7 Drahtanschrift: Kammgarn Delmenhorst. Fernruf: Delmenhorst 2244–2246, 2447–2450. Postscheckkonto: Hamburg 21 996. . Landeszentralbank Bremen, Giro-Konto Gründung: Die Gründung der Gesellschaft erfolgte am 14. Ok- tober 1932 mit Wirkung ab 1. Januar 1933; sie ist aus dem früheren „Nordwolle-Konzern' hervorgegangen. Zweck: Erwerb und Fortführung der früher zur „Norddeut- schen Wollkämmerei und Kammgarnspinnerei, Bremen“ ge- hörigen Werke und Betriebe der „Wollkämmerei und Kamm- garnspinnerei in Delmenhorst sowie der Kammgarnspinne- reien in Eisenach und Mühlhausen, ferner Erwerb und Fort- führung des Gesellschaftsbetriebes der „Verkaufskontor der Kammgarnspinnereien Delmenhorst, Eisenach und Mühlhau- sen GmblI.' in Bremen, Erwerb und Betrieb der „Wollgarn- fabrik Fulda ÜGmb.“ in Fulda sowie Erwerb und Fortfüh- rung der „Delespa-Werke mbll.' in Delmenhorst, der Ver- trieb der in den bezeichneten Betrieben erzeugten sowie die Herstellung und der Verkauf aller verwandten Artikel, der Betrieb aller diese Zwecke fördernden und mit ihnen zu- sammenhängenden Geschäfte einschließlich der Beteiligung an Unternehmungen gleicher oder ähnlicher Art. endlich der Abschluß von Verträgen über Interessengemeinschaften und sonstiges wirtschaftliches Zusammengehen mit anderen Un- ternehmungen in jeder Form. Die Gesellschaft ist berechtigt, im In- und Ausland Zweigniederlassungen zu errichten. Erzeugnisse: Garne aus reiner Wolle, reiner Zellwolle und aus wolle gemischt mit Zellwolle für Fabrikationszwecke und zur Verarbeitung von Hand. Vvorstand: Ernst Watjen, Bremen, Hans Büchner, Delmen- horst. Aufsichtsrat: Robert Stuck, Bankdirektor, Bremen, Vorsitzer: Hans Merkel, Eßlingen a. N., stellv. Vorsitzer; Wilhelm Grün- hage, Bankdirektor, Bremen; Karl Lindemann, Bremen, Dr. Hans-Joachim Veith, Düsseldorf. Abschlußprüfer: Treuhand-Vereinigung Aktiengesellschaft, Hamburg. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Je nom. RM 100.– Aktie = 1 Stimme. SGatzungsgemäße verwendung des Reingewinns: Der Reingewinn, der sich nach Vornahme von Abschreibun- gen, Wertberichtigungen, Rückstellungen und Rücklagen — einschl. der in die gesetzliche Rücklage einzustellenden Be- 3 träge –— ergibt, wird wie folgt verwandt: 1. Zur Verteilung eines Gewinnanteils von gezahlte Grundkapital 2. Zur Zahlung eines nach den gesetzlichen Bestimmungen zu berechnenden, der Kapitalberichtigung angeglichenen Ge- winnanteils von 16 % an die Mitglieder des Aufsichtsrats, je- doch nicht mehr, als sich bei einem Tantiemesatz von 10 % tigten Grundkapitals unter Zugrundelegung des unberich 1 nach gesetzlicher Berechnung ergeben würde; auf diese Ge- winnbeteiligung ist die dem Aufsichtsrat nach § 17 der Sat- zung zustehende feste Vergütung anzurechnen während der Dauer des Krieges gelten die gesetzlichen Bestimmungen. (Beschluß der Hauptversammlung vom 27. 5. 42.) Z3,. Zur Zahlung eines weiteren Gewinnanteils an die Aktio- näre, soweit die Hauptversammlung nicht anders beschließt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Bremer Bank, Bremen; Bre- mer Handelsbank, Bremen; Disconto Bank, Bremen. Aulbau und Entwicklung Die Norddeutsche Woll- und Kammgarn- Industrie Aktien- gesellschaft ist aus dem früheren Nordwolle-Konzern hervor- gegangen. Rechtsanwalt Dr. Heinemann, Bremen, brachte als Konkursverwalter der Norddeutschen Wollkämmerei und 1 1 die in Delmenhorst, Eisenach, Mühl- 4¾ auf das ein- Norddeutsche Woll- und Kommgurn-Industrie Aküengesellschaft Sler der Gesellschaft: (25) Bremen. Sitr der Verwaltung: (25) Delmenhorst wolle mit den darauf befindlichen Baulichkeiten, Maschinen, Inventar und Zubehör, ferner die gesamten am 1. Juli 1932 in diesen Betrieben vorhandenen Vorräte an Waren. Roh- wolle, Kammzüge, Halb-, Zwischen- und Fertigfabrikate, Abgänge und Betriebsmaterialien sowie die an diesen Orten betriebenen Fabrikationsgeschäfte ein. Es wurden ferner von dem Konkursverwalter die sämtlichen Geschäftsanteile der „Wollgarnfabrik Fulda GmblI.L' und der „Delespa-Werke Ömbf.