1 1944/45: Außerdem aktiviert und weiter verrechnet RM 360 144.—. * * 1945/46: Davon aktiviert oder weiter verrechnet RM 224 180.–. 1946/47: Davon aktiviert oder weiter verrechnet RM 424 254.–. 2 1945/46 und 1946/47 ohne Verlustvortrag. Erträge 30. 9. 30. 9. 30. 9. 30. 9. 1939 1945 1946 1947 Gewinnvortrag 124 — — — Erträge aus Strom- und Dampfverkauf sowie Stromtransport 32 687 43 132 48 336 50 169 745 Erträge aus Beteiligungen 378 125 4 171 104 Sonstige Erträge 522 574 393 504 709 Außerordentl. Erträge 1 944 4 214 2 454 3 456 701 Verlust 3 784 — RM 35 655 51 829 51 187 54 302 259 Reingewinn-Verteilung Dividende 720 — Vortrag auf neue Rechnung 168 — — 438 384 RM 888 — — 438 384 Der Verlust wurde jeweils auf neue Rechnung vorgetragen. Bestätigungsvermerk: Uneingeschränkt. Süddeutsche Treuhand-Gesellschaft A.-G., Wirtschaftsprüfungsgesellschaft gez. Dr. Schwarz gez. ppa. Schick Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer Bemerkungen zum letzten Geschäftsabschluß (1946/47): Das abgelaufene Geschäftsjahr stand im Zeichen einer fast über das ganze Jahr andauernden Energieknappheit. Der un- gewöhnlich strenge Winter 1946/47 mit anhaltenden Kälte- perioden verursachte – besonders in den Monaten Januar und Februar – einen außergewöhnlichen Rückgang der Wasserdarbietung bei gleichzeitig gesteigertem Strombedarf. Überraschenderweise folgte diesem wasserarmen Winter ein noch ungünstigerer Sommer, der durch fast völliges Fehlen von Niederschlägen eine noch geringere Wasserführung der Flüsse aufwies als der Winter. Die zum Angleich des Strom- bedarfs an die verfügbaren Energiemengen vom Landes- lastverteiller angeordneten Einschränkungsmaßnahmen be- wirkten naturgemäß eine Minderung des Verbrauchs. Im Stromumsatz der BAG trat die Energieverknappung ge- genüber dem Vorjahr in geringerem Maße in Erscheinung als die unzureichende Wasserführung vermuten ließ. Berück- sichtigt man aber, daß der Strombedarf ohne die angeord- neten Einschränkungen durch Wiederanlauf der seit Kriegs- ende ausgefallenen Betriebe, durch weitere Umstellung auf Elektrizität, durch bessere Ausnützung der betrieblichen Möglichkeiten bei der Industrie wesentlich größer gewesen wäre als im Vorjahr, so wird der Einfluß des Trockenjahres deutlich erkennbar. Das Winterhalbjahr 1946/47 stellte infolge des erhöhten Strombedarfs und der geringen verfügbaren Leistung noch größere Anforderungen an die Landeselektrizitätsversorgung als das vorausgegangene Winterhalbjahr 1945/46. Die durch Ausfall der Dampfstromlieferung aus Mittel- deutschland seit Kriegsende besonders in den Wintermona- ten auftretenden Schwierigkeiten in der Strombedarfs- deckung wurden durch die außergewöhnlich geringe Wasser- darbietung und durch erhöhte Stromlieferungen nach Öster- reich weiter vergrößert. Der gegenüber dem Vorjahr ver- stärkte Einsatz des Dampfkraftwerks Schwandorf reichte bei weitem nicht aus, um eine auch nur einigermaßen befriedi- gende Stromversorgung Bayerns zu gewährleisten. Trotz stärksten Einsatzes der verfügbaren Dampfleistung konnte in der Hauptbelastungszeit der Strombedarf bei wei- tem nicht gedeckt werden. Die Schwierigkeiten, die in der Berichtszeit bei der in Bayern sich hauptsächlich auf die Wasserkrafterzeugung stützenden Stromversorgung aufge- treten sind, veranschaulicht die Tatsache, daß z. B. im Februar 1947 die Wasserdarbietung bis zu 72 % unter der des langjährigen Mittels lag. Das Nachlassen der Frostperiode Mitte März 1947 ermög- lichte von diesem Zeitpunkt ab die Aufhebung fast aller Einschränkungen. Mit dem Abklingen der Schneeschmelze im April 1947 zeigte sich infolge des fast völligen Ausbleibens von Niederschlägen ein langsamer, aber stetiger Rückgang der Wasserdar- bietung, der zwar durch kurze Regenfälle unterbrochen, aber nicht aufgehalten wurde. Da bereits im Mai größere Fre- quenzabsenkungen in Kauf genommen werden mußten, ent- schloß man sich Anfang Juni, die Stromlieferungen an die Großchemie und ab Mitte August an fast alle Abnehmer einzuschränken. Nachdem im September die Wasserdarbietung bis