Bayerische Hartstein-Industrie Aküengesellschaft Sltr der Verwaltung: (13a) Nürnberg, Regensburger Straße 28 Fernruf: Nürnberg 4 65 92. Postscheckkonto: Nürnberg Nr. 4808. Bankverbindungen: Bayerische Creditbank, Nürnberg, Nr. 10263; Bayerische Discontobank, Nürnberg, Nr. 47984; Kreis- sparkasse Ebern, Nr. 4091. Anschriften der Werke: (13a) Basaltwerk Voccawind bei Maroldsweisach Ufr. (Werktelefon Maroldsweisach 42), (13a) Basaltwerk Immenreuth bei Kemnath Opf. (Werktelefon Amt Kemnatn Nr. 141), (13a) Dioritwerk Waldkirchen bei Passau Ndbay. (Werktelefon Waldkirchen Nr. 67). Gründung: Die Gründung erfolgte am 1. November 1900 unter bernahme des seit 1889 bestehenden Handels- und Stein- bruchanlagengeschäfts „Basaltwerk Bischofsheim v. d. Rhön- und des 1900 neu aufgeführten Basaltwerkes zu Voccawind vom Vorbesitzer Karl Weber mit einem Grundkapital von M 1 000 000.—. Zweck: Erwerb und Betrieb von Hartsteinwerken sowie Be- trieb der Hartstein-Industrie und aller damit in Verbindung stehenden Geschäfte; Erwerb oder Pachtung von Stein- brüchen, Grundstücken, Anlagen und Gerechtsamen zu den bezeichneten oder ähnlichen Zwecken. Die Gesellschaft darf überall Zweigniederlassungen und Agenturen errichten und Unternehmungen ähnlicher Art betreiben oder sich daran beteiligen, auch Aktien oder Geschäftsanteile anderer Ge- sellschaften erwerben. Erzeugnisse: Hartsteinschotter, Grus, Sand und Edelsplitt für den Straßen- und Bahnbau. Vorstand: Direktor Karl Weber, Nürnberg. Aufsichtsrat: Dr. Wilhelm Göller, München, Vorsitzer; Frau Clara Weber, Voccawind; Dr. Oskar Pfrenger, München; Frau Cl. Göller, München; Dr. Ernst Wolpert, Nürnberg. Abschlußprüfer: Bayerische Treuhand-Aktiengesellschaft, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Nürnberg. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Je nom. RM 200.– = 1 Stimme. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: 1. 5 % zur gesetzlichen Rücklage, solange diese nicht 10 % des Grundkapitals beträgt; 2. sodann 4 % Gewinnanteil auf das eingezahlte Grundkapi- tal an die Aktionäre; 3. von dem verbleibenden Uberschuß erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrats je 5 %, die Mitglieder des Vorstandes ihre vertragsmäßigen Gewinnanteile, die Aktionäre den Rest, soweit bezüglich dieses Restes der den Jahresab- schluß feststellende Verwaltungsträger nicht anderweitig beschließt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Nürnberg; Bayerische Staatsbank, München, und Filialen; Bayerische Creditbank. München, und Filialen; Bayerische Discontobank, München und Nürnberg. Autbau und Entwicklung 1905: Errichtung eines neuen Werkes in Brand. 1906: Erwerb eines Porphyrwerkes in Erzhäuser und eines Quarzitwerkes in Altrandsberg. – Ferner wurde das Werk Bischofsheim mit Basaltwerk Steinau der Firma ,Vereinigte Roussellesche Basaltwerke G.m. b. H.' in Klein-Steinheim in eine neue Aktiengesellschaft unter der Firma „Mitteldeutsche Hartstein-Industrie A.-G.“ gegen Übernahme eines dem Buchwert des Werkes entsprechenden Aktienbetrages ein- gebracht. 1911: Verkauf der Werke in Erzhäuser und Altrandsberg. 1913: Werk Bischofsheim wird zurückgekauft. 