*― Bayerischer Lloyd Schiftahrts-Akliengesellschaft Sitr der Verwaltung: (13a) Regensburg, Adolt-Schmetzer-Straße 4. Drahtanschrift: Donaulloyd Regensburg. Fernruf: 48 41 und 56 64. Postscheckkonto: Nürnberg 83 00. Bankverbindungen: Bayerische Staatsbank, Regensburg; Bayerische Creditbank, Regensburg; Landeszentralbank von Bayern, Regensburg, Konto-Nr. 65/71; Bayerische Hypo- theken- und Wechselbank, Regensburg. Gründung: Die Gesellschaft wurde 1913 gegründet und 1917 in Akt.-Form umgewandelt; als Aktiengesellschaft einge- tragen 3. August 1917. Zweck: Betrieb der Binnenschiffahrt und aller damit im Zu- sammenhang stehenden Geschäfte. Die Gesellschaft ist zu allen zur Erreichung ihres Zweckes notwendigen oder nütz- lichen Geschäften und Maßnahmen berechtigt, insbesondere zum Erwerb und zur Veräußerung von Grundstücken, zur Errichtung von Zweigniederlassungen im In- und Auslande, zur Beteiligung an anderen Unternehmungen und zum Ab- schluß von Interessengemeinschaftsverträgen. Vorstand: Wilhelm Braun, Regensburg; Vinzent Opara, Re- gensburg. Aufsichtsrat: Heinrich Brunner, Ministerialdirigent, Bayer. Staatsministerium für Verkehrsangelegenheiten, München, Vorsitzender; Dr. Ludwig Seiermann, Ministerialdirektor, Bundesverkehrsministerium, Bonn, stellv. Vorsitzender; Dr. ritz Freudling, Ministerialrat, Bayerisches Staatsministe- rium für Finanzen, München; Julius Fuchs, Abteilungs-Prä- sident der Reichsbahn, Reichsbahn-Direktion München; Dr. Grathwohl, Oberfinanzdirektor, Bayerische Staatsbank. Mün- chen; Hans Herrmann, Altbürgermeister und Stadtrat, Re- sensburg; von Schmiedeberg, Ministerialrat, Verwaltung für inanzen des Vereinigten Wirtschaftsgebietes, Frankfurt (Main); Kurt Schrempf, stellv. Vorstandsmitglied der Baye- rischen Hypotheken- und Wechsel-Bank, Vizepräsident der Bayerischen Börse, München; Dr. Walter Tron, Direktor der Kreditanstalt für Wiederaufbau, Frankfurt (Main); Dr. Ru- dolf Zorn, Staatsminister a. D., München. Abschlußprüfer: Deutsche Treuhand-Gesellschaft in München. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Stimmrecht der Aktien in der Hauptversammlung: Je nom. RM 100.– = 1 Stimme. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: Der Reingewinn wird wie folgt verteilt: 1. zunächst werden auf die Aktien bis zu 6 als Gewinn- anteil ausgeschüttet; 2. nach Ausschüttung eines Gewinnanteils von 6 % erhält der Autsichtsrat einen Anteil von 10 % des Jahresgewinns, der sich gemäß § 98 des Aktiengesetzes unter Absetzung eines für die Aktionäre bestimmten Betrages von 4 % errechnet; ==ͥ. werden auf jeden Genußschein bis zu RM 9.—– be- 4. der Rest wird an die Aktionäre vertellt, soweit die Haupt- Versammlung keine andere Verwendung beschließt. Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten neben dem Ersatz ihrer Auslagen eine feste, nach Ablauf des Geschäftsiahres zahlbare, über Unkostenkonto zu verbuchende Vergütung von insgesamt RM 10 000.–, nebst obigem Anteil am Jahres- gewinn. Der Aufsichtsrat beschließt über die Verteilung der festen Vergütung und des Anteils am Jahresgewinn unter seine Mitglieder. Zahlstellen: Gesellschaftskasse in Regensburg: Bayerische Creditbank, München, Nürnberg und Regensburg: Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank, München, Nürnberg und Regensburg; Bayerische Vereinsbank, München. Nürn- bers und Regensburg; Bayerische Staatsbank, Munchen, Ö Nürnberg, Regensburg, Augsburg, Bamberg, Fürth und Würz- burg; Bayerische Bank für Handel und Industrie. München, Nürnberg, Regensburg, Augsburg, Bamberg. Fürth und Würz- burg. Aufbau und Entwicklung Die Gründung der Gesellschaft ging hervor aus dem Wun- sche, für die 1911 in österreichischen Besitz übergegangene „Süddeutsche Donau-Schiffahrts-Gesellschaft' wieder eine eigene nationale Schiffahrtsgesellschaft auf der Donau zu haben. Die im Kriege 1914/18 der Gesellschaft weggenomme- nen Schiffe sind bei Kriegsende trotz Schiedsspruchs der Ge- sellschaft nicht mehr zurückgegeben worden. In zäher Arbeit wurde mit dem Neuaufbau der Gesellschaft begonnen und erreicht, daß der Bayerische Lloyd bis zum Kriegsausbruch 1939 und darüber hinaus eine führende Rolle in der deut- schen Donauschiffahrt spielte. 