 6. Werk Marstetten (Württemberg). Holzschleiferei. Frühere Werke in den Ostgebieten: a) Werk Tilsit (Ostpr.). Sulfitzellston-, Papier- und Sulfitspritfabrik. b) Werk Ragnit (Ostpr.). Sulfitzellstoff-, Papier- und Sulfitspritfabrik. ) werk Cosel (Oberschl)). Sulfitzellstoff-, Papier- und Sulfitspritfabrik, Holzschleiferei. d) Werk Oberleschen (Niederschl.). Sulfitzellstoff-, Papier- und Sulfitspritfabrik, Holzschleiferei. e) Werk Johannesmühle bei Freienwalde (Oder). Sulfatzellstofffabrik und Forschungslaboratorium. Wichtigste Beteiligungen I. Zellstoff- und Papierunternehmungen: a) Westzonen: Natronzellstoff- und Papierfabriken A.-G., Mannheim-Wald- hof (früher Berlin). Gegründet: 11. März 1905. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Vorstand: Direktor Dr. Wilhelm Kolb, Wiesbaden; Direktor Eugen Lendholt, Oker. Grundkapital: RM 16 000 000.—– Zweck: Erzeugung, Verarbeitung und Vertrieb von Rohstoffen und Fertigfabrikaten der Zellstoff- und Papierindustrie und verwandten Erzeugnissen aus benachbarten Fachgebieten sowie ―― und Betrieb von Unternehmungen, Handelsgeschäf- und Anlagen, die mit diesem Zweck zusammenhängen. erhalb dieser Grenzen ist die Gesellschaft zu allen Ge- 21* schäften und Maßnahmen berechtigt, die zur Erreichung des Gesellschafstzweckes notwendig oder nützlich erscheinen, insbesondere zur Beteiligung an anderen Unternehmungen gleicher oder verwandter Art sowie zum Abschluß von Inter- essengemeinschaftsverträgen und ähnlichen Verträgen. Sitzverlegung: Durch Beschluß vom 31. Oktober 1944 wurde der Sitz von Berlin nach Mannheim-Waldhof verlegt. Die Eintragung im Handelsregister erfolgte am 24. Januar 1945. Anlagen: Papier- und Papiersackfabrik in Oker (Harz). Erzeugnisse: Natronsackpapier, Natronspinnpapier, Bitumen- rohpapier. Gewinn- und Verlustübernahmevertrag mit Wirkung ab 1. Januar 1941 zunächst auf 5 Jahre mit der Zellstofffabrik Waldhof, wonach diese sich verpflichtet, ohne Rücksicht auf das Ergebnis der Natronzellstoff- und Papierfabriken A.-G. an deren außenstehende Aktionäre jeweils die gleiche Divi- dende unmittelbar auszuschütten, die sie ihren eigen Stammaktionären gewährt. Beteiligung: 94 %. b) Ostzone und Ausland: 1. Papierfabrik Fockendorf A.-G., Fockendorf (Thür.). Gegründet als A.-G.: 20. September 1894. Grundkapital: RM 2 500 000.—–. Anlagen: Papier- und Holzstofffabrik in Fockendorf; Braun- kohlenwerk „Grube Augusta“ in Pahna bei Fockendorf. Beteiligung: 98 %. Der Betrieb ist gemäß den Befehlen Nr. 124/126 der SMA zu- gunsten des Landes Thüringen entschädigungslos enteignet worden. 2. 0/. Waldhof, Waldhof A/B). Gegründet: 3. November 1928 (Bargründung). Grundkapital: Fmk. 95 000 000.— Stammaktien und Fmk 6 000 000. Vorzugsaktien. Zweck: Herstellung von gebleichtem und ungebleichtem Sul- fitzellstoff für die Papier- und Kunstseidenfabrikation und Vertrieb dieser Erzeugnisse. Anlagen: Zellstoff-Fabrik am Ladogasee. Beteiligung: 100% der Stammaktien und 61 % der Vorzugs- aktien. Diese Beteiligungsgesellschaft ist durch den Kriegsausgang verlorengegangen. II. Unternehmungen für Rohstoffbeschaffung: 1. Pino 0/Y., Helsingfors. Gegründet: 23. September 1939. Kapital: Fmk. 1 000 000.—. Beteiligung: 20 %. 2. A/s Stordö Kisgruber, Litlabö (Norwegen). Kapital: Kr. 600 000.—–. Anlagen: Schwefelkiesgrube. Beteiligung: 100 %. Diese Beteiligungen sind durch den Kriegsausgang verloren- gegangen. III. Transportgesellschaften: 1. Artus-Hansa Transport G. m. b.H., Hamburg. Stammkapital: RM 200 000.–. Beteiligung: 73 %. 2. Silvamar Befrachtungs- und Speditionskontor G. m. b. H., Hamburg. Beteiligungsquote 1947: 50 %. 3. Bahngesellschaft Waldhof A.-G., Mannheim-Waldhof. 99 %. 4. N. V. Handel- en Transport-Mij. Waldhof, Rotterdam. Kapital: hfl. 300 000.—–. Tätigkeitsgebiet: Verfrachtung von Rohstoffen und Export für den Konzern und für fremde Rechnung. Beteiligung: 53 %. Durch den Kriegsausgang ist diese Beteiligung verloren- gegangen. Buchwert der Beteiligungen: RM 237 000.– am 31. Dezember 1947, außerdem kriegsbeeinflußt: RM 12 641 000.—. Die Gesellschaft gehört folgenden Verbänden an: Verein der Bayerischen Papier-, Pappen-, Zellstoff- und Holzstoffindustrie in München; Verein der Papier-, Pappen-, Zellstoff- und Holzstoff-Fabriken in Württemberg-Baden e. V., Stuttgart; Verein der Zellstoff-, Holzstoff-, Papier- und Pap- penfabriken von Hessen in Darmstadt; Verein der Papier- und Pappe verarbeitenden Industrie in Hessen e. V., Frank- furt (Main); Verein der Papier- und Pappe verarbeitenden Industrie in Württemberg und Baden e. V., Stuttgart. Aktiebolag, Kexholm/Helsingfors (0/Y. 1421