Bremisch-Honnoversche Kleinbohn Aktiengesellschaft Sitz der Verwaltung: (16) Frankfurt (Main) Drahtanschrift: Bahnverbindung. Fernruf: 31457. Postscheckkonto: Frankfurt (Main) 1749. Bankverbindungen: Landeszentralbank von Hessen, Frank- furt (Main) 742; Rhein-Main-Bank, Frankfurt (Main) 2026. Die vorstehenden Angaben beziehen sich auf die Deutsc e Eisenbahn-Gesellschaft Aktiengesellschaft Frankfurt (Main) als Betriebsführerin. Gründung: Die Gesellschaft wurde am 24. Juni 1898 gegrün- det und gehört zur Arbeitsgemeinschaft der „Verkehrswesen- West Gmbfl., Hamburg“. Zweck: Kleinbahnbetrieb. Die Gesellschaft kann auch andere Verkehrsbetriebe, insbesondere Kraftverkehrsbetriebe, ein- richten, erwerben oder betreiben oder sich an solchen be- teiligen. Vorstand: Regierungsbaumeister a. D. Walter Hübner, Frank- furt (Main); Eisenbahndirektor Dr. jur. Kurt Krüger, König- stein (Taunus). Aufsichtsrat: Eisenbahndirektor Robert Kabisch, Frankfurt (Main), Vorsitzer; Bankdirektor Johann Dlugos, Bremen, stellv. Vorsitzer; Prokurist Nikolaus Geiss, Neu-Isenburg; Prokurist Peter Kleefisch, Frankfurt (Main); Regierungsbau- meister a. D. August Nau, Stuttgart; Eisenbahndirektor Dipl.-Ing. Bernard Schillmöller, Königstein (Taunus); Bank- direktor Felix Steinbrücke, Bremen. Abschlußprüfer: Dr. Krempel, Wirtschaftsprüfer, Wiesbaden. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Stimmrecht der Aktien in der H.-V.: Je 1000.– RM = 1 Stimme. Reingewinnverwendung: Der Reingewinn der Gesellschaft, der sich nach Vornahme aller Zuweisungen an den Er- neuerungsstock, Abschreibungen, Wertberichtigungen, Rück- stellungen und Rücklagen ergibt, wird an die Aktionäre ver- teilt, sofern die Hauptversammlung keine andere Verwen- dung bestimmt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse Frankfurt (Main). Aufbau und Entwicklung Der Betrieb der Kleinbahn Bremen – Tarmstedt wurde am 4. 10. 1900, der Betrieb der Kleinbahn Bremen – Theding- hausen auf den Teilstrecken Huchting – Brinkum am 1. 10. 1908, Brinkum – Leeste am 1.2. 1910 und Leeste – Thedinghausen am 1. 10. 1910 eröffnet. 1944: Am 2. Juni wurde der Verkehr auf den Kraftfahrlinien von Martfeld über Emtinghausen nach Achim und von Mart- feld über Emtinghausen – Riede nach Bremen stillgelegt. 1945: Die Kriegsschäden hielten sich in mäßigen Grenzen, 8o daß längere Betriebsunterbrechungen nicht nötig waren. Le- diglich durch Kriegshandlungen kam der Verkehr auf der Kleinbahn Bremen – Tarmstedt am 27. April, auf der Klein- bahn Bremen —– Thedinghausen am 9. April zum Erliegen, konnte aber auf beiden Anlagen ab 9. Juli 1945 wieder durch- geführt werden. Im August konnte auch der Kraftverkehr mit den regelmäßigen Fahrten auf der Linie von Martfeld über Emtinghausen – Riede nach Bremen wieder aufgenom- men werden. 