1914: Verkauf des Werkes Bischofsheim an eine Rhöner Inter- essengruppe mit einem den Buchwert übersteigenden Gewinn und mehrjähriger Gewinnbeteiligung. 1918: Verkauf d. Quarzitwerkes Altrandsberg für M 380 000.—. 1921: Erwerb des Dioritwerkes Waldkirchen für M 1 164 174., das weiter ausgebaut wurde. 1929: Kapitalerhöhung (siehe unter „Kapitalentwicklung“). Die ab 1. Januar 1929 dividendenberechtigten neuen Aktien dienten zur Angliederung der „Basaltwerk Immenreuth G.m. b. H.“', München. 1936: Erschließung eines neuen ergiebigen Bruches im Werk Brand. 1939: Laut H.-V.-Beschluß vom 24. Mai wurde der Sitz der Gesellschaft von München nach Nürnberg verlegt. 1940: Stillegung des Betriebes Immenreuth. 1941: Verkauf des Basaltwerkes Brand. 1945: Von den Werken der Gesellschaft arbeitete lediglich das Werk Voccawind. Werk Immenreuth durch Kriegs- schäden vernichtet. 1946: Der Betrieb des Werkes Waldkirchen konnte erst im Laufe des Sommers aufgenommen werden. 1947: Betriebsgebäude Waldkirchen durch Schadenfeuer ver- nichtet. 1948: Werk Immenreuth mit Notbetriebsanlage wieder in Be- trieb genommen. Werk Waldkirchen Wiederaufbau und In- betriebnahme mit erhöhter Leistungsfähigkeit im März 1949. Besitz- und Betrlebsbeschreibung 1. Basaltwerk Voccawind. Anlagen: Schotterwerk, Edelsplittanlage, Schmiede, Kantine mit Wohnung, Arbeiterbaracke, Maschinenhaus. Betriebseinrichtung und Kraftanlagen: 5 Steinbrecher, Sor- tieranlagen, 1 Symons-Kegelbrecher, Elevatoren, komplette elektrische Bohranlage, Seilbahn (Be- und Entladestation), Elektro-Motoren; j Anschluß an das Überlandwerk Oberfranken; Bahnanschluß. Häuser: Verwaltungsgebäude, 1 Wohnhaus für Betriebs- angehörige. 2. Dioritwerk Waldkirchen. Anlagen: Schotterwerk, Schmiede, Reparaturwerkstätte, Maschinenhaus, Edelsplittanlage. Betriebseinrichtung und Kraftanlagen: 4 Steinbrecher, 1 Gra- nulator, Elevatoren, Sortieranlagen; 1 Seilbahn (Be- und Ent- ladestation), Kompressoren; Bahnanschluß, Elektro-Kraft- anschluß an Energieversorgung Ostbayern A.-G. Regensburg. Häuser: 1 Wohnhaus für Verwalter. 3. Basaltwerk Immenreuth (im Wiederaufbau). Anlagen: Schotterwerk mit Brechern und Sortieranlagen, Edelsplittanlage. Häuser: 1 Wohnhaus, 1 Verwaltungsgebäude. Die Gesellschaft gehört folgendem Verband an: Bayer. Industrieverband Steine und Erden e. V. in München. Kapitalentwicklung: Kapital vor 1914 M 1.2 Mill. St.-Aktien, erhöht bis zur Umstellung auf Reichsmark auf M 4,1 Mill. Stammaktien. Die H.-V. vom 29. 11. 1924 beschloß Umstel- lung im Verhältnis 5:1 auf RM 0,82 Mill. Laut Beschluß der H.-V. vom 25. 7. 1929 Erhöhung um RM 0, 11 Mill. (o. B.; zur Angliederung der „Basaltwerke Immenreuth G.m.b. H.“; £ Dividende ab 1. Januar 1929) und RM 0, 07 Mill. (zur Ein- führung an der Münchner Börse). Heutiges Grundkapital: Nom. RM 1 000 000.—. Art der Aktien: Stammaktien. Börsenname: Bayerische Hartstein-Industrie. Notiert in: München. Ordn.-Nr.: 51 890. Stückelung: 4100 Stücke zu je RM 200.— (Nr. 1–4100) und 180 Stücke zu je RM 1 000.– (Nr. 4101–42380). Lieferbare Stücke: Lieferbar sind sämtliche Aktien. Belegschaft: 1939 1945 1946 1947 1948* a) Arbeiter: 290 80 90 90 210 b) Angestellte: 12 9 9 10 12 Nach der Währungsreform. 1429