–― * Stammabnehmer des Bayernwerkes. Neben der Drehstrom- lieferung an die Überlandwerke obliegt dem Bayernwerk die Durchführung der Bahnstremlieferungen an die Deutsche Reichsbahn auf Grund der zwischen dieser einerseits und der Bayernwerk A.-G. andererseits abgeschlossenen Stromliefe- rungsverträge, wonach der benötigte Einphasenstrom für die in Bayern und in Württemberg bereits elektrisierten rund 1365 km Bahnstrecken zu liefern ist. Außerdem erfolgt Lie- fterung von Dampf, Strom und Briketts an große Industrie- anlagen. Neben dem Energieverkauf führt das Bayernwerk Strom- transporte durch. Diese Energietransporte erfolgen über 110 000-Volt-Leitungen und Umspannwerke des Bayernwerks auf Rechnung der Rhein-Main-Donau A.-G. Ein weiterer Energietransport größeren Umfangs erfolgt für das Frän- kische Überlandwerk. 1943/44: Das Umspannwerk Eltmann konnte neu dem Be- trieb übergeben, die Umspannwerke Weiden und Straubing konnten nahezu fertiggestellt werden. 1944/45: Die Umspannwerke Weiden und Straubing nebst zu- gehörigen Anschlußleitungen sowie Transformatorenlei- stungsvergrößerungen in den Umspannwerken Landshut und Passau wurden fertiggestellt und dem Betrieb übergeben. Zur Verbesserung der Kleinversorgung im Walchenseegebiet wurde ein neuer 110/6-kV-Stützpunkt beim Walchenseewerk dem Betrieb übergeben. Durch Bombenangriffe und durch Kampfhandlungen erlitten die bis dahin ziemlich verschon- ten Anlagen der Bayernwerk A.-G. noch in den letzten Wochen und Monaten des Krieges recht erhebliche Schäden. Das ausgedehnte Leitungsnetz wurde in immer steigenderem Ausmaß in den letzten Kriegsmonaten in Mitleidenschaft ge- zogen. Die Schäden mehrten sich mit dem Näherrücken der Fronten so, daß unmittelbar nach dem Zusammenbruch nur mehr 5 % des Leitungsnetzes betriebsbereit waren. 1945/46: Die Behebung der Kriegsschäden im Netz wurde mit allen Mitteln weiter betrieben. Iin den Umspannwerken Bam- berg, Landshut und Regensburg wurden die baulichen Wie- derinstandsetzungsarbeiten soweit gefördert, daß zu Beginn des Geschäftsjahres 1946/47 mit dem Wiederaufbau des elek- trischen und maschinellen Teils begonnen werden konnte. Alle übrigen Kriegsschäden elektrischer und maschineller Art waren am Ende des Berichtsjahres 1945/46 behoben. 1946/47: Zur Verbesserung der Stromversorgung in Nord- westbayern wurde eine neue 110-kV-Leitung von Schwein- furt nach Reiterswiesen bei Bad Kissingen fertiggestellt. Dem gleichen Zwecke diente die Doppelbelegung der 110-kV- Leitung Nürnberg-Würzburg sowie der Bau einer 110-KV- Leitung Lengfurt-Breitenbrunn, die ein Teilstück der ge- planten 110-kV-Maintal-sammelleitung darstellt. Im Be- reich der mittleren Isar wurden die zweite 20-KV-Leitung Aufkirchen-Erding zur Verbesserung der Versorgung von Stadt und Flughafen Erding sowie eine Verstärkung des An- schlusses des Großsenders München zum Abschluß gebracht. Besitz- und Betriebsbeschreibung Die Gesellschaft betreibt folgende eigene Stromerzeugungs- und Stromverteilungsanlagen: Anlagen: 8 Kraftwerke (7 Wasserkraftwerke, 1 Dampfkraft- werk). 25 Umspannwerke, die der Stromabgabe aus dem 110-KkV-Netz des Bayernwerks dienen. Versorgungsgebiet: Das Versorgungsgebiet umfaßt das ge- samte rechtsrheinische Bayern, außerdem werden beträcht- liche Energiemengen an benachbarte Landesversorgungs- unternehmen abgegeben. Kraftquellen: à) Eigene Kraftwerke: Walchenseewerk (Wasserkraftwerk); Mittlere Isar (4 Wasserkraftwerke); Schwandorf (Braun- kohlendampfkraftwerk); Untere Iller (2 Wasserkraftwerke). b) Fremde Werke (Energielieferung auf vertraglicher Grund- lage): Tiroler Wasserkraftwerke A.