Aküen-Gesellschuft Weser' Sitz der Verwaltung: (25) Bremen 13, Werftstraße 18 Fernschreiber: 024-872. Drahtanschrift: Weserwerft. Codes: ABC 5.-7. Fernruf: 840 81-89, 836 42. Postscheck: Hamburg 1706. Bankverbindungen: Norddeutsche Kreditbank A.-G., Bremen; Bremer Bank, Bremen; Disconto-Bank, Bremen; Landeszen- tralbank in Bremen, Bremen; Bremer Landesbank, Bremen. Gründung: Die Gründung erfolgte am 26. März 1872 unter Übernahme der seit 1843 bestehenden Firma ,C. Waltjen & Co.“ als „Actien-Gesellschaft „Weser' in Bremen“ mit einem Grundkapital von nom. 1 500 000.– Talern Kurant, die 1887 auf M 2 500 000.– umgeschrieben wurden. Die Firmenbezeich- nung wurde am 28. 12. 1926 in „Deschimag“ Deutsche Schiffs- und Maschinenbau Aktiengesellschaft“ geändert. Seit dem 31. 10. 1945 trägt die Gesellschaft den Namen: „Aktien-Gesellschaft „Weser“, Bremen“. Zweck: Herstellung, Ausbesserung und Verwertung von Schiffen und sonstigen Fahrzeugen, Maschinen und Maschi- nenteilen aller Art, Herstellung und Betrieb von Werften, Dockanlagen, Kesselschmieden, Eisen- und Metallgießereien und ähnlichen Anlagen; Erwerb und Verwertung von Grund- stücken und Anlagen, die diesen Gesellschaftszwecken dien- lich sind; Beteiligung an anderen Unternehmungen gleicher oder verwandter Art, Betrieb der Schiffahrt, Verwaltung und Nutzbarmachung des Gesellschaftsvermögens sowie die Vor- nahme aller Geschäfte und Maßnahmen, die zur Förderung der Gesellschaftszwecke notwendig oder nützlich erscheinen. Erzeugnisse: Neubau und Reparatur von Schiffen, Baggern und Schwimmdocks, Schiffsmaschinen, Hilfsmaschinen, Ab- dampfmaschinen, Landturbinen, hydr. Kupplungen und Ge- trieben, Kesseln und Behältern, Kränen, Pressen, Kleinwerk- zeugmaschinen. Stahlbau, Waggonbau, Gießereierzeugnisse, Verzinkungen, Holzbearbeitung. Vorstand: Dr. phil. Peter Burkard, Bremen; Dipl.-Ing. Josef Wolfenstetter, Bremen. Aufsichtsrat: Rechtsanwalt Dr. Richard Ahlers, Bremen; Alfred Balcke, Bremen; Albert Bothe, Bremen; Rudolf Castringius, Bremen; Generalkonsul August Dubbers, Bre- men; Louis Krages, Bremen; Hermann Krause, Bremen; Karl-Heinz Lange, Bremen; Oscar Schulze, Bremen; Johan- nes Schröder, Essen; Otto Wolff von Amerongen, Köln. Abschlußprüfer: ,Fides“ Bremen. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Je nom. RM 100.– = 1 Stimme. Satzungsgemäße Verwendung des-Reingewinns: Der Reinge- winn der sich nach Vornahme von Abschreibungen, Wert- berichtigungen, Rückstellungen und Rücklagen einschl. der Einstellung in die gesetzliche Rücklage und eines etwaigen Gewinnvortrages ergibt, wird wie folgt verteilt: 1. Zunächst werden auf die Aktien bis zu 4 % als Gewinnanteil ausge- schüttet; 2. der übrige Reingewinn wird an die Aktionäre verteilt, soweit die Hauptversammlung nicht eine andere Verwendung beschließt. Die Gewinnanteile der Aktionäre werden stets im Verhältnis der auf den Nennbetrag der Aktien geleisteten Einlage und im Verhältnis der Zeit verteilt, die seit dem für die Leistung bestimmten Zeitpunkt verstrichen ist. Bei Ausgabe neuer Aktien kann eine andere Gewinnberechtigung festgesetzt werden. Treuhand-Kommanditgesellschaft, Zahlstellen: Norddeutsche Kreditbank A.-G., Bremen; Bre- mer Bank, Bremen; Disconto-Bank, Bremen; Norddeutsche Bank in Hamburg, Hamburg; Joh. Behrenberg, Hamburg; Gossler & Co., Hamburg; Frankfurter Bank, Frankfurt (Main). 