Drahtanschrift: Glückauf-Brauerei. Fernruf: Sammelnummer 210 45/47. Postscheckkonto: Essen 51. Bankverbindungen: Rhein-Ruhr Bank, Fil. Gelsenkirchen; Rheinisch-Westfälische Bank, Fil. Gelsenkirchen; Bankverein Westdeutschland, Fil. Gelsenkirchen; Landeszentralbank von Nordrhein-Westfalen, Zwgst. Gelsenkirchen, Giro-Konto 821; Stadt-Sparkasse Gelsenkirchen. Gründung: Die Gründung erfolgte am 2. April 1895 unter ernahme der seit 1887 bestehenden Brauerei „Glückauf“ Fritz Schulte im Hofe, Pokorny & Co., Gelsenkirchen Uecken- dorf, mit einem Grundkapital von M 1 800 000.—. Zweck: Herstellung und Vertrieb von Bier und anderen Ge- tränken sowie der Betrieb aller dazugehörigen und damit im Zusammenhang stehenden Nebengewerbe. Die Gesell- schaft darf zur Erreichung dieser Zwecke Grundstücke er- werben, Zweigniederlassungen errichten, andere Unterneh- mungen gründen, erwerben oder sich an ihnen beteiligen, Interessengemeinschaftsverträge abschließen und alle son- stigen Geschäfte eingehen, die geeignet sind, ihren Geschäfts- zweig zu fördern. Erzeugnisse: Ober- und untergäriges Bier; Eis, Nebenpro- dukte-Verwertung für eigenen Betrieb und durch Verkauf. Spezialität: Glückauf-Pilsener. Vorstand: Wilhelm Langrehr, Gelsenkirchen; Johann Sonnen- schein, Gelsenkirchen (stellv.). Aufsichtsrat: Gustav Overbeck, Bankdir., Hamburg, Vor- sitzer; Friedrich J. Kraemer, Bankier, Falkenstein (Taunus), stellv. Vors.; Dr. Ahl, Brauereidir., Dortmund; Heinrich Bü- scher, Ingenieur, Münster; Gustav Jörgens, Rechtsanwalt, Essen-Bredeney. Braumeister: Heinrich Buchner, Gelsenkirchen. Abschlußprüfer: Dipl.-Kfim. W. Holtschmidt, Wirtschafts- Prüfer, Dortmund. Geschäftsjahr: 1. Oktober bis 30. September. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Je nom. RM 400.– Stammaktien = 1 Stimme, je nom. RM 100.– Vorz.-Aktien = 1 Stimme. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: Der Rein- gewinn, der sich nach Vornahme von Abschreibungen, Wert- berichtigungen, Rückstellungen und Rücklagen — einschließ- lich der Einstellung in die gesetzliche Rücklage und des Ge- winnvortrages auf neue Rechnung — ergibt, wird unter Be- rücksichtigung der vertrags- und satzungsgemäßen Gewinn- anteile wie folgt verteilt: 1. zunächst werden auf die Vorzugsaktien und die Stamm- aktien bis zu 4 % als Gewinnanteile ausgeschüttet; 2. der Rest wird als Gewinnanteil auf die Stammaktien ver- teilt, soweit nicht die H.-V. etwas anderes beschließt. Zahlstellen: 1. Gesellschaftskasse, Gelsenkirchen; Rhein-Ruhr Bank, Filiale Gelsenkirchen; Rhein.-Westf. Bank, Filiale Gelsenkirchen; Bankverein Westdeutschland, Filiale Gelsenkirchen; C. G. Trinkaus, Düsseldorf; Stadtsparkasse, Gelsenkirchen oder sonstige Niederlassungen der Banken 2. – 4. Aufbau und Entwicklung Die Brauerei wurde im Jahre 1887 gebaut und bis zu ihrer mwandlung im Jahre 1896 in eine Aktiengesellschaft von den Gründern privatrechtlich betrieben. Von Jahr zu Jahr erfolgten Erweiterungsbauten. 1897 wurde die Brauerei Spil- lenburg hinzugekauft und das Aktienkapital um M 600 000.—– erhöht. In den Jahren 1916 bis 1918 sind Braurechte erwor- ben, und zwar von der „Brauerei Weißenburg Ohm & Kleine Akt.-Ges.' in Lippstadt, von der ,Brauerei Pfingsten' in Haspe und von der „Brauerei Altenloh“ in Altenvörde. Die „Vereinsbrauerei Wanne G.m.b. H.“' wurde im Frühjahr 1920 aufgekauft und stillgelegt, ferner sämtliche Anteile der Essener Ruhrtal-Brauerei Gm.b. H., Essen“, erworben, der Betrieb stillgelegt und das Braurecht auf die Gesellschaft übertragen. Der Erwerb der „Meidericher Exportbierbrauerei G.m. b. ., Duisburg-Meiderich“', erfolgte 1921. Auch hier wurde der Betrieb stillgelegt, Grundstücke und Gebäude ver- kauft und später das sonstige Vermögen auf die Gesellschaft übertragen. Von 1928–1933 bestand mit der Dortmunder Ritterbrauerei A.