-G., Innsbruck; Rhein- Main-Donau A.-G., München; Bayerische Wasserkraftwerke A.-G., München: Innwerk A.-G., Töging. Beteiligungen 1. Bayerische Braunkohlen-Industrie A.-G., Schwandorf. Gegründet: 1906. Kapital: RM 4 320 000.–. Anlagen: Grubenbesitz in Wackersdorf (Kohlenbasis für das Dampfkraftwerk Schwandorf der Bayernwerk A.-G)). Beteiligung: 100 %. 2. Untere IIler A.-G., München. Gegründet: 3. April 1924. Kapital: RM 10 000 000.—. Anlagen: Wasserkraftwerke Au und Untereichen (in Betrieb seit 1. April 1932); 60% des gesamten Stromanfalles gehören der Bayernwerk A.-G., der Rest der Lech-Elektrizitätswerke A.-G. Anleihe: sfrs. 12,0 Mill., 6/ %%; aufgenommen 1928, Laufzeit 25 Jahre. Beteiligung: 55 % (5 % Bezirksverband Schwaben, 40 % Lech- Elektrizitätswerke A.-G.). Die übrigen Beteiligungen setzen sich in der Hauptsache aus Aktienbesitz an bayerischen Überlandwerken zusammen, die von der Bayernwerk A.-G. mit Strom beliefert werden. 3. Überlandwerk Unterfranken A.-G., Würzburg. Kapital: RM 8 750 000.–. Beteiligung: 25, 73 %. 4. Energieversorgung Ostbayern A.-G., Regensburg. Kapital: RM 15 000 000.—–. Beteiligung: 26 %. 5. Überlandwerk Oberfranken A.-G., Bamberg. Kapital: RM 8 500 000.—–. Beteiligung: 17,27 %. 6. Amperwerke Elektrizitäts-A.-G., München. Kapital: RM 28 000 000.—. Beteiligung: 7, 45 %. 7. A.-G. für Deutsche Elektrizitätswirtschaft, Berlin. Kapital: RM 1 000 000.—. Beteiligung: 10 %. 8. A.-G. für Licht- und Kraftversorgung, München. Kapital: RM 8 200 000.—. Beteiligung: 31, 70 %. Verträge bzw. Vereinbarungen über Energielieferung, Strom- austausch und Stromtransport sind abgeschlossen mit: Amperwerke, Elektrizitäts-A.-G., München; Isarwerke G.m.b. H., München; Stadtwerke München, Elektrizitätswerke; Energieversorgung Ostbayern A.-G., Regensburg (entstanden durch Fusion der früheren Ostbayerischen Stromversorgung A.- G., Landshut und der Oberpfalzwerke A.-G., Regens- burg); Überlandwerk Oberfranken A.-G., Bamberg; 7 Bayerische Electricitäts-Lieferungs-Gesellschaft A.-G., Bay- reuth; UÜberlandwerk Unterfranken A.-G., Würzburg; Großkraftwerk Franken A.-G., Nürnberg; Lech-Elektrizitätswerke A.-G., Augsburg; Energieversorgung Schwaben A.-G., Stuttgart; Vereinigte Aluminium-Werke A.-G., Nabwerk, Schwandorf; Innwerk A.-G., München; Preußische Elektrizitäts-A.-G., Berlin; Tiroler Wasserkraftwerke A.-G., Innsbruck; Untere Iller A.-G., München; Rhein-Main-Donau A.-G., München. (Die Verträge mit A.-G. Sächsische Werke und Elektrowerke A.-G. sind durch Zerstörung bzw. Demontage der dortigen Dampfkraftwerke hinfällig geworden) Verschiedene Werke der Großchemie; Deutsche Reichsbahn, München, über Lieferung von Ein- phasenstrom und Drehstrom für den elektrischen Zugverkehr in Bayern. Statistik Kapitalentwicklung: Gründungskapital: M 100,0 Mill., 1922/23 Erhöhungen auf M 1600, 0 Mill. 10. August 1925: Umstellung auf RM 6,0 Mill. 26. März 1929: Erhöhung auf RM 18, 0 Mill. Heutiges Grundkapital: Nach Fusion mit der früheren Wal- chenseewerk A.-G. und Mittlere Isar A.-G. RM 50 000 000.—–. Art der Aktien: Eine Ausgabe von Aktien ist bisher nicht erfolgt. Namensaktien. Stückelung: 50 000 Namensaktien zu je RM 1000.—. Großaktionäre: Bayerischer Staat 60 %; Vereinigte Industrie- Unternehmungen A.-G., Berlin 40 %. Anleihe: 4 % Walchensee-Goldanleihe von 1923 Emissionsbetrag: RM 10 157 896.53 (= 3 651 080 gr Feingold). 1619 3