zu 80 % unter dem langjährigen Mittel und damit noch unter der des Winters lag, die Dampfkraftwerke wegen Überholung, Re- paraturarbeiten und Kohlenmangel nur zum geringen Teil eingesetzt werden konnten und Aushilfslieferungen aus an- deren Ländern ausblieben, nahm die Stromversorgung in diesem Monat einen geradezu katastrophalen Tiefstand an. Der Gesamtumsatz in diesem Monat lag deshalb um 28 % unter dem des gleichen Vorjahrsmonats. Von wesentlicher Bedeutung, auch für den folgenden Winter, war, daß der Walchenseespeicher infolge der um 2 m tieferen Absenkung im Winter 1946/47 und des geringen Wasser- zulaufs im Sommer nur zum Teil aufgefüllt werden konnte. Der Verbundbetrieb mit außerbayerischen Elektrizitätsver- sorgungswerken war bestimmt vom Stromaustausch zwischen Bayern und Österreich. Die Lieferung der Tiroler Wasser- kraftwerke A.-G. nach Bayern hatte sich im Oktober 1946 um rund 50 MW vermindert. Durch das Übereinkommen vom 28. Oktober 1946 zwischen OM&Us und der österreichi- schen Regierung wurde künftig die Lieferung Österreichs in Abhängigkeit gebracht von der Gegenlieferung. Bayern über- nahm täglich bis zu 440 MWh, davon 120 MWh als Ein- phasenstrom, und hatte demgegenüber 900 MWh je Werktag an bestimmten Übergabestellen nach Österreich, hauptsäch- lich für Wien, abzugeben. Der Tiwagstrom verlor zum Teil seinen Spitzencharakter; das Aushilfsband aus Württemberg in Höhe von 15 bis 20 MW konnte den Ausfall nicht hin- reichend ersetzen. Weitere Aushilfslieferungen aus anderen Ländern blieben Bayern versagt. Dem Bayernwerk war es deshalb nicht möglich, in den Trockenmonaten November 1946 bis Mai 1947 und ab August 1947 seine Lieferverpflich- tungen nach Hessen zu erfüllen. Trotzdem konnten in den wenigen Monaten günstigerer Wasserführung während des Geschäftsjahres 1946/47 außer- vertragliche Lieferungen als Sonder- und Überschußstrom mit 176 Millionen kWh an inner- und außerbayerische Ab- nehmer getätigt werden. Im laufenden Geschäftsjahr 1947/48 stellte zwar der Oktober noch eine Fortsetzung des trockenen Sommers dar, außer- gewöhnlich gute Wasserdarbietung in den folgenden Winter- monaten ermöglichte jedoch eine wesentlich bessere Strom- versorgung als im abgelaufenen Geschäftsjahr. Es kann des- halb im neuen Geschäftsjahr mit einer beträchtlichen Steige- rung des Stromumsatzes gerechnet werden. Die außergewöhnliche Trockenheit des Jahres 1946/47 mit ihren Folgeerscheinungen für die Energiewirtschaft und da- mit für die gesamte Produktion in Bayern hat die dringende Notwendigkeit des Ausbaues neuer Wasser- und Dampf- kraftwerke in Bayern auch den diesen Fragen Fernerstehen- den klar erkennen lassen. Das Bayernwerk wird daher mit Nachdruck die Verwirklichung der bereits angelaufenen Bauarbeiten betreiben. Im Geschäftsjahr 1946/47 wurden folgende Bauvorhaben neu begonnen: a) Die Rißbach-Einleitung. Erst nach langwierigen Verhandlungen wurden gegen Ende des Geschäftsjahres die Vorarbeiten in Angriff genommen mit dem Ergebnis, daß mit dem eigentlichen Stollenbau noch vor Eintritt des Winters begonnen werden konnte. b) Der Bau der 220-KkV-Ost-West-Verbindung Ludersheim- Aschaffenburg (Borken, Kelsterbach), für die die Trassie- rungsarbeiten bis auf ein Reststück südlich Würzburg, wofür die Genehmigung noch ausstand, zum Abschluß gebracht werden konnten. c) Die Vorarbeiten für die Erweiterung des Dampfkraft- werkes Schwandorf durch Aufstellung einer Vorschaltanlage sowie einer Hausmaschine. d) Die Projektierung des Ausbaues der unteren Isar, wobei insbesondere für die im ersten Ausbaustadium vorgesehenen beiden obersten Stufen eingehendere Untersuchungen durch- geführt wurden. Zum Jahresabschluß 1946/47 wird bemerkt: Aus dem Rein- gewinn von RM 3 651 646,16 wurden der gesetzlichen Rück- lage RM 963 400.– zugeführt. Außerdem konnte der Verlust- vortrag aus dem Vorjahr in Höhe von RM 2 249 862.11 abge- deckt werden. Der danach noch verbleibende Reingewinn von RM 438 384.05 wurde auf neue Rechnung vorgetragen. Im übrigen wird auf die Fußnoten zur Bilanz hingewiesen. 1621