-G, Dortmund ein Interessengemeinschaftsvertrag, der u. a. = $― f g0 9 25* Ghmckauf-Brouerel Akuen-Gesellschaft Sitz der Verwaltung: (21a) Gelsenkirchen, Leithestraße 63 eine Dividendengarantie von 10 % bzw. 7½ % und eine jähr- liche Auslosung von nom. 87 600.– Glückauf-Brauerei-Aktien zum Kurse von 175 % und eine dementsprechende Kapital- herabsetzung vorsah. Der 1930/31 infolge des rückläufigen Absatzes mit der Dort- munder Ritterbrauerei A.-G. abgeschlossene Lohnbrauvertrag wurde im Zusammenhang mit der Anderung bzw. Auf- hebung des IG.-Vertrages auch aufgehoben und 1934 der Braubetrieb in Gelsenkirchen wieder eröffnet. Die Beteili- gung an der „Gelsenkirchener Gasthaus G.m. b. H.“ wurde verkauft. 1940/41: Beteiligung an der „Schneider & Co. K.-G., Berlin“. 1946/47: Bilanzierung der Höhe der Kriegsschäden mit RM 232 855.64 und einer Wertberichtigung hierzu in gleicher Höhe. Besitz- und Betriebsbeschreilbung 1. Brauerei Gelsenkirchen. Größe: 34 778 qm, bebaut 11 800 qm. Betriebseinrichtungen: 3 Dampfmaschinen mit 440 PS, 3 Dynamos mit 320 kW, 3 Kompressoren mit 540 000 W.-E., Gärbottiche von 4 700 hl Inhalt aus Stahl und Aluminium, Lagerfässer und Tanks mit 25 200 hl Inhalt, ca. 3 000 Versandfässer. 2. Gastwirtschaften. Gelsenkirchen, Bismarckstraße, Am Rundhöfchen, Schalker Markt, Leithestraße 88. Außerdem sind in den Besitzungen eine größere Anzahl Pri- vatwohnungen. Beteiligungen 1. Gelsenkirchener Eisvertriebs-Ges. m. b. H., Gelsenkirchen (früher Vereinsbrauerei Wanne G.m.b. H.). Gegründet: 1922. Kapital: RM 500.–. Gegenstand des Unter- nehmens ist der Roheisgroßhandel. Beteiligung: 100 %. 2. Schneider & Co. K.-G., Berlin. Beteiligung: RM 50 000.–. Die Gesellschaft gehört folgenden Verbänden an: Verband rhein.-westf. Brauereien, Düsseldorf; Brauereivereinigung Westfalen-West, Gelsenkirchen. Statistik Kapitalentwicklung: Das Grundkapital betrug vor 1914 M 2 400 000. und wurde bis 1923 auf M 7 200 000.– in Stammaktien und M 300 000.– in Vorzugsaktien erhöht. Um- stellung auf Reichsmark lt. Beschluß der H.-V. vom 14. 2. 1925 und zwar der Stammaktien im Verhältnis 10:4 auf RM 2 880 000.– und der Vorzugsaktien im Verhältnis 10:1 auf RM 30 000.–. Die H.-V. vom 10. 3. 1933 beschloß eine Herab- setzung des gesamten Grundkapitals von RM 2 910 000.– auf RM 2 650 000.– durch Einziehung von RM 260 000.– im Besitz der Gesellschaft befindlicher Stammaktien, die in den Jahren 1929/31 ausgelost worden sind. Die im Jahre 1932/33 planmäßig eingelösten nom. RM 87 600.– Aktien wurden lt. H.-V.-Beschluß vom 27. 2. 1934 eingezogen und das Stammkapital um diesen Betrag auf RM 2 532 400.– herabgesetzt. Im Jahre 1942/43 wurde das Stammaktienkapital durch Be- richtigung um die restlichen eingezogenen nom. RM 2 800.‒ Aktien von RM 2 532 400. –auf RM 2 529 600.– herabgesetzt. Heutiges Grundkapital: RM 2 529 600 in Stammaktien und RM 30 000.– in Vorzugsaktien Glückaufbrauerei Gelsenkirchen Düsseldorf, Frankfurt (Main) (früher in Berlin und Düsseldorf). Ordn.-Nr.: 58 870. Stückelung: 6 324 Stücke zu je RM 400.– (Nr. zw. 1–7 200) Stammaktien und 300 Stücke zu je RM 100.– (Nr. 1–300) Vorzugsaktien. Sämtliche Stammaktien sind lieferbar. Großaktionäre: Dortmunder Ritterbrauerei A.-G., Dortmund (46,15 % der Stammaktien und 100 % der Vorzugsaktien); Bank für Brauindustrie (26,22 % der Stammaktien). Börsenname: Notiert in: Grundbesitz: 1939 1945 1946 1947 1948 a) gesamt: qam 42 949 41 632 41 632 41 632 41 632 b) bebaut: am 18 295 16 978 16 978 16 978 16 978 Bierausstoß: (in hl) 535 000 1485