.... ..... = Drahtanschrift: Charlottwasser Berlin. Fernruf: 87 01 21. vostscheckkonto: Berlin Nr 429 95 – Ostpostscheckkonto. Bankverbindungen: Berliner Stadtkontor: a) Bezirksbank Berlin-Wilmersdorf, Uhlandstraße 122, Konto 86; b) Bezirks- bank Berlin-Friedenau, Rheinstraße 1, Konto 116. Gründung: Die Gründung erfolgte am 21. August 1878 mit eeinem Grundkapital von M 1 000 200.- unter dem Namen „Charlottenburger Wasserwerke“. Laut Beschluß der H.-V. vom 15. Januar 1920 Anderung der Firma in „Charlottenburger Wasser- und Industriewerke Aktiengesellschaft“. Die außerordentliche H.-V. vom 30. Au- gGust 1945 hat die Auflösung der Gesellschaft beschlossen, GOie sich damit seit dem 31. August 1945 in der Abwicklung befindet. Zweck: Bis zum 30. August 1945: Bau, Erwerb und Betrieb von Wasserwerken sowie Erwerb von Grundstücken für Zwecke der Gesellschaft. Die Gesellschaft darf auch solche industrielle Unternehmungen und Anlagen betreiben oder sich an ihnen beteiligen, welche ähnliche oder Hilfszwecke verfolgen. Seit dem 31. August 1945: Abwicklung der Gesellschaft. 3 Abwickler: Direktor Albert Uter, Berlin-Lichterfelde; Di- rektor Walter Kremnitz, Berlin-Wilmersdorf. Aufsichtsrat: Professor Ernst Reuter, Oberbürgermeister, Berlin, Vorsitzer des Aufsichtsrats; Josef Orlopp, Präsident bei der Deutschen Wirtschaftskommission, Berlin, stellv. Vorsitzer des Aufsichtsrats; Dr. Friedrich Haas, Stadtkäm- merer, Berlin; Dr. Dr. Bruno Harms, Präsident der Robert- Koch-Institute, Berlin; Dr. Friedrich Wilhelm Lucht, Rechts- anwalt und Notar, Berlin; Hermann Müller, Direktor der Deutschen Continental-Gas-Gesellschaft, Dessau. Abschlußprüfer: Wirtschaftsberatung Aktiengesellschaft — Wirtschaftsberatung Deutscher Gemeinden — Wirtschafts- prüfungsgesellschaft, Berlin. Geschäftsjahr: 1. Oktober bis 30. September (letztes Ge- schäftsjahr vor der Liquidation: 1. Oktober 1944 bis 30. Au- gust 1945). Stimmrecht der Aktien in der Hauptversammlung: Je nom. RM 100.– = 1 Stimme. Satzungsgemäße Verwendung des Reingewinns: In dem Abwicklungszeitraum entstehen keine Gewinne. Zahlstellen: Berlin-Wilmersdorf, Hohenzollerndamm 45. Aufbau und Entwicklung Geit der Gründung der Gesellschaft ist das Aktienkapital verschiedentlich erhöht worden und umfaßte am Tage der Liquidation nominal RM 60 000 000.–. Die Versorgung erstreckte sich zunächst auf die Villenkolonie Westend und die Hauptstraßen von Charlottenburg. Später versorgte das Unternehmen die im Südosten, Süden und Westen der Hauptstadt wohnenden Einwohner, das sind etwa 20% der Gesamtbevölkerung Groß-Berlins. Durch die Beteiligung an ihrer Tochtergesellschaft, der Tel- tower Kreiswasserwerke Öm.b. H., wurden 24 Gemeinden des Kreises Teltow mit Wasser beliefert. Eine weitere Beteiligung an der Humerohr G.m.b. H. sicherte der Gesellschaft die Lieferung von eisenersparenden Eisen- Beton-Druckrohren. die in einem besonderen Schleuderver- fahren hergestellt wurden. An die Stelle der mit den früheren Einzelgemeinden Groß- Berlins abgeschlossenen Wasserlieferungsverträge trat am Oktober 1935 ein einheitlicher Wasserlieferungsvertrag, der bis zum 30. September 1965 befristet war. Durch diesen Vertrag wurde der Wasserpreis einheitlich auf 295 Pfennige festgesetzt und einheitliche Wasserlieferungs- 1622 Charlottenburger Wasser- und Industrie werke Aktilengesellschalt in Liquldatl (in Liquidation seit dem 31. 