Deutsche Aspholt-Aküengesellschaft der Limmer und Vorwohler Cmbenfelder Sitr der Verwaltung: (20b) Braunschweig, Friedrich-Wilhelm-Platz 1 Drahtanschrift: DASAG& Braunschweig. Fernruf: 221, 335. Postscheckkonto: Hannover 938. Bankverbindungen: Braunschweigische Staatsbank, Braun- schweig; Merkur-Bank, Hannover; Nordwestbank, Braun- schweig; Landeszentralbank von Niedersachsen, Braun- schweig. (29/847). Gründung: Die Gründung erfolgte am 1. April 1873 mit einem Grundkapital von M 1,5 Mill. Zweck: Betrieb, Erwerb und Einrichtung von Bergwerken, die Ausbeutung von Asphaltvorkommen; Herstellung von Asphalt und ähnlichen Erzeugnissen und deren Vertrieb; Er- richtung oder der Erwerb von Anlagen aller Art, die zur Er- reichung des Gesellschaftszweckes erforderlich oder förder- lich sind; die Durchführung einschlägiger Handelsgeschäfte, überhaupt jede Betätigung, die unmittelbar oder mittelbar den Gesellschaftszweck zu erfüllen bestimmt ist; die Be- teiligung an ähnlichen Unternehmungen in jeder Rechtsform und die Unterhaltung von Zweigniederlassungen im In- und Ausland sowie der Abschluß von Interessengemeinschafts- verträgen. Erzeugnisse: Rohstoff: Deutscher Naturasphaltfelsen. Fabrikate: Asphalt-Mehl, Asphalt-Mastix, Asphalt-Platten, Asphalt-Kitte, ferner alle sonstigen Asphaltmaterialien. Vorstand: Friedrich Ahrend, Braunschweig; Wilhelm Nacke, Hannover; Friedrich Tolle, Hannover. Aufsichtsrat: Minister Alfred Kubel, Hannover, Vorsitzer; Oberreg.-Rat Dr. Hans Müller-Pohle, Braunschweig, stellv. Vorsitzer; Bergwerksdirektor Friedrich Ahrens, Hannover: Direktor Hermann Degenhardt, Braunschweig; Rechtsanwalt Helmut Herdegen, Braunschweig; Reg.-Rat Rudolf Kohlstock, Braunschweig; Direktor Friedrich Trau, Eschershausen. Als Delegierter des Betriebsrates: Oswald Roßdorf, Eschers- hausen; Hermann Mevers, Eschershausen. Abschlußprüfer: Schneider, Wirtschaftsprüfer, Braunschweig. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Je nom. RM 100.– = 1 Stimme. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: Der Reingewinn der Gesellschaft, der sich nach Vornahme von Abschreibungen, Wertberichtigungen, Rückstellungen und Rücklagen — einschließlich der in die gesetzliche Rück- lage einzustellenden Beträge – ergibt, wird wie folgt verteilt: Dr. Karl 1. Zunächst erhalten die Aktionäre einen Gewinnanteil bis zu 4 % des eingezahlten Nennbetrages ihrer Aktien. 2. Sodann erhält der Aufsichtsrat unter Beachtung des 8 98 = 3 AG. einen Gewinnanteil von 6 % des verbleibenden es. 3. Der hiernach verbleibende Betrag wird unter die Aktio- näre verteilt, sofern die Hauptversammlung nicht ein anderes beschließt. Zahlstellen: Braunschweigische Staatsbank, Hauptbankkasse, raunschweig. Autbau und Entwicklung Gründungsjahr 1873. 1894: Erwerb des gesamten M 350 000.– betragenden Aktien- kapitals der Asphalt-Fabrik F. Schlesing Nachf. A.-G. 1911: Beteiligung Bradshaws Asphalt Companie Limited London mit Niederlassungen in Manchester und Glasgow mit 84 %. Die Gesellschaft wurde während des ersten Weltkrieges von der englischen Regierung liquidiert. 1918: Im Juni Erwerb des ca. 109 800 am umfassenden Fabrik- und Asphaltgeländes der Vorwohler Asphalt Comp. Hahn & Co., Holzen bei Eschershausen. 22* 1927: Kapitalerhöhung auf RM 4, 0 Mill. unter gleichzeitiger Umwandlung der Vorzugsaktien in Stammaktien (s. „Kapital- entwicklung). 1928: Maßgebliche Beteiligung an der Schliemann & Co. Asphaltfabrik und Teerdestillation A.-G., Hannover. Außer- dem ist die Gesellschaft im Besitze der Aktienmehrheit der Continental Asphalt-A.