“ eingebracht. Weitere Sacheinlagen in Gestalt ihrer Geschäftsbetriebe leisteten die „Verkaufskontor der Kamm- garnspinnereien Delmenhorst, Eisenach und Mühlhausen ÖmbflI., die „Kammgarnspinnerei Delmenhorst GmbfI.- die „Kammgarnspinnerei Eisenach Ümbfl.“ und die „Kammgarn spinnerei Mühlhausen GmblI. . Die in die Aktiengesellschaft eingebrachten Betriebe des ,„Verkaufskontors“ sowie de werke in Delmenhorst, Eisenach und Mühlhausen gelten für die Zeit vom 1. Juli 1932 an als für Rechnung der Aktien- gesellschaft geführt. 1945: Die Produktion der Werke kam im Frühj liegen. Das Hauptwerk Delmenhorst nahm im Ju wieder auf. Die thüringischen Werke in Eisenach und Mühlhausen wür- den im Zuge der Zoneneinteilung dem Einfluß der Gesell- schaft entzogen. Die Tochtergesellschaften, die Wollgarnfabrik Fulda Gmbfl. und die Delespa-Werke Gmbfl. lagen mehrere wochen still und setzten im Sommer 1945 ihren Betrieb wieder in Gans Die Ereignisse des Jahres beeinträchtisten die Produktion ehr einschneldend und verursachten Schaden sowie Verluste an Material und Inventar. 1946: Im Januar wurden die bereits schaft entzogenen thüringischen Sommer erfolgte die Ueberführung in landeseigenen rden- Die wiederangelaufene Produktion konnte gesteigert we Der bereits 1945 begonnene Wiederaufbau wurde fortgefü mit der Ueberholung und Wiederinbetriebnahme der im Krieg stillgesetzten Maschinen begonnen. Bel der Wollgarnfabrik Fulda ÖmbfI. waren auch 1946 We- sentliche Teile von der Besatzungsmacht beschlagnahmt Die Delespa-Werke ÖmbfI, arbeiteten befriedigend. 1947: Ein während des Krieges zerstörter Spinnsaal wurde fer- tiggestellt der Wiederaufbauweiter fortgesetzt. Ende des) ahres war die Kämmerei mit annähernd dem Vorkriegsmaschinen- park, die Spinnerei mit den meisten der bei Kriegsende vor- handenen oder reparaturfähigen Spindeln betriebsbereit Die in Fulda von der Besatzungsmacht beanspruchten Betriebs- telle wurden im November 1947 freigegeben. Im Anschluß daran wurde mit auf der Umstellung dieser Betriebsteile ihren ursprünglichen Zweck begonnen. Die gegen die Enteignungen in der Ostzone erhobenen Ein- sprüche blieben ergebnislos. 1948: Die Produktion konnte gesteigert werden, die Wieder- aufbauarbeiten wurden planmäßig fortgesetzt. Beteiligungen 1. wollgarnfabrik Fulda GmblI., Fulda. Gegründet: 28. Juni 1920. Kapital: RM 20 000.—–.- Zweck: Färberei und Garnaufmachung. Beteiligung: 100 %. Buchwert: (auf RM 1.— abgeschrieben). 2. Delespa-Werke Gmblfl., Delmenhorst. Gegründet: 2. Juni 1925. Kapital: RM 300 000.–. Zweck: Fabrikation von Seifen, Parfümerien und schen Artikeln. Anlagen: Gepachtet (außer Maschinen). Beteiligung: 100 %. Buchwert: (auf RM 1.–— abgeschrieben). Statistik Kapitalentwicklung: Grundkapital bei der Gründung der Gesellschaft am 14. 10. 1932 RM 7 500 000.—–- Lt. A.-R.-Beschluß vom 65. bzw. 18. a1 1942 und lt. Beschluß der H.-V. vom 23. Mai 1942 Kapital- berichtigung gemäß DaV vom 12. 6. 1941 um 60 = R 4 500 000.– auf RM 12 000 000.– durch Entnahme von 1 800 000.– aus gesetzlicher Rücklage, RM 1 620 433,24 aus ahr zum Er- ni die Arbelt dem Einfluß der Gesell- wWerke seduestriert; im kosmeti-