8. 1945) Sitr der Verwaltung: (1) Berlin-Wilmersdort, Hohenzollendamm 45 bedingungen für das gesamte Berliner Stadtgebiet einge- führt. Umfangreiche Kriegsschäden entstanden während des Krie- ges an dem Hauptverwaltungsgebäude, an den Gebäude- anlagen des Rohrnetzbetriebes sowie der Wasserzählerwerk- statt und an den Rohrnetz- und Werksanlagen. Die An- sprüche an das Kriegssachschadenamt sind zwar angemeldet, jedoch nicht voll bezahlt worden. Die Zahl der Anschlüsse am 30. August 1945 belief sich auf 44 255 für das Stadtgebiet und 16 728 für das Kreisgebiet. Die Länge des Rohrnetzes des Versorgungsgebietes im Stadt- gebiet einschließlich Durchgangsleitung im Kreisgebiet um faßte eine Strecke von 1848,9 km. Gemäß dem Auflösungsbeschluß der Hauptversammlung vom 30. August 1945 ist die Wasserversorgung sowie sämtliche Aktiven und Passiven auf die Berliner Wasserwerke über- gegangen. Beteiligungen 1. Teltower Kreis-Wasserwerke G. m. b. H., Berlin-Teltow. Gegründet: 25. Juni 1929. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Stammkapital: RM 1 000 000.—. Zweck: Übernahme der Wasserlieferung an die bisher von der Charlottenburger Wasser- und Industriewerke A.-G. be eferten Örtschaften im Kreis Teltow unter Ausschluß Errichtung eigener Wasserwerke. Der Betrieb der Werke ist durch Betriebsvertrag Charlottenburger Wasser- und Industriewerke A.-G. Jahre 2000 übertragen. Dividende ab 1930: 6, 6, 5½, 5, 5, 5, 4, 5, 5, 5, 5, 4, ab 1944 keine Dividendenausschüttung. Beteiligung: 500%% = nominal RM 500 000.– (50 % im des Kreises Teltow). 2. Humerohr G.m. b. H., Kirchhain (NI). Gegründet: 26. Mai 1933. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Stammkapital: RM 250 000.—–. Zweck: Herstellung und Vertrieb von Betonröhren sowie Luftschutzräumen aller Art, insbesondere solcher, die nach dem Hume-Verfahren angefertigt werden. Beteiligung: 100 % (Buchwert RM 230 003.—). Bei den Beteiligungen an der Deutsche Humeröhren A.-G. Kirchhain (N) und der Golfplatz-Terrain-Gesellschaft. Wannsee, die bereits früher auf Merkposten abgeschrieben worden sind, hat sich nichts geändert. Buchwert der Beteili- gungen am 30. August 1945: RM 733 003.—–. Durch Auflösungsbeschluß vom 30. August 1945 auf die Ber- liner Wasserwerke übergegangen. Vermögensübertragungsvertrag. Auf Grund des Beschlusses der H.-V. der Ch. W. vom 30. Au- gust 1945, in der die ernahme sämtlicher Aktiven un Passtven der Ch. W. durch Groß-Berlin und die Auflösung der Ch. W. beschlossen wurde und auf Grund des Genehmi- gungsbeschlusses der H.-V. vom 31. Oktober 1947 wurde zwi- schen der Ch. W. und Groß-Berlin am 23. Dezember 1947 ein Vermögensübertragungsvertrag abgeschlossen. Danach übertragen die Ch. W. ihre gesamten Aktiven und Passiven, wie sie am Tage der Auflösung der Ch. W., dem 30, August 1945, bestanden haben, an Groß-Berlin. Die Übergabe der zu übereignenden Vermögenswerte erfolgt, soweit sie nicht schon geschehen ist, umgehend. Als Gegen- werte für die Übertragung des Vermögens der Ch. W. ein- schließlich aller sich aus dem Konzessionsvertrag mit der Stadt Berlin ergebenden Rechte verpflichtet sich Groß-Berlin: I. a) den Aktionären der Ch. W. zur Ablösung ihrer Ansprüche den Nominalbetrag ihrer Aktien von RM 1200.– bzw. RM 400.– bzw. RM 100.– je Aktie in bar zum Nennwert zur Verfügung zu stellen;