-G. 1929: Der Ausbau der Werksanlagen wurde programmgemäß durchgeführt, die Kosten hierfür betrugen rund RM 600 000.—. 1930: Errichtung von Zweigniederlassungen in Hagen und Stralsund. 1931: Die Gesellschaft übernahm aus dem Besitz ihrer Toch- tergesellschaft, der Asphaltfabrik F. Schlesing Nachf. A.-G., Berlin, nom. RM 187 000.– Aktien der Schliemann & Co. A.-G., Hannover. 1932: Zum Zwecke der Anpassung des Grundkapitals an den veränderten Vermögensbestand der Gesellschaft, insbesondere zur Deckung von Verlusten und zum Ausgleich von Wert- minderungen erfolgte eine Kapitalherabsetzung im Verhält- nis 2:1 auf RM 2,0 Mill. und ferner die Entnahme von RM 141 000.– aus dem Reservefonds. 1934: In der H.-V. vom 15. Februar 1934, in welcher der Ab- schluß für das Geschäftsjahr 1932 vorgelegt wurde, machte die Verwaltung zunächst Mitteilung gemäß § 240 HGB. vom Verlust von mehr als der Hälfte des Aktienkapitals. Zur Deckung des Bilanzverlustes aus 1932 (RM 1 991 048.55 ein- schließlich RM 404 883,16 übernommener Verluste von Kon- zerngesellschaften) und zum Ausgleich von Wertminderungen beschloß die H.-V. die Auflösung des gesetzlichen Reserve- fonds und des Garantiefonds sowie die Herabsetzung des Grundkapitals in erleichterter Form von RM 2,0 Mill. um RM 1,6 Mill. auf RM 0, 4 Mill. im Verhältnis 5:1 mit Wirkung ber 31. Dezember 1932. Die gleiche H.-V. beschloß die Wiedererhöhung des herab- gesetzten A.-K. auf RM 3.0 Mill. (s. „Kapitalentwicklung“). Darüber hinaus haben die Banken der Gesellschaft einen neuen Betriebsmittelkredit in Höhe von RM 1,0 Mill. zur Verfügung gestellt und wegen des größten Teils der ver- bliebenen Bankschulden ein Stillhalteabkommen abge- schlossen. Um die zum Konzern der Gesellschaft gehörenden Unternehmungen unter einheitliche Führung zu bringen und die Interessen zusammenzufassen, wurden mit der Continen- tal Asphalt-A.-G. Hannover ein I.-G.-Vertrag und mit den Firmen Schliemann & Co., Asphaltfabrik und Teerdestillation A.-G., Hannover, und Asphaltfabrik F. Schlesing Nachf. A.-G, Berlin, Organverträge abgeschlossen. 1935: Die H.-V. vom 30. September 1935 beschloß Kapital- herabsetzung in erleichterter Form von RM 3,0 Mill. auf RM 150 000.– im Verhältnis 20:1. Die gleiche H.-V. beschloß die Wiedererhöhung auf nom. RM 1,9 Mill. (s. „Kapitalent- wicklung“). Die neuen Aktien wurden gegen Einbringung von Forderungen von einem Bankenkonsortium übernommen. Die gleiche H.-V. beschloß auf Grund des Gesetzes vom 5. Juli 1934 über die Umwandlung von Kapitalgesellschaften die Übernahme des Vermögens der Continental-Asphalt-A.-G. in Hannover unter Ausschluß der Abwicklung. Der Sitz der Verwaltung wurde von Hannover nach Braunschweig verlegt. Das Beteiligungskonto erfuhr im Jahre 1935 eine Verände- rung durch die Auflösung der Continental-Asphalt-A.-G. und der Lenne-Vorwohler Asphaltfabrik L. Haarmann & Co., ferner durch die Verkäufe der sämtlichen Anteile der Bar- mer Asphaltwerke Hans Meier G.m.b.H., Wuppertal-Barmen, der Niederrheinische Asphalt-Gesellschaft m. b. H., Duisburg, und der Polskie Towarstzystwo Asfaltowe S. A., Warschau, ferner wurde der wesentlichste Teil der Beteiligungen an der Märkischen Asphaltgesellschaft m.b. H., Dortmund, und Klas- berg & Franzen G.m. b. H., Dortmund, verkauft. 1936: Veräußerung des früheren Geschäftsgrundstückes und Verwaltungsgebäudes in Hannover. Auflösung der Gewerk- schaft Lutz II in Dortmund, deren Anteile sich ganz im Be- sitz der Gesellschaft befanden. 1437