26 Handbuch TII Aufbau und Entwicklung Die Actien-Gesellschaft „Weser“' in Bremen besteht seit dem Jahre 1843. Sie lag früher innerhalb der Stadt, wo nur ein beschränktes Gelände zur Verfügung stand, das eine nen- nenswerte Erweiterung und Vergrößerung des Betriebes nicht zuließ. Deshalb begann man im Jahre 1901 mit der Einrich- tung einer neuen großen Werft mit modernen Anlagen in dem Bremer Vorort Gröpelingen auf einem vom Bremer Staate gepachteten Gelände von zunächst 630 000 qm. Vier Jahre später konnte diese Neuanlage in Betrieb genommen werden. Die Verpflanzung ihres Betriebes nach der neuen Werft war für die Actien-Gesellschaft „Weser“' insofern von der größten Bedeutung, als sie damit in die vorderste Reihe der deutschen Großwerften trat und dank ihrer neuzeitlichen Einrichtungen in der Lage war, alle Arten Schiffe von den kleinsten bis zu den größten Abmessungen zu bauen. 1926, am 28. Dezember, übernahm die Gesellschaft das werk Hamburg der „Vulkan-Werke“ (für nom. RM 3 300 000.– junge Aktien und RM 1 500 000.– in bar), nahm die „,――,= Tecklenborg A.-G., Wesermünde“ im Wege der Fusion (1:1) auf und erhöhte gleichzeitig das Aktienkapital von RM 7,5 Mill. auf RM 20, 0 Mill. 1927: Fusionsweise Aufnahme der „Stettiner Maschinenbau A.-G. Vulkan“ (1:1) unter Erhöhung des Aktienkapitals auf RM 25 000 000.—. 1928 erwarb die Gesellschaft je 75 % des Aktienkapitals der „G. Seebeck A.-G. Schiffswerft, Maschinenfabrik und Trockendocks, Wesermünde-Bremerhaven-“, der Aktiengesell- schaft „Neptun“ Schiffswerft und Maschinenfabrik, Rostock, sowie „Nüscke & Co. Schiffswerft, Kesselschmiede und Ma- schinenbau-Anstalt A.-G., Stettin“. Laut Generalversammlungsbeschluß vom 5. 10. 28 erfolgte die Übernahme der „G. Seebeck A.-G. Schiffswerft, Maschinen- fabrik und Trockendocks, Wesermünde-Bremerhaven“ im Wege der Fusion. Der Umtausch erfolgte im Verhältnis 111. Übergang der Lokomotiv-Bauabteilung des Stettiner Vulkan- Werkes an die „A. Borsig G.m. b. H., Berlin-Tegel“. 1929: Abschluß eines Dockvertrages mit der „Blohm & Voss A.-G., Hamburg. Das Werk Seebeck wurde durch ÜUber- nahme von Arbeitsmaschinen aus der geschlossenen Tecklen- borg-Werft neuzeitlich eingerichtet und erweitert. Das Ham- burger Werk wurde zum Teil verkauft, die restlichen An- lagen verschrottet. Die Gesellschaft nahm ein Darlehen von RM 6 000 000.– zu 8 %, unkündbar bis 30. Juni 1933, auf. 1930: Zur Deckung des Verlustes von RM 7 340 421.—– per 31. 12. 29 genehmigte die H.-V. vom 11. 6. 30 die Herabsetzung des Kapitals um nom. RM 11 000 000.– eigener Aktien auf nom. RM 14 000 000.– (siehe Kapitalentwicklung). 1931: Mit Rücksicht auf die veränderten wirtschaftlichen Ver- hältnisse sah sich die Gesellschaft gezwungen, erhebliche Ab- schreibungen auf die Aktivposten und Rückstellungen für verschiedene Verpflichtungen per 31. 12. 31 vorzunehmen, wodurch sich ein Verlust in Höhe von RM 14 180 342.05 ergab. 1932: Die H.-V. vom 29. 9. 32 beschloß zur Deckung des Ver- lustes aus 1931 eine Sanierung des Unternehmens durch Zu- sammenlegung des bisherigen Aktienkapitals von RM 14 000 000. im Verhältnis 20:1 auf RM 7 000 000.– und gleichzeitige Wiedererhöhung auf RM 6 700 000.—–. (Siehe auch Kapitalentwicklung.) 1933: In der H.-V. vom 28. 8. 1933 wurde ein mit den Gläu- bigern abgeschlossener Vertrag genehmigt, wonach diese aus der am 29. 9. 32 beschlossenen Kapitalerhöhung nom. RM 6 000 000. neue Aktien zu pari gegen Verrechnung eines entsprechenden Betrages ihrer Forderungen übernahmen. 1934: Die Aktiven und Passiven der in Konkurs befindlichen „Neptun-Werft, Rostock“, wurden auf eine neuerrichtete G.m. b. H. übertragen. 1935: Kauf sämtlicher Grundstücke und aller noch vorhan- denen Einrichtungen der „Frerichswerft A.-G. in Einswar- 4 1499