.. RM 15 000 000.– mit 25 % eingezahlten, auf den Namen der Effektenkonsortium aktien. Zur Beseitigung der Verluste hat Schultheiss auf Beschluß der ordentlichen Hauptversammlung vom 21. Juli 1932 u. a. das Aktienkapital unter Ausschluß von RM 15 000 000.– Vor- zugsaktien und RM 12 000 000.— Stammaktien in erleich- terter Form, rückwirkend auf den 31. Aug. 1931, in der fol- genden Weise herabgesetzt, wobei gleichzeitig die mit den Banken getroffenen Abmachungen genehmigt wurden: 1. Das Stammkapital wurde zunächst von RM 75 000 000.—– auf RM 61 000 000.– ermäßigt, und zwar durch den Einzug von a) RM 3 164 700 eigenen Stammaktien (s. Übersicht über den Bestand an eigenen Aktien), b) RM 2 567 800 aus den Käufen herrührenden Stamm- aktien, die die Banken zur Verfügung stell- ten (RM 14 567 800 abz. RM 12 000 000), c) RM 93 267 500 Stammaktien, die Schultheiss von den Ban- ken der Effektenkonsortium Gmbf. erwarb. RM 14 000 000 Stammaktien. Obwohl Schultheiss die Aktien zu b) und c) nach dem 18. Fe- bruar 1932 erworben hatte, konnten auch sie zum Einzug nach den Vorschriften über die Kapitalherabsetzung in er- leichterter Form verwendet werden, da die Reichsregierung auf Grund des § 12 der Verordnung vom 6. Okt. 1931 durch besonderen Erlaß des Herrn Reichsministers der Justiz Nr. III m 1353 vom 13. Juli 1932 diese Verwendung ausdrück- lich genehmigt hatte. 2. Von den verbleibenden RM 61 000 000.– Stammaktien wur- den, unter Ausschluß der RM 12 000 000.– aus den Käufen stammenden Stammaktien, die, wie erwähnt, an die Banken gegen Einbringung von Forderungen im gleichen Betrage ver- äußert wurden, RM 49 000 000.– im Verhältnis von 5:3 auf RM 29 400 000.– herabgesetzt. 3. Gleichzeitig wurden RM 8 000 000.– Genußscheine mit Di- videndenberechtigung vom 1. Sept. 1931 an geschaffen und rückwirkend auf den 31. Aug. 1931 gegen Verrechnung eines gleich hohen Betrages der Bankschulden begeben. Im Zusammenhang mit der Reorganisation wurde beschlos- sen, die der Brauerei wesensfremden Betriebe bei angemes- senen Preisen abzustoßen. Von der Beteiligung an den Vereinigten Portland-Zement- und Kalkwerken Schimischov, Silesia und Frauendorf A.-G. in Berlin in Höhe von RM 6 981 800.– verkaufte Schultheiss Ende März 1932 RM 4 666 800.– ungefähr zum Bilanzwert an ein Konsortium, dem eine Anzahl norddeutscher Zement- fabriken sowie Werke der Montanindustrie angehören. Den Rest des Paketes hat Schultheiss derselben Gruppe in Option gegeben. 1933/34: Von den Beteiligungen wurden im Laufe des Jahres mit angemessenem Buchgewinn verkauft: Nom. RM1 063 940.– Aktien der Getreide-Kreditbank A.-G.; nom. RM 10 059 200.— Aktien der Norddeutschen Hefeindustrie A.-G.; nom. RM 1 548 500. Aktien der Bast A.-G.; nom. RM 2 315 000.—– Restbestand an Aktien der Vereinigten Portland-Zement- und Kalkwerke Schimischov, Silesia und Frauendorf A.-G. und nom. RM 18 000.– Anteile der Altschaffel & Co. Gmbfl. Aus dem Erlös der Beteiligungserfolge wurde vor allem die Reorganisationsschuld erheblich vermindert. 1934/35: In weiterer Durchführung des Reorganisationswerkes löste die Gesellschaft ihre Valutaverpflichtungen aus der festen Darlehens- und Reorganisationsschuld ab, indem die- selben unter Zahlung des Gegenwertes in Reichsmark zum Berliner Börsenkurs auf einen leistungsfähigen Schuldner übertragen wurden. In diesem Zusammenhang singen die Barmittel und Bankguthaben von RM 10 000 000.–— auf RM 5 500 000.– zurück, während eine laufende Bankschuld von RM 4 980 000.– neu aufgenommen wurde. Die Liquidität des Unternehmens hat sich dadurch wesentlich gebessert. Die für die Gesellschaft bestehende formale Haftung ist unter Avale verbucht. Bis zur völligen Abwicklung der Darlehens- schuld im Jahre 1944 ist der Gesellschaft die Zahlung eines jährlichen Zinszuschusses verblieben. Die Beteiligungen erfuhren einen Rückgang durch die An- fang 1934 erfolgte Kapitalrückzahlung in Höhe von nom. RM 750 000.– bei der Breslauer Actien-Malzfabrik, Breslau. 1935/36: Nach Herausnahme von Beteiligungen und Grund- stücken im Buchwerte von rund RM 600 000.— aus der Tochtergesellschaft Hartwig Kantorowicz – C. A. F. Kahl- baum A.