1946/47: Umleitung des Reichsbahnverkehrs von Oldenburg nach dem rechten Weserufer und umgekehrt über die Klein- bahnstrecke zwischen Huchting und Kirchweyhe infolge Zer- störung von Brücken. Besitz- und Betriebsbeschreibung 1. Kleinbahn Bremen – Tarmstadt: Bahnlänge: 26,94 km, Spurweite: 1 m. Lokomotiven- und Wagenpark: 5 Lokomo- tiven, 3 Triebwagen, 20 Personenwagen, 2 Packwagen, 35 Gü- terwagen. Bahnhofsanlagen: 6 Stationsgebäude, 1 Wartehalle mit Fahrkartenausgabe, 2 offene Wartehallen, 6 Neben- und Abortgebäude, 7 Güterschuppen, 2 Lokschuppen, 1 Werkstatt, 2 Triebwagenschuppen, 1 Geräteschuppen, 3 Kohlenbansen, 1 Behelfswohngebäude. 2. Kleinbahn Bremen – Thedinghausen: Bahnlänge: 26, 08 km, Spurweite: 1,435 m. Lokomotiv- und Wagenpark: 3 Lokomo- tiven, 2 Triebwagen, 2 Personenwagen, 2 Packwagen, 11 Gü- terwagen, 1 Gleiskraftwagen. Bahnhofsanlagen: 10 Empfangs- gebäude, 1 Wartehalle, 10 Abortgebäude, 7 Güterschuppen, 2 Lokschuppen, 1 Werkstatt, 1 Triebwagenschuppen, 2 Wasser- türme, 2 Kohlenbansen, 1 Wohngebäude, 2 Streckenwärter- wohngebäude. 3. Kraftverkehr: (Die 2. Z. in Betrieb befindliche Linie von Martfeld über Emtinghausen – Riede nach Bremen wird im Auftrag der Gesellschaft durch einen Privatunternehmer auf eigene Rechnung betrieben.) Die Gesellschaft gehört folgenden Verbänden an: Straßen- und Kleinbahn-Berufsgenossenschaft, Berlin; Pen- sionskasse Deutscher Privateisenbahnen, Berlin; Notgemein- schaft der Mitgliedsverwaltungen und Mitglieder der Pen- sionskasse Deutscher Privateisenbahnen für die britische Be- satzungszone, Köln; Versicherungsverband Deutscher Eisen- bahnen und Kleinbahnen; Versicherung zur gemeinschaft- lichen Tragung v. Schäden; Verein Privater Eisenbahnen e.V. in der britischen Besatzungszone. Mit diesen Mitgliedschaften sind gewisse Haftungsverhält- nisse gegeben, die sich in einem für Unternehmungen von der Art der Gesellschaft allgemein üblichen Rahmen be- wegen. Verträge: Betriebsleitungsvertrag besteht mit der Deutschen Eisenbahn-Gesellschaft A.-G., Frankfurt (Main). Statlstik Kapitalentwicklung: Ursprüngliches Grundkapital M 1 750 000.–. 1901 erhöht um M 375 000. und zum Bau der Bahn Huchting – Theding- hausen 1908 weitere Erhöhung um M 1 400 000.– auf M 3 525 000.—–. Lt. Beschluß der G.-V. vom 5. 9. 1925 Umstel- lung auf Reichsmark in gleicher Höhe. Heutiges Grundkapital: RM 3 525 000.–. Art der Aktien: Stammaktien. Börsenname: Bremisch-Hannoversche Kleinbahn A.-G., Frankfurt (Main). Notiert in: Hannover, Hamburg und Düsseldorf. Stückelung: 3525 Stücke zu je nom. RM 1000.– (Nr. 1–3525). Lieferbare Stücke: Sämtliche Stammaktien. Grundbesitz: 1939 1947 gesamt: am 623 510 623 587 1939 1945 1946 1947 Belegschaft: 96 97 125 133 a) Arbeiter: 45 58 77 80 b) Angestellte: 51 39 48 53 Betriebseinnahmen: (in Mill. RM) 0,4 1,4 2,4 2,2 Kurse: letzter Juli Aug. Sept. 1946 1947 RM-Kurs 1948 1948 1948 Hhöchster: 195 205 25 21 19 niedrigster: 182 204 20 17 13 letzter: 195 205 205 20 18 17 Stopkurs: 205 %. Okt. Nov. Dez. Jan. Febr. 1948 1948 1948 1949 1949 höchster: 17 18 15,5 14 15 niedrigster: 13 14,5 11,5 12 13 letzter: 17 15,5 12 13 14 Dividenden: 1939 – 1946 = 00%. Verjährung der Div.-Scheine: Nach den gesetzlichen Bestimmungen. Tag der letzten H.-V.: 24. Mai 1948. 1583 *