Baumwollspinnerel Speyer Sitr der Verwaltung: (22b) Speyer, Ehrlichweg 1 Drahtanschrift: Spinnerei. Fernruf: Speyer 2716, 2718. Postscheckkonto: Ludwigshafen (Rhein) 3130. Bankverbindungen: Bayerische Staatsbank, Ludwigshafen (Rhein); Rheinische Kreditbank, Speyer. Gründung: 28. Mai 1889. Zweck: Erwerb, Errichtung, Betrieb von Unternehmungen auf dem Gebiet der Verarbeitung und Verwertung von Textil- fasern. Erzeugnisse: Baumwoll- und Zellwollgarne sowie Zwirne und Papiergarne. Vorstand: Dr. Fritz Jungkunz, Speyer. Aufsichtsrat: Direktor Jakob Eberhardt (Bayr. Staatsbank, Ludwigshafen a. Rh.), Neustadt/Hlaardt, Vorsitzer; Direktor Eduard Wuttig (Neue Spinnerei und Weberei Hof), Hof, stellv. Vorsitzer; Hans Braun, Wolfstein; Dr. Willi Zutt, Mannheim; Dr. Dr. Heimerich, Heidelberg; Direktor Jean Thomann, Mühlhausen/Els. Abschlußprüfer: Rheinische Treuhand-Gesellschaft A.-G., Mannheim. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Je nom. RM 1 000.– = 1 Stimme. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: Aktiengesetz. Zahlstellen: Gesellschaftskasse Speyer; Bayerische Staats- bank, München und deren sämtliche Niederlassungen, Rhei- nische Kreditbank, Speyer: Südwestbank, Mannheim. Autbau und Entwicklung 1931: Pachtvertrag mit der Ver. Textilwerke Wagner & Moras A.-G., Zittau, nach welchem die gesamten Anlagen der Baumwollspinnerei Speyer für die Ver. Textil arbeiteten. Die sich immer schwieriger gestaltende Lage der Ver. Textil Verursachte 1932 die Stillegung der Anlagen der Gesellschaft. Nach eineinhalbjährigem Stillstand wurde Ende Mai 1934 der Betrieb wieder aufgenommen und hat sich seitdem in ge- sunder Weise entwickelt. 1944: Am 1. 12. 1944 wurden durch Bombeneinschläge in un- mittelbarer Nähe der Fabrikgebäude umfangreiche Schäden an Fenstern und Türen angerichtet, die den Betrieb auf 14 Tage stillegten. Die Ausbesserungs- und Aufräumungsarbei- ten nahmen längere Zeit in Anspruch. 1945: Das Geschäftsjahr 1945 brachte infolge der Besetzung zunächst einen völligen Stillstand der Papierspinnerei. An- fang Mai begann die Gesellschaft mit der Herstellung einer Papierschnur aus Abfallprodukten und mit dem Versand von lagernden Papiergarnen an die pfälzischen Webereien. Die Aufräumungsarbeiten wurden fortgesetzt. Im Verlaufe der Kriegshandlungen hatte die Gesellschaft anfangs des Jahres neue Gebäudeschäden durch Sprengungen und Ar- tilleriebeschuß. Die Kriegsschädenforderungen sind in der Bilanz mit RM 63 387.– aktiviert. Gleichzeitig wurde als Gegenposten eine Rücklage für Ersatzbeschaffung in gleicher Höhe passiviert. 1946: Die Abteilung Papierspinnerei konnte zufriedenstellend arbeiten Durch Aufnahme neuer Artikel betrug die Beschäf- tigung trotz Mangel an Spinnpapier ca. 80 % des Jahres 1943. Es gelang, nach Räumung der bisher vermieteten Betriebs- teile die Abteilung Baumwollspinnerei Ende September 1946 wieder in Betrieb zu nehmen. Von den am 1. 1. 1946 vor- Gemäß handenen 47 828 Spindeln wurden im Zuge des Maschinen- ausgleiches 10 320 Spindeln abgegeben. Weiter wurden drei Strecken nach Frankreich entnommen. Die Leistungsfähig- keit des Unternehmens ist um ca. 30 % gesunken, da von den modernen Spinnmaschinen aus den Anschaffungsjahren 1936 bis 1941 5 320 Spindeln von insgesamt 18 652 abmontiert wurden. 1947: Trotz teilweisen Mangels an Rohstoffen war es mög- lich, die Beschäftigung gegenüber dem Vorjahr um ca. 50 % zu erhöhen. Gemessen an den Spindelstunden des Jahres 1938 betrug der Beschäftigungsgrad jedoch erst 39,4 %. Beteiligung Süddeutsche Zellwolle A.-G., Kelheim. Gegründet: 17. Mai 1935. Kapital: RM 6 500 000.—–. Zweck: Erwerb, Errichtung und Betrieb von Unternehmungen auf dem Gebiet der Erzeugung und Verwertung von Textil- fasern. Dividenden ab 1939: 5, 6, 6, 6, 6, 0, 0, 0, 0 %. Beteiligung: RM 30 000.—. Buchwert der Beteiligungen am 31. 12. 1947: RM 15 000.–. Die Gesellschaft gehört dem Fachverband Textil- und Be- kleidungsindustrie für die Pfalz in Neustadt/Haardt an. Statistik Kapitalentwicklung: Urspr. M 1,0 Mill.; nach mehrfachen Wandlungen 1923 M 2,5 Mill. Stammaktien. 1924 auf RM 1,25 Mill. (2:1) umgestellt. Lt. H.-V. vom 4. 4. 1933 wurde zur Durchführung der finanziellen Rekonstruktion der Gesell- schaft Zusammenlegung des Grundkapitals im Verhältnis 5011 von RM 1, 25 Mill. auf RM 25 000.–— und Wiedererhöhung auf bis zu RM 1, 0 Mill. beschlossen, die Wiedererhöhung wurde um RM 475 000.– auf RM 500 000.– durchgeführt. Lt. ao. H.-V. vom 2. 7. 1936 Erhöhung um RM 250 000.– auf RM 750 000.—. Heutiges Grundkapital: RM 750 000.—–. Art der Aktien: Börsenname: Notiert in: Stammaktien. Baumwollspinnerei Speyer. Hamburg und (im Freiverkehr) Frankfurt (Main). Stückelung: 750 Stücke zu je RM 1 000.– (Nr. 1–750). Lieferbar sind sämtliche Stammaktien. Stopkurs: 140 %. DM-Kurse: 37,5 % (28. 10. 1948), 45 % (31. 12. 1948), 45 % ( 1. 2. 1949). Dividenden auf Stammaktien: 1939 1940 1941 1942 1943 1944 1945 1946 1947 in % 6 6 5 5 5½ 0 0 0 0 Nr. d. Div.-Sch.: 5 6 7 8 9 — — — — Verjährung der Dividendenscheine: Gesetzliche Frist. Auszahlungen von Dividenden ohne Vorlage des Dividenden- scheines erfolgen nicht. Tag der letzten H.-V.: 19. Juni 1948. 1543