-G., Berlin wurde das Aktienkapital dieser Gesell- schaft von RM 1 200 000.– auf RM 600 000.– herabgesetzt. Die hiernach verbleibenden nom. RM 600 000.– Aktien wur- den zum ungefähren Buchwert veräußert. Emblf. in Berlin lautenden Vorzugs- ― 4 .„%. Technischer Ausbau verschiedener Abteilungen mit einem Kostenaufwand von rund RM 2 000 000.—. 1936/37: Veräußerung des Besitzes an Aktien der Aktien- gesellschaft für Glasindustrie vorm. Friedr. Siemens, Dres- den, an die Gerresheimer Glashüttenwerke A.-G. vorm. Ferd. Heye, Düsseldorf, sowie der Aktien der Julius Bötzow Brauerei A.-G., Berlin, und der Beteiligung an der Julius Bötzow Grundstücks-Gemeinschaft, Berlin. 1937/38: Die Durchführung der für den Ausbau des Unter- nehmens erforderlichen baulichen und technischen Maßnah- men vollzog sich im Rahmen eines für 10 Jahre aufgestellten Planes. 1938/39: Das Geschäftshaus der Hauptverwaltung in der Roon- straße wurde bei der Neugestaltung Berlins in Anspruch ge- nommen. Die Gesellschaft errichtete einen Neubau am Kaiser- damm, der am 1. Juli 1939 bezogen wurde. Die Beteiligungen an der Gorkauer Societäts-Brauerei Zobten-Gorkau und an der Grempler & Co. Gmbf., Grün- berg, wurden abgestoßen. 1939/40: Veräußerung eines kleinen wesensfremden Unter- nehmens. 1940/41: Lt. A.-R.-Beschluß vom 22. 1. 1942 Kapitalberichti- gung gemäß DAV vom 12. 6. 1941 (s. „Kapitalentwicklung“). 1941/42: Erhöhung der Beteiligungen von RM 3 800 000.– auf RM 10 900 000.– durch Interessennahme an einem Hotel- Unternehmen und Erwerb einer Brauerei nebst Mälzerei sowie einer Gaststätte in Posen. Besitz- und Betriebsbeschreibung Grundbesitz: Die der Gesellschaft gehörenden Grundstücke haben eine Größe von 946 638 qm, wovon einschl. Hofraum 849 914 am bebaut sind. Das Gesamtunternehmen umfaßt: Hauptverwaltung, Berlin-Charlottenbg. 9, Kaiserdamm 49/50, 11 in Betrieb befindliche Brauereiabteilungen, und zwar: Abteilung 1, Berlin N 58, Schönhauser Allee 36/39; Abteilung II, Berlin SW 60, Methfesselstr. 28/48; Abteilung III, Dessau, Brauereistr. 1/2; Abteilung IV, Berlin-Niederschöneweide, Berliner Str. 137; Abteilung V, Breslau, Matthiasstr. 204/208; Abteilung Nord-Ost, Berlin N0O 18, Landberger Allee 24/27; Abteilung Nord-West, Berlin NW 21, Stromstr. 11/16; Abteilung Spandau, Berlin-Spandau, Neuendorfer Str. 26/29; Abteilung Hindenburg-O.-S., Kronprinzenstr. 3277 8 Abteilung Oppeln, Marienstr. 2; Abteilung Beuthen, Hindenburgstr. 3. Jede dieser Abteilungen, mit Ausnahme von Beuthen und = verwaltet wieder Niederlagen, von denen Schultheiss 88 besitzt. Schultheiss verfügt über 77 eigene, von erprobten Vertretern des Gastwirtsgewerbes bewirtschaftete Ausschankstätten. Die Gesellschaft verfügt über 6 eigene Malzfabriken, und zwar in Schöneberg (von Schultheiss erbaut), Pankow, Für- stenwalde/Spree, Frankfurt (Oder), Strehlen und Groß-Streh- litz, außerdem über den Besitz der Berliner Monopol-Brauerei Embf. und der Eberswalder Brauerei-Aktiengesellschaft; sie ist weiter an den nachstehend unter „Beteiligungen“' aufge- führten Brauereiunternehmungen beteiligt. Stillgelegte Betriebe: Abteilung VI, Berlin SW 29, Hasenheide 22/31, Brauerei und Mälzerei; die Abteilung ist stillgelegt, z. T. sind größere Räume vermietet. Abteilung Süd-West, Berlin SW 29, Fidicinstr. 2/3, Brauerei; der Betrieb ist stillgelegt, teilweise vermietet. Abteilung Norden, Berlin N 65, Schulzendorfer Str. 10/11, Chausseestr. 64, Brauerei; der Betrieb ist stillgelegt, das Grundstück ist vermietet. Aus den folgenden zusammengestellten Zahlen ergibt sich ein Bild vom Umfang des technischen Betriebes der Gesell- schaft: Aus 1 Mill. Zentner Gerste werden in eigenen Mäl- zereien jährlich ungefähr über 150 000 Zentner Malz auf 40 000 am Tennenfläche hergestellt. Dem gleichen Zweck dienen 56 Keimtrommeln mit einem Fassungsraum von 100 bis 250 Zentnern pro Trommel. Außerdem werden jährlich große Mengen fertiger Malze gekauft. Das Malz wird auf 75 Hordendarren auf einer Hordenfläche von 5000 am ge- dörrt und auf 25 Sudwerken verbraut, die imstande sind, täglich bis zu 22 000 Hektoliter Bierwürze herzustellen. Die Gärbottiche haben einen Inhalt von je 40 bis 600 Hekto- 1493