Drahtanschrift: Schultheisscent Berlin. Fernruf: 97 75 31. Postscheckkonto: Berlin 3818, Berlin West 5782. Bankverbindungen: Berliner Stadtkontor, Berlin-Charlotten- burg 4, Bezirksbank Charlottenburg, Konto Nr. 7111. Gründung: Die Gründung erfolgte am 27. Mai 1871 unter Übernahme der seit 1842 bestehenden Ad. Roesicke'schen Lagerbier-Brauerei mit einem Grundkapital von M 1 500 000 als „Schultheiss' Brauerei Actien-Gesellschaft“. Den Namen „Schultheiss-Patzenhofer Brauerei-A.-G.“ erhielt die Gesell- schaft durch Beschluß der H.-V. vom 12. 7. 1920 bei der Ver- einigung mit der „Patzenhofer Brauerei A.-G., Berlin“. Am 27. 1. 1938 wurde die Firma in die jetzige geändert; eingetra- gen 30. März 1938. Zweck: Betrieb des Braugewerbes und aller dazugehörigen und damit in Zusammenhang stehenden Nebengewerbe. Zu diesem Zweck darf die Gesellschaft Grundstücke erwer- ben und wieder veräußern, Zweigniederlassungen errichten, bestehende Anlagen pachten, sich durch Kapitaleinlagen oder durch Erwerb von Aktien oder in sonstiger Weise bei anderen, dem gleichen Zweck dienenden Unternehmungen beteiligen oder solche anderen Unternehmungen durch Kauf oder Vereinigung erwerben. Erzeugnisse: Markenbiere: Schultheiss Hell, Schultheiss Dun- kel, Schultheiss Deutsches Pilsner, Schultheiss Urbock, Schultheiss Weißer Bock, Schultheiss Malzbier (alkoholarm, für Blutarme und Genesende). Außer diesem Malzbier wer- den in der Berliner Monopol-Brauerei EmbfH. „Monopol- Porter“', „Monopol-Rauchbier“ (nach Grätzer Art) hergestellt, die den Bieren der Ursprungsstätten im Geschmack in keiner Weise nachstehen. Vorstand: Walter Nadolny, Berlin-Charlottenburg 9; Hans Sixtus, Berlin-Charlottenburg 9. Direktorium: Abteilungsleiter: Abt. II: Ernst Topp, Berlin. 1= Spandau: Kurt Sonnenburg. Abt. Nordwest: Heinrich 6882. Aufsichtsrat: Günter Greffin, Berlin-Spindlersfeld, stellv. Vorsitzender; Kaufmann Georg Erdmann, Berlin-Neukölln; Edward Franc, Berlin-Charlottenburg 9; Rechtsanwalt Frei- nherr von Godin, München; Kaufmann Erich Hagedorn, Ber- Uin C 2; Direktor Otto von Hertling, Berlin W 15; Maschinist Woi.iihelm Mietke, Berlin-Wilmersdorf; Ingenieur Friedrich Carl Siemens, Berlin-Dahlem. Abschlußprüfer: Deutsche Treuhand GmblI., Berlin. Geschäftsjahr: 1. September bis 31. August. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Je nom. RM 100.– Stammaktien = 1 Stimme, je nom. RM 100.– Vorzugsaktien = 1 Stimme. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: B durch die Bilanz nach Vornahme ordnungsmäßiger Ab- eibungen, Wertberichtigungen, Rückstellungen und Rück- lagen (einschl. Einstellung in die gesetzliche Rücklage und des Gewinnvortrages auf neue Rechnung) sich ergebende Reingewinn ist in nachstehender Reihenfolge zu verwenden: 1. Ein vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrates vor- zuschlagender Betrag ist der „Wohlfahrtsfürsorge der Schult- heiss-Brauerei Aktiengesellschaft in Berlin e. V.“ für die Ge- folgschaft zuzuweisen; 2. 15 % des Jahresgewinnes, welcher einem Stammaktien- kapital von RM 18,0 Mill. im Verhältnis zum gesamten Stammaktienkapital entspricht, sind zur Auszahlung als Ge- winnbeteiligung an die Gefolgschaft nach näherer Bestim- mung des Vorstandes mit Zustimmung des Aufsichtsrates zu verwenden; BZ3, alsdann sind auf die Vorzugsaktien, und zwar entsprechend Gdegn jeweilig am Ende eines Geschäftsjahres sich ergebenden Nennbeträgen sowie etwaige rückständige ividenden aus- en; 4. die Hauptversammlung kann auf Antrag des Vorstandes ndung eines mit Zustimmung des Aufsichtsrates die Verwer Teiles des Reingewinns zu sonstigen außerordentlichen Rück- lagen beschließen; 5. der Rest des Reingewinnes ist, soweit nicht die Hauptver- sammlung eine andere Verwendung beschließt, abzüglich des an den Aufsichtsrat fließenden Gewinnanteils unter die ... Schultheiss-Bruuerei 32 Sltz der Verwaltung: (1) Berlin-Charlottenburg 7, Kaiserdamm 49–50 3 * * Akuengesellschat Zahlstellen: Deutsche Bank Berlin und sämtliche Berliner Handelsgesellschaft, Frankfurt (Main); Com n- bank A.