Eisenbahn-Gesellschalt Altonu-Kultenkirchen-Neumünster Sitr der Verwaltung: (24a) Hamburg-Altona, Kaltenkirchener Straße 1 Drahtanschrift: Kaltkirchenbahn. Fernruf: 43 09 56/57. Postscheckkonto: Hamburg 172 02. Bankverbindungen: Hamburger Sparcasse von 1827, Konto 68/834; Schleswig-Holsteinische und Westbank, Hamburg- Altona, Konto 113; Deutsche Verkehrskreditbank, Zweigstelle Hamburg, Konto 3525; Hamburgische Landesbank, Nr. 304; Landeszentralbank der Hansestadt Hamburg, Hamburg-Al- tona, Nr. 22/731. Gründung: 21. Juni 1883. Firma bis 21. Mai 1915: Altona- Kaltenkirchener Eisenbahn-Gesellschaft. Zweck: Der Bau und der Betrieb einer Eisenbahn von Ham- burg-Altona über Kaltenkirchen, Bad Bramstedt nach Neu- münster, die Einrichtung und der Betrieb von Kraftfahr- linien für den Personen-, Gepäck- und Güterverkehr und anderer Verkehrsunternehmungen sowie der Erwerb des Eigentums solcher Unternehmungen und die Beteiligung an solchen, die Beteiligung an Geschäften aller Art, die dem Gegenstand der Gesellschaft mittelbar oder unmittelbar för- derlich sind. Vorstand: Oberbaurat Heinrich Dohmwirth, Wentorf; Eisen- bahndirektor Otto Fröbel, Hamburg. Aufsichtsrat: Senator Dr. Walter Dudek, Hamburg, Vorsitzer; Oberbürgermeister Hugo Voss, Neumünster, stellv. Vorsitzer; Verbandsleiter Wilhelm Burmester, Hamburg; Senatsdirektor Dr. Hermann Siemssen, Hamburg; Kaufmann Wilhelm Beh- rens, Hamburg; Bürgermeister a. D. Carl Freudenthal, Bad Bramstedt; Landrat Hermann Schinkel, Pinneberg. Abschlußprüfer: Treuhand A.-G., Hamburg. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Stimmrecht der Aktien in der Hauptversammlung: Je nom. RM 100.– = 1 Stimme. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: Verteilung des Reingewinns unterliegt der Beschlußfassung der Hauptversammlung, vorweg erhalten Stamm-Prioritäts- aktien A 4¼½ %, alsdann erbalten Stamm-Prioritätsaktien B 5 %, danach Stammaktien bis 5 %, Rest gleichmäßig verteilt. Stamm-Prioritätsaktien A haben ein Nachforderungsrecht. (Gewinnverteilung ist seit 1923 nicht mehr erfolgt.) Zahlstellen: Hamburgische Sparcasse von 1827, Hamburg- Altona; Schleswig-Holsteinische und Westbank, Hamburg- Altona; Hamburger Landesbank, Hamburg. Aufbau und Entwicklung 1883: Genehmigung zum Bau der Bahn Altona-Kaltenkirchen durch Allerhöchste Konzessionsurkunde. Firmenbezeichnung Altona-Kaltenkirchener Eisenbahn-Gesellschaft, Altona, Ak- tienkapital M 1 200 000.—– 1864: Am 3. September Betrieb für den Personenverkehr er- bftnet, am 24. November Betrieb für den Güterverkehr er- ö6ffnet. Betriebsführung in Händen der Firma Kintzel & Lauser. 1892: Betriebsführung für eigene Rechnung von der Gesell- schaft ausgeführt. 1893: Betrieb auf der Teilstrecke Gählersplatz–Nebenzollamt (Altona) eingestellt. 1897: Grundkapital auf M 1 860 000.– erhöht. 1898: Am 20. August Betrieb auf der Teilstrecke Kalten- kirchen–Bad Bramstedt aufgenommen. 1902: Herstellung einer Gleisverbindung mit der Staatsbahn in Eidelstedt ermöglicht direkten Übergang der Wagen von und zur Reichsbahn. 1911: Grundkapital auf M 3 270 000.— gesetzt. 