1945/46: Durch den Krieg und seine Auswirkungen hat die Gesellschaft über die Hälfte ihrer Flotte eingebüßt. Die Hafenanlagen an der Donau in Regensburg und Passau wurden durch Kriegseinwirkungen erheblich zerstört. konn- ten aber inzwischen wieder weitgehend instandgesetzt wer- den. Während die Gesellschaft früher mit ihren Schiffen die ganze Donau mit ihren internationalisierten Nebenflüssen im Massengut, Stückgut und Mineralölverkehr befahren konnte, ist heute ihre Tätigkeit auf die Strecke Regensburg–Linz beschränkt. In den Nachkriegsjahren hat die Gesellschaft eine weitverzweigte Fahrgastschiffahrt mit festen Fahrplan- linien und Fahrten nach OÖsterreich eingerichtet. In Regens- burg und Passau wurden einige Fahrzeuge in schwimmende Hotels umgestaltet. Statistik Kapitalentwicklung: Ursprüngliches Kapital M 16 000 000.–. Die Generalversamm- lung vom 2. März 1921 beschloß Erhöhung um M 16 000 000.—. Weiter erhöht laut Generalversammlung vom 20. Juni 1922 um M 238 000 000. auf insgesamt M 60 000 000.–. Kapital- umstellung auf RM 9 840 000.— durch Herabsetzung des Nennwertes der Stamm- und Vorzugsaktien von bisher M 1000.–— auf RM 180.– bzw. RM 20.— laut Generalver- sammlung vom 7. Januar 1925. Die Generalversammlung vom 6. November 1929 beschloß Umwandlung von seitens der Aktionäre zur Verfügung gestellten Inhaberaktien in Genuß- scheine und desgleichen die Umwandlung von Gläubiger- forderungen in Genußscheine. Auf Grund dieser Beschlüsse sind nom. RM 2 473 560.– Inhaberaktien, die der Gesellschaft von Aktionären zum Umtausch gegen Genußscheine ange- boten worden waren, eingezogen worden. Ferner wurden nom. RM 2389 440.– Vorratsaktien aus der Kapitalerhöhung im Jahre 1922 zur Einziehung gebracht. Da sich Gläubiger der Gesellschaft bereit erklärt hatten, Forderungen im Be- trage von RM 3 999 960.– ebenfalls in Genußscheine umzu- wandeln, erfolgte die Tilgung dieser Schulden durch Ausgabe weiterer Genußscheine. Insgesamt wurden 35 964 Genuß- scheine ohne Nennwert ausgegeben (siehe auch unten). Nach Durchführung der Generalversammlungs-Beschlüsse stellte sich das Aktienkapital einschließlich der nom. RM 120 000.– Namensaktien auf RM 7 077 000.–. Die Inhaberaktien zu RM 180.– wurden in Inhaberaktien zu RM 100.– und RM 1000.– umgetauscht. Laut außerordentlicher Generalversammlung vom 16. Dezember 1930 Herabsetzung des Aktienkapitals von RM 7 077 000.– auf RM 4 600 000.–. Das Stammaktienkapital wurde von RM 6 937 000.– auf RM 4 638 000.– in der Weise herabgesetzt, daß von je nom. RM 300.– Inhaberaktien je nom. RM 100.— eingezogen und den Aktionären 65 % des Nennwertes der eingezogenen Aktien in bar ausgezahlt wur- den. Von dem freiwerdenden bilanzmäßigen Überschuß von RM 2 319 000.– wurden für die 65 % Rückzahlung der einge- zogenen Aktien RM 1 495 000.– verwandt und die verblei- benden RM 824 000.– der Erneuerungsrücklage zugeführt. RM 57 000.– Inhaberaktien mit einem nunmehr herabgesetz- ten Nennbetrag von RM 38 000.–, die sich im Besitz der Ge- sellschaft befanden, wurden eingezogen, so daß ein Inhaber- Aktienkapital von RM 4 600 000.– verblieb. Auch die ge- samten Namensaktien von RM 120 000.–, deren Besitzer sie der Gesellschaft zur Verfügung stellten, wurden mittels An- kauf zu 65 % eingezogen. 1503