-G., Berlin, mit Niederlassung Hamburg che Filialen; Dresdner Bank, Berlin u. sämtliche Filialti Bankhaus Joseph Frisch, Stuttgart. Aufbau und Entwicklung * Die Brauerei wurde im Jahre 1842 vom Apotheker Prell Berlin gegründet und ging im Jahre 1853 in den Besit Jobst Schultheiss über. Im Jahre 1864 wurde die Brauerei von Ad. Roesicke erwi ben und im Jahre 1871 in eine Aktiengesellschaft umgewa delt. Die neue Firma lautete „Schultheiss' Brauerei Gesellschaft“. Im Laufe der Zeit erwarb bzw. vereinigte sich die heiss' Brauerei mit folgenden Unternehmungen: 1991: Erwerb der Berliner Brauereigesellschaft Tivoll, 1896: Vereinigung mit der Brauerei zum Waldsc Akt.-Ges. in Dessau, 1 1896: Erwerb der Brauerei Borussia von Otto Hewald Breslad Niederschöneweide, 1910: Erwerb der Brauerei Pfeifferhof Carl Scholtz in 1914: Vereinigung mit der Berliner Unions-Brauerei in * 1917: Vereinigung mit der Spandauer Berg-Brauerei Ges. in Westend. 1919: Vereinigung mit der Brauerei Pfefferberg vort Berlin Schul- Schneider & Eillig A.-G. in Berlin, 1920: Fusion mit der Patzenhofer Brauerei A.-G. in oler und Anderung der Firma in „Schultheiss- Patzenh Brauerei-Aktiengesellschaft“. 1928: Zur Verstärkung der flüssigen Mittel und zur = nahme aller Interessen der Ostwerke Aktiengesel = dem Gebiete der Brauindustrie wurde auf Beschluß der a= dentlichen Generalversammlung vom 12. Januar 1928 Aktienkapital um RM 11 500 000.– erhöht. Es erfolgte die Angliederung der Oberschlesischen Bierbrauerei, Abt. der Ostwerk Hindenburg O.-S., Oppelner Aktienbrauerei und Preßhefefabrik, Oppeln, Vereinsbrauerei Aktiengesellschaft Beuthen, Brauerei Jaeckel Aktiengesellschaft, Strehlen (Schlesien). 1928/29: In Spandau, Liebenwalde, Neubrandenburg, und Leobschütz wurden für die dortigen Niederl der- weitere Grundstücke erworben. Der Ausbau der Ni 4 sungen, Erweiterung des Fuhrparks, Aufstellung ― In- schinen und Geräte sowie der Umbau der Gebäude Avd lagen sind auch in diesem Jahr fortgesetzt worden. Dami * die notwendig gewordene Erweiterung, technische Ausgest- tung und Modernisterung der Brauereiabteilungen in Hauptsache zum Abschluß gelangt. „ * 1930/31: Die außerordentlichen Hauptve ung Schultheiss-Patzenhofer und der Ostwerte Akteagseele in Berlin vom 15. September 1930 ermächtigten die = der beiden Gesellschaften zum Abschluß eines = zungsvertrages, demzufolge das Vermögen der Ben be- unter Aufhebung des zwischen beiden Gesellscha 65 stehenden Interessengemeinschaftsvertrages gemäß §83 1 unter Ausschluß der Liquidation als Ganzes einsc Rechtes auf Fortführung der Firma mit ragen 1. Sept. 1929 ab auf Schultheiss-Patzenhofer übe Serke wurde. Die Beteiligung an der Schlesische ―― A.-G. in Breslau (nom. RM 4 028 000.–) wurde verka as- nom. RM 120 000.– Aktien der Th. Flöther Maschin A.-G. in Gassen abgestoßen. Durch die Verschmelzung mit der Ostwerke A.-G. und Zusammenhang damit vorgenommenen I― rke durch Geschäfte einiger Tochtergesellschaften der Os 2 sowie durch die allgemeine Wertminderung als Folge Wirtschaftskrise hat Schultheiss Verluste erlitten, ― seitigung eine durchgreifende Bilanzbereinigung A― machte. Um diese zu ermöglichen, mußte die Gesellscha den beteiligten Banken Vereinbarungen treffen, denen einzelnen die folgenden Tatbestände Akti apital von Schultheiss betrug seit der u ==== 15. Sept. 1930, in der für die Verspa an- mit den Ostwerken benötigte RM 24 000 000.– neue RM 90 000 000.– und bestand à 4 e A.-Ö. i wurden, Ant 75 „ den Inhaber lautenden Stammaktien un