1912: Verlegung der Bahn auf dem Abschnitt Altona–Eller- au von der Provinzialstraße auf eigenen Bahnkörper. 1915: Anderung der Firmenbezeichnung in Eisenbahn-Ge- sellschaft Altona-Kaltenkirchen-Neumünster, Grundkapital auf M 5 340 000.– erhöht. 1916: Am 1. August Betriebseröffnung auf der Teilstrecke Bramstedt–Neumünster. 1926: Grundkapital auf RM 2 136 000.– herabgesetzt. 1930: Indienststellung von Triebwagen. Nachkriegsjahre bis zu der Zeit der Währungsreform brach- ten Verkehrshöchstleistungen. 1948 erreicht der Fahrplan Vorkriegsstand. Besitz- und Betriebsbeschrelbung Bahnlänge: 66,87 km; Normalspurweite. Betriebsmittel (eigene Fahrzeuge): 14 Dampflokomotiven, 5 Triebwagen, 7 Post- und Gepäckwagen, 126 Güter- und Spezialwagen, 43 Personenwagen. Von diesem Bestand waren am 31. Dezember 1947 108 Güter- wagen in den Wagenpark der Reichsbahn eingestellt. Bahnhofsanlagen: 15 Stationsgebäude, 1 Wartehalle, 3 Güter- hallen (Schuppen), 3 Lokschuppen, 2 Werkstätten, 43 Neben- gebäude, 1 Wohngebäude. Grundstücke: 97 ha. Konzessionen Konzession für Altona-Kaltenkirchen vom 27. April 1883, für Kaltenkirchen-Bramstedt vom 10. Mai 1897. Zur Verlegung der Bahn von der Provinzialchaussee wurde die Allerhöchste Konzession am 18. September 1911 erteilt (siehe unten). Mit dieser Verlegung von der Chaussee wurde die Verbindung mit der Staatsbahn nach Stellingen verlegt. Am 1. Dezember 1914 wurde die Konzession zum Weiterbau der Bahn nach Neumünster erteilt. Erwerbsberechtigt war der Preußische Staat nach 30 Jahren auf Grund der letzten fünfjährigen Durchschnittsdividende bzw. nach den eventuellen Verein- barungen; jedoch ist in der Konzessionsurkunde für die neue Strecke Bramstedt–Neumünster ausgesprochen, daß der Preußische Staat von dem Rechte auf Erwerbung der Bahn erst 9 Jahre nach Betriebseröffnung der Strecke Bramstedt- Neumünster Gebrauch machen kann. Die Gesellschaft gehört folgenden Verbänden und Vereinen an: Pensionskasse Deutscher Privateisenbahnen, Köln; Versiche- rungsverband Deutscher Eisenbahnen und Kleinbahnen, Hamburg; Feuerschutz auf Gegenseitigkeit der Privateisen- bahnen, Dessau; Arbeitsgemeinschaft der Vereine Privater Eisenbahnen in der amerikanischen und britischen Besat- zungszone, Gütersloh. Statistik Kapitalentwicklung: Ursprünglich M 1,2 Mill., erhöht bis 1913 auf M 5,34 Mill. 1924: Umstellung im Verhältnis 1:1 auf RM 5, 34 Mill. 1926: Herabsetzung des Grundkapitals durch Zusammen- legung im Verhältnis 5:2 um RM 3, 204 Mill. auf RM 2.,136 Millionen. Heutiges Grundkapital: RM 2 136 000.–. Art der Aktien: RM 160 800.– Stamm-Prioritätsaktien, Buch- stabe A; RM 175 200.– Stamm-Prioritätsaktien, Buchstabe B; RM 1 800 000.– Stammaktien. Börsenname: Altona-Kaltenkirchener Eisenbahn. Notiert in: Hamburg im Freiverkehr. Stückelung: 1600 Stammaktien zu je RM 1000.–; 2000 Stamm- aktien zu je RM 100.–; 146 Stamm-Prioritätsaktien B zu je RM 1200.–; Stamm-Prioritätsaktien A Urkunde. Großaktionär: Hansestadt Hamburg (60 %). Die Prioritäts- aktien befinden sich im Besitz der Stadt Hamburg. Grundbesitz: Gesamt: 968 170 qm. 1860